Forum: Offtopic Lautsprecher-Box selber bauen - Worauf ist zu achten?


von Mario S. (aeroneer)


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Hallo,

ich war mir nicht sicher ob das in eine konkrete Kategorie passt, darum 
ist es erst mal im Offtopic.
Ich hab nun meinen ersten selber gemachten Verstärker mit 
Gegentaktverstärkung fertig und möchte nun selber eine Box 
zusammenbasteln.
Bis jetzt reichte mir dieser Lautsprecher 
(https://www.conrad.de/de/einbaulautsprecher-cs50-3-w-8-silber-1-st-312515.html) 
in einer Schuhschachtel (einfach ein Loch gemacht und den Lautsprecher 
reingesteckt), aber jetzt möchte ich eben eine schöne Box aus Holz (oder 
ähnlichem; siehe weiter unten) bauen. Möglicherweise steig ich da dann 
auch auf einen anderen Lautsprecher um.

Zunächst mal die Frage ob jemand einen guten (Sub-)Woofer kennt? Gut 
heißt hier vor allem auch billig. Der von mir bis jetzt verwendete 
Lautsprecher ist im Bassbereich natürlich sehr schwach, nur finde ich 
bei Conrad (und anderen) keine kleinen billigen Einbau-Woofer. Hat 
jemand Tipps?

Nun etwas allgemeiner zum Boxenbau. Ich hab gelesen, dass viele 
Herstellen angeben, wie viel Boxen-Volumen ein LS braucht. Bei meinem 
finde ich eine solche Angabe allerdings nicht... Was sind denn 
Richtwerte für das ideale Volumen?
Gibt es Materialien, die man verwenden sollte oder noch wichtiger: gibt 
es welche, die man vermeiden sollte? (Ich denke da an Dämpfungen oder 
Brummen)

Was hat es mit den "Bassreflexröhren" auf sich? Wird das Bassverhalten 
schon besser, wenn ich soetwas einbaue, oder muss der LS schon mal eine 
gewisse Grundkompetenz in Sachen Bass besitzen?
(Würde bei meinem Lautsprecher ein "Bassloch" vllcht. sogar mit 
Reflexröhre etwas helfen?)

Jetzt noch eine "speziellere" Sache. Ich würde auch gerne eine Box mit 
Plexiglas bauen um eine leuchtende Box zu erhalten (von innen heraus mit 
LEDs beleuchtet). Würde so etwas funktionieren oder sollte ich eher eine 
aus Holz bauen und dann nochmal etwas größer das Plexi rundherum bauen?
(es wäre dann links/rechts/oben Plexi, vorne/hinten/unten Holz)

Ich hoffe unter euch Elektronik-Experten sind auch ein paar Audioprofis 
und ich bin jeden Dankbar, der sich das hier durchgelesen hat ;)

von Black J. (shaman)


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Mario S. schrieb:
> Jetzt noch eine "speziellere" Sache. Ich würde auch gerne eine Box mit
> Plexiglas bauen um eine leuchtende Box zu erhalten (von innen heraus mit
> LEDs beleuchtet). Würde so etwas funktionieren oder sollte ich eher eine
> aus Holz bauen und dann nochmal etwas größer das Plexi rundherum bauen?
> (es wäre dann links/rechts/oben Plexi, vorne/hinten/unten Holz)

Zu früh gestartet. Morgen wird dir sicher geholfen =)

PS: Was spricht gegen den fertigen Boxen? z.B. so in die Richtung von 
den aktiven Nahfeldmonitore.

von H-G S. (haenschen)


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Es ist schwieriger als du dir vorstellen kannst eine gute 
Lautsprecherbox zu entwickeln.

Doch es gibt eine Selbstbau-Szene und ich kenne die Zeitschriften "Hobby 
Hifi" und "Klang+Ton" die regelmäßig neue Boxen entwickeln.

Auf "Lautsprechershop.de" gibt es dazu übrigens so ziemlich alle 
Bausätze aus den Zeitschriften. Da kann man sich nach Göße oder Frequenz 
etc. die richtige Box aussuchen und einen Bausatz bestellen. Das Holz 
musst du selber besorgen und zuschneiden etc.

Diese professionellen Sebstbauboxen sind eine Klasse für sich - du wirst 
dich wundern (nach dem Einspielen lassen natürlich erst).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Als Anhaltspunkt kann man sich immer die alten Manuals von Electro Voice 
anschauen. Die 'Maquis' ist ein nettes, nicht zu kompliziertes 
Bassreflex Gehäuse für 12" Chassis und noch recht handlich:
http://www.electrovoice.com/downloadfile.php?i=971568

Die 'Regency' ist aufwendiger und für 15" Chassis gedacht:
http://www.electrovoice.com/downloadfile.php?i=971411

Und die 'Aristocrat' ist für Aufbau in Ecken gedacht und ebenfalls für 
15" Chassis:
http://www.electrovoice.com/downloadfile.php?i=971411

Die 'Centurion' ist auch was feines, aber schon recht gross:
http://www.electrovoice.com/downloadfile.php?i=970850

Einen Überblick gibt Bulletin10A von EV:
http://www.electrovoice.com/downloadfile.php?i=970838

: Bearbeitet durch User
von Rainer U. (r-u)


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Ich hab die hier früher mal testweise nachgebaut - klingen echt gut für 
das kleine Geld:

https://www.hifi-selbstbau.de/index.php?option=com_content&view=article&id=333:sippo-das-sparwunder&catid=53:leserprojekte&Itemid=84

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Hier schon mal ein kompakter Subwoofer. Das 2-Wege Mittel-Hochtonsystem 
kann dann auch kleiner ausfallen.

Als Material eignet sich hervorragend MDF-Platte. Du kannst die 
Frontplatte auch aus mindestens 10 mm Plexiglas ausführen und blinkende 
LED's einbauen.

Wichtig: Die Basslautsprecher arbeiten nach dem Compound-Prinzip, das 
heißt, einer der beiden Lautsprecher muss verpolt angeschlossen werden, 
sonst würden sie gegeneinander drücken und sich kaum bewegen. Außerdem 
hat dieses Prinzip den Vorteil, dass die Grenzfrequenz noch weiter in 
den Tieftonbereich absinkt. Also mehr Schalldruck bei ca. 30 Hz.

Als Dämmstoffüllung können auch Filz-Putzlappen verwendet werden 
(Mineralwolle oder ähnliches belastet die Atemwege).

Die Kiste läuft heute noch excellent bei mir im Wohnzimmer.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Boxenbau ist 'ne Wissenschaft für sich.
Das kann dir keiner in einem Forum erklären.
Da hilft nur Selbststudium um zu einem subjektiv passendem Ergebnis zu 
kommen.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Mike B. schrieb:
> Boxenbau ist 'ne Wissenschaft für sich.

Das stimmt allerdings.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ralf L. schrieb:
> Hier schon mal ein kompakter Subwoofer.
Was ist der Vorteil dieser Konstruktion? Dient die nur dem einfachen 
Aufsummieren des Basssignals? Oder bewirkt sie eine Linearisierung des 
Membranhubs?
Denn in der Summe der bewegten Luft (und damit dem Wirkungsgrad) 
schneidet sie sicher ab als 2 Woofer, die auf gleiche Art nebeneinander 
montiert und angesteuert werden.

Ralf L. schrieb:
> Außerdem hat dieses Prinzip den Vorteil, dass die Grenzfrequenz noch
> weiter in den Tieftonbereich absinkt. Also mehr Schalldruck bei ca. 30Hz.
Warum?

: Bearbeitet durch Moderator
von Mario S. (aeroneer)


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Vielen Dank schon mal für euere Antworten! :)

Ich werd mal versuchen mich da ein wenig einzulesen und letzten endes 
läufts wohl wirklich auf ausprobieren hinaus, fürchte ich...

Eine Sache würde mich aber noch explizit interessieren: Glaubt ihr, dass 
das mit dem Plexi funktionieren würde. Also wenn die Seitenwände und die 
Obere Abdeckung aus Plexiglas bestehen, nur front, back und bottom sind 
dann aus Holz (zB MDF)
Ich hätte die Befürchtung, dass der Klang durch das Plexi eigenartig 
(schlecht) wird. Immerhin hat Plexi ganz andere physikalische 
Eigenschaften...

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Mario S. schrieb:
> Vielen Dank schon mal für euere Antworten! :)
>
> Ich werd mal versuchen mich da ein wenig einzulesen und letzten endes
> läufts wohl wirklich auf ausprobieren hinaus, fürchte ich...
>
> Eine Sache würde mich aber noch explizit interessieren: Glaubt ihr, dass
> das mit dem Plexi funktionieren würde. Also wenn die Seitenwände und die
> Obere Abdeckung aus Plexiglas bestehen, nur front, back und bottom sind
> dann aus Holz (zB MDF)
> Ich hätte die Befürchtung, dass der Klang durch das Plexi eigenartig
> (schlecht) wird. Immerhin hat Plexi ganz andere physikalische
> Eigenschaften...

Du wirst verdammt dickes Plexi einsetzen und ordentlich verstreben 
müssen damit da nix schwingt.
Man baut generell mit möglichst festem Material damit die 
Wände/Decken/Böden nicht schwingen, weil sie dies nämlich gerne bei 
ihrer Resonanzfrequenz tun und das stört gewaltig.
Große plane Flächen werden in der Box dann nochmals verstrebt um sie am 
Schwingen zu hindern.
Und diese Streben, meist längliche Bretter, werden schräg eingesetzt um 
auch dort wieder parallele Fläche zu vermeiden zwischen denen stehende 
Wellen entsehen können.

Es gibt z.B. von Visaton ein Boxensimulationsprogramm wo man sowas 
simulieren kann.
Das wird aber nix wenn man die notwendigen Fachbegriffe und die 
Parameter nicht kennt.
Versuchs erstmal mit einer kleinen Box, 2 Wege, geschlossen. Einen 
Tief-Mittel-Töner 10-13cm, z.B. W130S von Visaton und dazu eine 
Hochton-Kalotte wie DT94 oder DTW72 (ebenfalls Visaton).
Dann plane die Größe des Gehäuses (HxBxT) nach deinem Gusto und dem 
notwendigen Volumen für das Chassis und berechne dir per Programm die 
Weiche.
Sägen, schrauben, löten, hören.
Gut?

Als nächstes einen einfachen Subwoofer dazu (Bandpass damits etwas 
tiefer runtergeht)
usw. usf.
nochwas: die Chasis sind das A&O
was du brauchst ist für jedes Chassis einen sauberen Frequenzgang in 
seinem definierten Arbeitsbereich
http://www.visaton.de/bilder/frequenz/gross/dt94_8_fs.gif
umso glatter der Chassis-Frequenzgang umso weniger muss die Weiche 
ausbügeln.

Bei teureren Chassis bekommt man noch das Wasserfall-Diagramm dazu:
http://www.visaton.de/bilder/ausschwing/klein/ke25sc_zd.gif
Hier muss ein über den gesamten Frequenzgang gleichmäßiges Ausschwingen 
zu sehen sein.
Hier z.B. http://www.visaton.de/bilder/ausschwing/gross/al130_zd.jpg 
sieht man auf den ersten Blick, dass man bei max. 2000 mit einer 
mindestens 6db-Weiche (Tiefpass 2. Ordnung) die herbe Resonanz bei 5k 
abscheiden muss.

und ganz wichtig: KEEP IT SIMPLE!

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Mario S. schrieb:
> Ich werd mal versuchen mich da ein wenig einzulesen und letzten endes
> läufts wohl wirklich auf ausprobieren hinaus, fürchte ich...

wonach steht dir der Sinn, nach schöner Optik, gefälliger Klang oder 
beste Wiedergabe wie der Erfinder sich den Klang vorgestellt hat?

Mit probieren bekommt man wohl nur die ersten beiden Dinge hin, 
letzteres bedarf einiger Messmittel dazu ein nicht günstiges 
Bewertungsmikrofon in dem gewünschtem Messbereich.

> Eine Sache würde mich aber noch explizit interessieren: Glaubt ihr, dass
> das mit dem Plexi funktionieren würde. Also wenn die Seitenwände und die
> Obere Abdeckung aus Plexiglas bestehen, nur front, back und bottom sind
> dann aus Holz (zB MDF)
> Ich hätte die Befürchtung, dass der Klang durch das Plexi eigenartig
> (schlecht) wird. Immerhin hat Plexi ganz andere physikalische
> Eigenschaften...

hmmm es gibt doch Konzertflügel aus Plexiglas, entweder dat Dingens ist 
nur show ohne Anspruch an guter Wiedergabe oder die Erbauer haben es 
geschafft, aber dann bestimmt mit einem Haufen Aufwand und 
entsprechendem know how.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Lothar M. schrieb:
> Was ist der Vorteil dieser Konstruktion?

Vorteile:

Eine Halbierung des Gehäusevolumens (platzsparend), bei gleichen 
subjektiven akustischen Eigenschaften (wenn man das überhaupt objektiv 
beurteilen kann).

Durch das eingeschlossene Luftvolumen verringert sich die 
Resonanzfrequenz (das ist auch wünschenswert), weil die zusätzliche 
Luftmasse (ca. 1 Liter) mit beschleunigt werden muss.

Bei Bauteilestreuungen findet eine automatische Linearisierung statt.


Nachteil:

Der Wirkungsgrad nimmt um ca. 3dB ab. Deshalb sind auf dem Foto in der 
Frequenzweiche auch Widerstände zu erkennen, die den 
Mittel-Hochtonbereich in der Lautstärke anpassen (Spannungsteiler).


Mario S. schrieb:
> Glaubt ihr, dass
> das mit dem Plexi funktionieren würde?

Wenn Deine Box nur gut aussehen soll, dann reicht eine Plexistärke von 
3mm. Soll Deine Box relativ gut klingen, dann sollte die Plexistärke so 
dick wie möglich sein (ca. 20 mm). Wird dann aber teurer.

von Rainer U. (r-u)


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Ralf L. schrieb:
> Wichtig: Die Basslautsprecher arbeiten nach dem Compound-Prinzip, das
> heißt, einer der beiden Lautsprecher muss verpolt angeschlossen werden,
> sonst würden sie gegeneinander drücken und sich kaum bewegen.

Aber sollten sie dann nicht an das gleiche Signal angeschlossen werden? 
Ich hab hier bei mir am Verstärker ohnehin nur einen Anschluss für den 
Subwoofer..

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Rainer U. schrieb:
> Aber sollten sie dann nicht an das gleiche Signal angeschlossen werden?

Selbstverständlich. Das passiert bei Deinem Verstärker automatisch und 
bei Verstärkern mit zwei Ausgängen (links und rechts) ist das auch so, 
weil der Bass immer in der gleichen Phasenlage ausgegeben wird.

von Florian P. (ol1cr0n)


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Hi,

Boxenbau ist, wie schon weiter oben beschrieben, ein sehr komplexes 
Thema. Mal schnell was zusammenhauen ist in der Regel rausgeschmissenes 
Geld. Von der Zeit mal ganz abgesehen.

Anfangen würde ich mit einem preiswerten Bausatz und versuchen die 
Theorie dahinter zu verstehen. Du solltest dich in erster Linie auch mal 
mit den verschiedenen Boxenarten beschäftigen (Bassreflex, Hörner, 
Transmissionline,...).

Ich kann dir noch die Seite http://www.spectrumaudio.de/ empfehlen. 
Sieht zwar auf den ersten Blick nicht so toll aus wie manch anderer 
blinkender, mit Werbung überladener Onlineshop aus, hat aber gute und 
günstige Bausätze. Der Kontakt mit dem Betreiber ist ebenfalls sehr 
angenehm. Habe dort selbst schon den ein oder anderen Bausatz bzw. 
Komponenten für eigene Projekte bestellt.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Florian K. schrieb:
> Ich kann dir noch die Seite http://www.spectrumaudio.de/

Kommt mir das nur so vor oder sehen einige der "Tangband"-Chassis so aus 
wie Visaton-Chassis? (oder andersrum)
Vertreibt Visaton Billig-Importe aus China oder wurde Visaton aufgekauft 
und nur der Name lebt weiter?

von Michael B. (laberkopp)


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Mario S. schrieb:
> aber jetzt möchte ich eben eine schöne Box aus Holz (oder
> ähnlichem; siehe weiter unten) bauen

Das ist schön, aber dein grösstes Problem wird sein: Dein Ergebnis auch 
messen können. Denn hören reicht nicht, das Ohr lügt. Man braucht 
Messequipment, z.B. ArtaLab auf dem PC mit gutem D/A-A/D Wandler und 
Messmikrophon, sonst baust du Schrott und merkst es nicht mal, ausserdem 
weisst du nicht, in welche Richtung du korrigieren musst.

 http://www.hifi-selbstbau.de/index.php?option=com_content&view=article&id=197
 http://www.lautsprechershop.de/index_tools_de.htm (Vorsicht, das 
Programm rechnet bei Bassreflexgehäusen falsch.)
 http://www.visaton.de/de/literatur/literatur/literatur4.html (Handbuch 
der Lautsprechertechnik, Friedemann Hausdorf)
 http://www.audiotester.de/ http://www.sumuller.de/audiotester/ (35 EUR, 
auch Thiele Small)

Mario S. schrieb:
> ob jemand einen guten (Sub-)Woofer kennt? Gut
> heißt hier vor allem auch billig

https://www.jblpro.com/ProductAttachments/JBL_JRX118S.PDF
Billig ? Kaum, selbst gebraucht nicht. Aber ehrliche Daten.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Das ist schön, aber dein grösstes Problem wird sein: Dein Ergebnis auch
> messen können. Denn hören reicht nicht, das Ohr lügt.

Einspruch
Das Ohr kann nicht lügen, denn das Hörempfinden ist subjektiv und 
medizinisch bedingt bei jedem anders.
Solange er mit dem Hörerlebnis zufrieden ist hat er sein Ziel "gut" 
erreicht.
Dass das Ergebnis nicht "sehr gut" und schon gar nicht "optimal" sein 
wird weiss er selbst, aber immer noch besser als ne Schuhschachtel.

> Man braucht Messequipment, z.B. ArtaLab auf dem PC mit gutem D/A-A/D
> Wandler und Messmikrophon, sonst baust du Schrott und merkst es nicht mal,
braucht er nicht wenn er nicht merkt/"fühlt" das seine Speaker 
suboptimal sind (Vergleichshören mit anderen Boxen!)

> weisst du nicht, in welche Richtung du korrigieren musst.
DAS ist bedingt korrekt. Grobe Fehler kann man auch mit reinem 
Fachwissen und gutem Gehör ausgleichen, da braucht man für "gute" Boxen 
nix zu messen.
Schwabbelige Bässe, übertriebene Grundtöne, klirrende Höhen usw. bekommt 
ein geübter und fachkundgier Hörer auch mit einer sog. Test-CD raus. 
Wobei seine Boxen dann auch an vernünftigem Audio-Equipment 
(Player+Verstärker) betrieben werden müssen.

: Bearbeitet durch User
von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Ich werf hier mal noch Boxsim und WinISD in die Runde. Beides ganz gut, 
WinISD für alle, Boxsim afair nur Visaton-Treiber.

Apropo Treiber: Die t.box-Chassis vom Thomann sind sehr preiswert und 
brauchbar. Kein High-End, dafür kosten sie auch nur ein Fünftel.

Ansonsten immer schauen, dass du die TSP bekommst, dann kannst du schön 
Gehäuse simulieren. Für den Anfang vielleicht mit einem Breitbänder 
starten, das erspart dir schonmal den Zirkus mit der Frequenzweiche und 
geht relativ einfach.
Nebenbei sind Breitbänder meist recht effizient, sprich viel Bumm für 
wenig Watt.
Simulieren heißt, dass du die Programme mit den TSP fütterst, dein 
Wunschgehäuse eingibst (Bassreflex, geschlossen, Bandpass...) + Volumen 
und gehäusespezifisches Gedöns und dafür einen Frequenzgang bekommst, 
der dir eine grobe Einschätzung gibt, ob das was werden kann.

Davon mal abgesehen: Muss es unbedingt was neues sein? Es gibt drölfzig 
fertig entwickelte Projekte, die man nur nachbauen braucht. Nicht alle 
davon muss man erst kaufen, sondern viele fliegen auch frei durch die 
Gegend.


Wie wärs zum Start als Fingerübung mit dem kleinen Bretterhaufen? Kostet 
für zwei Boxen mit allem Drum und Dran 100 Euro.

: Bearbeitet durch User
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Korbinian G. schrieb:
> Ansonsten immer schauen, dass du die TSP bekommst
Sag ihm wenigstens was TSP heisst, damit er weiss wonach er suche muss.

TSP=Thiele-Small-Parameter

von Mani W. (e-doc)


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Mario S. schrieb:
> Bis jetzt reichte mir dieser Lautsprecher
> (https://www.conrad.de/de/einbaulautsprecher-cs50-3-w-8-silber-1-st-312515.html)
> in einer Schuhschachtel (einfach ein Loch gemacht und den Lautsprecher
> reingesteckt), aber jetzt möchte ich eben eine schöne Box aus Holz (oder
> ähnlichem; siehe weiter unten) bauen. Möglicherweise steig ich da dann
> auch auf einen anderen Lautsprecher um.

Warum baust Du nicht Deinen Lautsprecher in ein eine Box und hörst
einmal den Unterschied zur Schuhschachtel?

von Jens B. (fernostler)


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Mario S. schrieb:
> Eine Sache würde mich aber noch explizit interessieren: Glaubt ihr, dass
> das mit dem Plexi funktionieren würde.

Ich würde es nicht machen, weil...

• Recht teuer
• Sieht übel aus wenn nicht sauber gesägt und verklebt
• Fingerabdrücke gut sichtbar
• Was drinnen ist wird ja oft vom Dämmmaterial verdeckt
• Ich denke das es auch innen etwas Staub geben wird der sich über die 
Jahre unschön ablegt

Google mal nach der CT-256 aus der Klang & Ton. Kompakter Breitband, 
sehr einfach nachbaubar. Sehr gelobt.

von Ralf L. (ladesystemtech)


Angehängte Dateien:

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Jan B. schrieb:
> Google mal nach der CT-256

Wenn die Musik aus ist, könnte das auch ein guter gepolsterter 
Schlafplatz für unsere Katze werden.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Korbinian G. schrieb:
> Nebenbei sind Breitbänder meist recht effizient, sprich viel Bumm für
> wenig Watt.

Die Frequenzgänge der allermeisten Breitbänder sind ziemlich mies.
Sowas hier z.B. http://www.visaton.de/bilder/frequenz/klein/fr8_4_fs.gif 
musst du sowohl oben als auch unten im Frequenzspektrum mit 
Hoch-/Tiefpässen bearbeiten, ober sogar sehr stark, und dann ist es kein 
Breitband mehr.

Selbst sowas 
http://www.visaton.de/de/chassis_zubehoer/breitband/frs5xwp_8.html , 
z.B. für kleine Regallautsprecher, ist eigentlich unbrauchbar. Wenn man 
bedenkt, dass eine Erhöhung um 3db einer gefühlten 
Lautstärke-Verdopplung entspricht, dann kann man am Frequenzgang 
erkennen, dass manche Bereiche unterschiedlich laut wahrgenommen werden. 
Das resultiert dann z.B. darin, dass bei Musik großer Orchester manche 
Instrumente lauter und manche leiser dargestellt werden als sie in 
Wirklichkeit spielen.

Nur ganz wenige Breitbänder, wie dieser hier 
http://www.visaton.de/bilder/frequenz/klein/b80_fs.gif, sind überhaupt 
für Wohnzimmermusik zu gebrauchen. Eigentlich nur fürs Kaufhaus oder den 
Fahrstuhl gedacht.

von Carl D. (jcw2)


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Mike B. schrieb:
> Korbinian G. schrieb:
>> Nebenbei sind Breitbänder meist recht effizient, sprich viel Bumm für
>> wenig Watt.
>
> Die Frequenzgänge der allermeisten Breitbänder sind ziemlich mies.
> Sowas hier z.B. http://www.visaton.de/bilder/frequenz/klein/fr8_4_fs.gif
> musst du sowohl oben als auch unten im Frequenzspektrum mit
> Hoch-/Tiefpässen bearbeiten, ober sogar sehr stark, und dann ist es kein
> Breitband mehr.
.
> Selbst sowas
> http://www.visaton.de/de/chassis_zubehoer/breitband/frs5xwp_8.html ,
> z.B. für kleine Regallautsprecher, ist eigentlich unbrauchbar. Wenn man
> bedenkt, dass eine Erhöhung um 3db einer gefühlten
> Lautstärke-Verdopplung entspricht, dann kann man am Frequenzgang
> erkennen, dass manche Bereiche unterschiedlich laut wahrgenommen werden.
> Das resultiert dann z.B. darin, dass bei Musik großer Orchester manche
> Instrumente lauter und manche leiser dargestellt werden als sie in
> Wirklichkeit spielen.
.
> Nur ganz wenige Breitbänder, wie dieser hier
> http://www.visaton.de/bilder/frequenz/klein/b80_fs.gif, sind überhaupt
> für Wohnzimmermusik zu gebrauchen. Eigentlich nur fürs Kaufhaus oder den
> Fahrstuhl gedacht.

Ich verrate dir ein Geheimnis:
Es gibt nicht nur eine Hersteller von Lautsprecherchasis.

von Timm T. (Gast)


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Carl D. schrieb:
> Ich verrate dir ein Geheimnis:
> Es gibt nicht nur eine Hersteller von Lautsprecherchasis.

Ich verrate Dir auch ein Geheimnis:
Physikalische Gesetze sind soweit bisher bekannt universell gültig.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Carl D. schrieb:

> Ich verrate dir ein Geheimnis:
> Es gibt nicht nur eine Hersteller von Lautsprecherchasis.

Ich weiss, aber ich habe wenn (selten) dann mit Visaton gearbeitet und 
kenne die Seiten der anderen Hersteller gar nicht.
Aber wenn ich mir den Schrott betrachte, was an Chassis so in den 
jüngeren Ausgaben der Klang+Ton, Stereoplay, Stereo, HobbyHifi usw. 
vorgestellt wird, da schüttelt es mich.
Frequenzgänge wie ein frisch gepflügter Acker und Wasserfalldiagramme 
zum Davonlaufen...
Qualität sah mal anders aus.

SEAS 12cm Breitband
http://www.seas.no/index.php?option=com_content&view=article&id=377:h1600-04-fu10rb&catid=53:prestige-fullrange&Itemid=466
omg

Morel
http://www.morelhifi.com/product/integra-524/
würg

Natürlich gibt es von allen Herstellern auch bessere Ausführungen, aber 
die möchten dann auch extra bezahlt werden.

: Bearbeitet durch User
von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Mike B. schrieb:
> Wenn man
> bedenkt, dass eine Erhöhung um 3db einer gefühlten
> Lautstärke-Verdopplung entspricht, dann kann man am Frequenzgang
> erkennen, dass manche Bereiche unterschiedlich laut wahrgenommen werden.

Die reale Verdopplung sind +3dB. Die gefühlte sind dagegen +10dB.

von H-G S. (haenschen)


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Breitbänder haben Probleme mit hohen Frequenzen, denn sie sind zu träge. 
Auch Tiefton liegt ihnen nicht besonders.

Am besten sind sie für den Sprachbereich, da klingen sie richtig gut - 
sofern man das passende Chassis für sich findet.


Übrigens ist der beste Lautsprecher umsonst wenn du in der 
Wiedergabe-Kette ein verfälschendes Glied hast. Du musst konsequent von 
der Audiodatei, über Soundkarte, Verstärker etc. möglichst verlustfrei 
an die Boxen ran.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Wenn es nicht auf den Wirkungsgrad ankommt, ist eine maximal gedämpfte 
Box die Beste.

Mögl. nicht viel größer als dass der Lautsprecher reinpasst, aus 4cm 
dickem Holz/Kunststoff/Metall/Beton und gefüllt mit Schaumflocken oder 
Steinwolle ...

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Der SA Pandion 2 wurde als Q113 von der akustik-community in DK frei 
entwickelt. Den kann man sich also nachbauen ohne jemanden auf die Füsse 
zu treten. Die Blog-Beiträge sind teilweise sehr sehr fachspezifisch - 
inschinöre halt - und für interessierte vielleicht lesenswert.

Fertig zu kaufen kann man den bei:
https://system-audio.com/product/sa-pandion-2-2/

Er gilt als einer der feinsten nördlich von Altona - ist aber nicht 
"billig".

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Joachim B. schrieb:

> hmmm es gibt doch Konzertflügel aus Plexiglas, entweder dat Dingens ist
> nur show ohne Anspruch an guter Wiedergabe oder die Erbauer haben es
> geschafft, aber dann bestimmt mit einem Haufen Aufwand und
> entsprechendem know how.

Die Konzertflügel von Ralf Siegel und Udo Jürgens in Akrylglas sind eher 
für die SHOW und nicht den Klang entworfen und gebaut.
Schimmel hat den Konzert K-213 schon in den 50ern vorgestellt - lange 
bevor Udo Jürgens 1966 den Grand Prix de la Chanson gewonnen hat.
Aber Udo Jürgens hat den halt berühmt gemacht.
Heute rufen die Händler ca. 120.000 für so einen auf - ohne Sahne.

von Mario S. (aeroneer)


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Jan B. schrieb:
> Mario S. schrieb:
>> Eine Sache würde mich aber noch explizit interessieren: Glaubt ihr, dass
>> das mit dem Plexi funktionieren würde.
>
> Ich würde es nicht machen, weil...
>
> • Recht teuer
> • Sieht übel aus wenn nicht sauber gesägt und verklebt
> • Fingerabdrücke gut sichtbar
> • Was drinnen ist wird ja oft vom Dämmmaterial verdeckt
> • Ich denke das es auch innen etwas Staub geben wird der sich über die
> Jahre unschön ablegt
>
> Google mal nach der CT-256 aus der Klang & Ton. Kompakter Breitband,
> sehr einfach nachbaubar. Sehr gelobt.

ich würde ein Satinice Plexi verbauen 
(https://www.plexiglas-shop.com/DE/de/platte/plexiglas-satinice-67tl6y6tlr4.html) 
zwecks Lichtstreuung etc.

Am besten wird es wohl sein, wenn ich eine Box baue (aus zB MDF) und 
dann etwas größer in einigem Abstand noch die Seiten- und die obere 
Fläche aus dem genannten Plexi. (Vorder- und Rückfläche sind dann 
natürlich etwas übergroß ;) )

von Rainer U. (r-u)


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Ralf L. schrieb:
>> Aber sollten sie dann nicht an das gleiche Signal angeschlossen werden?
>
> Selbstverständlich. Das passiert bei Deinem Verstärker automatisch und
> bei Verstärkern mit zwei Ausgängen (links und rechts) ist das auch so,
> weil der Bass immer in der gleichen Phasenlage ausgegeben wird.

Ach so, das wusste ich nicht. ich bin davon ausgegangen, dass bei Stereo 
auch das Bass-Signal ein wenig zeitversetzt rechts und links ankommen 
kann (damit man Bass-Klang von rechts vs. Bass-Klang von links 
unterscheiden kann) und in der Folge würde das Luftvolumen "zwischen" 
den Lautsprechern mal ein bisschen zusätzlich komprimiert und mal 
"vakuummiert" :-) .. ?

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Sebastian L. schrieb:
> Die Konzertflügel von Ralf Siegel und Udo Jürgens in Akrylglas sind eher
> für die SHOW und nicht den Klang entworfen und gebaut.

eine selbstgebaute LS Box aus Holz, MDF oder Beton wird aber auch nicht 
optimal werden ohne Erfahrung und Messgeräte.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Rainer U. schrieb:
> ich bin davon ausgegangen, dass bei Stereo
> auch das Bass-Signal ein wenig zeitversetzt rechts und links ankommen

Hab ich früher auch immer gedacht. Aber es ist tatsächlich fast 
Phasengleich. Ist ja auch klar, die Wellenlänge im Tieftonbereich ist so 
lang, da bleibt keine Zeit für eine Phasenverschiebung. Auch nicht auf 
der Bühne bei einem Livekonzert.

von Joachim B. (jar)


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Ralf L. schrieb:
> weil der Bass immer in der gleichen Phasenlage ausgegeben wird.
Rainer U. schrieb:
> Ach so, das wusste ich nicht. ich bin davon ausgegangen, dass bei Stereo
> auch das Bass-Signal ein wenig zeitversetzt rechts und links ankommen
> kann

und deswegen bekommt man Subwoofer Boxen nur einzeln, den da gibt es 
kein R und kein L getrennt.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:
> Wenn es nicht auf den Wirkungsgrad ankommt, ist eine maximal
> gedämpfte
> Box die Beste.

Huh? Ich hoffe, dieser Post war ironisch gemeint.
maximal bedämpfte Box heisst bei mir: mit Beton ausgegossen
So ein Lautsprecher-Chassis braucht ein bestimmtes Luftvolumen um 
"klingen" zu können, genau wie eine Gitarre.

> Mögl. nicht viel größer als dass der Lautsprecher reinpasst, aus 4cm
> dickem Holz/Kunststoff/Metall/Beton und gefüllt mit Schaumflocken oder
> Steinwolle ...

Er braucht ein ganz genau definiertes Luftvolumen als geschlossener bzw. 
anderweitiger Lautsprecher (Bandpass, Tranmission, Horn...).
Steinwolle geht nur bei geschlossenem Gehäuse, ansonsten wird es peu a 
peu rausgepustet und legt sich fein in die Lungen...
Da gehört Dämmwolle rein, es gibt auch günstige Alternativen, aber immer 
wird locker ohne Stopfen gefüllt.

: Bearbeitet durch User
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Ralf L. schrieb:
>> weil der Bass immer in der gleichen Phasenlage ausgegeben wird.
> Rainer U. schrieb:
>> Ach so, das wusste ich nicht. ich bin davon ausgegangen, dass bei Stereo
>> auch das Bass-Signal ein wenig zeitversetzt rechts und links ankommen
>> kann
>
> und deswegen bekommt man Subwoofer Boxen nur einzeln, den da gibt es
> kein R und kein L getrennt.

Es sei denn, du baust extra Gehäuse für den unteren Tiefton-Zweig deiner 
Weiche. So wie bei der Alto Genesis von (tschuldigung) Visaton.
http://www.visaton.de/de/bauvorschlaege/sub_sat/index.html
Dann hast du einen Subwoofer für jeden Kanal.
Subwoofer heisst ja, dass er nur Töne bis max. 200Hz übernimmt, die für 
das menschliche Ohr nicht ortbar sind. Allerdings ist eine fühlbare 
Ortung möglich, wenn die Dinger entsprechend groß und kräftig genug 
ausgelegt werden und passende Signale (stampfende Dinos, vorbeifahrende 
Blubbermotoren, Hubschrauber, Gefechtslärm) eingespeist werden.
p.s., dass geht auch in Dolby Digital, wenn die Surround-Signale 
fullrange aus dem Verstärker kommen. Dann stampft der Dino tatsächlich 
um dich herum... :)

von Joachim B. (jar)


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Mike B. schrieb:
> p.s., dass geht auch in Dolby Digital, wenn die Surround-Signale
> fullrange aus dem Verstärker kommen. Dann stampft der Dino tatsächlich
> um dich herum... :)

dann würde ich die Wandler aber direkt unter dem Rohboden montieren, 
drauf ginge auch, hat aber Stolpergefahr und einen geringen WAF

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Ralf L. schrieb:
> Rainer U. schrieb:
>> ich bin davon ausgegangen, dass bei Stereo
>> auch das Bass-Signal ein wenig zeitversetzt rechts und links ankommen
>
> Hab ich früher auch immer gedacht. Aber es ist tatsächlich fast
> Phasengleich. Ist ja auch klar, die Wellenlänge im Tieftonbereich ist so
> lang, da bleibt keine Zeit für eine Phasenverschiebung. Auch nicht auf
> der Bühne bei einem Livekonzert.

bei Musik macht es auch kaum Sinn, da fast immer nur ein Schlagzeug 
vorhanden ist und selten mehr als eine Bassgitarre/eBass/Kontrabass

Dafür reicht ein zentraler Subwoofer.

Bei Heimkino ist das was anderes. Da können wie beschrieben auch örtlich 
unterschiedlich Basssignale kommen, siehe Dinos.
Und dann schluckt ein zentraler Sub, gar ein Compound-Sub, ein Teil der 
Soundinformationen einfach weg.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Jetzt kommt die Frage an unsere Mathematiker:

Ich stelle 2 Mikrofone in einem Abstand von 3 Meter in den Urwald. Jetzt 
läuft ein Dinosaurier an den beiden Mikrofonen (von links nach rechts 
vorbei). Selbstverständlich habe ich mich gut versteckt, so dass der 
Dino mich nicht auffrisst.

Die Schallgeschwindigkeit beträgt 343m/s
Das Laufgeräusch des Dinos beträgt 50Hz

Wie hoch ist die Phasenverschiebung Phi zwischen den Mikros und somit 
auch zwischen meinen Basslautsprechern, wenn sie 3 Meter auseinander im 
Wohnzimmer stehen?

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Ralf L. schrieb:

> Wie hoch ist die Phasenverschiebung Phi zwischen den Mikros und somit
> auch zwischen meinen Basslautsprechern, wenn sie 3 Meter auseinander im
> Wohnzimmer stehen?

Stell dir vor du schaust einen Film wo ein Hubschrauber herumkreist, 
soll ja vorkommen in Hollywood.

Der kreist immer schön um die Kameraposition rundrum.
Deine Stereo- oder Surroundboxen geben die höheren Töne (>200Hz) auch 
ortsgetreu wieder, aber das akustisch nicht ortbare Gebrummel vom Heli 
kommt immer von einem stationären Subwoofer, immer aus der gleichen 
Richtung, immer von derselben Position, irgendwo versteckt unterm Tisch, 
in der Ecke, hinter der Gardine, unter der Diphenbachia...

: Bearbeitet durch User
von Rainer U. (r-u)


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Ralf L. schrieb:
> Das Laufgeräusch des Dinos beträgt 50Hz

der hat aber flinke Füße! :-)

von Michael B. (laberkopp)


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Mike B. schrieb:
> Deine Stereo- oder Surroundboxen geben die höheren Töne (>200Hz) auch
> ortsgetreu wieder, aber das akustisch nicht ortbare Gebrummel vom Heli
> kommt immer von einem stationären Subwoofer, immer aus der gleichen
> Richtung, immer von derselben Position, irgendwo versteckt unterm Tisch,
> in der Ecke, hinter der Gardine, unter der Diphenbachia...

Unsinn, das Subwoofer-Gebrummel kommt nicht immer aus der gleichen 
Richtung, sondern ist immer im ganzen Raum, das ist ja der Witz bei so 
tiefen Tönen.

Nur dir höheren Töne (>200Hz, um bei deinen Daten zu bleiben) sind 
ortbar, und werden daher nicht auf den Subwoofer gegeben, sodnern nur 
auf die Stereoboxen.

von Rainer U. (r-u)


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Also sagen wir, der Dino ist ganz links von mir, und er stampft einmal 
mit dem Fuß auf und erzeugt somit eine steile Flanke, dann erreicht 
diese mein rechtes Mikro knapp 9ms später - richtig? Würde man diesen 
Unterschied hören? Wahrscheinlich besser als mit den Ohren allein, da 
wäre es ja weniger als 1ms..?

von Luggi F. (luggi_f)


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Rainer U. schrieb:
> Würde man diesen
> Unterschied hören? Wahrscheinlich besser als mit den Ohren allein, da
> wäre es ja weniger als 1ms..?

Ja, würde man. Ab ca. 2 ms Laufzeitunterschied erscheinen 
(tieffrequente) Signale vollkommen aus der entsprechenden Richtung.

Ab ca. 50 ms nimmt man die beiden Schallereignisse eher getrennt wahr.

Und ja, auch bei tiefen Frequenzen funktioniert Stereo noch, wenn auch 
weniger gut. Außerdem werden durch die geringe Richtwirkung von 
Subwoofern mehr Reflexionen im Raum erzeugt und die Lokalisierbarkeit 
wird noch schlechter.

Alles mal davon abgesehen, dass Laufzeitpanning in der Audioproduktion 
eher selten gemacht wird. Und wer stellt sich schon mit Stereomikrofonie 
in den Urwald...
Und Intensitätsstereofonie (das Ding mit den Pegelunterschieden) 
funktioniert nur ab ca. 1kHz aufwärts.
Fazit: Bei der Subwooferaufstellung lieber böse Interferenzen vermeiden 
und nur einen aufstellen. Oder mit mehreren dicht beinander sogar 
Richtwirkung erzeugen.

von Timm T. (Gast)


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Rainer U. schrieb:
> Also sagen wir, der Dino ist ganz links von mir, und er stampft einmal
> mit dem Fuß auf und erzeugt somit eine steile Flanke

Und, fällt Dir bei dem Begriff "steile Flanke" nichts auf?

Da sind auch höherfrequente Anteile enthalten, und diese ermöglichen die 
Ortbarkeit. Es reicht also völlig aus, diese auf die Satelliten zu 
geben.

von Rainer U. (r-u)


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Timm T. schrieb:
> Und, fällt Dir bei dem Begriff "steile Flanke" nichts auf?
>
> Da sind auch höherfrequente Anteile enthalten, und diese ermöglichen die
> Ortbarkeit. Es reicht also völlig aus, diese auf die Satelliten zu
> geben.

Ja das sehe ich ein. Gefällt mir trotzdem nicht! :-)

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