Liebes Forum, dies ist meine erste Amateurfunkfrage :) Ich plane im kommenden Jahr mich für die A-Lizenz vorzubereiten und um etwas die Zeit zu verkürzen habe ich mir schon einmal Detlef Lechners Kurzwellenempfänger Buch gekauft um mit einem kleinen Empfänger ein paar CW QSO's mitzuhören und mein Morsegehör zu trainieren. Als leichten Einstieg dachte ich an den 80m Audion-Transistorempfänger aus "Das grosse Radio Bastelbuch" K.H. Schubert, 3. Auflage, 1966, Deutscher Militärverlag, p. 292, Abb. 15.13. Das kritischste an der Schaltung scheint die Spule zu sein, von der ich leider nicht wirklich eine Ahnung habe wie ich sie wickeln soll (siehe Anhang). Im Text ist folgendes zu finden: "Die Schwingkreisspule wird mit Kupferlackdraht von 0.3 mm Durchmesser auf einen HF-Kammerspulenkörper gewickelt." So wie ich das sehe handelt es sich laut Schaltplan doch um eine Spule mit Ferritkern? Ich kenne diese kleinen Spulenträger mit aufsteckbaren Spulenkörpern. Den untersten Spulenkörper würden ich zuerst mit den 15 Windungen der Antenne wickeln, darauf dann die Wicklungen zum abstimmbaren Stimmkreis. Dann würde ich einen weiteren Ring mit den 6 Windungen bewickeln, und zuletzt noch einen weiteren Ring mit den 18W. Wie macht man das richtig? Besten Dank und Grüße, Bernd
Hallo Bernd, Du kannst Dich ja da dran orientieren: http://www.geojohn.org/Radios/MyRadios/RegenSW/RegenSW.html Ansonsten würde ich für CW eher ein Direktmischer mit einem SA612 empfehlen. Bei EBay gibt es auch einige Bausätze von QRP Transceiver. Such mal nach "qrp receiver" Pixie Forty9er Frog Sounds Rockmite
>um mit einem kleinen Empfänger ein paar CW QSO's mitzuhören Du kannst natürlich auch mit damit CW QSOs hören: http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/
und nochmals ein paar Links mit einfachen 80m Empfänger: http://pa2rf.blogspot.de/2013/08/80-mtr-dc-receiver.html https://aa7ee.wordpress.com/2012/07/29/half-of-the-zl2bmi-dsb-transceiver-a-simple-80m-direct-conversion-receiver/
Bernd schrieb: >ein paar >CW QSO's mitzuhören und mein Morsegehör zu trainieren. Nimm einen Direktmischempfänger, damit kannst du CW und SSB Signale empfangen, ist einfach aufzubauen, für Anfänger gut geeignet und hast erstmal ein Erfolgserlebnis. Ein Audion ist für AM-Signale gedacht, sieht vielleicht einfach aus, Stabilität ist aber schwierig hinzubekommen.
Die Beispiele von Lusa sind Direktmischempfänger, die kannst du nehmen.
Hi Lusa, danke für deine Antworten. Der erste Link ist großartig! Klar gibt es jede Menge, aber ich möchte das Problem lösen. Du nimmst also an es wäre eine Luftspule? Grüße, Bernd
Hallo Bernd Es hält dich keiner davon ab, beides zu probieren. Einen Direktmischer (siehe oben) http://pa2rf.blogspot.de/2013/08/80-mtr-dc-receiver.html und einen Rückkoppelempfänger. Allerdings enthält deine Schaltung einen Germaniumtransistor, nehm lieber was "moderneres". http://www.geojohn.org/Radios/MyRadios/RegenSW/RegenSW.html Wenn due auf dieser Seite auf die Schaltpläne schaust, hat die ein Herr Kitchin gezeichnet. Hier ein Vortrag von ihm: https://www.youtube.com/watch?v=gcr7hSjTqd8 Ist für das Thema hier nur bis 8:30 interessant. https://www.youtube.com/watch?v=3ZHsmVGWldg Zur Spule ~~~~~~~~~ Das würde so schon funktionieren, die 55 Windungen würde ich auf 2-3 Kammern verteilen, falls genügend Platz vorhanden. Für Kurzwelle wäre nicht unbedingt eine Kern erforderlich. Ich habe die Ausgabe von 1973, da ist die Schaltung noch drin auf Seite 336. "Auf dem 40m Band gelingt dies nur mit ausgesuchten Exemplaren. Wesentlich bessere Ergebnisse sind allerdings zu erzielen, wenn HF-Transistoren mit wesentlich höheren Grenzfrequenzen verwendet werden". Ein Rückkoppelempfänger mit HF-Vorverstärker (wie bei Kitchin) bietet einige Vorteile, wie z.B. eine Entkopplung von der Antenne. Sehr wichtig ist ein HF-Regler. Ein Schwingkreis mit weniger Windungen und dafür eine höhere Kapazität kommt auf die selbe Resonanzfrequenz, läßt sich jedoch nicht so leicht überfahren. Dies ist für CW und SSB sehr zu empfehlen. Viel Spaß beim Basteln, auch Bernd
Also ich bin kein Amateurfunker aber Deinem geposteten Schaltbildauszug nach sind da 4 verschiedene Wicklungen (L1 - L4) aufzubringen. Daher müsste aus meiner Sicht ein 4 Kammer Spulenkörper genommen werden... ähnlich dem hier... http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/board/roehren-transistoren-dioden-bauteile-baugruppen/passive-bauteile-baugruppen-antennen/spulenkoerper-gesucht-25_66.html
Die gabs mit unterschiedlich vielen Kammern: http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Erker-Zweikreiser/spulenklein.jpg und hier: http://www.radiomuseum.org/forumdata/users/72/knoll_2007/Kammerspulen_4mm.jpg Auf den unteren Frequenzbereichen sind die Kammern hilfreich, um die Eigenkapazität der Schwingkreisspule zu reduzieren. Hier hilft es bei der Nachbausicherheit. Auf diese Weise ist der Abstand zwischen den Spulen definiert, es soll eine Kopplung zwischen den Wicklungen vorhanden sein, aber nicht zuviel.
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Deine Schaltung hier https://www.mikrocontroller.net/attachment/330221/kw.jpg war auch mein erstes HF-Empfänger-Projekt. Bin dann aber auf einen FET umgestiegen, weil (aus meiner Sicht) empfindlicher. Aus heutiger Sicht würde ich einen Direktmischer mit einem NE602 als einstiegsprojekt aufbauen. So ein Direktmischer ist mit weniger mechanischem Aufwand aufgebaut und betriebssicherer, weil er keine Rückkopplung braucht. Sehr ans Herz legen möchte ich Dir den Kauf eines SDR-Sticks (kostet ca. 10Euro)! In Kombination mit einem einfachen Konverter kannst du damit fast den Bereich von 0Hz bis 2GHz empfangen. Also auch den KW-Bereich. Damit kannst du also auch alle KW-Bänder empfangen (du brauchst nur eine SDR-Software wie SDR Sharp für den PC). Außerdem ist so ein Stick für Messzwecke sehr, sehr praktisch. Ein passender Upkonverter mit einem NE602 ist sogar noch leichter aufzubauen als ein Direktmischempfänger mit einem NE602. Ich meine, mein Stick wäre so einer hier http://www.ebay.de/itm/DVB-T-USB-TV-FM-DAB-Radio-Tuner-Receiver-Stick-Realtek-RTL2832U-R820T-MCX-Input-/291354093841?hash=item43d60ea911:g:85UAAOxysstSWgzC mit RTL2832U und R820T. Auf Youtube gibt es unzählige Videos zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=HMRWF6ZueIg Hier ein Beispiel für einen Upconverter: http://home.scarlet.be/on1bes/sdr_up_conv_v2.0_ne602_125_en.html
Danke! Der Umgangston hier im Funkbereich ist wirklich angenehm! Vielen Dank für Eure Antworten. Die Videos von Herrn Kitchin sind wirklich gut, vor allem weiß er wie man einen Vortrag hält. Das ich jetzt einen Regenerativen Empfänger bauen will ist jetzt auch klar ;) Beste Grüße, Bernd
... interessanterweise steht auch nix zu den Regenerativen Emfängern bei Herrn Lechner ... schade.
Bernd schrieb: > ... interessanterweise steht auch nix zu den Regenerativen Emfängern bei > Herrn Lechner ... schade. Besorg Dir die 1. Auflage, da sind Geradeausempfänger mir Rückkopplung noch enthalten, werden aber nicht ausführlich besprochen. Ist aber auch nicht Ziel des Buches, denn er will ja in seinem Buch den für die damalige Zeit Stand der Technik zeigen. Wenn Du A Simple Regen Radio n1tev googelst, findest DU die Artikel von N1TEV zu seinem Audion.
Hallo, der OC872 ist für 90m schon genzwertig, es gab nur damals in der DDR nichts anderes. Beim T100 (erstes "Taschenradio" mit KW 49m Band) war die Mischstufe nicht ohne Grund mit einem Valvo OC170 bestückt... Wenn ich heute mit Ausdionschaltungen experimentieren würde, dann mit einem S-FET oder gleich einer Röhre. ;-) Problem damal war, daß man nicht wirklich verfügbar hatte um festzustellen, wo man mit seinem Schwingkreis gelandet war. Ein Rundfunkband zu treffen war ja durchaus machbar, das 80m Band zu treffen nahezu aussichtslos. Ein Mittelwellenradio anhand eines bekannten Senders auch ca. 1280kHz abstimmen, dann war die 1. Oberwellle des Oszillators auf (1280 + 468) * 2 am Anfang des 80m Bandes. Das waren dann so die Wege, die vielleicht nach Rom führten. Gruß aus Berlin Michael
hlm schrieb: > Sehr ans Herz legen möchte ich Dir den Kauf eines SDR-Sticks (kostet ca. > 10Euro)! In Kombination mit einem einfachen Konverter kannst du damit > fast den Bereich von 0Hz bis 2GHz empfangen. Du bist nicht auf dem Laufenden! Inzwischen gibt es Sticks mit dem R820T2, die ohne zusätzlichen Konverter den Bereich ab 500 kHz aufwärts abdecken! Beispiel: http://www.ebay.de/itm/RTL-SDR-Blog-RTL2832U-1PPM-TCXO-HF-BiasT-SMA-Software-Defined-Radio-/272411458376?hash=item3f6cfcfb48:g:3HYAAOSwxKtX~vBo 73, Wolfgang
DH1AKF K. schrieb: > Inzwischen gibt es Sticks mit dem > R820T2, die ohne zusätzlichen Konverter den Bereich ab 500 kHz aufwärts > abdecken! Danke Wolfgang für den Hinweis!!! Haben diese Sticks einen Konverter integriert oder oder liegt es am R820T2, dass bereits ab 500kHz empfangen werden kann?
hlm schrieb: > Haben diese Sticks einen Konverter integriert oder oder liegt es am > R820T2, dass bereits ab 500kHz empfangen werden kann? Für den Bereich 500kHz bis 24MHz wird der R820T2 "umgangen", in Anführungsstrichen deshalb, weil ich nicht sicher bin wie es bei diesem Stick gemacht wird. Eventuell gibt es einen Treiber der dem Tuner sagt "Mach nix, gib unter 24 MHz unbehandelt weiter". Genaueres steht hier http://www.rtl-sdr.com/rtl-sdr-direct-sampling-mode/
Schau mal hier: http://www.afu-df3iq.de/Literatur/CQ/CQ3903.pdf . Ab Heftseite 43 (Seite 13 des PDF-Dokumentes) findet sich die bebilderte Beschreibung eines Geradeausempfängers. Vielleicht kannst Du dort ein paar Anregungen für Dein Vorhaben gewinnen. Im Internet kursieren eine Vielzahl von Beschreibungen derartiger Empfänger, sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache. Auch zu den technischen Grundlagen kann man eine Reihe von Artikeln finden, vor allem in den Ausgaben der "QST" der ARRL und der "CQ" des DASD aus den 1930er Jahren; hier ein Beispiel: http://www.rfcafe.com/references/qst/rationalizing-autodyne-january-1933-qst.htm . Der Schweizer Funkamateur Jürgen Timcke (HB9ANE) hat 2005 im schweizerischen Amateurfunkmagazin "Old Man" einen bebilderten Bericht über den Bau eines Geradeausempfängers veröffentlicht. Er schrieb auch über Probleme, die er mit einer der Spulen hatte; es stellte sich wohl heraus, daß er bei einer Wicklung Anfang und Ende vertauscht hatte. Dieser Bericht war früher über das Internet zugänglich - augenblicklich kann ich ihn nicht wiederfinden...
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