Forum: Offtopic Smartmeter passen nicht an den Anschluss für Ferrariszähler


von Uhu U. (uhu)


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Zitat aus 
https://www.welt.de/finanzen/immobilien/article164365881/Die-neuen-digitalen-Stromzaehler-Sparhilfe-oder-Kostenfalle.html
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„Die Plätze der alten ausrangierten Stromzähler eignen sich nicht für die
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neue Technik“, erklärt Kodim. Um das Smart Meter am Zähler zu befestigen,
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wird ein Adapter benötigt. „Es ist davon auszugehen, dass ganze
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Zählerschränke ausgetauscht werden müssen. Dadurch können Kosten von
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mehreren Tausend Euro entstehen, die zunächst der Hauseigentümer trägt“,
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erläutert die Expertin.

Soll das ein Witz sein? Sollen tatsächlich neben den wiederkehrenden 
Mehrkosten für die Smartmeter, die aller Voraussicht nach nicht durch 
eine Stromersparnis gedeckt sind, nun auch noch neue Zählerschränke 
notwendig werden?

Sind die noch zu retten?

von J. A. (gajk)


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Uhu U. schrieb:

> Sind die noch zu retten?

In unserem Fall hat der Solar-Fritze sogar festgestellt, dass wg. 
Treppengeländer VOR dem Zähler keine 1 m Abstand zum Geländer vorhanden 
sind und bei Einbau z. B. einer Solaranlage der dann notwendige 
Zählschrank an einer ganz anderen Stelle im Haus montiert werden 
müsste...

Also Beutelschneiderei ohne Ende, zumal die Elektronischen wohl auch 
nicht genauer sind als die mechanischen Zähler (elektromechanisch 
natürlich).

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist halt Wirtschaftsförderung.

Der Ferrariszähler in meiner Wohnung ist 46 Jahre alt.
Wie soll da ein Zählerhersteller überleben?

(Meine Zählertafel allerdings ist neuer, die hab' ich vor etwa zehn 
Jahren mal erneuert - Dreck von Hager, aber das ist 'ne andere 
Geschichte).

von Stephan S. (outsider)


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Uhu U. schrieb:
> ... wiederkehrenden
> Mehrkosten für die Smartmeter, die aller Voraussicht nach nicht durch
> eine Stromersparnis gedeckt sind

Ich frage mich inwiefern so ein Gerät überhaupt für eine Stromersparnis 
sorgen soll. Fritzbox? Muss immer laufen. Kühlschrank auch. Wenn ich 
Wäsche wasche, dann muss das eben einfach sein. Wenn ich dann mal 
gezielt sehen möchte was ein Gerät an Strom verbraucht, dann kann ich 
das mit einem Zwischenstecker an der Steckdose machen und habe den 
Verbrauch den dieses Gerät hat und nicht irgendein Mischding zwischen 
Waschmaschine und Kühlschrank der ab und zu mal einschaltet...

Die Tage gab es erst eine Meldung dass sie jetzt durch Verbrauchsmuster 
erkennen können, welches Gerät gerade aktiv ist und was das gerade 
macht. Das würde ich ja zu gerne sehen wie die erkennen wollen, dass das 
Mein Laptop ist, der mal mehr und mal weniger Strom braucht weil 
Werbebanner kommen und gehen und dynamisch verschiedene Prozessorlast 
erzeugen. Oder den Herd, bei dem die Stromaufnahme zwar theoretisch 
durch bestimmte Leistungsstufen ermittelbar wäre, diese aber durch einen 
PTC Effekt in Abhängigkeit von dem was ich in den Topf rein tu sich 
verändert. Am Ende behaupten sie noch dass sie feststellen können für 
wie viele Portionen ich Nudeln ins Kochwasser geworfen habe und ich 
bekomme am Laptop Koch- und Diättipps angezeigt und meine Krankenkasse 
wird benachrichtigt weil ich ein Risikokandidat bin weil ich abends noch 
zu viel esse. Man liest zwar viele solcher Big Data Horrorgeschichten, 
aber ich glaube an der Stelle hakt es einfach an der Machbarkeit.

von Lars R. (lrs)


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Stephan S. schrieb:
> Uhu U. schrieb:
>> ... wiederkehrenden
>> Mehrkosten für die Smartmeter, die aller Voraussicht nach nicht durch
>> eine Stromersparnis gedeckt sind
>
> Ich frage mich inwiefern so ein Gerät überhaupt für eine Stromersparnis
> sorgen soll. Fritzbox? Muss immer laufen. Kühlschrank auch. Wenn ich
> Wäsche wasche, dann muss das eben einfach sein.

Demgegenüber schätze ich das Optimierungspotential des Stromverbrauchs 
als sehr hoch ein. Geiz ist geil. Dafür müsste es jedoch Tarife geben, 
bei denen aktuelle Börsenpreise an den Endkunden weiter gegeben werden.

Man schätzt wohl auf "der anderen Seite" das Optimierungspotential 
ebenfalls als sehr hoch ein und genau deshalb wird das nicht gemacht. 
Wenn es keinen Nutzen für die Kunden hätte, so wären die Tarife mit 
Börsen-transparenten Verbrauchskosten längst eingeführt. Vgl. mit dem 
Auswerte-BS des Smartmeter. Hat keinen Vorteil für den Kunden und 
deshalb wird es freiwillig angeboten.
Mit transparenten Preisen wäre Strom billig wenn Solar einspeist und 
Strom wäre teuer, wenn Solar-/WP-Besitzer ziehen. Es besteht die Gefahr, 
dass das ganze EEG zusammen bricht. Deshalb wird das 
Optimierungspotential absichtlich nicht aktiviert.

von 1N 4. (1n4148)


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> Demgegenüber schätze ich das Optimierungspotential des Stromverbrauchs
> als sehr hoch ein. Geiz ist geil. Dafür müsste es jedoch Tarife geben,
> bei denen aktuelle Börsenpreise an den Endkunden weiter gegeben werden.

Man zahlt dann eben in Hochlastzeiten mehr als heute. In 
Schwachlastzeiten wird der kWh-Preis nicht unter das heutige Niveau 
sinken. Fertig ist der dynamisierte Tarif der zum Einsparen animiert.

von Lars R. (lrs)


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1N 4. schrieb:
>> Demgegenüber schätze ich das Optimierungspotential des Stromverbrauchs
>> als sehr hoch ein. Geiz ist geil. Dafür müsste es jedoch Tarife geben,
>> bei denen aktuelle Börsenpreise an den Endkunden weiter gegeben werden.
>
> Man zahlt dann eben in Hochlastzeiten mehr als heute. In
> Schwachlastzeiten wird der kWh-Preis nicht unter das heutige Niveau
> sinken. Fertig ist der dynamisierte Tarif der zum Einsparen animiert.

Mit "Hochlastzeiten" in Anführungszeichen: ja, genau. Das wäre doch 
wunderbar, findest Du nicht? Das wird natürlich nicht statt finden. 
Stattdessen wird der kWh-Preis für jede Nutzungszeit weiter massiv 
angehoben. ...die Grundgebühr explodiert auch gerade in letzter Zeit und 
mit den Energiekosten auch alles andere...

von 1N 4. (1n4148)


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> Das wird natürlich nicht statt finden.

Dein Sarkasmusdetektor war wohl aus Energiespargründen deaktiviert? ;)

von Lars R. (lrs)


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1N 4. schrieb:
>> Das wird natürlich nicht statt finden.
>
> Dein Sarkasmusdetektor war wohl aus Energiespargründen deaktiviert? ;)

Eher kaputt, finde keinen Sarkasmus. Habe den Detektor beim Lesen Deines 
Textes schon ein paar an und aus geschaltet.

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Dreck von Hager, aber das ist 'ne andere
> Geschichte).

erzähle die mal, war mit Hager immer zufrieden.

von Timm T. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Soll das ein Witz sein?

Die Antwort steht doch schon im ersten Teil Deines Linkes: www.welt.de, 
die Bildzeitung für Besserverdienende.

Wie man von "braucht einen Adapter" auf "braucht einen neuen 
Zählerschrank" kommen kann - naja, der Lobbyverein von Haus und Grund 
halt.

Dass die Dinger ganz locker an meinen DSL-Router wollen, und am besten 
noch über Powerline finde ich viel interessanter. Aber das ist dann wohl 
schon zu technisch.

von Thomas F. (igel)


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von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Das ist halt Wirtschaftsförderung.
>
> Der Ferrariszähler in meiner Wohnung ist 46 Jahre alt.
> Wie soll da ein Zählerhersteller überleben?

Jep. Eichfrist für den Smarten Meter sind nach Erinnerung 7 Jahre.

Zweitarifzähler gibts auch schon lange. Die Smartmeter waren sinnvoll 
mit einer PV auf dem Dach und Einspeisung, da konnte man die Werte 
sofort ablesen. Aber nur für Verbraucher ist das overkill.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Wenn von einem 3-Punkt-Zähler auf was Elektronisches gewechselt werden 
soll, gibt's im schlimmsten Fall Adapter.
Ausnahme: Die hier bereits genannte Zählertafel - laut Vorgabe hat ein 
Zählerplatz heute halt etwas anders auszusehen - in Deinem Vehikel sind 
auch diverse Gurte versteckt, Die es zur Entwicklung des KFZ noch nicht 
gab.
Dafür braucht man heute aber keinen Lehrplatz mehr ... immerhin!

MfG

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