Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug [S] HSS Bohrerset 1 - 10mm / 0.5mm


von Klaus R. (klaus2)


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Hallo zusammen,

ich suche eine Empfehlung für ein HSS-Bohrerset ind einer mgl kompakten 
Kassette für den eher seltenen Hobbyeinsatz (also nicht täglich). 
Preisvorstellung wären ca. 25€ - was sind eure Erfahrung bzgl. 
P/L-Sieger?

z.B.: 
https://www.amazon.de/gp/product/B002WGJ952/ref=ox_sc_sfl_title_1?ie=UTF8&psc=1&smid=A3JWKAKR8XB7XF

Danke, Klaus.

von Thomas B. (thombde)


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Die Beschreibung bei Amazon ist recht dürftig.
Warum ist da keine Toleranz angegeben, z.B. H8.
Wenn man eine Passung vorbohren will, könnte das Probleme geben.

Aber so etwas würde ich nicht unbedingt bei Amazon kaufen.
Dann eher im Baumarkt, dann kann man wenigstens meckern wenn die einem 
Scheisse angedreht haben :)

Ich persönlich kaufe etwas teurer, vielleicht bin ich auch verwöhnt 
(Werkzeugmacher)

https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Monozerspanung/HSS-Bohrer/Spiralbohrer-Satz-HSS-Nr-114050-mit-Kassette/p/115040

Gruß
Thomas


Edit:
Da steht dann auch noch,
“sicheres anbohren bei schrägen Flächen“
Na denn, viel Spass :)

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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NICHT zu empfehlen ist der von Aldi - keine 118 Grad sondern
frei Hand angeschliffen, trotz Ausspitzung und TiN Murks.
Durchaus zu empfehlen war der von Lux HSS-G obwohl nicht
ausgespitzt (deiner ist das ja) und ohne TiN.
Deiner sieht nicht schlecht aus und der Preis ist ok.

von Klaus R. (klaus2)


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...als Werkzeugmacher hätte ich sicherlich auch andere Ansprüche :) Bei 
Amazon steht "Durchmessertoleranz H8" - im Baumarkt erwarte ich höhere 
Preise bei weniger Auswahl (um ehrlich zu sein).

Ehm: "Nur drehend einsetzbar"?

Gruß, Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Habe vor kurzem bei Hornbach so einen Satz für 15€ gekauft, sind (noch) 
ganz brauchbar und scharf.
https://www.hornbach.de/shop/Hss-Metallbohrer-Set-Alpen-19-tlg/4049367/artikel.html

von Arthur (Gast)


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Ich habe vor Jahren hier vor Ort günstig eine weiße Blech-Box gekauft:

Kraftixx 4219-44
1-10mm um 0,5mm steigent.

Bei meiner Nutzung bestens zufrieden.
( Hobby und Haushalt, Alu, Bleche, Platinen )

Hier im Internet gefunden:

https://www.amazon.de/Kraftixx-Bohrer-Index-Kassette-421944/dp/B001BAYC0C/ref=sr_1_82?ie=UTF8&qid=1494090596&sr=8-82&keywords=kraftixx

von Thomas B. (thombde)


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Teilweise ist es im guten Baumarkt oder auch die kleinen privaten Butzen 
sogar billiger oder zum gleichen Preis.

(Hatte da Erfahrung mit einem Hochdruckreiniger (Kärcher) ,war bei uns 
in der Stadt  20% billiger als Onlinebestellung (inklusive Service)

Gruß
Thomas

von Thomas B. (thombde)


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Dieser ganze Zirkus mit Tinbeschichtung ist sowieso murks.
Einmal angeschliffen (nachgeschliffen) ist das Geschichte.
Man bezahlt nur unnötig Geld für nichts.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> für den eher seltenen Hobbyeinsatz

Da reicht Dein Link zum Buchhändler. HSS DIN 338 geschliffen, Split 
Point, 25-teilig Ø 1,0-13,0 mm um 0,5 mm steigend
Für die <4mm, die gelegentlich abbrechen kann man ja später ein 10er 
Tütchen Ersatz der passenden Größe nachbestellen. Gelegentlich braucht 
man jedoch z.B. einen EXTRA langen Schmierkanalboher. Den wird man 
einzeln bestellen beim Spezialisten.

von Klaus R. (klaus2)


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...ich guck morgen nochmal mit dem Rad beim Hornbach vorbei - der 
Bewegung halber - und dann kaufe ich entweder dort was adequates oder 
den Keil Satz.

Danke für eure Anregungen!

von michael_ (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Die Beschreibung bei Amazon ist recht dürftig.
> Warum ist da keine Toleranz angegeben, z.B. H8.
> Wenn man eine Passung vorbohren will, könnte das Probleme geben.

Thomas B. schrieb:
> Ich persönlich kaufe etwas teurer, vielleicht bin ich auch verwöhnt
> (Werkzeugmacher)

Du bist kein Werkzeugmacher!
Vielleicht hast du Recht bei Automatenbearbeitung im Industriebereich.
Der TO will sicher keine Passungen machen.

Einfach die günstigsten HSS-Bohrer ohne Titan egal wo kaufen.
Titan ist oft nur Schwindel, einfach nur Farbe.
Und einen Bohrer schleifen sollte man schon üben.
Das lohnt sich.

Ich habe auch noch Bohrer aus normalen Werkzeugstahl, also kein HSS. 
Selbst damit krieg ich noch Löcher in fast alles im Hobbykeller.

Von "RS" hab ich mal englische Bohrer gehabt. Die haben geeiert, der 
letzte Mist.

von Codix (Gast)


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Ich kann Dir nur empfehlen, keine Baumarkt, kein Amazon, Pollin oder 
sonstiges. Dort bekommst nur Bohrerschrott angeboten, die nie gerade 
sind und der Anschliff oft nicht mittig ist.
Das Ergebnis ist dann ein Bohrloch das gut und gerne 3-4/10 größer ist.
Solche Produkte sind rausgeworfenes Geld.

In Deiner Stadt gibt es doch bestimmt ein Geschäft das Werkzeug 
verkauft.
Dort solltest Du dir einen Satz Bohrer von einem namhaften Hersteller 
kaufen.
Bspw. von der Firma Alarm 
(http://www.alarm-werkzeuge.de/index.jsp?pid=310010&group=81&ugroup=782), 
die sind noch bezahlbar und sind wirklich gut.

von michael_ (Gast)


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Codix schrieb:
> Dort bekommst nur Bohrerschrott angeboten, die nie gerade
> sind und der Anschliff oft nicht mittig ist.
> Das Ergebnis ist dann ein Bohrloch das gut und gerne 3-4/10 größer ist.
> Solche Produkte sind rausgeworfenes Geld.

Noch so ein Mekkerkopp.
Die sind maschinell geschliffen. Mit Hand kriegst du es nicht besser 
hin.
Und 3-4/10 , bitte zeig es mir!
Aber das ist ein alter Trick, wenn man so einen Bohrer nicht hat und ein 
paar Zehntel mehr haben will.
Ein Bohrer ist kein Präzisionswerkzeug.
Klar sind die preiswerten Bohrer gewalzt.
Die reichen aber für den normalen Heimwerkerbedarf vollkommen aus.

Wer bessere Qualität unbedingt braucht, der muß eben geschliffene Bohrer 
kaufen.
Die kosten natürlich wesentlich mehr.

von Lurchi (Gast)


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Die Bohrer vom ersten Amazon Link sind OK, bis recht gut. Halt die 
geschliffene Ausführung mit Ausspitzung. Im Katalog ist auf h8 Toleranz 
angegeben. Die Kunststoffkiste hat den Vorteil, dass sie nicht klemmt, 
wie die billigen Blechkisten. Normalerweise wäre Amazon aber auch nicht 
meine Quelle für Werkzeug.

Der verlinkte Satz ist aber schon bis 13 mm. Es gibt aber auch eine 
Version bis 10 mm, die dann etwa 12-15 EUR kosten sollte.

von Thomas B. (thombde)


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michael_ schrieb:
> Du bist kein Werkzeugmacher!

Ich glaube das weis ich besser :)

Im Werkzeugbau wird nie alles mit Automaten bearbeitet.
Da bohrt man auch mal was an der Ständerbohrmaschine.
Entweder eine Passung für einen Zylinderstift oder eben nur eine
blödes Kernloch für eine dusselig vergessene Ringschraube.
Vergessene Passungen kommen auch immer wieder mal vor.
ZB bei Klinkenzüge oder was auch immer.

Aber Du hast Recht.
Wenn der TO das nicht benötigt kann er das von Amazon kaufen.
Aber ich würde trotzdem im Baumarkt nachschauen, dann kann
Er den Kasten mal in die Hand nehmen.

von herbert (Gast)


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Keine Ahnung was  der TE bohren will, aber meine Erfahrung mit günstigen 
Bohrern ist nicht gut. Ich denke am Werkzeug sollte man nicht sparen und 
der Unterschied eines guten Bohrers zu einer China Ware ist enorm. Da 
rundgewalzte immer "eiern" kommen bei mir nur geschliffene in Betracht. 
Die bei günstigen Bohrern angebotene Titan-Nitrierung taugt meistens eh 
nix, kann man sich sparen. Dafür sollte man sich durchaus auch Bohrer 
für Edelstahl und Aluminium kaufen. In diesen besonderen Fällen muß es 
keine komplette Kassette sein. Ich bohre oft Aluminium und auch schon 
mal dickere Sachen, da merkt man den Unterschied zu einem Stahlbohrer 
schon. Desgleichen tut man sich bei Edelstahl leichter weil das Material 
kann recht bockig sein mit einen Stahlbohrer. Ich habe da und für Alu 
für M2,5 bis M6 nur die Kernlochbohrer.

von Bernd F. (metallfunk)


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Bohrer müssen scharf sein.

Stumpf werden die recht schnell. Nachschärfen ist die Lösung.
Dazu reicht ein billiger Schleifbock oder eine Flex.

Der Rest ist Übung.

Hört sich einfach an, aber es muss geübt werden. Meine Lehrlinge
bekommen dazu erstmal Bohrer mit 6-8mm in die Hand, dazu einen neuen
8 mm Bohrer als Referenz.

Standbohrmaschine und Material zum probieren.
Nach einiger Zeit und etwas Hilfe klappt das :-)

Die verschärfte Variante kommt danach: Bohrer mit 0,4 mm und
Uhrmacherlupe.

Bohrer größer 20 mm von Hand zu schleifen, ist auch eine 
Herausforderung.

Grüße Bernd

von Thomas B. (thombde)


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Aber warum gerade von Amazon kaufen.
Warum?

Dann soll er die von “Holex“ kaufen, oder “Garant“ oder was auch immer.
Aber bitte nicht von Amazon.

https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Monozerspanung/HSS-Bohrer/Spiralbohrer-Satz-HSS-Nr-114000-mit-Kassette/p/115000-1-10

Gute Qualität für den Preis.

Gibt’s auch im guten Baumarkt.
Man muss sich aber mit der Suche etwas bemühen.


Edit:
Bernd F. schrieb:
> Bohrer müssen scharf sein.
>
> Stumpf werden die recht schnell. Nachschärfen ist die Lösung.

Edit:
Sogar VHM-Bohrer lassen sich gut nachschleifen.
Mit der berühmten grünen Schleifscheibe.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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herbert schrieb:
> Dafür sollte man sich durchaus auch Bohrer
> für Edelstahl und Aluminium kaufen.

Für Edelstahl ist das nötig.
Aber für Alu?
Wenn man nicht Geld damit verdienen muß, ist das im Heimbereich nicht 
nötig.

Wenn ich habe, bohre ich in Holz auch mit einem Bohrer, welche eine 
längere Steigung hat.
Aber für zehn Löcher kaufe ich keinen extra Bohrer.

herbert schrieb:
> Da
> rundgewalzte immer "eiern" kommen bei mir nur geschliffene in Betracht.

Außen sollten sie schon geschliffen sein. Was soll da eiern?
Aber nicht geschliffene habe ich auch schon gesichtet.

Bernd F. schrieb:
> Bohrer müssen scharf sein.
>
> Stumpf werden die recht schnell. Nachschärfen ist die Lösung.
> Dazu reicht ein billiger Schleifbock oder eine Flex.
>
> Der Rest ist Übung.

Und was für welche!
Und es geht schon beim abrichten der Schleifscheibe los.
Gekaufte Bohrer der preiswerteren Sorte haben selten einen brauchbaren 
Schliff. Die Winkel stimmen nicht.

Also zum Bohrerset einen kleinen Schleifbock zulegen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ich muss mich schon wundern, was für ein Zirkus heutzutage sogar um 
Bohrer gemacht werden. Mein Lehrmeister hat mir damals vor 37 Jahren 
einen Berg Bohrer auf den Tisch geschüttet 1mm – 10 mm in 0.1 mm 
Abstufung) und hat sie mich solange anschleifen lassen, bis jedes Loch 
in Stahlblech rund war. Als ich dann glaubte ich kann es, das Ganze 
nochmal in Alu. Die Übung in V2A und Messing war dann freiwillig. Seit 
dieser Zeit ist ein Bohrer nur noch das was er ist – ein Bohrer.

von herbert (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Seit
> dieser Zeit ist ein Bohrer nur noch das was er ist – ein Bohrer.

Dann bohrst du scheinbar nicht mehr so viel und vor allem nicht mehr so 
tief. Es gibt auch Zeitgenossen die bohren so, dass man den Bohrer 
nachher wegwerfen muß.;-)

von Tany (Gast)


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von Klaus R. (klaus2)


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...wenn man Zeit & Muße hat, eine Kraftixx HSS Set, das 20 Jahre alt 
ist, neu anzuschleifen - gut! Auc ich habe aus Spaß mal einige über die 
Scheibe gezogen und gefühlt wurde das Loch dann wieder runder (ich war 
erstaunt). Aber für 20€, sry, da mache ich irgendwann kurzen Prozess :)

@Tany: Ich mag ja eigentlich so "Geheimtips", aber wenn du die nicht 
selbst verwendest, dann zählt für mich zunächst mal der Eindruck des 
Gesamtpaketes, und der ist bei KEIL iwie besser, zumal die auch HSS-G 
sind.

Gruß, Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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herbert schrieb:
> Dann bohrst du scheinbar nicht mehr so viel und vor allem nicht mehr so
> tief.

Das stimmt, ich baue keine Raumschiffe mit Hyperwarpantrieb. 99% aller 
Bohrernutzer sicherlich auch nicht :-)

von Gerald B. (gerald_b)


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Die Billig TiN Bohrer sind oft so hart und spröde, das die fast so 
empfindlich wie VHM sind. Wenn ich zum Gewinde schneiden vorbohre und 
doch ein paar Löcher mehr brauche, dann nehme ich inzwischen Cobalt 
legierte Bohrer. Nichts sit ärgerlicher, als wenn so ein Billigbohrer 
beim durchbohren hängen bleibt und dann wegknackt. Gerade 2 und 2,5mm 
für M2,5 und M3 sind da  anfällig.

von michael_ (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> ...wenn man Zeit & Muße hat, eine Kraftixx HSS Set, das 20 Jahre alt
> ist, neu anzuschleifen - gut! Auc ich habe aus Spaß mal einige über die
> Scheibe gezogen und gefühlt wurde das Loch dann wieder runder (ich war
> erstaunt). Aber für 20€, sry, da mache ich irgendwann kurzen Prozess :)

Da hast du doch, was du brauchst.
Mit neuen Bohrern werden deine paar Löcher auch nicht besser.

Aber kauf nur neu und wirf den alten Set weg.

von Tany (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> @Tany: Ich mag ja eigentlich so "Geheimtips", aber wenn du die nicht
> selbst verwendest, dann zählt für mich zunächst mal der Eindruck des
> Gesamtpaketes, und der ist bei KEIL iwie besser, zumal die auch HSS-G
> sind.

HSS-G ist besser als normal HSS. Normale HSS Bohrer sind gewalzt, nicht 
geschliffen, daher sind sie nicht so scharf wie HSS-G Bohrer.
Und ja, ich habe verschiedene Bohrer verwendet, auch billig schrottig 
Titan beschichtete von Chinesen.

von Matthias L. (limbachnet)


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Na, das ist mir jetzt ein bisschen arg vereinfacht...

Die Schneide eines Bohrers ist immer geschliffen, auch bei rollgewalzten 
Exemplaren. Mit der Schärfe hat die Unterscheidung in HSS-R und HSS-G 
daher eigentlich(!) nichts zu tun.

Die Schärfe und Standzeit der Schneide hängt bei gleichem Umgang nur vom 
HSS-Material ab und das kann bei HSS-R und HSS-G das selbe sein.

Wenn es das selbe ist, dann sind geschliffene Bohrer maßhaltiger als 
gewalzte, brechen aber leichter. Beim Walzen (warmes Umformen) wird die 
innere Struktur des Stahls weniger belastet als beim Schleifen 
(spanend).

Da man aber nie weiß, aus welchem Material die Bohrer nun wirklich sind, 
bleibt der Kauf ein gutes Stück weit Glückssache. Ich habe gewalzte 
Bohrer in der Schublade, die schier unverwüstlich sind und geschliffene, 
die angeblich aus besonders tollem HSS-Super sein sollen, aber schon 
beim Ansehen stumpf werden. Und umgekehrt...

Recht zufrieden war ich bisher mit Bohrern von Alpen, die gab's hier im 
Hornbach. Da habe ich einen Satz HSS-G und einen HSS-E (Co5), die tun 
bisher, was sie sollen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Joe G. schrieb:
> Ich muss mich schon wundern, was für ein Zirkus heutzutage sogar um
> Bohrer gemacht werden. Mein Lehrmeister hat mir damals vor 37 Jahren
> einen Berg Bohrer auf den Tisch geschüttet 1mm – 10 mm in 0.1 mm
> Abstufung) und hat sie mich solange anschleifen lassen, bis jedes Loch
> in Stahlblech rund war. Als ich dann glaubte ich kann es, das Ganze
> nochmal in Alu. Die Übung in V2A und Messing war dann freiwillig. Seit
> dieser Zeit ist ein Bohrer nur noch das was er ist – ein Bohrer.

Bild dir da nix ein, bei mir ist das 45 Jahre her.

Und du hast Recht: Der Schliff der Schneiden, der gekonnte
Nachschliff ist eine ganz wichtige Sache.

Das Material der Bohrer natürlich auch. Kobalt-Bohrer sind bei
rostfreiem Stahl einfach standfester.

Dieses Nachschleifen stumpfer Bohrer ist der Punkt.
Ein nagelneuer perfekt geschliffener Bohrer kann nach einer Minute
stumpf sein.

Es ist sinnlos, damit weiter zu machen.
"Nachschärfen" :-)

Grüße Bernd

von Tany (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Die Schneide eines Bohrers ist immer geschliffen, auch bei rollgewalzten
> Exemplaren
Ohne Schneide zu schleifen ist der Bohrer wertlos :-)
Mit dem Schleifen meine ich die Formgebung und nicht die Schneide.

von Michael O. (michael_o)


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Mir erschließt sich der Sinn eine Bohrersatzes mit 0,5mm Abstufung 
nicht. Für eine 3mm Schraube brauche ich einen 3,2mm Bohrer für eine 4mm 
Schrauben 4,3 oder 4,3mm usw. Für Kernlöcher brauche ich unterschiedlich 
Durchmesser usw. Was ich niemals brauche sind 3mm, 4mm und so weiter. 
Was macht man mit so einem Satz außer zur Ergänzung?


mfg
Michael

von Gerald B. (gerald_b)


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Michael O. schrieb:
> Für eine 3mm Schraube brauche ich einen 3,2mm Bohrer für eine 4mm
> Schrauben 4,3 oder 4,3mm usw.

Intessant! Bei für ein 3mm Gewinde 3,2mm bohren zu wollen, halte ich für 
anbitioniert ;-)
Entweder bist du um eine Zeile verrutscht für M4 kommt 3,2mm nämlich 
hin. Oder du meinst den Durchmesser eines Zylinders, auf den du 
Außengewinde schneiden willst.
Bei Innengewinde ist die Formel, wenn ich mich recht erinnere, Endwert 
mal 0,8

von oszi40 (Gast)


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Michael O. schrieb:
> Was ich niemals brauche sind 3mm, 4mm und so weiter.

Dann wirf sie doch weg. Für Heimwerker reichen die 0,5er Schritte und 
ein paar Tütchen von der Sorte die immer verschleißt oder verschwindet. 
Ein Heimwerker wird auch mit einem 4,0 ein Loch für eine M4-Schraube 
bohren und es ist hinterher 4,3mm wenn er die Schraube durchsteckt. Wer 
natürlich in die Tiefen der Feinmechanik eintauchen möchte, besitzt 
einen guten Satz mit 0,1er Abstufung und wird nie alle Größen jemals 
benutzt haben.

Bernd F. schrieb:
> Stumpf werden die recht schnell. Nachschärfen ist die Lösung.

Schleiflehre wäre nützlich. Auch Cobalt-Bohrer werden stumpf, nur etwas 
später. Frage ist, ab wann der ungeübte Heimwerker das Nachschleifen 
ausreichend beherrscht. Bis dahin wird macher Bohrer etwas eiern.

von Matthias L. (limbachnet)


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Tany schrieb:
> Ohne Schneide zu schleifen ist der Bohrer wertlos :-)

Einverstanden.

Tany schrieb:
> Mit dem Schleifen meine ich die Formgebung und nicht die Schneide.

Ja, auch gut.

Tany schrieb:
> Normale HSS Bohrer sind gewalzt, nicht
> geschliffen, daher sind sie nicht so scharf wie HSS-G Bohrer.

Also, watt jetz? Warum soll ein gewalzter Bohrer weniger scharf sein als 
ein rundgeschliffener, wenn doch die Schneide bei beiden gleich 
geschliffen ist??

von Joachim B. (jar)


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Thomas B. schrieb:
> Ich persönlich kaufe etwas teurer, vielleicht bin ich auch verwöhnt
> (Werkzeugmacher)

genau da hatte ich bestellt 1/10 steigend, die ab 2mm waren schön laser 
graviert, wie gewünscht, aber die im Set von 1 - 1,9 0,1mm steigend sind 
alle ohne Prägung oder Gravur, das nun ausmessen ob es der 1,1 oder 
1,2mm ist .....grausam

komischwerweise waren die früher alle gestempelt, äh geprägt am Schaft!

Die letzte Lieferung wurde offensichtlich um billig Zeugs ergänzt!
Muss da noch mal nachfragen was das soll.

von michael_ (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> aber die im Set von 1 - 1,9 0,1mm steigend sind
> alle ohne Prägung oder Gravur, das nun ausmessen ob es der 1,1 oder
> 1,2mm ist .....grausam

Wenn es präzise sein sollte, mußte immer mit einem Mikrometer 
nachgemessen werden.
Wo ist das Problem?

Und dann wurde geübt. Zwischen den Fingern gedreht und man wußte ohne 
messen bescheid.
Leider ist das lange her und meine Finger sind nicht mehr so zart.

von Joachim B. (jar)


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michael_ schrieb:
> und meine Finger sind nicht mehr so zart.

meine auch nicht, und meine Schiebelehre erst.

Muss ich noch zu teuren Bohrern noch teuress Messwerkzeug kaufen, ich 
will doch nur sehen ob ich den 1,1mm oder 1,2mm Bohrer in die Finger 
nehme.

Offensichtlich bin ich wieder nicht verstanden worden, es ging mal das 
Bohrer richtig markiert waren wer nicht beim Discounter das Billigste 
kaufte!

von oszi40 (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> 1,1mm oder 1,2mm Bohrer

Das geübte Auge sieht den Unterschied oder steckt ihn wieder dort hin, 
wo er hingehört. Interessanter ist, ob er die Spitze genau in der Mitte 
hat oder schlecht geschliffen ist.

von Deneriel (Gast)


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Den Alpen-Satz vom Hornbach kann ich uneingeschränkt empfehlen!

Habe mir exakt diesen vor vielen Jahren - meine so um 2010 rum - 
zugelegt und bis auf ein bisschen üblichen Schwund durch woisserdennhin 
und zefixnuisserabgebrochn tun die es bis heute und werden nach wie vor 
eingesetzt.
Ab und zu muss man halt mal nachschleifen, dann gehts wieder für die 
nächsten paar hundert Löcher.

Anwendungsbereich Haus und Hof. Materialien Alu, Baustahl ST37 und 
KFZ-Blech.

von michael_ (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Offensichtlich bin ich wieder nicht verstanden worden, es ging mal das
> Bohrer richtig markiert waren wer nicht beim Discounter das Billigste
> kaufte!

Jetzt ist es vielleicht anders.
Als ich gelernt habe, wurde mir gelehrt, sich nicht darauf zu verlassen 
und lieber nachzumessen.
Oft ist das sowieso nicht mehr zu erkennen.
Die Gefahr, ein teures Werkzeug durch eine zu große Bohrung zu versauen 
war eben zu groß.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ein 8 oder 10€ digitaler Messschieber schafft Klarheit, um welchen 
Bohrer es sich handelt. Das gabs zu meiner Lehrzeit noch nicht :-)

von michael_ (Gast)


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Aber egal mit was.
Vorn an der Schneide messen und nicht hinten am Schaft.

von Bernd F. (metallfunk)


Angehängte Dateien:

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Ich möchte das schon genauer wissen:-)

Was sind schon hundertstel Millimeter?
(Meßuhr- Flohmarktfund 10,-)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Was sind schon hundertstel Millimeter?
> (Meßuhr- Flohmarktfund 10,-)

:-) Als meine alte FA die Fertigung auf die "lange Werkbank" geschoben 
hat wurde unser Messraum aufgelöst. Was meinst du was da alles für 
"umme" an die Belegschaft ging? Meterlange Messschieber, Messuhren, 
Ständer,Höhenreisser, Winkel, etc.etc.Ich könnte mich heute noch in den 
Arsch beißen, weil ich da nicht auch zugelangt habe. Ich bin halt nur um 
die Container mit den fabrikneuen elektronischen Bauteilen gelaufen 
welche  entsorgt werden sollten. Natürlich mit oberster Erlaubnis...

von Thomas B. (thombde)


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Was nützt es wenn ein Bohrer auf den 1/100 mm ausgemessen wird.
Ein 6 mm Bohrer hat meist einen Durchmesser von 5,95mm.
Die müssen ja größer bohren damit sie nicht klemmen.
Und wenn ich ihn schlecht anschleife (Schneide außer Mitte), dann bohrt 
er auch schon mal 6,2mm

Ich dachte hier ging es um die Qualität der Bohrer.

Gruß
Thomas

von Klaus R. (klaus2)


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...hier gehts eigentlich nur "Recht haben", wie immer :) Beim Obi ganbs 
irgendwie nur den LUX Schrott, nein Danke.

Klaus.

von Michael B. (laberkopp)


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Klaus R. schrieb:
> ...hier gehts eigentlich nur "Recht haben", wie immer :)
> Beim Obi ganbs irgendwie nur den LUX Schrott, nein Danke.

Du wolltest wohl bloss mal wieder Recht haben,
aber voll daneben:

Die Bohrer von Lux bei Obi waren sehr gut.
Ich habe einen Satz HSS-G 1-10/0.5 hier.

von Klaus R. (klaus2)


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Hallo Michael,

das stimmt - ich hätte es etwas differenzieren sollen: Ich hatte mit LUX 
Werkzeugen auch schon sehr negative Erlebnisse, daher ist es schwer zu 
beurteilen, ob die nur "mein Geld" wollen oder man auch etwas dafür 
bekommt. Grdstzl. merkwürdig finde ich aber, dass es NICHTS außer LUX 
gibt. Aber ein HSS-G Set für 19€ habe ich da auch nicht gefunden.

Gruß, Klaus.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gute Sachen erhält man auf jeden Fall bei den Hausmarken der 
Werkzeughändlerringe, also "Format" oder "Forum" etc.

Bisher kann ich darüber nichts Negatives sagen. Alles, was wir bisher 
von Format gekauft haben, war sehr solide Qualität für einen fairen 
Preis.

Und zumindest hier bei uns sind die Preise - auch für einzelne Bohrer - 
absolut im Rahmen (letzte Woche bspw. ein 5mm-HSS-G-Bohrer für 80ct 
netto).

: Bearbeitet durch Moderator
von michael_ (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> HSS-Bohrerset ind einer mgl kompakten
> Kassette für den eher seltenen Hobbyeinsatz (also nicht täglich).

Was hast du da für ein Problem?
Loch in Tischbein(Holz), Loch in Möbelplatte, Loch in Fliese, Loch in 
1,5mm Stahlblech, Loch in...
Für das was im Haushalt vorkommt, reicht doch das Billigste vom 
Billigen.

Ach ja.
Loch in Türzarge vom DDR Plattenbau.
Da sollte man schon den Akkuschrauber gegen die Handbohrmaschine und den 
Billigbohrer gegen ein Qualitätsprodukt für Edelstahl tauschen.

von Michael B. (alter_mann)


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Kaum sagt mal einer wie der gewöhnliche Heimwerker in der Praxis tickt, 
setzt ein Minushagel ein.
Aber zum Glück können die mit Ihrem Minus aus dem Elfenbeinturm der 
reinen Lehre heraus nicht kraftvoll werfen. :-)
michael_(Gast), ich mache eins davon rückgängig.

von Johannes S. (Gast)


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Na ja, ich habe Metallbohrer aus einem Satz der beim Makita 
Akkuschrauber dabei war: die sind stumpf wie Katzenscheisse. In Alu 
haben die sich nur heiß gerieben. Beim 5 mm Bohrer habe ich einen Tick 
fester gedrückt und der Bohrer wurde krumm wie eine Banane. Der 6 mm 
Alpen von Hornbach ging durch die gleiche Patte wie durch Butter, hat 
eben richtig geschnitten. Und solche Bohrer möchte ich auch als 
Heimwerker haben.

von Frank G. (frank_g53)


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von oszi40 (Gast)


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Frank G. schrieb:
> robustline Bohrer empfehlen. Link ...

Bohrer-Ø 1,5/2/2,5/3/3,2/3,5/4/4,5/4,8/5/5,5/6/6,5 mm
8er und 10er fehlt also.

von Michael B. (laberkopp)


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Klaus R. schrieb:
> Grdstzl. merkwürdig finde ich aber, dass es NICHTS außer LUX
> gibt

Das ist gar nicht merkwürdig.

Lux ist die Hausmarke von OBI
https://www.obi.de/eigenmarken/
oder besser OBI der Vertriebskanal von Lux
https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Lux

von michael_ (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Aber zum Glück können die mit Ihrem Minus aus dem Elfenbeinturm der
> reinen Lehre heraus nicht kraftvoll werfen. :-)
> michael_(Gast), ich mache eins davon rückgängig.

Danke für die Info!
Ich sehe das sowieso nicht und es ist mir auch wurscht.

Wenn man nur den Akkuschrauber oder die Handbohrmaschine benutzt, sollte 
man nur in Ausnahmefällen Qualitätsbohrer nehmen.
Einmal leicht verkantet und schon ist das gute Stück unrettbar verzogen.
Bohrer, die einmal in der Handbohrmaschine waren, nehme ich nicht mehr 
in dr Tischbohrmaschine oder Drehbank.

Besser sollte man da die Bohrer mit Bit-Anschluß nehmen.

von oszi40 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Besser sollte man da die Bohrer mit Bit-Anschluß nehmen.

Diese klapprigen Bit-Dinger habe ich 1x benutzt. Das reicht. Entweder 
klappern sie schon in der Bit-Aufnahme od. der Bohrer dreht im Sechskant 
durch bei etwas größerer Belastung. Schade ums Geld.

von Klaus R. (klaus2)


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Hallo zusammen & michael_,

die neuen Bohrer sind da - aber die Löcher immer noch scheiße 
(dreieckig) in dünneres Stahlblech. Mit dem Stufenbohrer (den ich schon 
hatte) gehts dtl. besser. Aber nun habe ich wenigstens alle Größen in 
einer ordentlichen Kassette und "in neu". Interessantes zu den 
Dreieckslöchern:

http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=2702

Gruß, Klaus.

von Tany (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> die neuen Bohrer sind da - aber die Löcher immer noch scheiße
> (dreieckig) in dünneres Stahlblech

Das hilft dir weder der beste Bohrer noch die beste Bohrmaschine.
In dünnes Blech bohrt man entweder mit Stufenbohrer oder speziell dafür 
geschliffenem Bohrer.

von Matthias L. (limbachnet)


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Oder mit einem mitgebohrten ollen Lappen.

von Klaus R. (klaus2)


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Von dem obskuren Trick las ich auch schon...

von Lurchi (Gast)


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Die Bohrer mit Bit-aufnahme sind vor allem teuer. Sinnvoll im 
Akkuschrauber, der direkt so eine Bitaufnahme hat, oder ggf. wenn es 
extra kurz sein muss.

Gerade im Akkuschrauber lohnt es sich ggf. wirklich scharfe Bohrer (z.B. 
HSS-G statt gerollte) zu nutzen, denn da hat man nur begrenzt Leistung.

von Bernd F. (metallfunk)


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Klaus R. schrieb:
> Hallo zusammen & michael_,
>
> die neuen Bohrer sind da - aber die Löcher immer noch scheiße
> (dreieckig) in dünneres Stahlblech. Mit dem Stufenbohrer (den ich schon
> hatte) gehts dtl. besser. Aber nun habe ich wenigstens alle Größen in
> einer ordentlichen Kassette und "in neu". Interessantes zu den
> Dreieckslöchern:
>
> http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=2702
>
> Gruß, Klaus.

Damit musst du leben. Außer, du klemmst dir ein Stück Baustahl
oder Alu darunter. ( Beim Bohren).

Ansonsten ist es beim Dünnblechbereich äußerst hilfreich, mit
3 Schneiden ( Senker oder Stufenbohrer ) zu arbeiten .

Das verhindert jegliches Rattern.

Grüße Bernd

von Joachim B. (jar)


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Klaus R. schrieb:
> die neuen Bohrer sind da - aber die Löcher immer noch scheiße
> (dreieckig) in dünneres Stahlblech.

dann klemme dein Blech zwischen 2 nicht zu dünne Stücke Alu und bohre 
durchs Alu - Blech - Alu, damit habe ich keine dreieckigen Löcher 
bekommen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Lurchi schrieb:
> wirklich scharfe Bohrer (z.B.
> HSS-G statt gerollte)

Wo kommt eigentlich der Glaube her, dass gerollte Bohrer weniger scharf 
wären?? Die Schneide ist immer geschliffen, auch bei HSS-R.

von Bernd F. (metallfunk)


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Matthias L. schrieb:
> Lurchi schrieb:
>> wirklich scharfe Bohrer (z.B.
>> HSS-G statt gerollte)
>
> Wo kommt eigentlich der Glaube her, dass gerollte Bohrer weniger scharf
> wären?? Die Schneide ist immer geschliffen, auch bei HSS-R.

Es geht nicht immer um die Schärfe.

Manche rollgewalzte Bohrer sind im Kern zu dünn. Das führt zu einem
Rattern. Ein Bohrer mit dickerem Kern hat das nicht.

Das kann man sich so vorstellen: Der Bohrer macht seinen Span, bleibt
dann kurz stehen (Die Maschine läuft weiter), weil er sich in sich
verdreht, dann geht es weiter.

Das kann man hören.

Grüße Bernd

von michael_ (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Manche rollgewalzte Bohrer sind im Kern zu dünn. Das führt zu einem
> Rattern. Ein Bohrer mit dickerem Kern hat das nicht.

Ja, manche, manche.
Egal ob gewalzt oder geschliffen, man kriegt jedes Maß hin.
Und rattern, dann nimmst du das falsche Werkzeug für ein Material bzw. 
Maschine.
Die Altvorderen wußten schon, was sie für was erfunden haben.

von Bernd F. (metallfunk)


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Eigentlich ist es ganz einfach:

Der Bohrer muss bohren. Es müssen erkennbar Späne gemacht werden.
Wenn dem nicht so ist, stimmt was nicht.
( Bohrer stumpf, Anpressdruck zu gering usw...)

Genauso gut kann das Gegenteil eintreten: Ein scharfer Boher zieht
sich in ein Stück Messing hinein.

Hier ist der Bohrer zu scharf und muss nachgeschliffen werden.

Beim Bohren in rostfreien Stahl gilt: Bohren (mit sichtbarem Er-
folg) oder sofort aufhören und Bohrer schärfen oder Nagelneuen
verwenden.

Grüße Bernd

von Klaus R. (klaus2)


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...mein neuer 8er macht wunderschöne Locken mit TischBoMa und 900rpm in 
2mm Stahlblech - aber leider das etwas dreieckige Loch. Stufenbohrer vom 
Lidl geht 1A...

Klaus.

von Lurchi (Gast)


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Die meisten der gerollten Bohrer werden nach dem Schleifen noch einmal 
Hitze-behandelt und bekommen davon die dunkle (blau-schwarze) Färbung. 
Dies führt dazu, dass die Oberfläche glatt ist und die Bohrer nicht so 
leicht brechen. Es macht die Schneide aber auch etwas stumpfer als bei 
den geschliffenen. Die werden vor dem letzten Schliff gehärtet und sind 
dadurch an der Oberfläche etwas rauer und dadurch auch etwas stärker 
bruchgefährdet aber auch schärfer. Dazu kommt, dass die billigen 
gerollten Bohrer oft mit gröberem Stein geschliffen werden.

Gerade bei den billigen Bohrer schwankt die Qualität auch stark. Da sind 
mal gute und mal schlechte in der Tüte, auch wenn die vom gleich 
Hersteller kommen. Qualitätssicherung hat auch ihren Preis. Man kann 
also auch Glück haben und für 20 Cent gute Bohrer bekommen.

von Dieter W. (dds5)


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Die Bohrungen werden dreieckig (oder 5 oder 7-eckig), wenn der Bohrer zu 
viel Freiwinkel (zwischen Stirnfläche Bohrer und Material) hat.
Dann hakt sich immer eine Schneide im Material fest und die andere 
schneidet derweil.
Dieses Spiel wiederholt sich pro Umdrehung 3 (oder 5 oder 7) mal.

Je kleiner der Freiwinkel ist, um so mehr Ecken bekommt die Bohrung bis 
sie kurz vor "Bohrer drückt nur noch" schön rund wird.

Die Methode mit dem Lappen macht im Prinzip dasselbe, indem der große 
Freiwinkel mit dem Lappen ausgefüllt und dadurch verkleinert wird. Das 
geht auch ähnlich gut mit einigen Lagen weichem Papier.

von Robert (Gast)


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Ich habe schon sehr sehr viele Löcher gebohrt. Auch tagelang nonstop. 
Bei Blechen kann das dreieckig Bohren nicht nur eine Ursache haben. Fakt 
ist meines Erachtens, das der Bohrer zum eiern angeregt wird und zwar so 
das er im Dreieck eiert (:  Meistens nur bei Blechen oder bei dem ersten 
Millimeter bei Vollmaterial. Bei Blechen reicht es, wenn man darunter 
ein Opfermaterial hat. So drückt sich das Blech nicht durch. Das mit dem 
Lappen habe ich auch schon oft gelesen aber nie gesehen. Und wenns am 
Anfang eiert ist vielleicht auch was an der Körnung faul.

von michael_ (Gast)


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Unrunde Löcher haben wenig mit billigen oder teuren Bohrern zu tun.
Neben den genannten Tricks gibt es noch weitere.

Nicht umsonst ist Metallbearbeitung ein mehrjähriger Lehrberuf.
Jeder kriegt die Löcher, welche er verdient.

von Tany (Gast)


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Hm...Lappen hin Papier her...
Wenn ich ein Loch bohre, möchte ich gerne sehen, wo ich gerade bohre....
Was ist da so schwierig, ein Bohrer anzuschleifen, der für Blech gerecht 
ist?
OK, der Bohrer ist dann für dünnes Blech geeignet, bei dickerem Material 
iser nur bedingt geeignet, daher nimmt man dafür "gebrauchte" Bohrer.

von Tany (Gast)


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michael_ schrieb:
> Nicht umsonst ist Metallbearbeitung ein mehrjähriger Lehrberuf.
> Jeder kriegt die Löcher, welche er verdient.

Daumen hoch!

von michael_ (Gast)


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Natürlich kommt es auch auf den Zweck an.
Für ein Poti, wo es dann sowieso durch Mutter und Scheibe abgedeckt 
wird, stört etwas unrund nicht.
Da muß man ja sowieso entgraten bzw. anfasen.

Anders sieht es bei einer Frontplatte aus, wo nicht mal angefast werden 
darf.
Da kommt man mit der Lappenmethode auch nicht weiter, da sie die 
Oberfläche verschludert.

Tany schrieb:
> Hm...Lappen hin Papier her...
> Wenn ich ein Loch bohre, möchte ich gerne sehen, wo ich gerade bohre....

Das macht man auch nur, wenn aufgebohrt wird.

Tany schrieb:
> Was ist da so schwierig, ein Bohrer anzuschleifen, der für Blech gerecht
> ist?

Erzähl mal, wie.

Danach ich :-)

von Tany (Gast)


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na so handgeschliffen. 10.5 und 6 mmm

von michael_ (Gast)


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Ja, den rechten mit den abgerundeten Kanten meine ich auch.
Ich würde aber die Mitte lassen und nur die Kante abrunden.
Wie sehr, das ist die Erfahrung des Fachmannes.
Auch der Hinterschliff.

Mit einem Bohrer höherer Steigung(Holz) und aufbohren kriegt man auch 
rundere Löcher.

Auch die letzten Zehntel aufbohren, wo man das Futter mit der Hand 
dreht, kann gehen.

Ansonsten hilft nur Reiben.
Gebrauchte Ahlen für die Bastelwerkstatt gibt es preiswert.

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
> Anders sieht es bei einer Frontplatte aus, wo nicht mal angefast werden
> darf.
> Da kommt man mit der Lappenmethode auch nicht weiter, da sie die
> Oberfläche verschludert.
Da kommt vor der Bearbeitung eine Lage Klarsichtklebeband drauf, das 
verhindert Schrammen.

Ich verwende gerne die Zapfensenker von Bilz, preislich deutlich über 
dem Baumarktbohrerset:

http://www.hermann-bilz.de/fileadmin/user_upload/zapfensenker.pdf

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