Forum: Offtopic Lebensmittelmarkt: Vergleicht Ihr ausgewiesenen Preis mit Kassenpreis?


von Lars R. (lrs)


Lesenswert?

Habe inzwischen in über 5% meiner Einkäufe zu niedrig ausgepriesene 
Artikel, die ich dann häufi gegen Auszahlung vor Ort lassen soll. Dabei 
kaufe ich nur wenige verschiedene Artikel.
Ich vermute, bei beworbenen Artikeln bemerken es vielleicht mehr Kunden, 
aber in manchen Fällen scheint mir der Fehler eine Weile unbemerkt zu 
bestehen.

Ich habe langsam den Eindruck, diese Fehler sind systematisch nicht ganz 
ungewollt.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Lars R. schrieb:
> Ich habe langsam den Eindruck, diese Fehler sind systematisch nicht ganz
> ungewollt.

Quer durch alle Ladenketten, oder immer der gleiche?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


Lesenswert?

Mir ist es nicht aufgefallen.
Habe lange Zeit mit meinen Kindern Kopfrechnen beim Einkauf gespielt. 
Der eine konnte es 100%ig auf den Cent genau. Stimmte immer mit der 
Kasse überein.
Ich selbst kontrolliere den Kassenzettel nie - wie auch? Dazu müsste ich 
mir ja die ausgezeichneten Preise merken....
Oder jeden Artikel smartophonieren? Das wäre mir echt zu blöd.

von Lars R. (lrs)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Ich habe langsam den Eindruck, diese Fehler sind systematisch nicht ganz
>> ungewollt.
>
> Quer durch alle Ladenketten, oder immer der gleiche?

Tendenziell scheinen mir vor allem jene mit niedrigen Preisen und hoher 
Produktvielfalt anfällig.

H.Joachim S. schrieb:
> Ich selbst kontrolliere den Kassenzettel nie - wie auch? Dazu müsste ich
> mir ja die ausgezeichneten Preise merken....

Das ist ja der Witz an der Sache, nicht wahr?

Ich habe nur wenige verschiedene Artikel. Vielleicht bin ich auch 
aufgrund meines Konsumverhaltens besonders betroffen.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Passiert eigentlich nur, wenn die Kassenkraft zu dämlich ist.
Will zB. das Gebinde zerlegen, um alles einzeln zu berechnen :)
Ja ich werf öfter mal nen Blick drüber.
(kauf sonnst zu oft Müll. Chips, Schokolade und son scheiß :)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Ist mir bisher nur bei einer Kette aufgefallen, die so ähnlich wie 
brutto heisst.
Der Geschäftsführer wollte mir dann weismachen, das immer der Preis in 
seinem Warenwirtschaftssystem gilt und nicht die Auszeichnung an der 
Ware. Wimre ist das aber genau umgekehrt, denn wie soll ich als Kunde 
auf seine Datenbank zugreifen?

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Der Geschäftsführer wollte mir dann weismachen, das immer der Preis in
> seinem Warenwirtschaftssystem gilt und nicht die Auszeichnung an der
> Ware.

Das ist auch so, der Preis an der Kasse zählt. Du hast allerdings das 
Recht, die Ware an der Kasse dann auch abzulehnen.

von Rainer U. (r-u)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Der Geschäftsführer wollte mir dann weismachen, das immer der Preis in
> seinem Warenwirtschaftssystem gilt und nicht die Auszeichnung an der
> Ware.

Ich nenne sowas Betrug. Ist doch immer noch strafbar, oder?

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

Rainer U. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Der Geschäftsführer wollte mir dann weismachen, das immer der Preis in
>> seinem Warenwirtschaftssystem gilt und nicht die Auszeichnung an der
>> Ware.
>
> Ich nenne sowas Betrug. Ist doch immer noch strafbar, oder?

Nein, der Kaufvertrag mit allem Pipapo kommt erst an der Kasse zustande.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Abradolf L. schrieb:
> Das ist auch so, der Preis an der Kasse zählt. Du hast allerdings das
> Recht, die Ware an der Kasse dann auch abzulehnen.

Diese Dicounterkette spekuliert also auf die Unaufmerksamkeit der 
Kunden. Ein unfaires Verhalten, wenn man mich fragt. Mich hatten sie 
nach dem Vorfall jedenfalls als Kunden dauerhaft verloren.

von Matthias X. (current_user)


Lesenswert?

Ich hatte das auch schon. Es war dann meistens Samstag Abends. Da haben 
die Verkäuferinnnen schon die Schilder für Montag ausgelegt. Ich konnte 
natürlich nicht wissen dass die Preise erst ab Montag gelten was zu 
einer genervten Kassiererin und Kunden geführt hat.

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Diese Dicounterkette spekuliert also auf die Unaufmerksamkeit der
> Kunden. Ein unfaires Verhalten, wenn man mich fragt. Mich hatten sie
> nach dem Vorfall jedenfalls als Kunden dauerhaft verloren.

Oder jemand hat einfach nur vergessen das Etikett zu aktualisieren. Das 
kommt hin und wieder einfach mal vor und zwar bei so ziemlich jeder 
Kette in der noch Papierschilder verwendet werden.

von Rainer U. (r-u)


Lesenswert?

Abradolf L. schrieb:
> Nein, der Kaufvertrag mit allem Pipapo kommt erst an der Kasse zustande.

Na gut, ich bin keine Jurist, aber ich sehe das anders - das Preisschild 
ist ein Angebot, das ich annehme. Nur den Preis zahle ich an der Kasse.

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

Rainer U. schrieb:
> Na gut, ich bin keine Jurist, aber ich sehe das anders - das Preisschild
> ist ein Angebot, das ich annehme. Nur den Preis zahle ich an der Kasse.

Deine persönliche Rechtsauffassung interessiert aber niemanden. Hier auf 
die Schnelle:

http://www.verbraucherzentrale-mv.eu/vertragsschluss-im-supermarkt--welcher-preis-gilt-fuer-den-verbraucher---

http://www.kleingewerbe.info/vertragsrecht/beispiele/preisangaben-im-ladengeschaeft.php

https://de.wikipedia.org/wiki/Aufforderung_zur_Abgabe_eines_Angebots

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

Rainer U. schrieb:
> Nur den Preis zahle ich an der Kasse.

Was machst du wenn der Preis niedriger ist, weil das Werbeschild noch 
nicht angebracht wurde? Zahlst du dann freiwillig mehr?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Nach einer sehr kurzen Recherche im Netz scheint es wirklich so zu sein, 
das es keine Verpflichtung für eine korrekte Auszeichnung der Ware am 
Artikel selbst gibt - Abradolf hat recht mit dem Kaufvertrag an der 
Kasse.

Es scheinen sich aber fast alle von mir besuchten Verkaufsstellen an 
korrekte Auspreisung zu halten, mir war es auch nur bei einem einzigen 
Dicounter aufgefallen.

von Werner R. (werner_rothmanns)


Lesenswert?

Abradolf L. schrieb:
> ahlst du dann freiwillig mehr?

was ..... wenn ..... wo steht das zur Debatte?

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Es scheinen sich aber fast alle von mir besuchten Verkaufsstellen an
> korrekte Auspreisung zu halten

Wäre auch echt unpraktisch wenn nicht.

von Rainer U. (r-u)


Lesenswert?

Abradolf L. schrieb:
> Deine persönliche Rechtsauffassung interessiert aber niemanden. Hier auf
> die Schnelle:

Wieder was gelernt. Unglaublich, was wir uns gefallen lassen. Versuch 
das mal im mediterranen Raum..

von Steffen R. (steffen_rose)


Lesenswert?

Sehr häufig in einem großen Baumarkt um die Ecke.
Meist geht es um günstige Artikel. Der Preis besteht schon 1..2 Tage und 
der Artikel wird per Strichcode eingelesen. Die Kasse hat einfach den 
falschen/alten Preis gespeichert.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Da gibt's IMHO zwei juristische Fronten. Dass das Preisschild nur eine 
Aufforderung an den Kunden ist, seinerseits ein Kaufangebot abzugeben, 
ist das Eine. Als Kunde hat man tatsächlich nur die Möglichkeit, den 
Kauf eben nicht zu tätigen; Betrug ist das nicht (auch wenn sich's so 
anfühlt).

Aber unlauterer Wettbewerb, das düfte schon eher passen:

> §3 Abs. 2 UWG: Geschäftliche Handlungen, die sich an
> Verbraucher richten oder diese erreichen, sind unlauter,
> wenn sie nicht der unternehmerischen Sorgfalt entsprechen
> und dazu geeignet sind, das wirtschaftliche Verhalten
> des Verbrauchers wesentlich zu beeinflussen.

Damit sollte der gelegentliche Arbeitsfehler problemlos sein - wenn 
selten mal auf einem Schild ein falscher Preis draufsteht, dann kann das 
halt mal passieren, niemand ist fehlerfrei. Sowas gezielt und regelmäßig 
zu machen, entspricht hingegen ganz sicher nicht der 
"unternehmerischen Sorgfalt".

Nur - als Kunde wird man eine auffällige Häufung solcher falschen 
Preisauszeichnungen nicht nachweisen können, da muss man schon längere 
Zeit Auffälligkeiten sammeln. Da sind also eher die Verbraucherzentralen 
gefragt.

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

> Ist mir bisher nur bei einer Kette aufgefallen, die so ähnlich wie
> brutto heisst.

Meine Erfahrung (Niedersachsen, Filialen von "Brutto", "Cent", ...):
Wenn der Preis an der Kasse nicht mit dem vom Schild am Ort der Ware 
übereingestimmt hatte, wurde er in meinem Sinne korrigiert.
Gucken musste man schon, meiner Meinung nach sind die Fehler i.d.R. 
nicht Vorsatz, sondern einfach dem schnellen Angebotswechsel (zweimal 
"Aktion" pro Woche, "Samstagskracher") bei wenig Personal geschuldet.

von Steffen R. (steffen_rose)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Aber unlauterer Wettbewerb, das düfte schon eher passen:
>

[...]

> Nur - als Kunde wird man eine auffällige Häufung solcher falschen
> Preisauszeichnungen nicht nachweisen können, da muss man schon längere
> Zeit Auffälligkeiten sammeln. Da sind also eher die Verbraucherzentralen
> gefragt.

Wenn ich es richtig weiß, kann man als Kunde auch garnicht wegen 
unlauteren Wettbewerbs klagen.

von Steffen R. (steffen_rose)


Lesenswert?

U. B. schrieb:
> Gucken musste man schon, meiner Meinung nach sind die Fehler i.d.R.
> nicht Vorsatz, sondern einfach dem schnellen Angebotswechsel (zweimal
> "Aktion" pro Woche, "Samstagskracher") bei wenig Personal geschuldet.

Kann ich mir bei den großen Ketten nicht so recht vorstellen. Die Preise 
werden ja zentral gemacht und von "dort" kommen dann die Änderungen für 
die Schilder und die Kassen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

U. B. schrieb:
> Wenn der Preis an der Kasse nicht mit dem vom Schild am Ort der Ware
> übereingestimmt hatte, wurde er in meinem Sinne korrigiert.

Dann hast du Glück gehabt. In meinem Fall hat mir die Kassiererin 
erstmal nicht geglaubt und der herbeigerufene GeschFü dann auf seinem 
Datenbankpreis bestanden.
Gut, in Berlin haben wir z.B. auch die freundlichsten Taxifahrer der 
Welt - ein Kunde mehr oder weniger spielt da nicht so eine Rolle :-P

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Steffen R. schrieb:
> Wenn ich es richtig weiß, kann man als Kunde auch garnicht wegen
> unlauteren Wettbewerbs klagen.

Das habe ich auch so im Hinterkopf, weiß aber nicht, wo das nachzulesen 
wäre.

von Al. K. (alterknacker)


Lesenswert?

Abradolf L. schrieb:
>> Ich nenne sowas Betrug. Ist doch immer noch strafbar, oder?
>
> Nein, der Kaufvertrag mit allem Pipapo kommt erst an der Kasse zustande.

..wenn es gehäuft vorkommt, würde ich es versuchten Betrug nennen.


Wenn ich ein anderes Etikett drauf klebe, werde ich auch gleich belangt, 
ohne das ich einen Vertrag durch bezahlen geschlossen habe.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> wenn es gehäuft vorkommt, würde ich es versuchten Betrug nennen.

Nun, du kannst das privat natürlich nennen, wie du willst - aber du 
wirst halt keinen Staatsanwalt zum Einleiten der Ermittlung bewegen 
können...

A. K. schrieb:
> Wenn ich ein anderes Etikett drauf klebe, werde ich auch gleich belangt,
> ohne das ich einen Vertrag durch bezahlen geschlossen habe.

Ich kenn' mich mit solchen Situationen mangels eigener Erfahrung nicht 
aus - wie wirst du denn in solch einem Fall belangt?

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Wenn ich ein anderes Etikett drauf klebe, werde ich auch gleich belangt,
> ohne das ich einen Vertrag durch bezahlen geschlossen habe.

Wenn du ein Etikett draufklebst, kann man dir durchaus eine Absicht 
unterstellen. Absicht ist eine notwendige Bedingung für Betrug.

von H-G S. (haenschen)


Lesenswert?

Falsch etikettierte Waren sind noch das kleinste Problem ... was nützt 
dir ein Sonderpreis wenn du das Produkt nicht durch die Kasse kriegst ?

Wenn der Kassiererin dein Gesicht nicht gefällt bescheisst sie dich ohne 
Gnade, und an manchen Turbokassen hast du keine Chance dein Wechselgeld 
zu zählen.

von Al. K. (alterknacker)


Lesenswert?

Abradolf L. schrieb:
> Wenn du ein Etikett draufklebst, kann man dir durchaus eine Absicht
> unterstellen. Absicht ist eine notwendige Bedingung für Betrug.

Falsches etikettieren wegen Gewinnabsichten auch!

von Michael H. (dowjones)


Lesenswert?

Lars R. schrieb:
> Habe inzwischen in über 5% meiner Einkäufe zu niedrig ausgepriesene
> Artikel, die ich dann häufi gegen Auszahlung vor Ort lassen soll. Dabei
> kaufe ich nur wenige verschiedene Artikel.

Was mir letztens (in einer der größten deutschen Discounterketten) beim 
Vergleich zweier Sorten Schinken aufgefallen ist: Auf dem Schildchen am 
Regal ward nicht nur der Preis pro Packung sondern auch die Menge und 
der Preis pro Einheit von 100g/1kg/1L/etc. angegeben. Wird von der 
Verpackungsverordnung (oder einer ähnlichen Vorgabe) ja auch so 
verlangt.
Und eben in den beiden letztgenannten Angaben steckten Fehler. Die 
stimmten bei dem Schinken hinten und vorne nicht. Im weiteren Verlauf 
des Einkaufs habe ich auf die Korrektheit dieser Angaben geachtet und 
dabei sind mir bei weiteren Produkten Irrtümer zu ungunsten des Käufers 
aufgefallen.
Gut, der Preis an der Kasse stimmte zwar mit den angeschlagenen Preisen 
überein, aber die Vergleichbarkeit der Produkte war - ohne selber zu 
rechnen - halt nicht gewährleistet.

PS: Das ist mir bislang nur bei den Nachfahren Karls aufgefallen. Aber 
ehrlich gesagt habe ich nach diesem einen Einkauf auch schon nicht mehr 
weiter darauf geachtet...

von K. J. (Gast)


Lesenswert?

Bei nach Gewicht verpackten waren wie dein Schinken das gewesen sein 
könnte ist das gängig und auch ok, da mus der preis dann auf der 
Verpackung stehen, bei abgepackten Käse stücken ist das z.b. auch so.

von Lutz H. (luhe)


Lesenswert?

Etwas mehr Zeit an der Kasse lassen und sich nicht von der Verkäuferin 
hetzen lassen. Ruhig noch mal gemütlich ans andere Ende des Ladens zum 
Nachwiegen des Zuckers an der Gemüsewaage gehen. Der Kunde ist König und 
ein Kauf muss sorgfältig überlegt sein. :-)

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Falsches etikettieren wegen Gewinnabsichten auch!

Goethe meinte dazu: Getretner Quark wird breit, nicht stark!

Die Anwendung von Gesetzen hat nichts mit Frühstückseiern zu tun, da 
geht's nun mal nicht nach Gefühl.

von Michael H. (dowjones)


Lesenswert?

K. J. schrieb:
> Bei nach Gewicht verpackten waren wie dein Schinken das gewesen sein
> könnte ist das gängig und auch ok, da mus der preis dann auf der
> Verpackung stehen, bei abgepackten Käse stücken ist das z.b. auch so.

Jein. In diesem Fall handelte es sich nicht um frisch abgepackte Ware 
sondern um eingeschweißte "Standardprodukte". Auf der Verpackung stand 
lediglich "130g". Am Regal stand (die Zahlen sind exemplarisch, an die 
tatsächlichen Werte kann ich mich nicht mehr erinnern):
Groß gedruckt: "Schwarzwälder Schinken,  1,99€"
Klein gedruckt: "100g = 1,35€"
Und das stimmte einfach nicht. Der ausgewiesene Preis pro 100g war 
falsch. Der Preis pro 100g beträgt hier tatsächlich 1,53€. Im Vergleich 
zu anderen Produkten (z.B. einem anderen Schinken, ausgewiesen mit 
140g@1,99€ = 1,42€/100g) verleitet er einen dazu das teurere Produkt zu 
kaufen. Und eben diese Praxis, die ich wie gesagt auch bei weiteren 
Produkten in dem Laden vorfand, finde ich - gelinde gesagt - fragwürdig.

von Lars R. (lrs)


Lesenswert?

Michael H. schrieb:
> Was mir letztens (in einer der größten deutschen Discounterketten) beim
> Vergleich zweier Sorten Schinken aufgefallen ist: Auf dem Schildchen am
> Regal ward nicht nur der Preis pro Packung sondern auch die Menge und
> der Preis pro Einheit von 100g/1kg/1L/etc. angegeben. Wird von der
> Verpackungsverordnung (oder einer ähnlichen Vorgabe) ja auch so
> verlangt.

Michael H. schrieb:
> Klein gedruckt: "100g = 1,35€"
> Und das stimmte einfach nicht. Der ausgewiesene Preis pro 100g war
> falsch. Der Preis pro 100g beträgt hier tatsächlich 1,53€.

Das ist mir bereits vor längerer Zeit aufgefallen. Damit habe ich mich 
abgefunden und habe aufgehört darauf zu achten, weil ich Preis und 
Mengenangabe vor dem Kauf sehe (Wenn diese wenigstens stimmen). Bei 
diesem Gedankenaustausch fällt mir dazu etwas ein:

Wie sind solche Fehler in der heutigen Zeit mit versehentlichen 
Missgeschicken erklärbar?
Will man behaupten, da sitzt jemand mit Taschenrechner, der die 
100g-Preise händisch ausrechnet und dann an der entsprechenden Stelle 
händisch eintippt und dabei einen Zahlendreher macht?

von Michael H. (dowjones)


Lesenswert?

Lars R. schrieb:
> Wie sind solche Fehler in der heutigen Zeit mit versehentlichen
> Missgeschicken erklärbar?
Meine ganz persönliche Vermutung dazu ist das solche "Fehler" total 
einfach erklärbar sind: Der Inhaber des Ladens möchte die Kunden 
besch... Nicht mehr und nicht weniger. Macht aus seiner Sicht ja auch 
Sinn; das rechnet sich schließlich.

Selbst wenn mal ein Kunde großartig Alarm schlägt und die Sache vor 
Gericht endet, was würde der Ladenkette schlimmstenfalls passieren? 
100.000 Euro Strafe? Die haben sie, bei dem praktiziertem Schema, doch 
an zwei oder drei Tagen wieder drin. Mehr als eine Zahlung von 100k € an 
die Staatskasse würde ich persönlich, in Erfahrung mit der derzeitigen 
Regierung, bei einer Verurteilung auch nicht erwarten. :(

Wieso, um alles in der Welt, sollte man als Geschäftsführer einer 
Discounterkette die Kunden also nicht vereimern??

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

Wir haben auch Laeden, bei denen geschieht das gehaeuft. Es sind Ketten, 
mit von oben verordneten Aktionen, dh Preisreduktionen fuer selektierte 
Items.

- zB Preisnachlass fuer XX-Shampoo im Duopack
  -> es hat ein hervorgehobenes Regal, auch angeschrieben
     mit dieser Aktion. Leider nur Einfachpackungen, fuer
     die die Reduktion nicht gilt.
- zB Aktion fuer Schoko_.._Tafeln
  -> s'hat leider grad keine mehr, obwohl die Aktion erst
     an diesem Tag angefangen hat.
  -> es hat keine mehr, wir wurden nicht beliefert.
- zB Bio Ruebensaft, zB Bio Wein Chateau XY
  -> Der Bioruebensaft hat grad eine einzelne kolonne im
     Regal, leider leer. Der Nicht-Bio Ruebensaft daneben
     hat 2 Kolonnen, natuerlich voll.
- normalerweise gehen die Aktionen Montag bis Samstag
  -> diese Aktion ist leider am Freitag schon zu Ende,
     heute Samstag nicht mehr

Offensichtlich werden die Aktionen dem einzelnen Laden nur zum 
effektiven Preis zum vorgegebenen Umsatz Ziel angerechnet. Daher moechte 
der Laden die Aktion nicht durchfuehren. Umsatzziel erreicht bedeutet 
gut, bedeutet Karriere, Umsatzziel nicht erreicht bedeutet schlecht, 
bedeutet Versagen.

von Johannes S. (demofreak)


Lesenswert?

Michael H. schrieb:
> Meine ganz persönliche Vermutung dazu ist das solche "Fehler" total
> einfach erklärbar sind: Der Inhaber des Ladens möchte die Kunden
> besch... Nicht mehr und nicht weniger. Macht aus seiner Sicht ja auch
> Sinn; das rechnet sich schließlich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hanlon%E2%80%99s_Razor

von Jennifer L. (jenny_l)


Lesenswert?

Eine Zeit lang habe ich Einkäufe für meine Nachbarin gemacht und hatte 
dabei auch ihren kleinen Sohn mit. Wir haben zusammen Rechnen geübt 
(Gruße an Joachim Seifert ;) ) und da eignet sich so ein Einkauf 
wirklich ganz gut. Bei uns hat immer alles gestimmt. Glaube auch eher, 
dass sowas daran liegt, dass Änderungen z.B. im System übernommen worden 
sind, aber noch nicht ausgezeichnet wurden oder umgekehrt.

von Michael H. (dowjones)


Lesenswert?

Jennifer L. schrieb:
> Glaube auch eher,
> dass sowas daran liegt, dass Änderungen z.B. im System übernommen worden
> sind, aber noch nicht ausgezeichnet wurden oder umgekehrt.
Hmmm, ich weiss ja nicht... Die Preisschilder an den Regalen schauen ja 
exemplarisch aus wie hier:
http://www.f-200.com/zwei-millimeter-grosse-grundpreisangabe-ausreichend/
Es wird dort sowohl der Produktpreis als auch die Füllmenge angegeben. 
Und halt der Preis pro 100g (bzw. pro Kilogramm), welcher sich aus den 
beiden erstgenannten Angaben errechnen lässt. Wenn nun eben jener Preis 
pro Einheit - welcher ja zum Vergleich verschiedener Produkte dienen 
soll - schlicht und einfach falsch angegeben wird, dann finde ich das 
schon eigenartig. Insbesondere wenn man lediglich einen einseitigen 
Fehler (zu Gunsten der Ladenkette) beobachten kann.

Weiss hier zufällig jemand wie die Angaben auf den Preisschildern 
tatsächlich zustande kommen? Wird der Preis pro Einheit nicht 
automatisch aus den gegebenen Angaben errechnet?

von Michael H. (dowjones)


Lesenswert?

Johannes S. schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Hanlon%E2%80%99s_Razor

Verstehe ich dich richtig, du glaubst das die These des Herrn Hanlon 
hier zutrifft? Falls ja - was verleitet dich denn zu dieser Annahme?!

von Carl D. (jcw2)


Lesenswert?

Michael H. schrieb:
>
> Weiss hier zufällig jemand wie die Angaben auf den Preisschildern
> tatsächlich zustande kommen? Wird der Preis pro Einheit nicht
> automatisch aus den gegebenen Angaben errechnet?

Diese Schilder sind schnöde Bitmap-Anzeiger. Die rechnen nichts.

von Jennifer L. (jenny_l)


Lesenswert?

Michael H. schrieb:
Wenn nun eben jener Preis
> pro Einheit - welcher ja zum Vergleich verschiedener Produkte dienen
> soll - schlicht und einfach falsch angegeben wird, dann finde ich das
> schon eigenartig. Insbesondere wenn man lediglich einen einseitigen
> Fehler (zu Gunsten der Ladenkette) beobachten kann.
>

Ja, das stimmt allerdings...
Muss ehrlich sagen, dass ich mitterlweile auch sehr oft online kaufe, da 
erübrigt sich das von selbst, da man ja nicht nur bei der 
Artikelbeschreibung, sondern auch an der "Kasse" alles selbst 
kontollieren kann.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.