Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Richtmikrofon - Sprache aufnehmen


von Teilnehmer (Gast)


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Hi,

während der Treffen in der Kirche haben wir momentan große 
Akustikprobleme. Es betrifft aber nur alle Teilnehmer deren Fragen zum 
Sprecher und zueinander kaum zu hören sind. Der Sprecher ist dagegen 
über einen Mikrofon von allen gut hörbar. Unsere Idee ist es einen 
Richtmikrofon zu benutzen um das von Teilnehmer gesprochene zu 
verstärken. Würde es so, wie auf dem Bild mit einem gutem Richtmikrofon 
funktionieren?

von ElKo (Gast)


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Ein Richtmikro ist nur in einem Bereich von wenigen Grad empfindlich. 
Deinem Bild nach willst du aber 180° abdecken. Das macht weder ein 
Richtmikro, noch eins mit Keulencharakteristik. Wenn, müsstest du das 
Richtmikro auf den jeweiligen Teilnehmer ausrichten. Aber keine Wunder 
von Richtmikros erwarten. Auch die können schlechte Akustik nicht 
retten.

Ich würde in dem Fall 1 bis 4 Kabelgebundene Mikros (Keule) oder 
kabellose Handmikros für die Teilnehmer bereitlegen. Bei zwei Mikros hat 
das einen entscheidenden Vorteil: Einer kann aktiv am Mikro sprechen. 
Wer das zweite Mikro in der Hand hat, ist als nächster dran. Dass 
mehrere gleichzeitig sprechen, kann so halbwegs unterbunden werden. Eine 
konstruktive Diskussion wird so unterstützt.

von Heinz (Gast)


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Zufrieden stellen wird Dich das Richtmikrofon nicht.
Im Profi-Bereich setzt man entweder ein Funkmikrofon ein, das 
herumgereicht wird, oder bei weniger Vetrauen in die Gäste, eine 
Mikrofonangel, ein langer Stab mit dem Mikrofon dran

von Teilnehmer (Gast)


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ein/mehrere Mikrofone, die man überreicht kommen leider organisatorisch 
nicht in Frage, da alles zu dynamisch abläuft und fürs überreichen kein 
Zeit vorhanden ist.

Könnte es funktionieren, wenn ich der Richtmikrofon weiter hinten 
positioniere?

ElKo schrieb:
> müsstest du das
> Richtmikro auf den jeweiligen Teilnehmer ausrichten.

Würde es gut bei der Entfernung noch gut funktionieren? Ich würde es 
zuerst mal manuell immer an die sprechende Teilnehmer richten. Wir haben 
einen guten Verstärker+Mixer die an die Lautsprecher angebunden sind. 
Als Richtmikrofon habe ich Rode NTG-2 (etwa 300Euro) gefunden.


Später habe ich überlegt mehrere (3-4) Richtmikrofone an die versch. 
Bereiche zu richten und das stärkste Mikro zu schalten. Macht das 
überhaupt sinn? Vielleicht. Andere Ideen noch? Kann man das manuelle 
richten der Mikrofon mechanisch lösen?

von Klaus M. (Gast)


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ElKo schrieb:
> Ein Richtmikro ist nur in einem Bereich von wenigen Grad empfindlich.
> Deinem Bild nach willst du aber 180° abdecken.

Nein, man kann doch leicht erkennen, dass es etwa 120° in der Hori-
zontalebene sind. Für den eingangs genannten Anwendungsfall existieren 
durchaus sehr gut geeignete Mikrofone. Die innovative Technik hat
allerdings ihren Preis:

https://www.irt.de/IRT/FuE/ak/pdf/KEM-MIK.pdf

von Peter II (Gast)


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Eventuell finde man auch etwas wie Amazon's Echo

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Amazon-Echos-Mikrofon-Technik-auch-fuer-Drittanbieter-3685603.html


Sie machen mit mehreren Mikros uns Software die Richtwirkung.

von Joe F. (easylife)


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Äh, mal ne Frage, also wenn ich jemanden aus 5m Entfernung schlecht 
verstehe, gehe ich einfach näher ran...?!
Oder wir telefonieren.

: Bearbeitet durch User
von Teilnehmer (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Äh, mal ne Frage, also wenn ich jemanden aus 5m Entfernung schlecht
> verstehe, gehe ich einfach näher ran...?!
> Oder wir telefonieren.

Geht leider nicht... Vielleicht werden wir es auch mal aufzeichnen...

von Teilnehmer (Gast)


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Gibt es eine Möglichkeit die sprechende Personen zu lokalisieren und das 
Mikrofon automatisch genau zu richten, oder zu kompliziert?

von Richard B. (r71)


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Teilnehmer schrieb:
> Vielleicht werden wir es auch mal aufzeichnen...

Dann erst recht ->

Joe F. schrieb:
> ...gehe ich einfach näher ran...?!

von Dieter (Gast)


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Letztens lag bei uns im Schrott eine Zehnerkiste Sennheiser 
Funkmikrofone mit Empfänger- und Ladestation. Könnten wohl LTE zum Opfer 
gefallen sein, wobei inzwischen hier eine IR Mikrofonlösung angeschafft 
wurde (ich will nicht wissen, wieviel der Spaß gekostet hat), sprich 
wären ggf. doch noch nutzbar gewesen, mit 10 Mikrofonen wäre eine 
schnelle Weitergabe nicht all zu schwer gewesen...

Wärst du einen Monat früher mit deinem Thread gewesen, hätte ich dir die 
Kiste gegen Porto zuschicken können, inzwischen wurde der 
Schrottcontainer leider geleert.

von oszi40 (Gast)


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100m kann man in >10 Sekunden laufen. Da wird sich wohl für 5 Meter eine 
Lösung der schnelleren Übergabe organisieren lassen? Dein Richtmiko löst 
noch nicht das Problem mit der Signallaufzeit und des Schalls. Besser 
ist immer ein Mikro nah an der Person (um die restlichen STörgeräusche 
gar nicht erst aufzunehmen).

von ElKo (Gast)


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Mikrophon mit Richtcharakteristik: Du musst manuell ausrichten. Das 
kommt für meine Begriffe auf das gleiche raus, wie N Mikrofone herum zu 
reichen. Die Richtcharakteristik kann durch den mechanischen Aufbau oder 
einer geschickten Anordnung als Mikrofonarray erzeugt werden. Die 
Diskussion, ob das geht, kann noch ewig weiter gehen. Mein Tipp: Geh zu 
einem Audiotechnikverleih und borge dir eines aus. Nur dann weißt du, ob 
die schlechte Akustik die Verwendung überhaupt zulässt. Richtmikros 
werden häufig für Choraufnahmen verwendet, mitunder für die Abnahme von 
Schlagzeugen.

Alternativ kann man aus den Signalen von einem Mikrofonarray auch den 
Ort einer Schallquelle errechnen. Ich nehme an, das Echo macht es so. 
Mir sind nur Anwendungen für Akustikkameras bekannt. Als Mikrofon mit 
automatischer Ausrichtung ist mir das nicht bekannt. Und sollte es das 
geben, sicher nicht günstig. Zum Beispiel: 
http://www.schwingungsanalyse.com/Schwingungsanalyse/Frequenzanalyse_files/210_Schallortung.pdf

Aber ohne eine konkrete Anwendung wird es ein Stochern im Trüben. 
Ehrlich gesagt fällt mir kein Veranstaltungsformat ein, in dem es so 
dynamisch zugeht, dass es keine lineare Folge von Beiträgen gibt. Und 
falls doch, ist es meist einfach nur chaotisch und wenig konstruktiv.

Verständlichkeit ist auch immer ein Problem des Moderators. Wenn Fragen 
an den Moderator für den Rest des Publikums nicht verständlich sind, 
muss er diese halt über das Mikrofon für alle verständlich wiederholen.

von ElKo (Gast)


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Übrigens eine nette Anwendung der Soundquellenlokalisierung: Bug Zapper 
- Automatischer Laser zur Vernichtung von Mücken
http://essay.utwente.nl/62883/1/The_Bug_Zapper_Bachelors_Report_by_Ruud_van_Laar_and_Martijn_van_der_Ouderaa_-_openbaar.pdf

Ob es über den Demonstrator hinaus ging, ist mir aber nicht bekannt.

von Fisch (Gast)


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Die von Dir beschriebenen akustischen Probleme findest Du in vielen 
Kirchen. Vielleicht schaut Ihr Euch in anderen Gemeinden einmal um, wie 
dort solche Probleme gelöst werden. Mit etwas Kreativität lässt sich 
auch ein Gottesdienst etwas anders gestalten, ohne an den einzelnen 
Aussagen abstriche machen zu müssen. Die Gegebenheiten und Möglichkeiten 
in Kirchen mussten übrigens schon immer berücksichtigt werden: siehe 
Kirchengeschichte.

von Route_66 H. (route_66)


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oszi40 schrieb:
> das Problem mit der Signallaufzeit und des *Schalls*

Ist das die sächsische Zusammenfassung für "Echo und Hall"?

von Ralf (Gast)


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Resonanzröhrenmikrofon. Ist zwar etwas sperrig und sieht aus wie eine 
zusammengerollte Kirchenorgel. Die Größe dürfte in der Kirche kein 
Problem sein, da ist ja genug Platz. Die Röhren können auch selbst 
hergestellt werden. Alurohre in verschiedenen Längen (je 1-2cm 
Unterschied) absägen und bündeln. Der oben gezeigte Parabolspiegel kann 
dafür zusätzlich eingesetzt werden.

von Horst (Gast)


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Bevor du dich dahin stellst, und ein Richtmikrofon manuell ausrichtest, 
mach eine elektronische Strahlschwenkung. Wir sind schließlich 
Elektrotechniket hier und keine Mechaniker.

Stichworte wären Array-Signalprozessierung, Beamforming,..

von Ralf (Gast)


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Horst schrieb:
> Wir sind schließlich
> Elektrotechniker hier und keine Mechaniker.

Die Mechanik sollte trotzdem sitzen. Es ist wie in der HF-Technik. Eine 
gute Antenne ist durch nichts zu ersetzen, wenn man einen hohen 
Rauschspannungsabstand haben möchte.

von Horst (Gast)


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Ralf schrieb:
> Die Mechanik sollte trotzdem sitzen. Es ist wie in der HF-Technik. Eine
> gute Antenne ist durch nichts zu ersetzen, wenn man einen hohen
> Rauschspannungsabstand haben möchte.

Naja, helfen tut es sicherlich, aber mehrere semigute Antennen werden 
dich trotzdem weiter bringen als eine sehr gute. Durch kohärente 
Integration kannst du mit einem Array Dinge herausprozessieren, die bei 
deiner sehr guten Antenne lange im Rauschen untergegangen wären.

von Frotzelfratz (Gast)


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Verständlichkeit scheitert zu 90% daran, dass das Verhältnis gewünschter 
Direktschall/unerwünschter Raumschall schlecht ist. Das kriegt man 
insbesondere in Innenräumen mit Richtrohrmikros eher schlecht in Griff. 
Die Funktionsweise von Richtmikros basierert nämlich darauf, dass die 
Schlitze im Richtrohr seitlich auftreffenden Schall mit 
unterschiedlichen Laufzeiten auf die Membran eintreffen lässt, so dass 
er dort sich möglichst gut auslöscht. Funktioniert prima bei 
punktförmigen Störschallquellen. In Räumen ist jedoch der Störschall 
durch die Reflektionen Wänden und Decken eher diffus und nicht 
gerichtet. Damit funktioniert das Prinzip des Richtrohrmikros aber eher 
mau.

Wichtigste Regel ist daher: Das Mikro dahin zu bringen, wo das 
Verhältnis Nutz-/Störsignal günstig ist -> also nah an der Schallquelle.

von rd (Gast)


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Soll jetzt keine Werbung sein, nur als Idee:

https://eu.getcatchbox.com/

könnt eine Variante sein.
Ist quasi ein Funkmikrofon in einem Schaumstoffwürfel.
Den kann man dann zwischen den einzelnen Beiträgen durchs Auditorium 
werfen.
Die interne Elektronik schaltet das Mikrofon in den "Wurfphasen" aus, so 
dass es dadurch nicht zu Störgeräuschen kommt.

von HildeK (Gast)


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Teilnehmer schrieb:
> Würde es gut bei der Entfernung noch gut funktionieren? Ich würde es
> zuerst mal manuell immer an die sprechende Teilnehmer richten. Wir haben
> einen guten Verstärker+Mixer die an die Lautsprecher angebunden sind.
> Als Richtmikrofon habe ich Rode NTG-2 (etwa 300Euro) gefunden.

Zumindest bei dem Rhode und allgemein bei Super-Niere ist die 
Richtwirkung nicht besonders ausgeprägt, zumal zur Seite und auch etwas 
direkt nach hinten noch eine relativ hohe Empfindlichkeit vorhanden ist. 
Rhode-Webseite: "Superniere – Greift den Schall an der Vorderseite und 
an den Seiten ab. Unterdrückt Schall im 150°-Bereich an der Rückseite." 
Da müsste für eine ordentliche Richtwirkung höchstens was von 30° die 
Rede sein!
Leider hat Rhode keine detaillierten Daten im Web, aber im Manual zu 
einem Sennheiser kannst du frequenzabhängige Empfindlichkeitskurven 
finden. Da sieht man schnell, dass das bei hohen Frequenzen (>5kHz) ganz 
gut ist, aber sonst? 3dB-Grenze bei 60° für den Sprachbereich. Ich glaub 
nicht, das du dir das vorgestellt hattest.
http://de-de.sennheiser.com/kamera-mikrofon-dslr-richtrohrmikrofon-mke-600

Einzig so was könnte dich ev. dem Ziel näher bringen: 
http://www.lautsprecher.de/mikrofon/richtmikrofon/18105/parabol-richtmikrofon-parabolmikro-mit-kopfhoerer.html?sPartner=merchant-lautsprecher&gclid=CLO_7tjR6tMCFQaNGwodMScPig
Ich kenne das aber nicht und habe ein solches System auch nie betrieben.

Dein Hauptproblem dürfte bei dem Setup die Tatsache sein, dass du das 
Signal im selben Raum mit Lautsprecher wiedergeben willst. Das führt 
unweigerlich zu Rückkopplungen lange bevor du eine angemessene 
Lautstärke des Sprechers erreichen wirst. Störschall oder Reflexionen 
sind imho nicht das Hauptproblem, das klingt dann eben ein wenig dünn 
und hallig. Und wenn dann noch Leute dabei sind mit dünner Stimme oder 
wenig Mut laut zu reden, dann ist es ganz vorbei.

Für reine Aufnahmen würde vieles gehen, für PA hilft nur eines: nahe an 
den Sprecher herangehen - fast egal, bei welchem Mikro. Außer du hast 
eine Anlage, die mit DSPs auf ganz spezielle Mikros, auf den Raum, auf 
Feedbackunterdrückung etc. optimiert ist. Da könnte was gehen, aber wohl 
wäre mir trotzdem nicht dabei und bezahlbar ist das praktisch auch kaum.

Wie oben schon gesagt, reiche das/die Mikro(s), am besten kabellos, von 
Sprecher zu Sprecher - die kleine Pause schadet der Diskussion bestimmt 
nicht und die Leute reden dann nicht undiszipliniert durcheinander. Du 
brauchst halt zwei, drei Leute, die da hin und her sprinten. So viel 
Zeit muss sein :-)!

Teilnehmer schrieb:
> Es betrifft aber nur alle Teilnehmer deren Fragen zum
> Sprecher und zueinander kaum zu hören sind.

Wie soll dann das Mikro das hören? Das menschliche Ohr ist noch immer 
das Beste, was du bekommen kannst :-).

von Joe F. (easylife)


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Die Richtwirkung des Mikrofones ist leider nur einer der 
klangbeeinflussenden Faktoren.

Für die Sprachverständlichkeit wichtig ist der Pegel-Abstand von 
Direktschall zu Störgeräuschen und Nachhall aus dem Raum (im Fall einer 
Kirche besonders störend).

Die einzige Möglichkeit den Unterschied von Direktschall und den 
ungewünschten Anteilen zu erhöhen ist das Mikrofon so nahe wie möglich 
an die Schallquelle (den Sprecher) zu bringen.
Ein Richtmikrofon unterdrückt zwar seitliche und rückseitige Anteile, 
die Störanteile aus Richtung des Sprechers (Raumhall von der Seite und 
hinten) können aber nicht abgemindert werden.

Bei Filmtonaufnahmen werden auch meist Richtmikrofone eingesetzt, 
allerdings sieht man auch dort, dass das Mikrofon an einer Angel so nahe 
wie möglich an den Sprecher herangebracht wird.
Und zwar genau aus genanntem Grund.
Den Abstand zu verringern ist die einzige Möglichkeit der Pegel des 
Sprechers im Verhältnis zu den Reflexionen aus dem Raum und anderen 
Störgeräuschen effektiv zu erhöhen.

Gleiches Spiel in sehr lauten Umgebungen: Formel 1 Reporter halten sich 
"die Keule" direkt an den Mund. Die Mikrofone von Piloten, 
Musicaldarstellern, Livemusikern sitzen - richtig - direkt vor dem Mund.

: Bearbeitet durch User
von Richard B. (r71)


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Joe F. schrieb:
> Die einzige Möglichkeit den Unterschied von Direktschall und den
> ungewünschten Anteilen zu erhöhen ist das Mikrofon so nahe wie möglich
> an die Schallquelle (den Sprecher) zu bringen.

Daumen hoch :)

von oszi40 (Gast)


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oszi40 schrieb:
> immer ein Mikro nah an der Person (um die restlichen STörgeräusche
> gar nicht erst aufzunehmen).

Das ist nicht neu. Etwas neuer ist, daß es Anlagen gibt, die den Raum 
einmessen und entsprechend der Raumakustik und Laufzeit einiges zu 
verbessern könnTEN. Bevor man dafür Geld investiert, sollte man jedoch 
erst mal das kleine Einmaleins beachten: Möglichst geringer 
Mikrofonabstand+ geeignetes Mikro. :-)

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Joe F. schrieb:
> Den Abstand zu verringern ist die einzige Möglichkeit der Pegel des
> Sprechers im Verhältnis zu den Reflexionen aus dem Raum und anderen
> Störgeräuschen effektiv zu erhöhen.

Das ist nicht ganz richtig, auch in einem diffusen Schallfeld kann ein 
Richtmikrofon den Signal-Rausch-Abstand erhöhen. Das wird durch den 
Bündelungsgrad (directivity index) angegeben, welcher bei einer Niere 
immerhin schon 4.77 dB beträgt.

Trotzdem stimme ich den Vorrednern zu, dass ein herumgereichtes 
Funkmikrofon wahrscheinlich die praktikabelste Lösung ist.

von Richard B. (r71)


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Andreas S. schrieb:
> ein Richtmikrofon den Signal-Rausch-Abstand erhöhen.

? Du meinst Background Noise Ratio?

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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S/N, wobei S Direktschallleistung des Sprechers und N Leistung des 
diffusen Hintergrundgeräuschs ist.

von Richard B. (r71)


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Andreas S. schrieb:
> wobei S Direktschallleistung des Sprechers und
> N Leistung des diffusen Hintergrundgeräuschs ist.

Woher hast du diese Information?

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Richard B. schrieb:
> Woher hast du diese Information?

Die Formel kann man sich selber an den eigenen fünf Fingern herleiten.

von Richard B. (r71)


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Ralf L. schrieb:
> Die Formel kann man sich selber an den eigenen fünf Fingern herleiten.

Eigentlich nicht! So wird das nämlich weder
bezeichnet noch berechnet... Deswegen die Frage.

von Schreiber (Gast)


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Teilnehmer schrieb:
> ürde es so, wie auf dem Bild mit einem gutem Richtmikrofon
> funktionieren?

Fast. Man benötigt noch eine Fernsteuerung und einen Modellbauservo um 
das Mikrofon zu drehen.
Bei so wenigen Personen kann man aber auch über ein Mikrofon für jeden 
nachdenken.

von oszi40 (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Man benötigt noch eine Fernsteuerung und einen Modellbauservo um
> das Mikrofon zu drehen.

.. und woher weißt Du jetzt, dasss es der Richige in der richtigen Höhe 
ist? Wenn 2 diskutieren geht Deine Rechnung schon nicht auf, weil Du 
laufend schwenken müsstest. In der Zeit hat man auch 2 Mikros verteilt.

von Teilnehmer (Gast)


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Zusätzlich zu der Diskussionen haben wir auch charismatische 
Gebetstreffen. Da haben die meisten ausgestreckte Hände, geschlossene 
Augen und sagen einzeln Laut (oder weniger Laut) ihre Gebete. Es gibt 
keine Reihenfolge, deswegen kommt es schon ab und zu dazu, dass 2 
gleichzeitig sprechen.

Wir haben 3 gute kabellose Mikrofone. Benutzung deren würde in der 
Rahmen eher stören... Man müsste jedem Teilnehmer einen Brust-Mikrofon 
geben, es ist aber unbezahlbar...

So wie es aussieht, gibt es keine vernünftige, bezahlbare Lösung für 
uns... Schade :-(

Vielleicht eher einen oder mehrere Raummikrofone kaufen und diese 
verteilt stellen?

von ElKo (Gast)


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Teilnehmer schrieb:
> Zusätzlich zu der Diskussionen haben wir auch charismatische
> Gebetstreffen.

Das leuchtet mir ein. Da ist das Weiterreichen von Mikros tatsächlich 
keine Option. Auch nicht, zu einem Mikro zu gehen.

Probiere die unterschiedlichen Ansätze doch mal aus. Leihe dir 
entsprechende Mikros und teste, was damit geht. Raummikros können 
Probleme mit Rückkopplungen haben, müssen aber nicht. Das wird dir hier 
aber niemand genau sagen können.

Schöner wäre es, den Hall zu mindern. Kann man evtl. Schallabsorber an 
Decke/Wänden anbringen?

Ansonsten kannst du auch die entsprechenden Firmen kontaktieren, z.B. 
Sennheiser und um ein Beratungsgespräch bitten. Auf diese Weise hatte 
sich das bei mir (ähnliche Situation - Gemeinderaum mit schlechter 
Akustik) jemand vor Ort angeschaut und fundiertere Vorschläge gemacht, 
als wir es hier machen können.

von rrose (Gast)


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vielleicht kannst Du Grenzflächenmikrofone einsetzen.
Hängt von den Örtlichkeiten ab

MfG
Reinhold

von Frotzelfratz (Gast)


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Teilnehmer schrieb:
> ein/mehrere Mikrofone, die man überreicht kommen leider organisatorisch
> nicht in Frage, da alles zu dynamisch abläuft und fürs überreichen kein
> Zeit vorhanden ist.

Entweder ist die Gruppengröße zu groß um noch ohne Hilfsmittel 
kommunizieren zu können. Dann muss man die Kröte schlucken und 
organisatorisch Platz schaffen diese Hilfsmittel einsetzen zu können.

Oder aber man splittet die Gruppe auf, so dass man wieder in einen 
Rahmen kommt, wo Kommunikation ohne Hilfsmittel möglich ist.

Die Idee mit dem Richtmikro ist verführerisch verlockend - für jemanden, 
der damit noch keine Praxiserfahrung gemacht hat. Ich halte sie für dazu 
verdammt Enttäuschung zu generieren.

Irgendwie spielt sich bei dem Thema im meinem Kopfkino immer folgendes 
ab:
Moderator: "Ah, Liese hat eine Wortmeldung? Bitte, Lise!"
Liese: "mimimi ..."
Moderator (unterbricht): "Lauter bitte!"
Liese: "MIMimimi ..."
Moderator: "LAUTER!"
Liese: "MIMIMImimimi .."
Moderator: "Orr Liese! Wenn Du was zu sagen hast, mach's Maul auf!"
Liese: "MimiIMImi .."
Moderator (unterbricht): "Ah, Paul will auch was sagen. Paul, bitte!"
Paul: "So, jetzt red I!"
Liese geht raus, heult ins Weihwasser und ersäuft sich dann im 
Taufbecken.

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