Schönen Sonntag zusammen! Ich habe für eine Poolanlage einen Schacht im Garten, in dem die Pumpe der Gegenstromanlage sitzt. Der Schacht ist immer etwas feucht und es bildet sich Schimmel. In den Schacht werden von der Gartenhütte über mehrere Leerrohre die Kabel eingeführt. Da ein Leerrohr noch vollständig leer ist, habe ich darüber nachgedacht, den Schacht von der Gartenhütte aus täglich eine Stunde zu belüften. Mein erster Gedanke war ein kleiner Autokompressor. Der dürfte allerdings dem Dauerbetrieb nicht standhalten. Hat jemand eine Idee, was dafür vll. geeignet sein könnte? Das Leerrohr hat einen Durchmesser von ca. 2 cm und ist etwa 4m vom Schacht entfernt. Für ein paar Ideen wäre ich sehr dankbar. Lg Steffen
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Steffen B. schrieb: > Mein erster Gedanke war ein kleiner Autokompressor Der braucht bei 12V, 10A Strom, ist sehr laut und geht nach ca. 15 min Dauereinsatz hinüber. Ein Computerlüfter oder Netzteillüfter mit großem Durchmesser vor einen Trichter geschraubt. Und dann noch mit halber Versorgungsspannung betreiben, damit er leise ist und sogar im Dauerbetrieb betrieben werden kann.
Hallo, ich würde ein Plasterohr mit ca.100mm Durchmesser in den Schacht einbauen (oder rechteckig von Küchenabzugshaube). Oben im Freien einen Ventilator kleiner Leistung (von einer Solarzelle versorgt) drauf und das Rohr bis fast unten hin verlegen. Das kann den ganzen Tag laufen und trocknet nach und nach den Innenraum. Braucht keine große Leistung haben, nur ein laues Lüftchen. Hat sich bei mir bewährt ohne großen Aufwand, wartungsfrei und preiswert. Habe mehrere Solarleuchten (1€) geschlachtet wo der Akku tot war. Der Platz zum Einbauen hat bei mir ausgereicht. Ventilator war ein 5V-Typ mit großen Flügeln. Gruß opamanfred
Wenn du damit die Sache nicht verschlimmbesserst... Die Luft von draussen enthält absolut mehr Feuchtigkeit. Wenn du die reinbläst, sinkt die Temperatur und damit der Taupunkt. Ist dasselbe Problem wie im Sommer den Keller zu lüften, um die Feuchtigkeit rauszubekommen. Nur Luft reinpusten reicht nicht.
Die Stadtwerke lassen doch auch gerne mal Lüfter für die Kanalisation aus dem Boden gucken. Die Dinger arbeiten nach dem Venturi-Prinzip und saugen die schlechte Luft ohne elektrische Energie einfach ab. Reinpusten ist definitiv die falsche Lösung.
Danke für eure Antworten! An dem Schacht lässt sich leider (mit vertretbarem Aufwand) nichts mehr ändern. Die Problematik mit der absinkenden Temperatur und dem sinkenden Taupunkt ist leider richtig. Ob meine Idee da wirklich so gut ist ... Wie könnte man das sonst lösen? Nur trockene Luft einblasen, aber das dürfte wohl richtig aufwändig werden ...
Das Google-Stichwort dazu ist: hx-Diagramm Theoretisch kannst du mit diesen Angaben eine Regelung bauen, die nur lüftet, wenn der Wassergehalt der Aussenluft geringer ist. Nur leider - Luftfeuchtigkeit rechnet man in Gramm pro Kubikmeter. damit sich da überhaupt etwas tut, brauchst du zig1000 Kubikmeter. Mit 2cm Durchmesser wird das nichts.
Luft trocknen ist recht aufwändig und teuer, das wirst du nicht in Angriff nehmen wollen. Vielleicht mit geeigneter Sensorik. Temperatur und Feuchtigkeit im Schacht und aussen messen, ein bisschen rechnen und nur dann pusten, wenn es auch was bringt? Könnte mir vorstellen, dass es am frühen morgen nach Tauausfall was bringen könnte. Oder in Zeiten sehr trockener Aussenluft auch tagsüber? Keine Ahnung, wie sich das tatsächlich verhält.
Steffen B. schrieb: > Wie könnte man das sonst lösen? Nur trockene Luft einblasen, aber das > dürfte wohl richtig aufwändig werden ... Nein, das geht ganz einfach: Mit einer kleinen Aquariumluftpumpe und einem Eimer Silicagel. Letzteres muss man "alle Jahre wieder" im Backofen regenerieren. Es ist übrigens sehr hilfreich den Schacht Regenwasser- und Zugluftfrei zu halten
Noch einer schrieb: > Nur leider - Luftfeuchtigkeit rechnet man in Gramm pro Kubikmeter. damit > sich da überhaupt etwas tut, brauchst du zig1000 Kubikmeter. Mit 2cm > Durchmesser wird das nichts. Geht problemlos. Getrocknete Luft einblasen und damit für einen leichten Überdruck im Schacht sorgen. Nicht benötigte Öffnungen abdichten
>Geht problemlos.
Aber kostet zu viel. Für 50€ bekommt man Rohrventilatoren, für 10 Jahre
Dauerbetrieb ausgelegt. Alles, was genug Druck für 2cm erzeugt, kostet
das 10-fache, braucht Wartung und ist schon lange vorher hinüber.
H.Joachim S. schrieb: > Die Luft von draussen enthält absolut mehr Feuchtigkeit. Das dürfte von der Tageszeit abhängen. Bei Sonnenaufgang, wenn viel Wasser an Pflanzen im Garten kondensiert ist, würde ich das ohne eine aussagekräftige Messung nicht unterschreiben. > ... Wenn du die reinbläst, sinkt die Temperatur und damit der Taupunkt. Der Taupunkt hängt nur von der absoluten Feuchte der Luft ab und hat mit der Temperatur nichts zu tun. Es gibt zwei Strategien: 1) Stoßlüften (kurzer Luftaustausch) wenn die absolute Feuchte draußen geringer ist als im Schacht. 2) So viel lüften, dass die Temperatur im Schacht ausreichend steigt, um über dem Taupunkt zu liegen. Es kommt drauf an, wie gut der Schacht gegen eindringende Feuchte aus dem Erdreich geschützt und wie die Wetterlage ist.
Die Sache mit dem Taupunkt wurde ja schon genannt. In 2 Metern Tiefe hat das Erdreich (und damit die Schachtwand) kaum noch Schwankungen um die Jahres Mitteltemperatur von in Mitteleuropa rund 8°C. Warme feuchte Luft kondensiert da schnell. Dazu: Sollte auf der anderen Seite der Schachtwand bereits Grundwasser anstehen und der Schacht nicht wirklich gut abgedichtet sein, dann besteht da kaum eine Chance das mit vertretbarem Aufwand trocken zu halten. Heizen willst Du sicher nicht?
Steffen B. schrieb: > Schönen Sonntag zusammen! > > Ich habe für eine Poolanlage einen Schacht im Garten, in dem die Pumpe > der Gegenstromanlage sitzt. Der Schacht ist immer etwas feucht und es > bildet sich Schimmel. In den Schacht werden von der Gartenhütte über > mehrere Leerrohre die Kabel eingeführt. Da ein Leerrohr noch vollständig > leer ist, habe ich darüber nachgedacht, den Schacht von der Gartenhütte > aus täglich eine Stunde zu belüften. > > Mein erster Gedanke war ein kleiner Autokompressor. Der dürfte > allerdings dem Dauerbetrieb nicht standhalten. Hat jemand eine Idee, was > dafür vll. geeignet sein könnte? Das Leerrohr hat einen Durchmesser von > ca. 2 cm und ist etwa 4m vom Schacht entfernt. > Wen stört der Schimmel - geht die Pumpe kaputt, ist die Elektrik gefährdet? In beiden Fällen ist das Problem nicht der Schimmel? Gebe Erde in den Schacht und züchte Pilze, denn einfach läßt sich das nicht lösen - so wider jede Bauphysik.. Aber egal: Sorge dafür, daß der Schacht als ganzes möglichst oft wärmer ist als die ihn abkühlenden Wände. Und dann sorge dafür, daß die Kuft, die in den Schacht eingeleitet wird kühler ist als die warme Luft im Schacht, so daß sie Feuchte aufnehmen kann. iaW: bau eine Solarheizung und führe die Wärme in den Schacht. Grabe ein neues Rohr ein, daß ausreichend dimmensioniert ist damit Luft durchströmen kann. Achte darauf, daß die kondensierende Feuchte im Rohr nicht in den Schacht abfließen sondern woanders im Erdreich versickern kann. Wie die Luft ohne elektrische Energie zirkulieren kann? Kaminwirkung... ist aber auch nicht ohne. Viel Vergnügen beim tüffteln MiWi
Wolfgang schrieb: > Der Taupunkt hängt nur von der absoluten Feuchte der Luft ab und hat mit > der Temperatur nichts zu tun. Doch doch, der Taupunkt ist die Temperatur, bei der die gegebene Luftfeuchte kondensiert.
ZF schrieb: > Doch doch, der Taupunkt ist die Temperatur, bei der die gegebene > Luftfeuchte kondensiert. Genau. Der Taupunkt ist unabhängig von der aktuellen Temperatur.
Wolfgang schrieb: > Der Taupunkt hängt nur von der absoluten Feuchte der Luft ab und hat mit > der Temperatur nichts zu tun. Das zwar wäre manchmal ein Segen, insgesamt aber der Todesstoss für Wasserkreislauf, Atmosphäre und das Leben.
H.Joachim S. schrieb: > Das zwar wäre manchmal ein Segen, insgesamt aber der Todesstoss für > Wasserkreislauf, Atmosphäre und das Leben. Wie meinen? Der Taupunkt, besser die Taupunkttemperatur, ist diejenige Temperatur, bei der bei gegebener absoluten Feuchte die relative Feuchte 100% beträgt.
Steffen B. schrieb: > Schönen Sonntag zusammen! > > Ich habe für eine Poolanlage einen Schacht im Garten, horizontal oder vertikal? > in dem die Pumpe > der Gegenstromanlage sitzt. Der Schacht ist immer etwas feucht und es > bildet sich Schimmel. Ja und? Sind da irgendwelche Teile, denen ein oberflächlicher Schimmelbefall zusetzen würde? Das Poolwasser ist in den Rohren und nicht in Kontakt mit dem Schimmel auf der Aussenseite der Rohre. Die Elektroteile sind hoffentlich IP55 oder besser. Was ist gegen regelmässiges säubern, Desinfektion (Bor- und/oder Chlorhaltige Reiniger) und alkalisch-fungizide Behandlung einzuwenden? Der Rest des Pools will ja auch gepflegt werden. > In den Schacht werden von der Gartenhütte über > mehrere Leerrohre die Kabel eingeführt. Da ein Leerrohr noch vollständig > leer ist, habe ich darüber nachgedacht, den Schacht von der Gartenhütte > aus täglich eine Stunde zu belüften. Der Ausflug ins h-x Diagramm und die Konsultation von Herrn Mollier wurde bereits angeregt. Vaisala stellt eine App/online-Rechner zur Verfügung. Da du in der Aussenluft IMMER Schimmelsporen hasst, wird sich ein Schimmelwachstum nicht verhindern lassen, es sei denn du heizt und setzt so die relative Feuchte ausreichend herab. ø20mm und 4m Länge: Luftstrom 7 m/s = 10 m3/h : ca. 160 Pa Druckabfall im Rohr. Bei mehr als 7m/s fängt es gehörig an zu Pfeiffen. Dazu dann Verwirbelungen am Einlauf und Auslauf. = ca 250 Pa. Ein Axiallüfter wird da nix. Lindab stellt dir gratis Auslegungswerkzeuge zur Berechnung von Druckverlustbeiwerten als App oder online-Rechner zur Verfügung.
STK500-Besitzer schrieb: > Die Stadtwerke lassen doch auch gerne mal Lüfter für die Kanalisation > aus dem Boden gucken. Die Dinger arbeiten nach dem Venturi-Prinzip und > saugen die schlechte Luft ohne elektrische Energie einfach ab. Die Dinger haben eine ganz andere Aufgabe: Den Druckausgleich darzustellen, damit die Scheissgase an genau definierten Stellen entweichen und nicht aus den Geruchsverschluss in deiner Küche blubbern, neben der Parkbank oder in der Tiefgarage den Rohren entweichen. In Wien gibt es die Abluftrohre an denen Strassenlaternen befestigt sind https://www.uni-kassel.de/fb14bau/fileadmin/datas/fb14/Institute/IWAU/Siedlungswasserwirtschaft/Vortraege/Vortraege_2013/G_DWA_Bad_Soden_2013-06-18.pdf
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Ich würde ein Zeitrelais und einen 08/15-Lüfter, wie er z.B. in Toiletten und Bädern verwendet wird, nehmen. Die Baumärkte haben meist so viele davon, dass sie sie verkaufen können Die sind Robust und genau für diesen Zweck (natürlich auch zum Entduften) gedacht. Alles, was auf "Handbetrieb" hinausläuft ist nach meiner Meinung höchst mittelprächtig. Oder lagert sich im Urlaub oder bei Abwesenheit keine Feuchtigkeit ab? Ja, ich weiß, es gibt für solche Sachen Kalender fürs Handy. Aber es gibt doch nichts schöneres, als auf der Autobahn im Stau, einen tollen Klingelton zu hören. Oder auf Deinem neuen Mountainbyke, mitten in der Natur;-)
Steffen B. schrieb: > Schönen Sonntag zusammen! > > Ich habe für eine Poolanlage einen Schacht im Garten, in dem die Pumpe > der Gegenstromanlage sitzt. Der Schacht ist immer etwas feucht und es > bildet sich Schimmel. In den Schacht werden von der Gartenhütte über > mehrere Leerrohre die Kabel eingeführt. Da ein Leerrohr noch vollständig > leer ist, habe ich darüber nachgedacht, den Schacht von der Gartenhütte > aus täglich eine Stunde zu belüften. Wenn der Schacht an sich nicht dicht ist das Sisyphusarbeit. - Das einzige was dann passiert ist dass die Korrosion und auch die Schäden am Beton noch viel schneller von statten gehen. Je nach Standort drück viel mehr Wasser durch den Beton / Boden als du je weggelüftet bekommst. Also entweder du lebst mit der Fechtigkeit oder du musst den Sacht aufmachen und ordentlich Abdichten gegen das Erdreich. Danach kann man über Feuchtigkeit durch Tau bzw. undichte Stellen reden. Wenn es wirklich nur kleine Menge Feuchtigkeit sind, hilft auch einfach ein schwarzer "Kamin" auf den Deckel. Einfach ein 100 Rohr 1-2m lang, möglichst dunkel. Oben nen Regenschutz drauf. Dazu ein Zuluftrohr auf den Boden der Grube, ähnlich groß. Schon "saugt" der Kamin wenn die Sonne drauf scheint. Ganz ohne Strom und Sensoren. Das wurde unter anderem bei kleinen Bunkern so gemacht, damit die nicht so schlimm zuschimmeln wenn mal 10 Jahre keiner da ist. (Geht aber halt auch nur, bis der "Kamin" wegfault :) )
Nur falls Du mal "Probeblasen" willst: In viele "Fönsen" sind schöne Minilüfter mit z.B. 12V Motörchen eingebaut. Die Motor-/Lüfterbaugruppe kann man oft problemlos entnehmen und weiterverwenden. Die haben quasi vorne schon einen (fast) passenden Durchmesser für das 2cm Rohr und machen auch (für die Größe) ganz gut Druck :O) Den Motor kann man mit ein paar Volt weniger schön ruhig vor sich hin blasen lassen. Wobei 4m natürlich (wie oben schon geschrieben wurde) schon eine ziemliche Ansage sind...
Wenn es dir wirklich nur um den Schimmel geht, nimm einen Schwamm, tunk ihn in Essig und wisch damit die Schachtwaende ab. Das sollte den Schimmel fuer eine Weile in Zaum halten. Evtl. musst du das Prozedere jaehrlich bis halbjaehrlich wiederholen. Im Winter sollte das ja eh nicht so das Problem sein. Ansonsten wuerde ich eher vorschlagen, eine Heizwendel am Boden des Schachts einmal ringsrum anzubringen und nach Moeglichkeit per Solarpanel zu betreiben. Durch den Kamineffekt sollte die dann warme Luft und feuchte Luft aus dem Schacht kommen.
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