Ich bin gerade ein wenig ratlos. Für die Versorgung einer Schaltung mit einem RFM12 Modul habe ich mir kleine 3.3V Netzteile besorgt -> Ebay 162504276201 3.3V 600mA. Leider ist die Ausgangsspannung so unsauber dass das RFM-Modul den Dienst versagt, siehe Bild 'ohne.jpg'. Testweise habe ich einen bedrahteten Elko 220µ 50V parallel zum NT-Ausgang gehängt ('220uF.jpg'): RFM funzt. Mit zwei dieser Elkos parallel ('2x220uF.jpg') erst recht. Aus Platzgründen brauche ich aber SMD, also habe ich ein SMD-Elko 330µF 10V https://www.reichelt.de/Elkos-SMD-Low-ESR-105-C/FK-330-10-SP/3/index.html?ACTION=3&LA=5700&ARTICLE=175045&GROUPID=4001&artnr=FK+330%2F10+SP verwendet -> Bild '330uF_SMD.jpg', funzt nicht! Wie das? Kann mir da mal jemand in den Sattel helfen? Bislang dachte ich µF = µF ... stimmt so simplifiziert wohl nicht ganz...
Paul P. schrieb: > Bislang dachte ich µF = µF ... stimmt so simplifiziert wohl nicht ganz... Such mal nach "ESR", dem Serienwiderstand eines Elkos... > Für die Versorgung einer Schaltung mit einem RFM12 Modul Wie sieht denn der Schaltungsaufbau aus (Layout, Verdrahtung)?
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> Such mal nach "ESR", dem Serienwiderstand eines Elkos... Gerne...und dann? Bin da ehrlich gesagt nicht so im Thema. Die verdrahteten Elkos sind 0815, die SMD low ESR (siehe Link) - sollte doch eigentlich passen? > Wie sieht denn der Schaltungsaufbau aus (Layout, Verdrahtung)? Bei obigem Beispiel NT ohne Last auf einem Steckbrett, einfach um auf die schnelle die Elkos vergleichen zu können. Bei der minimalen Stromaufnahme der fertigen Schaltung (RFM, Tiny2313 SMD, 4x SMD-LED...vielleicht 20mA?) so aber wohl auch nicht weit weg von der Realität.
Paul P. schrieb: > Testweise habe ich einen bedrahteten Elko 220µ 50V parallel zum > NT-Ausgang gehängt Wir kennen deine Verdrahtung und Aufbau ja nicht. Aber grundsätzlich ist es besser für eine stabile Versorgung den "Kondensator" direkt am RFM Modul zu platzieren. Laut Oszibild ist die Spannungsspitze ca. 1us breit. Dafür sind keramische Typen schon sicher geeigneter.
Können wir für einen Moment das Thema Schaltung/Layout noch hinten anstellen? Mich interessiert tatsächlich in erster Linie wieso der mit höherer Kapazität gesegnete SMD-Elko die Spitze weit weniger nachdrücklich nivelliert als der 'kleinere' bedrahtete Bruder, dafür muss es doch eine Ursache geben? Zumindest für mich wäre das von generellem Interesse. Die Platinen der aktuellen Schaltung sind fertig, und notfalls behelfe ich mich mit der Drahtvariante, die bringe ich schon noch unter. Aber für zukünftige Anwendungen ist das schon interessant. Danke!
Low ESR ist in diesem Fall kontraproduktiv. Es gibt aber auch SMD Elkos die für deine Zwecke geeignet sind. Low ESR bedeutet keine bessere Qualität sondern ist für spezielle Anwendungen notwendig. Du brauchst einen "normalen" Elko. Dann sollte es wie gewünscht funktionieren.
Der Unterschied liegt nicht in der Montagetechnik Through Hole <--> SMD sondern darin ob der Kondensator für Low ESR optimiert ist oder für konventionelle Anwendungen. Da deine Anwendung zur letzteren Kategorie gehört, solltest du einen dafür geeigneten Elko wählen. Die gibt es für beide Montagetechniken.
Verstehe ich ehrlich gesagt nicht. https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0810091.htm > Haupteinsatzgebiet von Elektrolytkondensatoren ist in Schaltungen zur Stromversorgung von anderen Schaltungsteilen. > Man ist deshalb an Elkos mit einem möglichst geringen Verlustwiderstand RESR interessiert. >Wenn man einen Blick in Schaltnetzteile oder auf Motherboards wirft, kann man feststellen, dass anstatt ein Low-ESR-Elko mit viel Kapazität, oft sehr viele mit geringerer Kapazität parallelgeschaltet sind. Grund ist der, dass der Widerstand RESR ... durch die Parallelschaltung reduziert werden. So hätte ich es auch gedacht, wieso wäre hier ein Kondensator mit hoher Impedanz angeraten? Davon abgesehen habe ich eben mal bei Reichelt gewühlt: Eigentlich ist das schon die Type mit der höchsten Impedanz, selbst die nicht als lowESR bezeichneten haben eine niedrigere. Vom Footprint mal ganz abgesehen, in der Grösse finde ich bei vergleichbarer Kapazität nichts. Ich sehe schon, in das Thema muss ich mich mal vertiefend einlesen.
Paul P. schrieb: >> Haupteinsatzgebiet von Elektrolytkondensatoren ist in Schaltungen zur > Stromversorgung von anderen Schaltungsteilen. Stütz-/Abblock-Kondensator. Paul P. schrieb: >> Man ist deshalb an Elkos mit einem möglichst geringen Verlustwiderstand RESR > interessiert. Bei zB. 50Hz ist der ESR von LOW-ESR und Normalen fast Identisch. (Hat zufällig Einer die Formel im Ärmel?) Schaltnetzteile, ~50kHz-2MHz. Da müssen die Kondensatoren sehr kurzer Zeit aufgeladen werden. Paul P. schrieb: > So hätte ich es auch gedacht, wieso wäre hier ein Kondensator mit hoher > Impedanz angeraten? Nein "Hier" ist nicht der ESR des Kondensators entscheiden, sondern der der Zuleitung. Von der Quelle klein, zum Verbraucher groß = Schlecht. Der Kondensator wird kontinuierlich geladen, der Kondensator muss Stromspitzen in den Verbraucher speisen, da die Quelle nich so schnell liefern kann.
Low ESR schrieb: > Low ESR ist in diesem Fall kontraproduktiv. Warum das? Desto niedriger der ESR, desto schneller kann der Kondensator die Spannungsschwankung ausgleichen. Ein Problem gibt es erst, wenn der Elko mit anderen Kondensatoren und parasitären Elementen zusammen in Resonanz gerät oder die Regelung des Spannungsreglers durcheinanderbringt. Im übrigen finde ich diesen SMD Elko mit seinen 0,34 Ohm nicht sonderlich "low ESR", da gibt es welche mit einer Größenordnung geringerem ESR, z.B. 0,024 Ohm bei dem hier: https://www.reichelt.de/index.html?ARTICLE=89766
Die Platine hat gerade mal 65x35mm, mit dem RFM in der Mitte und dem NT huckepack am Ende auf der anderen Seite der Platine. Habe gerade keinen Fotoapparat zur Hand und ersatzweise eine der noch leeren Platinen auf den Scanner gelegt. Rot umrandet der Platz des RFM, grün umrandet der des NTs auf der anderen Seite. Die beiden unteren Anschlüsse sind der Netzanschluss, die beiden oberen Plus/Minus. Ich glaube eine zu lange Versorgungsleitung zum RFM fällt eher aus, oder? ;-)
Paul P. schrieb: > bedrahteten Elko 220µ 50V /SMD -50 bis +100% Toleranz? Vergleiche mal die wahren Kapazitäten. Wenn ein Teil besonders klein werden soll, könnte auch der wahre Wert etwas kleiner sein?
Paul P. schrieb: > Die Platine hat gerade mal 65x35mm, mit dem RFM in der Mitte und dem NT > huckepack am Ende auf der anderen Seite der Platine. Kommt es bei der Platine auf die Höhe an? Wenn nein: SMD-Elkos müssen unbedingt flächig auf der Platine aufliegen. THT-Elkos müssen das dagegen nicht. Nur die beiden Drähte müssen durch die Platine. Den Platz unter dem Körper des Elkos, zwischen und neben den Drähten, kannst Du auch mit anderen flachen Bauteilen belegen wenn es auf den Platz ankommt. Der Elko sitzt dann einfach ein Stück höher über den Bauteilen. Bei automatisierter Bestückung in größerer Stückzahl wird sowas natürlich aufwendiger, das scheint mir aber für Deine Platine kein Thema zu sein. Damit wärst Du nicht auf SMD-Elkos beschränkt.
> Vergleiche mal die wahren Kapazitäten.
Schon gemacht...soweit möglich. Beim bedrahteten Elko zeigt mein
Multimeter 195µF an, beim SMD Messbereichsüberschreitung (wieviel auch
immer, das Messgerät geht nur bis 200µ).
@Gerd
Wie gesagt, bei diesen Platinen frickel ich das schon hin. Mir gehts ums
generelle Verständnis für die Zukunft. Ich kapiere es halt nach wie vor
nicht.
Low ESR schrieb: > Low ESR ist in diesem Fall kontraproduktiv. Es gibt aber auch SMD Elkos > die für deine Zwecke geeignet sind. Low ESR bedeutet keine bessere > Qualität sondern ist für spezielle Anwendungen notwendig. Du brauchst > einen "normalen" Elko. Dann sollte es wie gewünscht funktionieren. Genau, für spezielle Anwendungen. Für exakt DIESE Anwendung wurden solche Kondensatoren entwickelt. Der ESR ist ein Widerstand, der in Reihe zur Kapazität liegt. Warum das so wichtig ist: Der Schaltregler liefert einen dreieckförmigen Strom: https://de.wikipedia.org/wiki/Abw%C3%A4rtswandler#/media/File:Tiefsetzsteller_Funktion.png Den Wechselanteil nennt man "Rippel". Der Rippelstrom soll durch den Kondensator fließen, nicht durch die Last (sagt dein RFM-Modul ;-)). Dann kommt der ESR ins Spiel: Sagen wir, der Kondensator soll einen Rippelstrom von 0,5A aufnehmen (ein nicht unüblicher Wert, und bei kHz durchaus möglich). Hat er dann einen ESR von 0,5Ohm bleiben an dem Elko 0,25V stehen. Ist ein Kerko drin mit sagen wir 0,01Ohm, bleiben 0,01V stehen. 1/25 davon. DAS ist der Punkt beim ESR. Und ESL, was das angeht (aber lassen wir das mal weg hier) Und bei Elkos unterschiede um Faktor 100 zwischen verschiedenen Typen. Drum ist das so unterschiedlich. SMD oder THT tut da wenig zur Sache. Leider ist es nun mal so, dass Buck nicht ganz einfach sind. Bei Interesse empfehle ich LTSPICE. LT bietet Modelle von Integrierten Bucks an, da lässt sich ohne viel Aufwand solches schön simulieren. Mit wenig Aufwand.
Plus an PIN2 vom Modul? keine lange Leitung? Wohol! kleb den Kondensator aufs Modul und löte die PINs direkt am Modul fest (Nur als Vorschlag zu betrachten) Du kannst den 330µ auch lassen, wo er ist und auf PAD2 und PAD3 einen Keramik-C 10-22µ löten StromTuner
Ich habe mir mal das Datenblatt des Draht-Elkos gezogen (Jamicon TL 220µ/50V), dort ist eine Impedanz von 0,113Ohm angegeben. Also deutlich niedriger als vom SMD-Elko. Meine Platine hatte ich nach dem Motto viel-hilft-viel für zwei dieser Elkos parallel erstellt und auch testweise so bestückt (was ja dann eine Impedanz von ~0,17Ohm ergäbe, bei 660µ Kapazität): Funktionierte nicht. Habe ich allerdings bislang noch nicht mit dem Oszi gegengecheckt, werde ich bei der nächsten Platine mal machen. Möglicherweise wäre ja dann 2x dieser https://www.reichelt.de/Elkos-SMD-Low-ESR-105-C/2/index.html?ACTION=3;ARTICLE=109179;SEARCH=vf%20330/6,3 der richtige?
Paul P. schrieb: > Möglicherweise wäre ja dann 2x dieser > https://www.reichelt.de/Elkos-SMD-Low-ESR-105-C/2/index.html?ACTION=3;ARTICLE=109179;SEARCH=vf%20330/6,3 > der richtige? Bei Abblockkondensatoren geht es primär darum, wie sie angeschlossen sind. Und Wenn du gerade mal am Messen mit dem Oszilloskop bist: klemm mal die Masse an einem Eck deiner Platine an und miss mit dem Tastkopf mal die anderen Massepins so durch. Bei einem guten Layout siehst du da nicht viel (logisch, da wird ja Masse gegen Masse gemessen). Bei einem schlechten Layout gilt dann aber: "Masse != Masse".
@StromTuner OK, die Platine könnte ich noch so ändern. Ich glaube aber nicht dass das irgendwas ändert. Ich habe die RFM schon auf verschiedenste Art eingesetzt, mit z.T. noch weitaus schlimmeren Verdrahtungen. Die Dinger sind diesbezüglich schon sehr robust, nur die hochfrequenten Peaks der Bucks sind dann wohl doch des Guten zuviel.
Generell ist es immer eine gute Idee, die Versorgung von HF-Modulen auch noch gut abzudrosseln und direkt am Modul mit Cs nochmal abzusieben. Schlimmstenfalls macht man das mit einem RC Glied, besser ist ein LC. Mit den RFM01 Empfängern hatte ich enorme Reichweitengewinne durch eine 33-100uH Drossel in VCC und direkt auf dem Modul noch eine Parallelschaltung von 1µF und 10nF. Ausserdem schaden kleine R (33-100 Ohm) in den Datenleitungen zum MC nicht, die mit der Eingangskapazität des MC und RFM zusammen als RC Glieder wirken.
@Lothar Mir geht es erstmal darum überhaupt eine halbwegs saubere Versorgungsspannung zu bekommen, daher sehe ich das mehr als Glättungs- denn als Abblockkondensator.
Das ist HF! "Hör' auf die Stimme" 10µH in die Zuleitung, 10µF/10nF direkt am Modul. Masse kurz und dicht, Zuleitung kurz und dicht. Aber: eher weg vom Schaltnetzteil, weit weg... StromTuner
@Matthias Nachvollziehbar. Dem gegenüber stehen der zu Verfügung stehende Platz in Kombination mit meinen Ätz- und Lötfähigkeiten ;-). Daher ist mein Layout auch eher 'minimalistisch'. Ich habe schon ettliche solcher Platinchen in meinem Garten im Einsatz, allerdings einkanalig (diese ist zweikanalig) und Speisung über ein abgesetztes kleines 5V-NT (die bisherigen Platinen betreibe ich mit 5V, die ganz alten RFM12 haben das auch verdaut). Funktioniert seit zwei oder drei Jahren problemlos. Nur will und muss ich jetzt einfach etwas Platz sparen, sonst bekomme ich das Zeugs vor Ort nicht mehr verdrahtet, daher die Idee mit den Bucks. Hätte halt nicht erwartet dass das Ergebnis dann so ausschaut.
Paul P. schrieb: > Daher ist mein > Layout auch eher 'minimalistisch'. Für ein wenig mehr Betriebssicherheit sind die 5-6 Bauteile doch kein grosses Opfer. Ich konnte mit den o.a. Massnahmen bei der RFM02/RFM01 Kombination auf 868 Mhz die Reichweite (mit DECT Telefonantennen) von etwa 50m auf über 300m steigern und die Fehlerhäufigkeit dabei auch noch senken. Oder man erhöht dann die Bandbreite und kann die Übertragungen beschleunigen. Ich habe das ganze damals in einem 'Wireless DMX' System verbaut und hatte auf der Bühne mit all ihren Dimmern usw. immer noch prima Daten. Wenn alle Stricke reissen und du auf die billigen Stepdowns bestehst, kann man immer noch 5V einsetzen und dann linear auf 3,3V regeln.
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Technisch ja alles nachvollziehbar, das ist nicht der Punkt. Nur muss das Zeugs in eine FR-Abzweigdose 75x75 (und nein, ich kann nicht einfach eine grössere verwenden). Und in selbiger brauche ich noch Verdrahtungsraum für eine Zuleitung und zwei Abgänge, jeweils NYY 3x1,5. Und zu allem Überfluss an Montageorten wo man nicht unbedingt mit dem ganz feinen Sezierbesteck arbeiten kann. Daher: Die 5-6 Bauteile bringe ich mit meinen Fähigkeiten nicht mehr unter, Gott sei es geklagt.
Unter Beherzigung einiger Tips (kurze Spannungsversorgung, zusätzlicher Abblockkondensator direkt am RFM) habe ich heute die zweite Platine bestückt: Ein Desaster, es geht gar nix, das NT liefert einfach nur Dreck. Fazit: Diese Bucks sind komplett für die Tonne (da liegen sie jetzt auch) und ich bräuchte eine möglichst kleine Alternative. Dabei stach mir dies in die Augen: Ebay 282352076925 , kennt die jemand aus eigener Verwendung? Oder andere Tips? Sollte aber kein China-Import sein wg. Lieferzeit, ich bräuchte sie halt möglichst bald. Und auch nicht gerade >15EUR das Stück kosten. Irgendwelche 3V Steckernetzteile auszuschlachten wäre auch kein Ding, nur kann man ja leider nicht vorher reinschauen was drinsteckt. Ich wäre für Tips echt höchst dankbar!
Paul P. schrieb: > Ich wäre für Tips echt höchst dankbar! Morgen ist Flohmarkt Tag und da kannst du nach einer Kiste Steckernetzteile (aka Handylader) suchen und im Konvolut für Zwofuffzig erstehen.
Matthias S. schrieb: > Generell ist es immer eine gute Idee, die Versorgung von HF-Modulen auch > noch gut abzudrosseln und direkt am Modul mit Cs nochmal abzusieben. > Schlimmstenfalls macht man das mit einem RC Glied, besser ist ein LC. Stimmt das so wirklich? Ein LC-Glied hat hauptsächlich eine imaginäre Impedanz (Reaktanz, Blindwiderstand). D.h. das störende Signal wird nur irgendwo anders hin reflektiert und vagabundiert durch die Schaltung. (Es sei denn, das LC-Glied ist exakt auf die Frequenz des störenden Signal abgestimmt, aber üblicherweise verbaut man ja einen Tiefpass und nicht ein abgestimmtes Bandstop-Filter.) Ein RC-Glied hat eine Impedanz mit Realteil. Es absorbiert das störende Signal und setzt es schliesslich in Wärme um. Insofern macht für mich das RC-Glied mehr Sinn. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, wenn mir das jemand erklären kann.
Paul P. schrieb: > Fazit: Diese Bucks sind komplett für die Tonne (da liegen sie jetzt > auch) und ich bräuchte eine möglichst kleine Alternative. Warum stellst du dich bloß so an! Also: 1. Fehler den du machtest: Die Eingangsseite nicht genug beachtet. Bei einem Buck sollte man zu allererst die Eingangsseite glattmachen. Das ist nämlich diejenige, wo die Schaltvorgänge stattfinden und der Strom pulsweise aus der davorliegenden Versorgung gezogen wird. Die Ausgangsseite ist ja bereits quasi verdrosselt: Da liegt die Speichedrossel in der Leitung und selbige ist mit dem Ausgangs-Elko auf Masse gelegt. Was bleibt, ist an beiden Orten der ohmsche Restwiderstand des jeweiligen Elkos. Der macht selbst den allergrößten Elko in HF-Gefilden wirkungslos. Allerdings sind die abgestrahlten Störungen aus der Eingangsseite beim Buck viel größer, siehe oben. 2. Fehler den du machtest: Viel hilft viel gedacht. Bei Impulsstörungen aller Art auf den Drähten hilft zum einen ein SMD-Keramik-Kondensator, in deinem Falle primär sowas wie 4µ7/35 in 1210 oder 0805 (ja, gibt's mittlerweile) direkt zwischen die Lötbeine des Eingangs-Elkos und sekundär 10µ/10 in 0805 direkt zwischen die Lötbeine des Ausgangselkos. Es ist eher ZWECKLOS, mit 330µF Elkos oder noch mehr gegen Spikes kämpfen zu wollen. Da müssen HF-taugliche Keramik-Kondensatoren hin - und zwar solche ohne Drahtbeine. 3. Fehler den du machtest: Fehlende Verdrosselung. Je einen Doppelloch-Kern in jede Leitung hinein, also 4 (VIER) solche Kerne, dann den Anschlußdraht U-förmig hindurch. Und das 4x, also für Uein+, Uein-, Uaus+ und Uaus- machen. Diese Kerne sollten so dicht wie möglich an deinem Schaltwandler plaziert sein - einfach damit möglichst wenig Drahtlänge Sende-Antenne spielen kann. So, das wär's. Ich könnte wetten, daß deine Moduln es damit getan hätten - wenn du sie nicht bereits in die Tonne geworfen hättest. W.S.
Dass es um ein 230VAC Netzteil geht hast du gelesen? Uein+, Uein-? Ein 4µ7/35 zwischen die Beine eines an gleichgerichteter Netzspannung hängenden Elkos? Und ja, ein Netzteil bei dem ich erst reverse engineering betreiben und dann dran rumlöten muss ist für mich für die Tonne. Und deswegen liegen sie tatsächlich da drin.
>Dass es um ein 230VAC Netzteil geht hast du gelesen?
Mache einfach Keramik-Cs (paar 100n, oder wenige µF) über die
Ausgangsleitung. Das ist das, was die Leute hier sagen wollten. Elkos
sind für µs-Spikes bzw. hohe Frequenzen nicht gerüstet, deswegen gibt's
Keramik-Cs. So hättest Du den Platz in der Tonne für andere Dinge nutzen
können.
Das ist unabhängig von der Art der Eingangsspannung.
Weiter oben wurde empfohlen einen zusätzlichen Abblockkondensator direkt am Modul zu plazieren (generell natürlich immer eine gute Idee). Habe ich gemacht, in verschiedenen Abstufungen von 100n bis hoch zu 10µ. Erfolg = 0. Nun soll ich halt einen quer über den Ausgangselko löten und schon ist alles gut. Wetten nicht? Könnt ihr nicht wissen da ich es nicht explizit geschrieben hatte: Nachdem ich erstmals auf dem Oszi diese Spikes gesehen hatte habe ich nämlich genau das gemacht, wiederum in verschiedenen Stufen von 10n bis 10µ. Ohne Erfolg. Erst die grosse Keule mit dem 220µ Drahtelko brachte eine signifikante Dämpfung des Peaks. Soviel zu Theorie und Praxis. Ich hätte sicherlich noch X andere Dinge ausprobieren können, aber dafür ist mit inzwischen die Zeit zu schade, das ist dann wirklich nur noch try&error und nicht (für spätere Anwendungen) reproduzierbar. Ich habe auch nach dem verwendeten Schaltregler gegoogelt, einem TXH208. Nur ein chinesisches Datenblatt zu finden, Beiträge zu dem Ding finden sich ebenfalls nur in russisch-oder-was-auch-immer und chinesisch. Somit zumindest für mich keine Chance der Schaltung der Netzteile auf den Zahn zu fühlen. Und daher suche ich jetzt halt nicht mehr nach einer Lösung für diese Dinger sondern nach alternativen kleinstmöglichen Netzteilen. Notfalls auch in 5V, dann muss ich halt irgendwie noch einen Spannungsregler auf der Platine unterbringen.
Matthias G. schrieb: > Matthias S. schrieb: >> Generell ist es immer eine gute Idee, die Versorgung von HF-Modulen auch >> noch gut abzudrosseln und direkt am Modul mit Cs nochmal abzusieben. >> Schlimmstenfalls macht man das mit einem RC Glied, besser ist ein LC. > > Stimmt das so wirklich? Ja, und zwar ohne Einschränkung. Wenn du dir professionelle oder einfach auch nur käufliche Technik anschaust, siehst du, das, je professioneller gebaut wird, desto mehr Ablock- und Abschirmmassnahmen unterschiedlicher Baugruppen stattfindet. Wenns richtig gemacht wird (und den Eindruck habe ich beim TE allerdings nicht), wirkt Abblockung in beide Richtungen, der Sender strahlt nicht unnötig über die Betriebsspannungsleitungen ab und der Empfänger wird durch die MC Schaltung nicht gestört. Optimal ist der Betrieb im Abschirmgehäuse mit RC Filtern in den Leitungen zum MC und LC Filtern in der Versorgung mit grossen niederohmigen Masseflächen. Die Antenne wird entfernt vom Rechner aufgebaut. Gute Beispiele sind z.B. Schaltpläne moderner Funkgeräte oder Funkübertragungsanlagen. Anbei ein winziger Auszug des (alten) Motorola Radius GP300, hier nur der Batterieeingang und oben die Datenleitung SCI (RX/TX) zur Programmierung.
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Matthias S. schrieb: > Ja, und zwar ohne Einschränkung. Wenn du dir professionelle oder einfach > auch nur käufliche Technik anschaust, siehst du, das, je professioneller > gebaut wird, desto mehr Ablock- und Abschirmmassnahmen unterschiedlicher > Baugruppen stattfindet. Dass Abblock und Abschirmmassnahmen nötig sind, habe ich nie bezweifelt. Aber dass das am besten mit einem LC-Filter erreicht wird, leuchtet mir aus dem erwähnten Grund nicht ein. Henry Ott schreibt z.B. in seinem Buch "Electromagnetic Compatibility Engineering" (S. 185): When considering noise, a dissipative filter such as the R–C circuit [...] is preferred to a reactive filter, such as the L–C circuit [...]. In a dissipative filter, the undesirable noise voltage is converted to heat and eliminated as a noise source. In a reactive filter, however, the noise voltage is just moved around. Instead of appearing across the load, the noise voltage now appears across the inductor, where it may be radiated and become a problem in some other part of the circuit. Dieses Argument für das RC-Filter finde ich gut nachvollziehbar.
Matthias G. schrieb: > Dieses Argument für das RC-Filter finde ich gut nachvollziehbar. Das ist auch nachvollziehbar. Nichtsdestotrotz ist: Matthias G. schrieb: > D.h. das störende Signal wird nur irgendwo anders hin > reflektiert und vagabundiert durch die Schaltung. ...nicht die genaue Übersetzung für: Matthias G. schrieb: > the noise voltage now appears > across the inductor, where it may be radiated and become a problem in > some other part of the circuit. Es geht um: Was ist wann und wo sinnvoller. Und kurz gesagt ist der LC wirksamer (steiler), hat aber den Nachteil der EM-Abstrahlung. Ob das ein Problem sein kann oder ist, und wo und wie, liegt an der Schaltung, und ist nicht so zu verallgemeinern. Was sich verallgemeinern läßt, ist, daß Widerstände nicht nur das Störsignal (äh - eh nur anteilig.) in Wärme umsetzen. Sondern auch simpel Spannung abfällt, abhängig von Strom und R-Wert. Weswegen man RC bevorzugt dort einsetzt, wo das nur geringfügig der Fall ist (geringe Ströme), also so wenig wie möglich stört. Auch diese Grenze wird nicht leicht zu definieren sein, genau wie oben bei LC. MfG
Gerade bemerkt - wieder copy&paste-Unfug. Bitte nicht hauen... Soll heißen: "...simpel Spannung abfällt, nach Ohm ist U=R*I. Daher folgt P=I*U ... bei Induktivitäten nicht ganz so heftig. Widerstände "erzeugen" recht großen Verlust, abhängig von..." Nicht schlimm, aber 2. ident. Tab war noch offen - Teile des Originals noch im anderen Textfeld - da wollt ich es ergänzen. Ein wenig schlüssiger ist´s schon so.
Erwähnenswert ist hierbei auch der Unterschied zwischen Drosseln und Spulen. Spulen sind meistens optimiert für gute Übertragung von Magnetfeldern und Drosseln sind das nicht - wie der Name sagt, sollen sie 'schlucken' und nicht abstrahlen. Nicht umsonst baut z.B. Murata fertige LC Filter für den UHF Bereich: http://www.murata.com/en-global/products/filter/lcfilter
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Okay, diesen Unterschied in der Bezeichnung kennt evtl., wer länger/besser dabei ist. Jedoch fällt auch häufig der Begriff "Speicherdrossel" - nennt sich Drossel, und ist trotzdem nicht für Filter-Anwendung gedacht. Wird dieser Begriff dann eigentlich fälschlicherweise gebraucht? (Oder "macht es das >>Speicher-<< davor [wieder] gut [genug] dann?) Das weiß ich also nicht sicher zu unterscheiden... Was ich weiß, ist, daß Filterdrosseln tatsächlich, so, wie Du auch sagst, auf möglichst hohe ("Einfügungs-") Dämpfung hin optimiert sind. Das fängt meines Wissens schon beim Kernmaterial an - wobei solches verwendet wird, das im zu filternden Frequenzbereich besonders hohe Ummagnetisierungs-Verluste hat. Dann für CM mit hohem A_L, für DM eher mit geringem bis mittlerem A_L und hoher Aussteuerung. Weiter geht es mit der Wicklung, wobei: a.) bei dieser Anwendung der höhere AC-Widerstand von Einzel- leitern wie eben dem meistverwendeten Runddraht... sogar erwünscht ist / Vorteile bietet b.) der ohmsche Realteil, also der DC-Widerstand, als nicht wirklich "erwünschter", aber zumindest auch nicht wirklich "tragischer" Faktor, in Wirkung u. Berechnung mit ein geht c.) die Wicklung bevorzugt einlagig und mit Abstand zw. d. Windungen ausgeführt wird, um die Kapazität zu verringern (zumindest bei CM-Drosseln einfach, wg. d. hohen A_L) Für Speicherspulen (also mal nicht -drosseln genannt von mir jetzt) in Schaltwandlern sind die Anforderungen ja größtenteils gegensätzlich, wie Du auch schon angedeutet hast. Hier werden bevorzugt (!) Materialien eingesetzt, deren Ummagnetisierung leicht vonstatten geht (niedrige Verluste) - wenn auch aus Platz- und Kostengründen oft eine Lösung mit hochausteuerbarem Material gewählt wird. a.) Je höher der Strom, desto wahrscheinlicher verwendet man Litze oder Folie - eben um den AC-Widerstand zu senken b.) Der niedrige DC-Widerstand ist hier etwas wichtiger - wegen der stark pulsierenden Ströme entstehen sonst hohe Verluste c.) Auch hier würde man gerne die Windungen auf Abstand legen - dies aber ist nicht einfach zu realisieren Man sollte schon jeweils das verwenden, was f. d. jeweilige Anwendung "gedacht ist" - Filterdrosseln für Filter, und Speicherdrosseln für Wandler (an der "Switching Node" oder halt sekundär als Siebdrossel nach dem Gleichrichter). Sonst filtert das Filter nicht richtig, und/oder wandelt der Wandler nicht richtig (oder er wird mindestens fürchterlich ineffizient...).
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