Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wickelmaschine.Drehzahlreglung DC Motor PWM..


von Holm T. (Gast)


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Ich habe hier die Überreste einer Meteor ME307 Wickelmaschine aus der 
ich für Eigenbedarf wieder eine W-Maschine basteln wollen würde.
Übernehmen würde ich gerne den Antrieb mit dem 370W Gleichstrommotor, 
Ankerspannung 160V, Feld 180V DC. Vollkommen neu machen muß ich die 
Drahtverlegung weil da wesentliche Teile fehlen, ich habe vor den 
Schlitten mittels Spindel und Schrittmotor aus dem Takt eines 
Inkrementalgebers der mit der Wickelachse verbunden ist zu 
bewerkstelligen..dort sehe ich die kleineren Probleme, zumindest sind 
mir Schrittmotorsteuerungen und deren Probleme nicht neu.

Wenn der Spindelmotor nicht vorhanden wäre, käme ich auch heute nicht 
mehr auf die Idee einen Gleichstrommotor zu verwenden, Frequenzumrichter 
die
auf ne Verwendung warten stehen im Regal..aber so..?

Bis jetzt habe ich noch keine DC Motorsteuerung bei z.B. Ebay für den 
Spannungs- und Leistungsbereich gefunden die das macht was ich gerne 
hätte und für den Zweck in den Preisrahmen paßt. Es bleibt wohl im 
Endeffekt nur selber bauen. Einfache Thyristorsteller habe ich da, aber 
die können nicht bremsen und eine mechanische Bremse gibts an der 
Maschine nicht, aber eine pneumatische Verriegelung des Nullpunktes ist 
vorgesehen, die ich wohl so eher nicht benutzen möchte (Preßluft).
Evtl. reicht ja auch ein solcher Thyristorsteller, ein Relais für die 
Polumschaltung und ein Bremschopper? Was denkt Ihr?

Ziel ist mal einen Trafo oder auch später eine Kreuzwickelspule zu 
fertigen, aus Spaß an der Freude. Die Ramschkiste gibt 20A 600V IGBTs 
von Motorola her, auch große Halbbrücken von Semikron.

Kennt jemand ein Bastelprojekt zur 4 Quadranten Steuerung eines DC 
Motors irgendwo wo ich mir etwas abgucken könnte?
Ich würde gerne das Drehmoment, und die Drehzahl regeln wollen, die 
Istgröße der Drehzahl sollte aus einem alten Zeiss IGR Inkrementalgeber 
kommen, da gibt die Bastelkiste was her (2000Imp/Umdr).

Habt Ihr Ideen oder Hinweise? Ich bin kein Regelungstechniker...

Gruß,

Holm

von THOR (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Habt Ihr Ideen oder Hinweise? Ich bin kein Regelungstechniker...

Drehzahlregelung eines DC-Motors ist beliebtes Praktikumsprojekt für 
Regelungstechnik Lehrveranstaltungen. Da ist Google sehr ergiebig. 
Sonderlich kompliziert ist die Regelungstechnik da auch nicht. Wenn du 
den Feldschwächbetrieb weglassen kannst, ist nur der Ankerstrom 
Stellgröße.

Das grundlegende Vorgehen für nen simplen P(I)(D) Regler:

- Sprung (Spannung) draufgeben, Drehzahlantwort ermitteln
- Nach Reglerdesignverfahren deiner Wahl P und ggf. I und D ermitteln 
(Ziegler Nichols, CRH, meinetwegen auch Bode oder 
Polstellenkompensation)
- Regler bauen
- Testen, ggf. durch gezieltes Drehen an Potis/Variablen feinjustieren

Bei ner Kaskadenregelung wirds etwas komplizierter. Da kommts jetzt auf 
die angestrebte Regelgüte an.

von Holm T. (Gast)


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THOR schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Habt Ihr Ideen oder Hinweise? Ich bin kein Regelungstechniker...
>
> Drehzahlregelung eines DC-Motors ist beliebtes Praktikumsprojekt für
> Regelungstechnik Lehrveranstaltungen. Da ist Google sehr ergiebig.
> Sonderlich kompliziert ist die Regelungstechnik da auch nicht. Wenn du
> den Feldschwächbetrieb weglassen kannst, ist nur der Ankerstrom
> Stellgröße.
>
> Das grundlegende Vorgehen für nen simplen P(I)(D) Regler:
>
> - Sprung (Spannung) draufgeben, Drehzahlantwort ermitteln
> - Nach Reglerdesignverfahren deiner Wahl P und ggf. I und D ermitteln
> (Ziegler Nichols, CRH, meinetwegen auch Bode oder
> Polstellenkompensation)
> - Regler bauen
> - Testen, ggf. durch gezieltes Drehen an Potis/Variablen feinjustieren
>
> Bei ner Kaskadenregelung wirds etwas komplizierter. Da kommts jetzt auf
> die angestrebte Regelgüte an.

Ich habe nicht vor Feldschwächebetrieb zu implementieren, will also mit 
konstanter Spannung am Feld arbeiten und nur den Anker mit einer 
H-Brücke regeln.

PID Regler habe ich schon mal gebastelt, aber nur Temperaturregler..und 
weil die Parameter des Regelkreises unbekannt waren halt an den 
Parametern geschraubt bis es für mich paßte. Das war aber beispielsweise 
in einem Heißluftlötgerät in dem der originale Steller unbrauchbar war 
und komplett raus geflogen ist. Macht da jetzt ein Atmega88...

Bevor ich an Regelparametern schrauben kann muß ich aber erst mal den 
Steller mit der H-Brücke bauen. Es gibt zwar jede Menge irgendwelcher 
Schaltungen für DC-Motorreglungen aber das Allermeiste davon für 
Kleinspannungen.

BTW: Ich werde wohl versuchen IRFP460 zu verwenden (500V,20A,0,27 Ohm) 
davon habe ich 2-3 tausend, von den IGBTs nur 10 Stück...

Gruß,
Holm

von THOR (Gast)


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Holm T. schrieb:
> halt an den
> Parametern geschraubt bis es für mich paßte.

Sowas ähnliches ist Ziegler Nichols eigentlich auch ;)

Holm T. schrieb:
> Schaltungen für DC-Motorreglungen aber das Allermeiste davon für
> Kleinspannungen.

Das Funktionsprinzip ist gleich. Nur die Spannungsverhältnisse erfordern 
natürlich gewisse Maßnahmen um die Endstufe treiben zu können. 
Optokoppler, Gatetreiber-ICs, sowas. Gibts mit 400-600V Ratings.

Holm T. schrieb:
> BTW: Ich werde wohl versuchen IRFP460 zu verwenden (500V,20A,0,27 Ohm)
> davon habe ich 2-3 tausend, von den IGBTs nur 10 Stück...

Jup, gute Wahl.

von THOR (Gast)


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THOR schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> BTW: Ich werde wohl versuchen IRFP460 zu verwenden (500V,20A,0,27 Ohm)
>> davon habe ich 2-3 tausend, von den IGBTs nur 10 Stück...
>
> Jup, gute Wahl.

Also bezogen auf Robustheit war das jetzt gemeint. Mit 250V Rating wird 
der Rdson noch niedriger. Aber wenn du sie da hast, nimm die. Die paar 
Watt zusätzliche Verlustleistung fallen nicht ins Gewicht.

von Michael B. (laberkopp)


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Holm T. schrieb:
> Kennt jemand ein Bastelprojekt zur 4 Quadranten Steuerung eines DC
> Motors

Wieso 4 ?

Abwicklen ?

Normalerweise macht man eine MAximalspannung (Drehzal) und einen 
Maximalstrom (Drehmoment = Drahtzug = Zugspannng), also einfach ein 
ausreichendes Labornetteil anschliessen.

Kann man natürlich auch selbeer bauen, auf den (einstellbaren) 
Maximlstrom würde ich nicht verzichten, sonst reisst du den Draht 
einfach ab.

von Cyborg (Gast)


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Da brauchts keine vier Quadranten und eine Regelung auch nicht.
Ein Pedal, das an einem Ein-Quadranten PWM-Treiber den Motor
antreibt und fertig. Beschleunigen und Bremsen macht der Bediener.
Die Umdrehungen, also die Anzahl der Wicklungen müssen natürlich
gezählt werden und mit einem Sollbetrag ständig verglichen werden.
Entweder wird damit eine mechanische Kupplung wie bei Blume + Redeker
gesteuert oder man gibt ein akustische Signal aus, das dem Bediener
die letzten Windungen anzeigt oder beides. Das ist keine Raketentechnik
und die Industriemaschinen machen nichts anderes.
Wenn man es auf die Spitze treiben will, kann man sich eine Drahtzug-
Regelung ausknobeln, aber das ist überwiegend ein mechanisches Problem.

von Holm T. (Gast)


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..ja klar abwickeln, ist Dir noch niemals ein Draht gerissen? ..oder 
andersherum wickeln, weil es gerade zweckmäßig ist (Ausgangstrafos für 
Röhrenamps).

Wobei ich mir nicht sicher bin ob man mit einem Relais zur Umpolung des 
Ankers nicht auch hin kommt wenn man nur 2 Quadranten elektronisch 
steuert.
(das einen bei der Drehrichtungsänderung langsamen 4Q Regler/Steller 
ergibt)

..und ja, ich schrieb oben schon das ich auch das Drehmoment 
steuern/begrenzen möchte, nicht nur die Drehzahl.

Mit Labornetzteil wird das wohl bei dem Originalmotor eher weniger was.. 
ich habe Keins für 200V und  3,5A.

@Thor:
>Das Funktionsprinzip ist gleich..

Das weiß ich, der Teufel steckt aber eben im Detail. Ich suche was woran 
ich mich orientieren kann. einen 1-Quadranten PWM Steller habe ich auch 
schon mal gebaut..für 230V.

Gerade die Gatetreiber Geschichte ist interessant..ich habe noch 5 
IR2151S gefunden die sich über Ct wohl auch extern steuern lassen. 
Schade, kein /SD Eingang...

@Cyborg:

Drahtzugregler aka Drahtabzug gibts hier 2 Stück (ein Linkerund ein 
Rechter für bifilares Wickeln).
Ich habe auch eine olle Kandulla Wickelmaschine die das macht was Du 
erzählst. Blume und Redeker kenne ich nicht, aber wenn Du die 
Drahtverlegung über Mechanik meinst, das hatte die Meteor auch mal die 
ich umbauen will. Da wurde der Drahtdurchmesser über eine komische 
Reibradmimik eingestellt die nicht mehr da ist, Meteor wollte für die 
fehlenden Teile so viel haben das ich mich gefragt habe ob ich damit 
Teilhaber werden soll..

Nixda, mache ich elektronisch, schon wegen der Möglichkeit Kreuzwickel 
anzufertigen..wobei wir dann auch wieder bei der geregelten Drehzahl 
wären.
Dazu kommt, das man ewig an der Reibradmimik kurbelt bis die Drahtbreite 
wirklich stimmt und bei der nächsten Lage mit anderem Drahtdurchmesser 
von vorne anfängt. Bei Einzelstücken ist das Müll, ich hätte das gerne 
programmierbar..Wickebreite, Drahtdurchmesser und fertig.

Laberkopp und Cyborg: Ihr seit viel zu schnell mit dem Lesen meines 
Eingangsposts fertig gewesen.

Gruß,

Holm

von THOR (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Wobei ich mir nicht sicher bin ob man mit einem Relais zur Umpolung des
> Ankers nicht auch hin kommt wenn man nur 2 Quadranten elektronisch
> steuert.
> (das einen bei der Drehrichtungsänderung langsamen 4Q Regler/Steller
> ergibt)

Du kannst alternativ auch das Feld umpolen.

Holm T. schrieb:
> Gerade die Gatetreiber Geschichte ist interessant..ich habe noch 5
> IR2151S gefunden die sich über Ct wohl auch extern steuern lassen.
> Schade, kein /SD Eingang...

IR2110. Und das doppelt aufgebaut. Die Ankerwicklung muss natürlich 
komplett herausgeführt sein, nicht ein Ende intern an Masse verkabelt. 
Wenn das so wäre: Halbbrücke mit +Vcc und -Vcc, also sym. 
Spannungsversorgung. Die Möglichkeit hast du natürlich immer, aber sym. 
Versorgung finde ich persönlich immer aufwändiger als H-Brücke. 
Zumindest, wenn man die negative Spannung sonst nirgends braucht.

Subwoofer Class D Amps sind dem was du vorhast ziemlich ähnlich. Die 
kratzen auch schon häufiger mal an 100V, da kommt man dann mit 
Kleinsignal-BJTs für die Pegelwandlung nicht mehr so weit. Da sinds dann 
IR2011 und sowas die die Gates treiben.

von Holm T. (Gast)


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Was haltet Ihr von TLP250 oder LTV3120 anstatt IR2010-13?
Ich hätte das schon gerne optoentkoppelt vom steuernden Rechner,
eine Alternative währe natürlich das PWM-Conterollerchen von der ganzen 
restlichen Schaltung opto-zu entkoppeln (SPI oder Sowas..).

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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...es muß sich um eine scheinbar sehr wertvolle Maschine handeln..ich 
bekam Ein Angebot von Meteor für eine fehlende 3-Stufen 
Flachriemenscheibe aus Aluminium die normalerweise auf der Motorwelle 
sitzt: 880 Euro. Dazu der passende Riemen 48 Euro.

Für das Geld könnte ich eine kleine Drehbank und das Material kaufen, 
ich denke mal für die Mechanikerstunden reicht es auch noch...


Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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..ich nochmal. Wie schon angedeutet würde ich die Brücke gerne über 
Optokoppler vom Controller isolieren. Gibt es da erprobte Schaltungen 
mit z.B. dem IR2110(3)?
Ich habe ein PDF gefunden bei dem Jemand als Koppler den MCT2E benutzt 
und danach mit einem TIP122 nachverstärkt und auf den IR2110 geht...das 
kommt mir deutlich zu spanisch vor.. ( 
https://www.researchgate.net/profile/Bashir_Jamadar/publication/299337601_PIC_Microcontroller_Based_Speed_Control_of_Three_Phase_Induction_Motor_Using_Single_Phase_Supply/links/56f1177a08ae70bdd6c9817a/PIC-Microcontroller-Based-Speed-Control-of-Three-Phase-Induction-Motor-Using-Single-Phase-Supply.pdf 
)
Die Transistoren sind mir für den Zweck deutlich zu fett.

Meine Bastelkiste gibt TLP504 her (3µs) aber auch MB111 aus der DDR 
(MCL611, 0,7µs) und auch eine Schachtel mit 74OL6000-S (~120ns 
Prop-Delay).
MAn kann das sicher einfach anknüppern und herausbekommen was passiert 
(shut trough beim power up?) aber ich würde mir gerne mal ansehen was 
andere in der Richtung schon gemacht haben, denn der Teufel steckt da im 
Detail...

Hat Jemand hier einen Link?

Gruß,

Holm

von Stefan F. (Gast)


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Meine selbst gebastelten Wickelmaschinen habe ich nie mit einer 
Drehzahlregelung betrieben, sondern mit einer Strombegrenzung.

Dadurch ergab sich eine halbwegs konstante Zugkraft.

von Holm T. (Gast)


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Das Ding soll Allerlei "automatisch" machen, u.A. eben Kreuzwickel und 
das werden Diene selbst gebastelten Wickelmaschinen wohl nicht können..
Daher ist es nicht verwunderlich das sich unsere Anforderungen etwas 
unterscheiden. Das ich auch das Drehmoment begrenzen möchte hatte ich 
doch erwähnt..

Gruß,

Holm

von H. L. (hans_la)


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Hallo,
ich habe bei meiner Aumann den Wickelantrieb auf Schrittmotor umgebaut,
Vorteile
-stufenlose Drehzahlsteuerung über Poti
-schnelle Umschaltung Vor-/Rückwärts
-Drehmoment satt auch bei niedrigen Drehzahlen
-Schnellstop ohne Bremse

Nachteil
-pfeift bei einigen Drehzahlen
-Drehzahlen nicht so hoch wie beim Original-Universalmotor
  (ist aber kein Problem, ich muss ja nicht produzieren)

noch geplant:
-Drahtstärkenabhängige Drehzahlvorgabe

Gruß
Hans

von obo (Gast)


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H. L. schrieb:
> Hallo,
> ich habe bei meiner Aumann den Wickelantrieb auf Schrittmotor umgebaut,
> Vorteile
> -stufenlose Drehzahlsteuerung über Poti

Das geht nur bei einem Schrittmotor?

> -schnelle Umschaltung Vor-/Rückwärts
> -Schnellstop ohne Bremse

Ist das beim wickeln zweckmäßig?

von H. L. (hans_la)


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obo schrieb:
>> -stufenlose Drehzahlsteuerung über Poti
>
> Das geht nur bei einem Schrittmotor?
Nein

>
>> -schnelle Umschaltung Vor-/Rückwärts

>> -Schnellstop ohne Bremse

> Ist das beim wickeln zweckmäßig?
Ja, beim Einrichten
Ja, am Wickelende oder z.B. bei Drahtbruch

Gruß
Hans

von Holm T. (Gast)


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Hans die Mechanikreste der Meteor die ich verwenden will enthalten den 
originalen 370W Bürsten-Nebenschlußmotor dessen Kollektor wie neu 
aussieht...den würde ich gerne verwenden.
Ich habe indessen auch einen DDR Vierquadrantenregler TDR100 mit 
Thyristoren wieder fit gemacht, das Ding kommt aus der 
Industrieroboterecke und unterstützt damit auch aktive Bremsung.

Ich bin erstaunt wie präzise die Reglung mit nur einem notdürftig 
angespaxten Tachogenerator funktioniert..es ist nicht möglich im 
Stillstand die Motorwelle mit der Hand zu drehen, die Regelung fängt an 
zu knurren und steuert gegen. Theoretisch brauchst für die Lageregelung 
einen zusätzlichen Inkrementalgeber ..ich staune aber was auch mit dem 
DC-Tacho so geht....

Die Regelung erfolgt durch Differenzbildung von Soll- und Istwert und 
einen nachfolgenden Integrator. Wenn ich Letzteren mittels einem 
Widerstand von Output nach E- vom OPV umwandele erhalte ich einen 
Stromsteller abhängig vom Sollwert ohne Regelung.
Ich möchte an die Wickelspindel einen Inkrementalgeber anbauen, ich habe 
da noch altes Zeiss Zeug mit 2000 Imp/Umdr. da, und die daraus 
generierten 8000 Zählimpulse/Umdr. variabel teilen (Mikrocontroller) und 
einen Schrittmotor mit Spindel zur Drahtverlegung ansteuern. Der 
Controller soll sich, da er die Werte aus dem Inkrementalgeber sowieso 
hat, auch um die Steuerung der Drehzahl kümmern (DAC).

Soweit der Plan. An dem Steller mit den Thyristorumrichter stört mich 
derzeit nur, das er im Motor ziemlich knurrt..ich habe da noch 
Optimierungsbedarf bei der "Stromglättungsdrossel" in Reihe zum Anker. 
Derzeit habe ich da nur eine Dicke Wicklung irgend eines Trafos aus 
einem Ladegerät dran (LL Kern). Wenn ich das besser hin bekomme, nehme 
ich den Thyristorsteller, wenn nicht, baue ich die H-Brücke mit den FETs 
als Gleichstromsteller.

Das Motordrehmoment wird im TDR100 nur über nach Motorgröße zu 
dimensionierende Widerstände eingestellt die da einzulöten sind.
Es gibt aber noch eine Zusatzplatine mit der mehrere Stromstufen 
umgeschaltet werden können, das erfolgt einfach über zu den o.a. 
Widerständen durch FET-Schalter (KP303G) parallel gelegte Widerstände.
Ich muß mir mal Gedanken machen wie ich das ggf. feiner granuliert
steuern kann .. aber erst mal ist die Drossel die Baustelle.

Gruß,

Holm

von H. L. (hans_la)


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Den Tachogenerator für die Synchronisierung des Vorschubantriebs zu 
verwenden liegt nahe, ist aber auch nötig bei dem was Du vorhast 
(Kreuzwickel...)
Ich habe nur einen Impulsgeber, also ein Impuls pro Umdrehung, um die 
Windungen zu zählen..
Damit lässt sich der Vorschubantrieb nicht synchron zur Spindel 
ansteuern.
Beim normalen Wickeln stört das nicht weiter, aber so Sonderspulen 
lassen sich damit kaum realisieren.
(aber was nicht ist, kann ja noch werden)
Gruß
Hans

von Holm T. (Gast)


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H. L. schrieb:
> Den Tachogenerator für die Synchronisierung des Vorschubantriebs zu
> verwenden liegt nahe, ist aber auch nötig bei dem was Du vorhast
> (Kreuzwickel...)


...nein.

> Ich habe nur einen Impulsgeber, also ein Impuls pro Umdrehung, um die
> Windungen zu zählen..
> Damit lässt sich der Vorschubantrieb nicht synchron zur Spindel
> ansteuern.
> Beim normalen Wickeln stört das nicht weiter, aber so Sonderspulen
> lassen sich damit kaum realisieren.
> (aber was nicht ist, kann ja noch werden)
> Gruß
> Hans

Ich verstehe nicht was Du meinst Hans.

Den Impulsgeber gibt es bei mir auch, nur deutlich höher auflösend als 
bei Dir und der ist u.A der Sensor für die Drehzahlregelung.
U.A deshalb weil ich für die Drahtverlegung ein möglichst "dichtes" 
Positionssignal benötige das mittels variablem Teiler auf Schritte des 
Verlegesteppers herunter geteilt werden kann und das absolut synchron 
zur Wickelspindel läuft. Die ermittelte Drehzahl ist dabei "Abfall" und 
die absolute drehzahl bzw. ihre Konstanz ist nicht "kriegsentscheidend", 
Vorrang wird das Drehmoment (Motorstrom) haben.
Die Drehzahl will ich nur regeln damit ich bei einem Lagenende definiert 
stoppen kann (da gibt es eine bisher pneumatisch bediente Rastung die 
die Wickelspindel festhält) um beispielsweise Lagenisolation aufbringen 
zu können und danach die nächste Lage zu beginnen. Auch läßt sich z.B. 
eine Stinknormale Drossel schneller wickeln als eine Kreuzwickelspule..

Der Regler wird zum Steller, angesteuert vom Mikrocomputer der 
seinerseits den Istwert der Drehzhal vom Imulsgeber (Inkrementalgeber) 
bekommt. Damit ist der Regelkreis geschlossen, auch wenn zwischen Motor 
und Wickelspindel
ein Flachriemengetriebe sitzt. Außerdem kann ich die Reglerparameter 
abhängig vom Drahtdurchmesser programmieren.

Das ist der Plan der mir vorschwebt.

Der Tachogenerator, wie ich ihn jetzt dran habe und wie er vom Regler 
erwartet wird, ist nicht mal ein Wechselspannungsgenerator mit dem man 
irgendwas synchronisieren könnte, sondern ein DC Generator mit Kohlen 
der keinerlei Positionsinfos von sich gibt, nur 2V pro 1000U/min 
Gleichspanung. Das ist auch der Grund weshalb ich mich gewundert habe 
wie sensibel die Regelung auf händisches verdrehen-wollen der Motorwelle 
reagiert. Wenn der Tacho ein Wechselspannungsgenerator aka Resolver 
gewesen wäre, hätte es keinen Grund zum Wundern gegeben..

Gruß,
Holm

von H. L. (hans_la)


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Hallo Holm,
da habeich tasächlich etwas falsch verstanden.
Ist aber jetzt nach nochmaligem Durchlesen klar.

In meinen Fall ist das so zu verstehen, dass der Vorschubantrieb immer 
einen Schritt macht, wenn der Impuls von der Wickelspindel kommt,
d.h. bei sehr langsamer Drehzahl der Spindel wird die Wicklung ohne 
Vorschub aufgebracht, dann kommt der Impuls und der Vorschub fährt eine 
Drahtstärke weiter. Das Wickelbild ist etwas "eckig".
Etwas korrigieren laässt sich das durch eine Anpassung der 
Spindeldrehzahl, konkret in der Art, dass die Dauer einer Umdrehung der 
Wickelspindel an die Dauer eines Vorschubschrittes angeglichen wird,

z.B.
Drahtstärke 1mm = 1 Umdrehung der Vorschubspindel (Steigung 1mm)
Dauer für eine Umdrehung ca. 800ms, => 1 Umdrehung der Spindel ebenfalls 
ca. 800ms => 75U/min (aber ehr etwas kleiner, sonst können Schritte 
verloren gehen)
Dadurch wird das Wickelbild gleichmässiger.
Bisher regle ich die Spindeldrehzahl so nach Gefühl, geht auch ganz gut.

Unbedingt notwendig ist es nicht (z.B. beim Trafowickeln)
aber trotzdem möchte ich die Funktion in mein Programm irgendwann noch 
integrieren.

Für Deine Ansprüche ist diese Funktion aber unabdingbar, ohne wirst Du 
nie eine Kreuzspule wickeln können.

Ich hoffe, ich habe mich jetzt verständlich ausgedrückt.

Gruß
Hans

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