Was ich mich beim Audion (oder ähnlichen Empfängern) immer frage: Die Kopplung an die Antenne macht man ja oft durch ein C in Reihe etwas schwächer. Warum nicht mit einem Poti? Wenn man zum Beispiel eine MiniWhip mit einer entsprechenden Verstärkung hat. Ich hab schon Potis als Spannungsteiler gesehen, die dann das Antennensignal abschwächen. Aber wäre nicht ein Poti in Reihe besser, so dass ich gleichzeitig mit dem Abschwächung auch eine geringere Kopplung habe, also auch eine geringere Dämpfung des Schwingkreies? Oder wäre es besser auf Poti/C zu verzichten und den Antennenkreis durch Entfernen bzw. durch Rausdrehen in der Kopplung zu reduzieren?
> Aber wäre nicht ein Poti in Reihe besser Der Widerstand müsste schon recht hochohmig werden, Verstellbereich 1k-100k. Je stärker das Signal abgeschwächt wird, umso mehr nimmt das thermische Rauschen des Widerstandes zu. Bei einer kapazitiven Abschwächung geschieht dies nicht. Das Poti kann jedoch als Spannungsteiler geschaltet werden: http://www.geojohn.org/Radios/MyRadios/RegenSW/FET_Regenative.jpg > Oder wäre es besser auf Poti/C zu verzichten und den Antennenkreis > durch Entfernen bzw. durch Rausdrehen in der Kopplung zu reduzieren? Wurde manchmal so gemacht: https://youtu.be/DVKBKCkmrWI?t=130
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Lusa schrieb: > Aber wäre nicht ein Poti in Reihe besser, so > dass ich gleichzeitig mit dem Abschwächung auch eine geringere Kopplung > habe, also auch eine geringere Dämpfung des Schwingkreies? Das würde den Abschlusswiderstand der Antenne deutlich und mit ihm auch die Empfangsleistung verändern. Ein falsch abgeschlossenes Antennenkabel ist kein HF-Leiter mehr, es wird selbst zu einer undefinierten Antenne. Wenn du nur die Empfangs-HF abschwächen willst, ohne die Empfangscharakteristik der Antenne zu verändern, musst du unbedingt das Antennenkabel mit dem Wellenwiderstand abschliessen und lediglich den Kopplungsgrad beeinflussen.
Lusa schrieb: > Die Kopplung an die Antenne macht man ja oft durch ein C in Reihe etwas > schwächer. Warum nicht mit einem Poti? Weil nur Blindwiderstände verlustfrei sind. Man verwendet den Antennentrimmer ja nicht um zu starke Sender leiser zu machen, sondern um die Anpassung an den Schwingkreis und damit die Empfindlichkeit zu verbessern. Eine fest angekoppelte Antenne bedämpft den Kreis und die Resonanzüberhöhung fällt dann deutlich geringer aus als bei einer losen Ankopplung über den Antennentrimmer.
Bei einem Audion braucht man das sowieso nicht mehr. Es gibt keine starken Ortssender mehr. Und dann würde es die Dämpfung des Kreises beeinflussen. Beim Audion kontraproduktiv.
> Es gibt keine starken Ortssender mehr. Ein Kurzwellensender kann nach einem Hop aus 1000km noch heftig stark ankommen. > Bei einem Audion braucht man das sowieso nicht mehr. Meist reicht ein Koppelkondensator 1..5pF. Eine Antenne in Resonanz kann den Schwingungseinsatz verhindern. Eine geringere Kopplung oder eine HF-Vorstufe hilft. Außerdem gibt es den sogenannten Mitnahmeeffekt, ein selbstschwingender Rückkoppelempfänger (Autodyne-Mode) wird zu starken Sendern hingezogen und rastet darauf ein. Was bei AM ein Vorteil, ist bei CW und SSB jedoch unerwünscht. Um das zu verhindern, muss das Signal auf einen so niedrigen Pegel abgeschwächt werden, bis es gerade noch bequem gehört werden kann. Die dann fehlende Amplitude kann durch den nachfolgenden NF-Verstärker ausgeglichen werden.
Du kannst auch die Antenne mit einer zur Schwingkreisspule verschiebbaren Antennenspule einkoppeln. Damit kannst du individuell Störer ausblenden (duch Wegschieben - und weil nicht mehr elektrisch, sondern magnetisch eingekoppelt wird, was z.B. Prasseln vermindert). Die Antennenspule sollte für KW nur wenige Windungen haben.
hlm schrieb: > Die Antennenspule sollte für KW nur wenige Windungen haben. Stimmt, und es geht noch einfacher, mit herausragendem Empfang. Indem nämlich die Schwingkreisspule selbst als Antenne wirkt. Man muss die Schwingkreisspule einfach als Luftspule mit ca. 15cm Durchmesser aufbauen, fertig. D.h. eine weitere externe Antenne ist garnicht nötig. HF Litze ist nicht notwendig, da das Audion ja sowieso an die Grenze des Schwingens eingstellt wird. Bei einer geringen Güte muss dann eben die Entdämpfung weiter aufgedreht werden. Meine Experimente mit angekoppelten Drahtantennen o.ä. waren immer enttäuschender als die oben genannte Version.
@Stefan: Ja, ich hatte auch ein Audion mit einem T130-2 als Schwingkreis gebaut. Da hatte man auch ohne Antenne auf 80m Empfang. Ein weitere Vorteil imho ist dabei, dass der Schwingkreis wie eine abgestimmte magnetic Loop wirkt, wodurch man Störungen ausblenden kann.
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Man kann auch direkt eine abstimmbare Loopantenne als Schwingkreis verwenden. Der Loopantennenrechner von DG0KW hilft weiter (freeware). Oder man verwendet eine Ferritantenne, ist quasi das gleiche. Die kann man je nach Ferritart (grau) aber höchstens bis ca. 5MHz verwenden.
Siehe auch auf http://www.elektronik-radio.de/39994.html für ein Audion mit einer Rahmenantenne. Auf http://theradioboard.com/rb/viewtopic.php?f=4&t=7543 "Another regenerative receiver with an interim amplifier stage." habe ich einen Detektorempfänger gebaut in dem ich einen Hochfrequenzverstärker zwischen dem Entdämpfungsglied mit Differenzverstärkerschaltung und dem Diodendetektor benutzt habe. Die Differenzverstärkerschaltung macht es leicht zum Benutzen der Spulen mit nur zwei Anschlüssen, ideal für Rahmenantennen. Schaltbild dieses Empfängers habe ich hierunter.
Ein Widerstands- Spannungsteiler als HF- Eingang ist durchaus möglich, Oszillographen haben das, mit zusätzlichen Bauelementen, als frequenzkompensierter Spannungsteiler. Potis zwischen Antenne und Schwingkreis eines Empfängers sind suboptimal, gelegentlich wurde dies aber angewandt, etwa beim Körting Cyclo Super, und da funktioniert das verblüffend gut, so daß auf ein gewöhnliches Poti am NF- Eingang verzichtet wurde.
1. Funktioniert, jedoch gibt es einen starken Einfluss des HF-Reglers auf die Resonanzfrequenz. 2. Wie schon gesagt, suboptimal. Anstatt das Antennensignal abzuschwächen, bedämft das Poti den Schwingkreis. 3. So ist der erwähnte Körting Cyclo Super beschaltet. Am oberen Potianschlag wird der Schwingkreis etwas beeinflusst. 4. Funktioniert auch, jedoch beeinflusst das Poti im Gegensatz zu 3. den Schwingkreis am unteren und am oberen Anschlag. 5. Dieser kapazitive Spannungsteiler vor der HF-Stufe funktioniert hervorragend, jedoch muss dazu ein differenzieller Drehko verwendet werden. Die Dämpfung beträgt 1-45dB. Der Einfluss des HF-Reglers auf die Empfangsfrequenz ist minimal.
>Die Antennenspule sollte für KW nur wenige Windungen haben.
So, dass die Impedanz bei der Empfangsfrequenz 50Ohm ist?
>> Die Antennenspule sollte für KW nur wenige Windungen haben. > So, dass die Impedanz bei der Empfangsfrequenz 50Ohm ist? Handelt es sich um einen Empfänger mit HF-Vorstufe oder um einen Superhet, ist zu empfehlen, den Eingang an die handelsübliche Impedanz anzupassen. So wird die beste Empfindlichkeit zu erreichen. 50 Ohm Koaxkabel sind im Bereich Funk üblich. Meist ist die Anpassung frequenzabhängig, es sollen beide Bereichsenden noch funktionieren. Die Anpassung sollte deutlich loser sein, als für 50 Ohm notwendig wäre. In einem Fall komme ich auf ca. 20 Ohm. Wird die Rückkopplung angezogen, erhöht sich die Eingangsimpedanz rasch auf mehr als 50 Ohm. Selbst vor dem Schwingungseinsatz kann an der Koppelwicklung ein größeres Signal gemessen werden, als an der Antenne ohne angeschlossenen Empfänger anliegen würde. Wo ist dann die Quelle und wo ist die Senke?
Lusa schrieb: >>Die Antennenspule sollte für KW nur wenige Windungen haben. > So, dass die Impedanz bei der Empfangsfrequenz 50Ohm ist? Ich glaube, um das beantworten zu können, müsste man erst mal wissen, was für ein Frequenzbereich dir vorschwebt. Ein Audion ist im Prinzip ein hochpotentes Empfangsgerät. Es ist bei richtiger Einstellung sehr empfindlich, so empfindlich wie oder noch empfindlicher als ein Superhet. (Das Audion ist aber weniger selektiv, eng beieinander liegende Sender können schlechter getrennt werden als beim Superhet) Wenn du ein Amateurfunkband empfangen möchtest, sollte der abstimmbare Frequenzbereich sehr eng sein und wenig driften, auch sollte die Rückkopplung weich sein. Dann kannst du ohne weiteres auf 160m, 80m oder auch 40m Stationen aus aller Welt aufnehmen. Dann lohnt es sich, besonderen Augenmerk auf die Windungszahl der Antennenspule zu werfen. Wenn dein Audion hauptsächlich AM-Rundfunk empfangen soll in einem einzigen Abstimmbereich von 3MHz bis 20MHz, kannst du das problemlos machen. Allerdings wirst du dann Amateurfunk nicht ordentlich empfangen können, weil der Abstimmbereich dafür viel zu grob ist. Für ein Breitbandaudion wird es nicht für alle Fälle die eine, optimale windungszahl geben (ist aber auch nicht nötig, weil sich AM einfacher empfangen lässt). Soll die Antennenspule auch als RF-Regler dienen und wenn ja, soll sie verschiebbar oder schwenkbar sein?
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