Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik HP3310A F-Gen: -25V sackt ein?


von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

habe besagten F-Gen geschenkt bekommen. Beim Erstbetrieb war alles iO & 
fnktionierte. Beim 2ten Einschalten "roch" es jedoch warm, also schnell 
alles aus. Ich stelle nun fest, dass die -25V langsam einbrechen. 
Vielleicht kennt jmd das Problem?

- Elkos / Tantals sind geprüft
- alle anderen Spgen iO
- Ausgangsstufe abgeklemmt, keine Wirkung
- Manual habe ich angeschaut, ich sehe nicht wo sonst noch "niederohmig" 
die "-25V" benötigt werden
- TBD: Alles "hinter" der -25V stabi abklemmen und schauen ob die dann 
stabil bleibt (geht aber quasi operativ nicht)
- der +25V Pfad zieht 50mA, der -25V Pfad steigt an, bei 300mA habe ich 
aufgehört (messbar über den 2.7 Ohm R hinterm Linear-T)
- Funktion an sich ist aber gegeben (bis die -25V zu weit einsacken)
- Hmmm...?


Wäre schade um das schöne Teil...

Danke & Gruß, Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Franz B. (rcs)


Lesenswert?

Aus dem Bauch:

1. Die Tantal-Dinger tauschen, sofern sie als Stütz oder 
Abblockkondensator dienen.
2. Am 2,7 Ohm Widerstand den Spannungsabfall im Auge behalten und den 
-25Volt Zweig mit Kältespray bearbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

...ich habe die komplette Linearregelung entfernt und extern -25V 
eingespeist - sauber 44mA sind es dann. Es liegt also NICHT am Teil 
"hinter" der Regelung, wie fälschlich zuerst vermutet aber durch 
"abtrennen" der Baugruppen ja bereits ausgeschlossen, sondern an der 
Regelung selbst. Ich vermute fast, entweder der 500uF Siebelko ist hin 
oder eine der Diode und das Ganze fängt dann "am Schwingen dran" oder 
sowas...ich werde es rausfinden, hoffe ich.

Klaus.

von Franz B. (rcs)


Lesenswert?

Moment.....schaltplanrausuch

von Klaus R. (klaus2)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

...die -39V am Eingang der L-Regelung mit 200mA belastet - nix, 
einwandfrei. Dioden auch alle gut. Ich muss zugeben, ich verstehe nicht, 
wieso es mit ext Spg iO ist aber die Linearregelung nicht. Die 
Transistoren habe ich geprüft, Q24 wird nach kurzer Zeit heiß...aber ich 
kapiere nicht wieso.

EDIT: Was ist denn eigentlich CR23, eine KSQ?

Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Franz B. (rcs)


Lesenswert?

Ja, eine KSQ.
Hast du es denn mal mit der Lötkolbenspitze und Kältespray versucht?
Wenn sich da iwo eine Kennlinie themisch verschiebt, geht es mit diese 
Methode ruckzuck.

Q24 dient zur Regelung. Läuft da vorher was weg, kommt er halt nicht 
mehr mit. Ggfs mal die Spannung über den QR23 messen.

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

...naja, die Spg sackt sehr schnell ein, Q23 & 24 regeln nach aber 
sterben dann recht schnell - ich habe quasi keine Zeit für Kältespray :)

Ich kapiere nicht, wieso mit einem ext Labornetzteil und -25V sauber 
44mA gezogen werden, aber wenn ich den Linearregler wieder anschließe 
sich die ganze Schose hochschaukelt und heiß wird.

Klaus.

von Franz B. (rcs)


Lesenswert?

Na, das -25V Netzteil selbst ist hin.
Wie sehen die Transistoren ohmsch aus?
Ist der Siebelko in Ordnung?

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Ja, ist es - nur verstehe ich nicht, wieso es stirbt...im Moment sind 
die Ts entfernt, da sie gestorben sind und ich den Versuch mit dem ext 
Netzteil durchführen wollte. Widerstände alle iO, CR23 sieht ohmsch / 
Diodentest auch genau so aus wie sein +25V Pendant. Q21 ist auch iO. 
Siebelko ist...im Nirwana verbaut, kommt man nicht dran. Aber das wollte 
ich ja mit der 200mA Belastung testen, da bleibt die Spg am C von Q21 
auch sehr konstant. Ich könnte da aber mal einen 1000uF / 40V anlöten, 
nur um sicher zu gehen...dann die Ts wieder rein und hoffen?

Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Franz B. (rcs)


Lesenswert?

Schaden kann der 1000µF nicht, 330µF sollten aber auch reichen.
Wenn du die -26V extern einspeist, ist der FG voll funktionfähig?
Ansonsten die paar Transistoren tauschen.

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

...ja, mit ext -25V alles iO - wie gesagt, nur der Linearteil der -25V 
"rastet aus und verglüht". Ich versuchs gleich noch einmal mit 1000uF 
(was anderes habe ich grad nicht für 40V).

Klaus.

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Wie geht es dem C23? Hat der nen Kurzen?

von Dieter W. (dds5)


Lesenswert?

Q23 und 24 können nur überlastet werden wenn beide gleichzeitig leiten. 
Dazu muss die Ausgangsspannung negativer als -25V sein und gleichzeitig 
zu viel Strom gezogen werden.

Lass doch mal Q23 weg und schau was passiert.

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

...Dieter, gute Idee! Lässt man Q23 weg, ist alles iO - saubere -25.3V 
und über dem 2.7 Ohm 130mV, analog dem +25V Pfad. Baue ich Q23 ein, wird 
es wieder "heiß". Merkwürdig(st).

Klaus.

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

...oder darf ich da keinen "beliebigen" PNP a la BC556B nehmen? Für die 
anderen beiden geht das 1A.

Klaus.

von Dieter W. (dds5)


Lesenswert?

Klaus R. schrieb:
> ...oder darf ich da keinen "beliebigen" PNP a la BC556B nehmen? Für die
> anderen beiden geht das 1A.
>
> Klaus.

Ich sehe nichts was dagegen spräche. Und wenn das bei anderen klappt 
hast Du sicher auch die abweichende Pinbelegung (EBC vs. CBE) 
berücksichtigt.

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Habe ich, klar...wie bei den anderen auch :)

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Sehr gut.

Und ein zusätzlicher 150 Ohm Widerstand zw. Emitter des Q24 und dem 
Ground  verhindern, das zukünftig wieder der Dominoeffekt beim 
Transistorsterben einsetzt.

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Hallo Andrew,

wenn ich Q23 aber einbaue, geht das Ganze ja wieder den Bach runter - 
nur wieso? Die Spg zw E & B ist ~0.1V...ich kapiere den "Mechnismus" 
nicht, der die Todesspirale in Gang setzt???

Klaus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Häng doch mal in Serie mit der verdächtigen FET-KSQ ein mA Meter. Sollte 
ja alles konstant sein, wenn der FET noch spielt.

von Klaus R. (klaus2)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

...ja, aber müsste die dann nicht auch schon mit Q24 Probleme bereiten? 
Könnte ich in der Tat mal in beiden Zweigen tun und schauen, ob hier das 
Problem liegt. Kann ich die mit einem passenden FET 1:1 so nachbilden - 
müsste ja gehen?

Klaus.

von Klaus R. (klaus2)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

...mal abgesehen davon frage ich mich, was ich mit dem Ding will - das 
kann ja "nichtmals" PWM. Zudem ist die risetime mit 130ns wohl zml übel, 
aber ich finde noch nix im manual über den Abgleich.

Klaus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

0,0005 Hz bis 5 Mhz ist doch ein feiner Bereich. Das Ding macht Sinus, 
ansteigenden und abfallenden Sägezahn, pos. und neg. Pulse und das alles 
in HP Qualität. Zusätzlich hat es VCO Eigenschaften. Da kann man schon 
mal ein wenig Zeit investieren, zumal es ja nur ein kleines Netzteil 
Problemchen ist.

Klaus R. schrieb:
> nix im manual über den Abgleich

Check erstmal den Abgleich deiner Tastköpfe.

Klaus R. schrieb:
> Kann ich die mit einem passenden FET 1:1 so nachbilden

Mess doch erstmal, wie sich die Originalschaltung verhält. Im 
schlimmsten Fall kannst du immer noch einen 7924 einbauen statt der 
Originalschaltung.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klaus2)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi Matthias,

die Tastköpfe sind an dem Ref Ausgang des TDS2002 abgeglichen, habs 
grade nochmal kontrolliert. Bei 100KHz habe ich auch ein sauberes 
Rechteck aus dem HP (vergl. mit dem RefA), bei 1MHz sieht es schon 
unschön aus und bei 5MHz...siehe ahnhang, belastet mit 50 Ohm - ist das 
"normal"? Und wieso ist es bei x1 (Bild) dtl. besser als bei x10?

Die CR23 habe ich mal ausgelötet und die stromstabilisierende 
Eigenschaft gemessen - bei 35mA habe ich aber aufgehört, da ich ja 
leider keinen "Sollwert" kenne, kommt mir aber schon viel vor?

EDIT: Das Teil heißt "offiziell" Motorola 1901-527, ist aber custom, und 
hat "angeblich" Iq=1mA (das macht schon mehr Sinn). Ich versuche es mal 
mit einer FET-KSQ.

Klaus.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Klaus R. schrieb:
> Ich versuche es mal
> mit einer FET-KSQ.

> und
> hat "angeblich" Iq=1mA

Der Klassiker mit BF245 ohne zusätzliche Bauteile regelt sich meistens 
etwas höher ein, aber man kann ja immer noch einen Widerstand in die 
Source legen, um den Strom zu verringern.

> Bei 100KHz habe ich auch ein sauberes
> Rechteck aus dem HP (vergl. mit dem RefA), bei 1MHz sieht es schon
> unschön aus und bei 5MHz
Der Bereich des FG lässt m.M.n. darauf schliessen, das das ein Generator 
für NF Anwendungen ist, und dafür ist er optimiert. Und du darfst nicht 
vergessen, das das Teil von 1971 oder so ist, da kann schon mal der eine 
oder andere C gealtert sein (Nach 46 Jahren sind wir auch nicht mehr die 
Frischesten).
Wenn du das Problem mit dem NT gelöst hast, bleibt dir sicher Zeit, ein 
wenig in der Abschwächerschaltung zu messen und evtl. einen Kondensator 
zu finden, der das Zeitliche gesegnet oder zumindest seinen Wert 
geändert hat.

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

CR21 verhält sich exakt gleich, bei 35mA habe ich aufgehört. Es bleibt 
mir weiter unklar, wo das Problem genau liegt. Hmmm...

Klaus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Klaus R. schrieb:
> CR21 verhält sich exakt gleich, bei 35mA habe ich aufgehört. Es bleibt
> mir weiter unklar, wo das Problem genau liegt. Hmmm...

Naja, wenn CR23 1mA liefern soll und das Ding zwischen -37V und etwa 
-27V liegt, kann man da auch mal testweise einen 10k Widerstand 
einsetzen. Es ehrt HP ja, das sie da so einen Exoten verbauen, aber so 
ganz nötig scheint es mir nicht zu sein.
Wenn du das Experiment mit einem FET machst, solltest du sehen, das da 
wirklich recht unabhängig von der angelegten Spannung ein konstanter 
Strom fliesst. Wenn die Motorolas das nicht tun, sind sie vermutlich 
putt.

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

...was die liefern sollen, weiß ich nicht. Nur sind es mehr als 35mA, 
denn auch CR21 aus dem iO Kanal begrenzt da noch nicht.
Mal ne andere Frage: Q23 begrenzt ja quasi den Strom in dem Zweig, aber 
nur damit die Endstufe nicht hopps geht oder...?

Klaus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Klaus R. schrieb:
> ...was die liefern sollen, weiß ich nicht. Nur sind es mehr als
> 35mA,
> denn auch CR21 aus dem iO Kanal begrenzt da noch nicht.
> Mal ne andere Frage: Q23 begrenzt ja quasi den Strom in dem Zweig, aber
> nur damit die Endstufe nicht hopps geht oder...?
>
> Klaus.
Q23 ist in Verbindung mit dem 2,7 Ohm Widerstand und dem Spannungsteiler 
an seiner Basis eine Strombegrenzung.

Klaus R. schrieb:
> ...was die liefern sollen, weiß ich nicht.

Wie jetzt? Du hast doch oben was von

> und
> hat "angeblich" Iq=1mA

geschrieben?

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Hallo Matthias,

ja, das mit der Strombegrenzung ist mir soweit klar.
Die Iq=1mA habe ich aus einem anderen Rätsel-Raten-Thread, aber auch da 
war es ja nur eine Vermutung - da sich aber sowohl CR23 (evtl defekt) 
alsi auch CR21 (in jedem Fall iO) nicht so verhalten, kann es nicht 
stimmen.

Gruß, Klaus.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Klaus R. schrieb:
> Hallo Matthias,
>
> ja, das mit der Strombegrenzung ist mir soweit klar.
> Die Iq=1mA habe ich aus einem anderen Rätsel-Raten-Thread,


Da über CR23/Cr21 laut Schaltplan ca. 10 V abfallen, ist R= 10k sicher 
ein ein sinnvoller Startpunkt. Führt zu rund 1mA, was von der Größe in 
der Darlington Kombi des Längsregler reichen wird.

> aber auch da
> war es ja nur eine Vermutung - da sich aber sowohl CR23 (evtl defekt)
> alsi auch CR21 (in jedem Fall iO) nicht so verhalten, kann es nicht
> stimmen.
>

35mA und mehr bedeuten bei CR21/23 eher, das sie in flacher Polarität 
vermessen werden.
Pol da mal bitte um und berichte hier.

von Jens (Gast)


Lesenswert?

Reiß doch einfach den alten Kram raus und setzte einen LM 337 ein.
Der ist temperaturstabil und lässt sich einstellen.

Verschwende nicht deine Zeit.
Verwende aktuelle Bauteile. Die lösen alle deine Probleme.
Diese Sparschaltung ist dem geschuldet, dass damals keine anderen 
Bauteile zur Verfügung standen.
Das muss man heute nicht mehr so machen.

Also: Was neues rein und das Teil läuft.

Grüße, Jens

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Ja, das ist klar - mich interessiert aber eher was da defekt ist, rein 
akademisch. den 7924 o.ä. kann man natürlich mindestens genau so leicht 
verwenden. Und mir ist auch noch nicht ganz klar, wieso es überhaupt 
eine Strombegrenzung gibt, vermute aber den Schutz der Ausgangsstufe 
dahinter.

Habe das Teil nun erstmal weggestellt, denn es "geht ja" und aktiv 
benötigen tue ich es derzeit auch nicht. Wenn man sich aber die China 
DSS Dinger für 10€ und deren Möglichkeiten (Preis-Leistung vs Baugröße 
vs Funktionsumfang...) anschaut, fragt man sich auch wieder, wieso man 
sich das antut :)

Klaus.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Klaus R. schrieb:
> Und mir ist auch noch nicht ganz klar, wieso es überhaupt
> eine Strombegrenzung gibt, vermute aber den Schutz der Ausgangsstufe
> dahinter.

Die Ausgangsstufe (der Ausgangsverstärker) hat eine eigene 
Strombegrenzung zu dessen Schutz.

Die Strombegrenzung im Netzteil ist bei jedem professionellem Design 
drin.

von Martin O. (ossi-2)


Lesenswert?

Manchmal mache ich in ähnlichen Fällen einen Widerstand zwischen Supply 
und Verbraucher. Durch Ändern des Widerstandes (kleinermachen) kann man 
sich dann an den kritischen Lastfall herantasten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Martin O. schrieb:
> Manchmal mache ich in ähnlichen Fällen einen Widerstand zwischen Supply
> und Verbraucher.

Das brauchst du hier nicht, da der Widerstand ja schon drin ist (2,7 
Ohm). Jetzt muss man nur noch an dem Spannungsteiler rumrechnen und 
schon weiss man, bei wieviel Strom der Limiter einsetzt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.