Forum: Ausbildung, Studium & Beruf IT-Profis haben zu hohe Gehaltsvorstellungen


von Fachkraft in der Mangel (Gast)


Lesenswert?

https://www.golem.de/news/stellenmarkt-it-profis-haben-zu-hohe-gehaltsvorstellungen-1705-127786.html

Abgesehen von der fragwürdigen Datenerhebung (wie wurde ermittelt, wer 
"IT-Profi" ist und wer nicht? Werden von Online-Portalen überwiegend 
junge Entwickler angesprochen, was das Ergebnis verzerrt?), liefert der 
Artikel eine wichtige Information über den Arbeitsmarkt: gesucht werden 
IT-Profis schon, nur eben nicht zu den Gehältern, die sie sich wünschen.

Erst nach 10 Jahren Arbeitserfahrung werden Gehaltsvorstellungen von bis 
zu 60.000 Euro angenommen - was im internationalen Vergleich und auch im 
Vergleich zu manch anderer Berufsgruppe nicht sonderlich viel ist.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Fachkraft in der Mangel schrieb:
> 
https://www.golem.de/news/stellenmarkt-it-profis-haben-zu-hohe-gehaltsvorstellungen-1705-127786.html
>
> Abgesehen von der fragwürdigen Datenerhebung (wie wurde ermittelt, wer
> "IT-Profi" ist und wer nicht?

Ein IT-Profi verdient sein Geld hauptberuflich mit IT. So schwer ist 
diese Definition nun nicht. vgl. z.B. Radprofi, Fußballprofi usw.

: Bearbeitet durch User
von Klapperstorch (Gast)


Lesenswert?

>> IT-Profis haben zu hohe Gehaltsvorstellungen

Statt "IT-Profis haben zu hohe Gehaltsvorstellungen" könnte man auch 
schreiben "Firmen bieten zu wenig Gehalt".

von Fachkrach (Gast)


Lesenswert?

Klapperstorch schrieb:
>>> IT-Profis haben zu hohe Gehaltsvorstellungen
>
> Statt "IT-Profis haben zu hohe Gehaltsvorstellungen" könnte man auch
> schreiben "Firmen bieten zu wenig Gehalt".

Kein Problem: dank von VR&GL diktierten Klickibunti-Ausstattung und von 
VR&GL einstimmig korrekt eingestuften Entlöhnung für das wenige Arbeit 
damit, können das die VR&GL-Mitglieder gleich selbst nebenbei erledigen.
Schliesslich ist das zwar Tätigkeit mit Verantwortung (IT steht = Firma 
steht auch), Bedarf aber weder besonders ausgewiesener Kompetenz in 
Materie noch fortlaufende Schulung zu Sicherheits- u. andere Risiken, 
Technologien noch Produkte welche ja nie wechseln (Anforderungsprofil 
passt zu VR&GL-Personal).
VR&GL haben ja durch nebst den Mandate in diversen Firmen ja noch 
Kapazität zum Golfen & Co.

singmit : "Das bisschen IT, macht sich von allein...   Das Bisschen 
IT, kann so schwer nicht sein... sagt mein Mann"

von fi (Gast)


Lesenswert?

Klar IT Leute verdienen zu viel....
Kaufleute und Verwaltungsleute überhaupt nicht nein....

Das ist doch alles egal, wenn man den richtigen Arbeitgeber hat, dann 
kann man auch bloß am Schreibtisch anwesend sein und 90k bekommen 
dafür...

von Ordner (Gast)


Lesenswert?

Fachkraft in der Mangel schrieb:
> Abgesehen von der fragwürdigen Datenerhebung (wie wurde ermittelt, wer
> "IT-Profi" ist und wer nicht? Werden von Online-Portalen überwiegend
> junge Entwickler angesprochen, was das Ergebnis verzerrt?), liefert der
> Artikel eine wichtige Information über den Arbeitsmarkt: gesucht werden
> IT-Profis schon, nur eben nicht zu den Gehältern, die sie sich wünschen.

Musterbeispiel kognitiver Dissonanz: im ersten Teilsatz die mangelnde 
Glaubwürdigkeit der Daten hervorheben und im zweiten Teilsatz einen 
Schluß aus diesen Daten als wichtige Wahrheit verkaufen.

von Fachkraft in der Mangel (Gast)


Lesenswert?

Ich meinte folgendes: FALLS der Begriff des "IT-Profis" hier ausreichend 
umrissen ist, so liefert die Befragung eine durchaus wertvolle 
Information.

von --- (Gast)


Lesenswert?

Sorry Guys,

Wenn ich mit einem Exploit rund 80k€ verdienen kann .... werde ich nicht 
für 50k€ 70Stunden die Woche für irgendwen knechten.

von Ordner (Gast)


Lesenswert?

Fachkraft in der Mangel schrieb:
> Ich meinte folgendes: FALLS der Begriff des "IT-Profis" hier ausreichend
> umrissen ist, so liefert die Befragung eine durchaus wertvolle
> Information.

welche? Das das reale Gehalt unter dem Wunschgehalt liegt? Toll, ganz 
neue Erkenntniss ... Ist mir bei den ganzen Weihnachtsfeiern in meiner 
Kindheit nie aufgefallen das zwischen Wunschzettel und Gabentisch Welten 
liegen.

von Ordner (Gast)


Lesenswert?

Spannender als was der studierte Politologe Achim Sawall da 
zusammenfabuliert, ist IMHO das Vermittlungsmodell des 
Personalvermittlers 4scotty auf dessen fragwürdige Daten man sich 
bezieht:


"Die Unternehmen stellen ihre offenen Stellen ein und unser Algorithmus 
vergleicht die offenen Stellen mit unseren derzeit 12.000 
Tech-Kandidaten. Ein Kandidat, der beispielsweise immer Angebote von 
großen Unternehmen ablehnt, kriegt auch keine mehr angezeigt. Die 
Arbeitgeber bekommen jede Woche fünf Kandidatenprofile für eine Stelle 
präsentiert, inklusive der Gehaltsvorstellung. Und mit einem Klick 
können die Unternehmen diese Kandidaten dann zu einem Interview 
einladen. Durchschnittlich 30 Prozent unserer Techies nehmen so ein 
Angebot dann an.

Wie verdient ihr daran mit?

Wenn beide Parteien zusammen kommen, nehmen wir vom Unternehmen eine 
Vermittlungsprovision von 15 Prozent des neuen Bruttojahresgehalts des 
Kandidaten. Und einen Teil dieser Provision erhält der Kandidat."

aus 
https://www.gruenderszene.de/allgemein/frank-gessner-intershop-4scotty

Ich finde es äusserst fragwürdig, das man Bewerbern die Stellenangebote 
ablehnen keine mehr anbietet äußerst fragwürdig. Ein sechstel 
Jahresgehalt (ca 10k) für eine plumpe Internetvermittlung abzukassieren 
auch.

von N. N. (clancy688)


Lesenswert?

Gerade mal 60k für 6-10 Jahre BE wünschen? Ist ja lächerlich! Die hätten 
sich mal lieber hier im Forum umgeguckt. Wo jeder angehender Ingenieur 
der nicht auf die 65k Einstiegsgehalt mit 0 Jahren BE im IGM-Konzern 
besteht ein Idiot ist. ;)

: Bearbeitet durch User
von Ordner (Gast)


Lesenswert?

Lu R. schrieb:
> Gerade mal 60k für 6-10 Jahre BE wünschen?

Das steht da nicht, da steht durchschnittlich 61k2.

Wenn man liest wie die Zahlenen ermittelt worden,
(https://www.gruenderszene.de/allgemein/frank-gessn...)
kann man vermuten, das 5 Bewerber auf die Stelle im Durchschnitt 61k 
verlangen aber der billigste ( der mit 54K) die Stelle bekommt. Also 
wird wohl auch einer dabei gewesen sein der so um 68k wollte.

> Wo jeder angehender Ingenieur
> der nicht auf die 65k Einstiegsgehalt mit 0 Jahren BE im IGM-Konzern
> besteht ein Idiot ist. ;)

Jeder der einen Gehaltswunsch unter dem Branchenüblichen angibt oder gar 
akzeptiert, ist ein Idiot. Manchmal unfreiwillig, weil er irgendwelchen 
Propagandalügnern aufgesessen ist die von .de als Billiglohnland 
schwadronieren. Das sind die wahren Idioten.

von N. N. (clancy688)


Lesenswert?

Ordner schrieb:
> Das steht da nicht, da steht durchschnittlich 61k2.

Vielleicht einfach mal den ganzen Text lesen?

"Wer sechs bis zehn Jahre im Job ist, wünscht sich 61.200 Euro, die 
Firmen zahlen aber nur 54.000 Euro, die Differenz liegt bei 13 Prozent."

von Ordner (Gast)


Lesenswert?

Lu R. schrieb:
> Vielleicht einfach mal den ganzen Text lesen?
>
> "Wer sechs bis zehn Jahre im Job ist, wünscht sich 61.200 Euro, die
> Firmen zahlen aber nur 54.000 Euro, die Differenz liegt bei 13 Prozent."

Vielleicht auch den zweiten Text lesen auf den ich verweise? Und dann 
mal selbst überlegen wie die 54k "entstehen" könnten die die Firmen 
zahlen?

von Ordner (Gast)


Lesenswert?

Ordner schrieb:

> Vielleicht auch den zweiten Text lesen auf den ich verweise? Und dann
> mal selbst überlegen wie die 54k "entstehen" könnten die die Firmen
> zahlen?

Oh, ich seh grad da hat die Forumssoftware was verstümmelt:

Der 2. Text also der der erklärt wie es zu den Zahlen von 4scotty kommt 
liegt dort:

https://www.gruenderszene.de/allgemein/frank-gessner-intershop-4scotty

von Witz (Gast)


Lesenswert?

Halte den Artikel für gefährlich - die Zahlen sind doch ein Witz. Habe 
letztens von einem größeren Unternehmen 45k (+7 Bonus) für 3 1/2 Jahre 
BE geboten bekommen, als "IT-Profi". In meiner aktuellen Firma 
(Mittelstand) verdiene ich mehr, ohne Bonus. Die Firma sucht immer noch 
- bis sich irgendein Idiot 'drauf einlässt. Vielleicht haben die 
Personaler ja auch so einen Artikel gelesen.

von Praktiker (Gast)


Lesenswert?

Drehen wir doch mal die Szene rum:

Die Firmen sind es doch, die exorbitante Erwartungen haben. Da soll 
jemand mit bachelor und 5 Jahren Erfahrung einen standortübergreifenden 
Job mit Reisen, Gesprächen leisten und zudem noch 
Spezialentwicklungsknowhow haben:

http://stellenanzeige.monster.de/Hardware-Engineer-Radar-m-w-Job-Sailauf-Bayern-Deutschland-184161815.aspx

•Bachelor degree or higher in Electrical Engineering, Physics or 
equivalent technical field

Work Experience
•Minimum 5 year experience in electrical design, preferably in 
automotive industry
•Familiar with
••different design tools (e.g. Altium Designer, Mentor, PSPICE, …)
•Worst Case Circuit Analysis in Mathcad or Excel
•hands-on testing of electrical circuits
•automotive development process
•understanding of regulations and standards of the automotive industry
•oscilloscopes, spectrum analyzers, network analyzers and RF signal 
generators
•interfaces and busses like I2C, SPI, CAN, FlexRay, DDR-RAM, LVDS and 
others

•Strong understanding of digital high speed designs such as FPGA and 
DDR-Memory
•Knowledge in Signal and Power Integrity Analysis
•Advanced knowledge in EMC

Skills and Competencies
•Familiar with lab equipment for electrical measurements and 
verifications
•Familiar with functional safety designs (ISO 26262)
•Excellent communication and presentation skills
•Able to work in distributed global team environment
•Willing to learn and work with new technologies
•Ability to travel to both domestic and international locations 
(engineering and manufacturing sites, suppliers, and customers)
•Good English and German skills are essential
•Experience with Automotive radar systems working at 77 GHz
•Experience in AFE and MMIC designs including Antenna Arrays
•Experience in PCB Layout and Manufacturing
•requirements engineering/management process
•requirements management tools such as DOORS and MKS
•Familiar with ASIL compliant designs
•FMEA methods and tools (such as APIS IQ FMEA)
•Driver license class B

-----------------------------------------

Hier wird ein Job beschrieben, der eine Person mit 15 Jahren Erfahrung 
erfordert, der sich auch mal woanders durchsetzen kann und geachtet 
wird. Das ist alles dabei von FMEA, DOORS über "manuafturing skills" und 
Entwicklungsknow PCB und Sonderwissen Radar. Das decke Ich ja alles kaum 
ab.

Und was bieten die Heinis: 70.000!!!! Das ist komplett lächerlich. Mit 
Ach und Ach wollten sie mir vielleich noch 80.000 geben wegen meiner 
Erfahrung.

Jetzt mal zur Realität:

Ich war zuvor in einer Firma, wo Ich schon damals (2011) fast 90.000 
hatte. Diese Firma hat Anfänger mit 65.000 eingestellt, wenn sie ein 
bissl was von Antennen und Radar verstanden hatten. Dieser Anfänger ist 
jetzt erfahren und hat seinen Job gewechselt. Der hat jetzt 80k. Ich 
habe 3x mehr Berufserfahrung. Bin aber schon Ü40 und damit zu alt:-)

Langsam stinkt es einem: Der deutsche Arbeitsmarkt wird immer verrückter 
und verblöder. Jeder soll unfassbares Wissen haben und das Alles in 
gerade 5 Jahren erlernt haben, dass er nach seinem Bachelor mit 23 noch 
deutlich unter 30 ist und ins Team passt!

Ich habe der Firma Magna empfohlen, jemanden aus der steierischen Heimat 
zu nehmen. Da laufen seit Neuestem 25 jährige Doktoren herum, die am 
Joanneum promoviert haben.

von genervt (Gast)


Lesenswert?

Praktiker schrieb:
> Jeder soll unfassbares Wissen haben und das Alles in
> gerade 5 Jahren erlernt haben, dass er nach seinem Bachelor mit 23 noch
> deutlich unter 30 ist und ins Team passt!

Nein, ich lese die Anforderung anders: Man soll bereit sein, ein Gehalt 
zu akzeptieren, dass einer mit 5 Jahren BE zu erwarten hat, anders sind 
die 70k nicht zu erklären.

von Praktiker (Gast)


Lesenswert?

Ja, das ist es und genau das ist der Punkt: Wieso soll denn jemand, der 
schon zu dem Wert irgendwo arbeitet, weggehen? Wenn, dann geht der mit 
Gehaltszuwachs. Die meisten, die sowas machen habe doch schon wesentlich 
mehr. Wenn Ich mir über lege, daß wir vor 10 Jahren schon über 70k 
hatten, als ganz normale Entwickler, die gerade so ihren Job konnten und 
dann die, die weggegangen sind, nicht weniger, als 75 bekamen.

Wo sind denn da die Gehälter hingerutscht?

Ich weiss von unserem Einkäufer, 43, FH-Diplom als BWler, dass er ohne 
Bonus oder Beteiligung schon über 80hat. Der arbeitet 35h GLZ und hat 
25% vom Gehalt variabel. Wenn er sich nicht komplett doof anstellt, 
kommt der über 100k und der denkt sogar drüber nach, zur Konkurrenz 
zugehen, weil sie ihn abwerben wollen mit seinem Liferantenwissen.

Die Entwickler werden immer knapp gehalten, weil sie austauschbar sind.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Ordner schrieb:
> Ich finde es äusserst fragwürdig, das man Bewerbern die Stellenangebote
> ablehnen keine mehr anbietet äußerst fragwürdig. Ein sechstel
> Jahresgehalt (ca 10k) für eine plumpe Internetvermittlung abzukassieren
> auch.

Verhaltensökonomie ist für dich ein "Fremdwort"!

von genervt (Gast)


Lesenswert?

Praktiker schrieb:
> Wo sind denn da die Gehälter hingerutscht?

Das ist der "Fachkräftemangel" und es gibt auch genügen willige, die das 
mit sich machen lassen.

von Cyborg (Gast)


Lesenswert?

Firmen unterliegen dem Marktgesetzen von Angebot und Nachfrage,
aber das ist auf dem Arbeitsmarkt nur eingeschränkt anwendbar,
weil dem der Kündigungsschutz im Wege steht. Andererseits ist
der Arbeitsmarkt sonst kaum reguliert und das Schreckgespenst 
Gleichstellungsgesetz kann elegant umgangen werden.
Also missbraucht man den Lobbyismus, um immer mehr Leute mit
blumigen Jobaussichten, die kein Unternehmen auch nur ansatzweise
garantiert, an Hochschulen zu locken, um auf dem Arbeitsmarkt
das Gehalt, ungeachtet der Ertragskraft des Unternehmens, munter
nach unten zu drücken, damit eine Minderheit mehr Profit wie Blöde
macht.
Auf Dauer kann das aber nicht gut gehen und die Profiteure
verändern da auch oft das charakterliche Sozialverhalten.

von Pete K. (pete77)


Lesenswert?

Jaja, die Near-/Offshore Löhne in Russland und Indien scheinen so 
langsam den Preis zu drücken.

von Tobias P. (hubertus)


Lesenswert?

Praktiker schrieb:
> Drehen wir doch mal die Szene rum:

Haha, das Stelleninserat ist echt lustig. Derjenige, der das geschrieben 
hat, stellt meiner Meinung nach seine Ahnungslosigkeit richtig zur Schau 
:-) Elektroingenieure und Physiker, ist ja fast das selbe. Und dauernd 
rum reisen soll er auch, das 77 GHz Radar entwickelt man ja mal so 
nebenbei im Vorbeigehen, zwischen zwei wichtigen Sitzungen :-) natürlich 
erst, nachdem man es in Excel simuliert und in Mentor die 
Streifenleitungen berechnet hat. Zum Radar dazu passen auch die SoCs und 
der DDR3 RAM :-)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Entwickler geben soll, die 
gleichzeitig HF und FPGA und DDR Memory machen, und das mit Excel und 
Spice.

Klingt jedenfalls nach einer Stelle, wo man nie was fertig macht, weil 
man sich dauernd verzettelt. Für 70k würde ich da nicht arbeiten wollen.

von meckerziege (Gast)


Lesenswert?

--- schrieb:
> Wenn ich mit einem Exploit rund 80k€ verdienen kann .... werde ich nicht
> für 50k€ 70Stunden die Woche für irgendwen knechten.

Es gibt halt auch Leute mit Anstand!


@Topic: Solche Statistiken taugen nichts. Es ist nicht mal klar was ein 
IT Profi ist. Ich kenn Leute die SEHR gut bezahlt werden, weil sie in IT 
Sparten unterwegs sind, die in der Tat sehr gefragt sind.
Bei (einfacheren) Programmierern oder gar Software-Testern sieht das 
natürlich wieder anders aus, die lassen sich relativ leicht austauschen.

Wenn ich mir den Großteil der Studenten heutzutage so ansehe, wundert es 
mich nicht, dass die Firmen im Schnitt(!) nicht bereit sind mehr zu 
zahlen, da auch nichts ordentliches geliefert wird. (Das sage ich aus 
Erfahrung als früherer Student und mittlerweile aus Sicht eines Betreuer 
mehrerer Arbeiten!).

Dennoch lässt es sich nicht verleugnen, dass auf AG Seite auch etwas 
nicht passt. Es wird oft der Ingenieur gesucht, 23 Jahre alt, Master 
oder noch besser mit Promotion, 10 Jahre BE, keine Familie+unbegrenzte 
Reisebereitschaft, 40h bezahlt, 80h Arbeit, für 40k€ im Jahr. (Das 
schlimme ist: Es gibt Leute die zu sowas bereit sind...).

Auch der Arbeitsmarkt ist merkwürdig: Ich war Gast auf einer Schulung, 
auf der auch ein Arbeitsloser Ingenieur (Spezialist für 
Signal/Bildverarbeitung etc. hat wohl auch richtig was drauf) umgeschult 
werden sollte. Zum Softwaretester. Der Mann war wohl irgendwo 40 bis 50 
Jahre alt. Das wars wohl für ihn.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Fachkraft in der Mangel schrieb:
> gesucht werden IT-Profis schon, nur eben nicht zu den Gehältern, die sie
> sich wünschen.

Nun ja, die Hauspreise steigen hier um 10% pro Jahr, ich habe nicht 
gehört, dass sich die Löhne ebenso entwickeln.

Da es aber offenbar genügend Leute gibt, die die Häuser kaufen, haben 
die Leute offenbar genügend Geld.

von Top-Entwickler (Gast)


Lesenswert?

meckerziege schrieb:
> Auch der Arbeitsmarkt ist merkwürdig: Ich war Gast auf einer Schulung,
> auf der auch ein Arbeitsloser Ingenieur (Spezialist für
> Signal/Bildverarbeitung etc. hat wohl auch richtig was drauf) umgeschult
> werden sollte. Zum Softwaretester. Der Mann war wohl irgendwo 40 bis 50
> Jahre alt. Das wars wohl für ihn.

In diesem Fall würde ich es einmal mit Selbständigkeit versuchen. Werde 
ich wahrscheinlich auch machen, wenn ich in eine solche Situation kommen 
sollte. Finanziell würde sich das vermutlich rentieren, aber dauernd die 
Firma und Kollegen wechseln, ständig im Hotel wohnen etc., darauf hab 
ich eigentlich keine Lust.

von Top-Entwickler (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Nun ja, die Hauspreise steigen hier um 10% pro Jahr, ich habe nicht
> gehört, dass sich die Löhne ebenso entwickeln.

Nicht nur die Hauspreise, auch die Gewinne der IT-Unternehmen.

von Klapperstorch (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ein IT-Profi verdient sein Geld hauptberuflich mit IT. So schwer ist
> diese Definition nun nicht. vgl. z.B. Radprofi, Fußballprofi usw.

Es gibt da doch enorme Interpretationsspielräume und eine riesige 
Spannbreite der Berufe und nötigen Qualifizierungen.

Für manche ist jemand der eine Steckdosenleiste bedienen kann und daran 
einen Rechner und ein Drucker anschließt, jemand, der "sein Geld 
hauptberuflich mit IT verdient". Das hat nix mit Entwicklung usw. zu 
tun, sondern ist halt Hausmeistertätigkeit mit elektronischen Geräten.

von Drosselbart (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Da es aber offenbar genügend Leute gibt, die die Häuser kaufen, haben
> die Leute offenbar genügend Geld.

Die Bank gibt, die Bank nimmt.
Die Gehälter sind in der Deutschland AG nicht so pralle, weil sonst die 
Profite schmelzen und dann ziehen die reichen Eliten die Kohle aus 
Deutschland ab und damit gibt es ohne Rohstoffe und ausreichend 
Agrarlebensraum bei Kohlenentzug hier einen failed state. Die Politik 
reagiert dementsprechend durch rigorose niedrige Sozialleistungen, durch 
Fachkräftezuzug und niedrigen Mindestlohn und die Vereine trommeln die 
hiesigen Leute zusammen, um einen Fachkräfteüberschuss zu erzeugen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ein IT-Profi verdient sein Geld hauptberuflich mit IT. So schwer ist
> diese Definition nun nicht.
IT-Profis arbeiten in der seit der Jahrtausendwende am schnellsten 
wachsenden Abteilung einer Firma. Sie beheben die durch ihre Tätigkeit 
entstehenden Probleme Dank externer Consulter binnen weniger Wochen zu 
mindestens 80%.

Ich muss bei IT immer an IntelligenzTest denken. Keine Ahnung, warum....

: Bearbeitet durch Moderator
von Franz (Gast)


Lesenswert?

Praktiker schrieb:
> Ich war zuvor in einer Firma, wo Ich schon damals (2011) fast 90.000
> hatte. Diese Firma hat Anfänger mit 65.000 eingestellt, wenn sie ein
> bissl was von Antennen und Radar verstanden hatten. Dieser Anfänger ist
> jetzt erfahren und hat seinen Job gewechselt. Der hat jetzt 80k. Ich
> habe 3x mehr Berufserfahrung. Bin aber schon Ü40 und damit zu alt:-)

Als frischer Topabsolvent mit starkem Interesse im Bereich Radar würde 
mich interessieren, welche Firma das genau ist? Innosent? RFBeam? IMST? 
Bosch? Conti? Hella?

von ex Eagler (Gast)


Lesenswert?

Tobias P. schrieb:
> Praktiker schrieb:
>> Drehen wir doch mal die Szene rum:
>
> Haha, das Stelleninserat ist echt lustig. Derjenige, der das geschrieben
> hat, stellt meiner Meinung nach seine Ahnungslosigkeit richtig zur Schau

Ja, da hat einer alles reingeschrieben, was es in der Abteilung gibt.
D.h. man hat keine konkrete Vorstellung von der Person. Man schaut mal 
was man bekommt und welche Abdeckung man damit erreicht.


> Zum Radar dazu passen auch die SoCs und der DDR3 RAM :-)
auch so etwas, was jemand so nebenbei macht :-)

> Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Entwickler geben soll, die
> gleichzeitig HF und FPGA und DDR Memory machen, und das mit Excel und
> Spice.

Nun ja, wo HF ist, ist auch FPGA und DDR3 und SPICE. Allerdings reicht 
ein Mann kaum, um das alles abzudecken und wenn dann nur oberflächlich.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Und 70.000 ist auch OK, da höchste Tarifgruppen mit Steigerung zu TE.

Nur  Schaumschläger überstehen die Probezeit nicht, die meisten leisten 
gute (=eher unterdurchschnittlice) Arbeit, wirkliche Cracks bekommen AT 
und Macht.

Wenn Du in der Anzeige 200.000 bietest, wirst Du kaum bessere Bewerber 
finden, nur mehr.

von DrIng (Gast)


Lesenswert?

In welchem Tarifvertrag ist denn bei 70k Schluß? Erzieherinnen und 
Friseure?

von DrIng (Gast)


Lesenswert?

Wäre auch FuE :-)

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

> Die Entwickler werden immer knapp gehalten, weil sie austauschbar sind.

Aber auch nur wenn man mit 2 Transistoren einen Ballon aufblasen soll 
...

von Warren Buffet (Gast)


Lesenswert?

Witz schrieb:
> Die Firma sucht immer noch
> - bis sich irgendein Idiot 'drauf einlässt. Vielleicht haben die
> Personaler ja auch so einen Artikel gelesen.

Die Sache mit Idioten ist die: Es gibt immer wieder mal einen. Aber es 
gibt nicht genug Idioten für alle Firmen die einen solchen suchen.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

DrIng schrieb:
> In welchem Tarifvertrag ist denn bei 70k Schluß? Erzieherinnen und
> Friseure?

Das habe ich mich auch gefragt.

von Cyborg (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Da es aber offenbar genügend Leute gibt, die die Häuser kaufen, haben
> die Leute offenbar genügend Geld.

Drosselbart schrieb:
> Die Bank gibt, die Bank nimmt.

Wenn man einen gut bezahlten Job hat, ist man ja kreditwürdig aber
wer auf Pump mit Hilfe einer Bank lebt, ist schnell entmündigt.
Man lebt viel entspannter ohne Bank.

von Witz (Gast)


Lesenswert?

Bezüglich der Anforderungen: Habe auch schon einige Stellenangebote 
gesehen, in denen "Hard- und Softwareentwickler" gesucht werden. Ja, was 
denn jetzt? Entweder ich mache das eine oder das andere, und zwar 
richtig. Mag zwar Leute geben, die beides (auch gut) können, aber 
realistisch ist das bei weitem nicht. Klingt meistens eher, als wolle 
man bei den Stellen sparen...

von meckerziege (Gast)


Lesenswert?

Witz schrieb:
> Mag zwar Leute geben, die beides (auch gut) können, aber
> realistisch ist das bei weitem nicht.

Meine Erfahrung sagt, dass ein guter Entwickler von BEIDEM etwas 
grundlegendes versteht. Besonders in der F&E ist es ungemein hilfreich, 
wenn man sich das Board selbst baut und dann auch die Software dafür 
schreiben kann. Das passt dann auch 100% zusammen und wenig Overhead 
entsteht.
Funktioniert hier recht gut, ebenso in ner anderen Firma, da lief es 
ähnlich.

von Dumdi D. (dumdidum)


Lesenswert?

Witz schrieb:
> Ja, was denn jetzt?

Naja, versuch doch mal mit einem sehr guten Softwareentwickler der keine 
Ahnung von Hardware hat und einen sehr guten Hardwareentwickler (dwr 
keine Ahnung von Software hat) irgendetwas auf die Beine zu stellen.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

meckerziege schrieb:
> Witz schrieb:
>> Mag zwar Leute geben, die beides (auch gut) können, aber
>> realistisch ist das bei weitem nicht.
>
> Meine Erfahrung sagt, dass ein guter Entwickler von BEIDEM etwas
> grundlegendes versteht. Besonders in der F&E ist es ungemein hilfreich,
> wenn man sich das Board selbst baut und dann auch die Software dafür
> schreiben kann. Das passt dann auch 100% zusammen und wenig Overhead
> entsteht.
> Funktioniert hier recht gut, ebenso in ner anderen Firma, da lief es
> ähnlich.

Natürlich geht das. Bis zu einer bestimmten Komplexität der Baugruppen 
und Software. Im normalen Rahmen ist das kein Problem.
Dass das auf keinen Fall geht und nicht gehen darf, behaupten nur Leute 
die selbst auf einer Schiene festgefahren sind.

von Ordner (Gast)


Lesenswert?

Witz schrieb:
> Bezüglich der Anforderungen: Habe auch schon einige Stellenangebote
> gesehen, in denen "Hard- und Softwareentwickler" gesucht werden. Ja, was
> denn jetzt? Entweder ich mache das eine oder das andere, und zwar
> richtig. Mag zwar Leute geben, die beides (auch gut) können, aber
> realistisch ist das bei weitem nicht.

Zumindest im Embedded/Firmware Bereich ist das völlig realistisch. 
Zumindest für HAL, Alles was an KlickiKackiBunti drüber kommt ist dann 
wirklich was für Softies reinsten Wassers. Erst recht bei PC-Soft und 
Android. Aber bei Hardwarenahen Geschichten ist ein ausgebildeter 
Hardwareentwickler meist die geschicktere Wahl.


> Klingt meistens eher, als wolle
> man bei den Stellen sparen...
Dass man wenn einer alles macht nicht spart sondern draufzahkl weil die 
Entwicklung dreimal so lang dauert hat sich inzwischen auch in den 
Chefetagen rumgesprochen. Wenn man wirklich sparen will, dann stellt nur 
den Hardwareentwickler ein und lässt die Software zeitgleich in Rumänien 
o.ä. schreiben.

von Ordner (Gast)


Lesenswert?

Dumdi D. schrieb:

> Naja, versuch doch mal mit einem sehr guten Softwareentwickler der keine
> Ahnung von Hardware hat und einen sehr guten Hardwareentwickler (dwr
> keine Ahnung von Software hat) irgendetwas auf die Beine zu stellen.

Klar geht das - der Beweis heisst Arduino (hardwareahnungsloser 
Softwerker) oder RasPi (softwareahnungsloser Hardwerker).

Wobei die Grundlagen von Softwareentwicklung auch in den 
Ingenieurklassen gelehrt werden, einen softwareahnungslosen Ingenieur es 
eigentlich nicht gibt. Eine Ingenieursabschlussarbeit ohne 
Pragrammieranteil kenne ich eigentlich nicht.

von Klapperstorch (Gast)


Lesenswert?

Software- und/oder Hardwareentwickler sind KEINE IT-Profis. Sie sind 
Software- und/oder Hardwareentwickler.

"IT-Profis" sind die Wasserträger, die, wenn's hochkommt, 
Systemadministrator werden. Ansonsten sind die für die niederen Dienste 
zuständig: neue Geräte auspacken, anschließen, Verpackung entsorgen. Im 
Serverraum nach dem rechten sehen, wenn mal wieder die Telefonanlage 
spinnt usw.
Die wenigsten dort haben Abitur, geschweige denn studiert.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Klapperstorch schrieb:
> Die wenigsten dort haben Abitur, geschweige denn studiert.

Dafür klingt der Titel "IT-Profi" aber relativ nobel!

von Ordner (Gast)


Lesenswert?

Klapperstorch schrieb:
> Software- und/oder Hardwareentwickler sind KEINE IT-Profis. Sie sind
> Software- und/oder Hardwareentwickler.
>
> "IT-Profis" sind die Wasserträger, die, wenn's hochkommt,
> Systemadministrator werden. Ansonsten sind die für die niederen Dienste
> zuständig: neue Geräte auspacken, anschließen, Verpackung entsorgen. Im
> Serverraum nach dem rechten sehen,


Im Verständnis des genannten Artikels sind IT-Profis:
" ... Entwickler aus den Bereichen Frontend, Backend, Mobile und 
Fullstack ... Devops ... System Admins ... UX-Experten für User 
Interface oder Webdesign ...  Product Manager und Projektleiter  ..."

Das sind nicht nur Wasserträger nach meinem Verständnis.

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

Klapperstorch schrieb:
> "IT-Profis" sind die Wasserträger, die, wenn's hochkommt,
> Systemadministrator werden. Ansonsten sind die für die niederen Dienste
> zuständig: neue Geräte auspacken, anschließen, Verpackung entsorgen. Im
> Serverraum nach dem rechten sehen, wenn mal wieder die Telefonanlage
> spinnt usw.
> Die wenigsten dort haben Abitur, geschweige denn studiert.

Oder sie verwalten VMWare-Cluster, verwalten Unternehmensnetze für 
zig1000  Mitarbeiter, usw....
In der IT gibts genug anspruchsvolle Aufgaben, ...
Du redest von FiSy-Azubis im ersten Lehrjahr.

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

Hihi, ich kenn IT Leute, die machen seit Jahren nur 
Server-umzugs-management, dh Server von einem Datacenter zum Anderen 
transportieren, mit Beruecksichtigung der Firewall Regeln, Change over & 
Balancer, Backup, alles waehrend dem laufenden Betrieb.
Die machen das als Dienstleistung fuer die grossen Provider, Telecom 
Firmen, ..

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


Lesenswert?

Klapperstorch schrieb:
>>> IT-Profis haben zu hohe Gehaltsvorstellungen
>
> Statt "IT-Profis haben zu hohe Gehaltsvorstellungen" könnte man auch
> schreiben "Firmen bieten zu wenig Gehalt".

Vielleicht haben das einige mit dem globalen Wettbewerb bei vielen (noch 
nicht allen) Waren und Dienstleistungen noch nicht verstanden.

Die Firmen bieten Lieferungen (IT-Infrastruktur und 
Standard-Software-Vertrieb) und Leistungen (Wartungsverträge, 
Spezialsoftware-Programmierung) an.
Auf fast allen Gebieten unserer Volkswirtschaft gibt es ausländische 
Mitbewerber, die das (oft/fast) genauso gut und vor allem fast durchweg 
billiger können.
Wonach richten sich die Kunden mindestens bei Standardleistungen? Nach 
dem Preis.
Also bezieht die IT-"Abteilung" des Kunden alles was Standard ist billig 
im Ausland. Nur größere Geschichten wie Server werden beim 
IT-Dienstleister bezogen, der sowas anhand eines Anforderungsprofils 
großzügig auslegt und liefert.
Einfache IT-Diensleistungen (Call-Center) sind bereits vor zwei 
Jahrzehnten preisbedingt ins Ausland abgewandert.
Somit bleibt nur noch Spezialsoftware-Entwicklung und 
inhouse-IT-Abteilung.

Der geneigte Leser mag sich jetzt das mit den hohen Lohnkosten, dem 
gewünschten Lebensstandard des Chefs/Gesellschafters (aka Gewinn) und 
der notwendigen Höhe der Verkaufspreise bei IT-Dienstleistern selbst 
zusammenbasteln.

Diese Kosten bei den Kunden schlagen sich auch wieder auf deren 
verkaufspreise durch, auch sie müssen dann ihre Preise erhöhen und 
kämpfen selbst im (oft) globalisierten Wettbewerb.

Und dann packen wir die notwendig hohen Angebotspreise deutscher 
Anbieter und die niedrigeren Preise ausländischer Anbieter zusammen in 
einen Topf, eine Priese von Marktwirtschaft und Angebot und Nachfrage 
dazu, rühren kräftig um und fertig.
Was rauskommt ist die Erkenntnis, dass "Firmen bieten zu wenig Gehalt" 
seit dem Beginn der Globalisierung Anfang der 90er eine Phrase aus dem 
Geschichtsbuch, Kapitel "abgeschottete EG-Binnemärkte", ist.

Gewöhnt euch dran, dass die teuer bezahlten deutschen Ingeniuere und 
IT-Profis ersetzbar sind. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Das 
Angebot steigt und steigt und steigt, weil das globale Know-How steigt.
Und ihr jammert rum weil euch die Gehälter zu niedrig sind...

von Fachkraft in der Mangel (Gast)


Lesenswert?

Ich persönlich arbeite in einem Unternehmen, dass all seine Mitbewerber 
kennt - und alle sind aus dem DACH-Raum. Trotzdem keine zu positive 
Gehaltsentwicklung in den letzten Jahren.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Klapperstorch schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Ein IT-Profi verdient sein Geld hauptberuflich mit IT. So schwer ist
>> diese Definition nun nicht. vgl. z.B. Radprofi, Fußballprofi usw.

> Für manche ist jemand der eine Steckdosenleiste bedienen kann und daran
> einen Rechner und ein Drucker anschließt, jemand, der "sein Geld
> hauptberuflich mit IT verdient".

Das stimmt auch. Netzwerkkabel verlegen, Drucker einrichten, den 
Anwendern Outlook installieren, Passwörter rücksetzen, Freigaben 
verwalten usw. usw. Genau das ist ein IT-Profi oder IT-Fachkraft.

Eine Putzfrau ist eine Reinigungsfachkraft wenn sie eine entsprechende 
Ausbildung hat, und ein Reinigungsprofi wenn sie mit Putzen ihren 
Lebensunterhalt verdient.
Vielleicht interpretiert ihr in Profi und Fachkraft auch zu viel rein?

> Das hat nix mit Entwicklung usw. zu
> tun, sondern ist halt Hausmeistertätigkeit mit elektronischen Geräten.

Ja das sind nun mal die IT-Hausmeister. Niemand verbindet damit 
Entwicklung. SW-Entwickler sind keine "IT-Fachkräfte".

: Bearbeitet durch User
von Warren Buffet (Gast)


Lesenswert?

Mike B. schrieb:
> Und dann packen wir die notwendig hohen Angebotspreise deutscher
> Anbieter und die niedrigeren Preise ausländischer Anbieter zusammen in
> einen Topf, eine Priese von Marktwirtschaft und Angebot und Nachfrage
> dazu, rühren kräftig um und fertig.
> Was rauskommt ist die Erkenntnis, dass "Firmen bieten zu wenig Gehalt"
> seit dem Beginn der Globalisierung Anfang der 90er eine Phrase aus dem
> Geschichtsbuch, Kapitel "abgeschottete EG-Binnemärkte", ist.

Wenn sich alles nur nach dem Preis richtet, warum fährt dann nicht jeder 
Lada. Die sind schließlich am billigsten...

Da fehlt einerseits das Wort "Qualität". Und andererseits: Wenn jedes 
Unternehmen in DE seinen Mist billig in Indien und China 
zusammenfrickeln läßt, warum wird am Markt das Produkt dann nicht gleich 
von einem Unternehmen in Indien und China gekauft, die sind nämlich noch 
billiger, weil sie dort als Unternehmen weniger Kosten haben.

von Cyborg (Gast)


Lesenswert?

Warren Buffet schrieb:
> Da fehlt einerseits das Wort "Qualität".

Qualität ist eine verbindlich zugesicherte Eigenschaft,
genauso wie die Emissionswerte beim Diesel.;-b

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


Lesenswert?

Qualität nimmt man beim Preisvergleich als identisch bei 
unterschiedlichen Anbietern an oder nimmt sie als Mittel zur Bildung von 
Preisstaffelungen.

von Klapperstorch (Gast)


Lesenswert?

Mike B. schrieb:
> Klapperstorch schrieb:
>>>> IT-Profis haben zu hohe Gehaltsvorstellungen
>>
>> Statt "IT-Profis haben zu hohe Gehaltsvorstellungen" könnte man auch
>> schreiben "Firmen bieten zu wenig Gehalt".
>
> Vielleicht haben das einige mit dem globalen Wettbewerb bei vielen (noch
> nicht allen) Waren und Dienstleistungen noch nicht verstanden.
>
> Die Firmen bieten Lieferungen (IT-Infrastruktur und
> Standard-Software-Vertrieb) und Leistungen (Wartungsverträge,
> Spezialsoftware-Programmierung) an.
> Auf fast allen Gebieten unserer Volkswirtschaft gibt es ausländische
> Mitbewerber, die das (oft/fast) genauso gut und vor allem fast durchweg
> billiger können.
>...

Das Thema hat nix mit Globalisierung zu tun. Billigware und Ramschläden 
(zum Beispiel Discounter) gab es schon in den 70ern.

Das Thema ist, zu welchem Preis verkaufe ich meine Produkte bzw. 
Dienstleistung.

Manche Firmen versuchen halt auf Teufel komm raus immer noch billiger zu 
sein als die Wettbewerber, und die werden wiederum billiger usw... Eine 
Abwärtsspirale

von Warren Buffet (Gast)


Lesenswert?

Mike B. schrieb:
> Qualität nimmt man beim Preisvergleich als identisch bei
> unterschiedlichen Anbietern an oder nimmt sie als Mittel zur Bildung von
> Preisstaffelungen.

Und nimmt man die Qualität auch als identisch bei unterschiedlichen 
Preisen an?

Also, warum für Produkt "Bohrmaschine" im roten Koffer mehrere hundert 
Euro ausgeben, wenn Produkt "Bohrmaschine" im blauen Koffer für 30 Euro 
im Angebot ist. Ist ja das gleiche. Steht bei beiden "Bohrmaschine" 
drauf.

von Tobias P. (hubertus)


Lesenswert?

ex Eagler schrieb:
> Tobias P. schrieb:
> ...
> Nun ja, wo HF ist, ist auch FPGA und DDR3 und SPICE. Allerdings reicht
> ein Mann kaum, um das alles abzudecken und wenn dann nur oberflächlich.


Ja und nein. HF sind für mich Antennen, Filter, Mischer, Verstärker, 
Oszillatoren... das hat mit FPGA relativ wenig zu tun. Einer, der 
Antennen (z.B. für das 77 GHz Radar ;-)) FEMt wird zwangsläufig kein 
FPGA-Profi sein, und ein richtiger FPGA-Entwickler würde sich vmtl. mit 
einem Netzwerkanalysator oder einem Smith Chart schwer tun. Aber ich geb 
dir recht dass einige HF-Grundkenntnisse sicher nützlich sind, wenn man 
ein FPGA-Board entwirft. (ich saniere grade eines, welches die 
EMV-Zertifizierung nicht bestanden hat. Aber VHDL ist nichts für mich, 
höchstens als Hobby ;-))

von Warren Buffet (Gast)


Lesenswert?

Tobias P. schrieb:
> Ja und nein. HF sind für mich Antennen, Filter, Mischer, Verstärker,
> Oszillatoren... das hat mit FPGA relativ wenig zu tun.

Klingt nach digitaler Signalverarbeitung (und hat dann sehr viel mit 
FPGA zu tun). DSPs bilden bei durch ihre sequentielle Verarbeitung 
zunehmend den Flaschenhals je komplexer die Signalverarbeitung wird.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.