Forum: Haus & Smart Home Schmutzssensor für Seifenwasser


von Sepp99 (Gast)


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Guten Morgen allerseits,

Für ein neues Projekt schaue ich mich gerade um nach verfügbaren 
Lösungsansätzen. Dabei geht es um die Erkennung von Schmutzwasser aus 
dem Haushalt. Es soll erkannt werden, ob Leitungswasser verunreinigt ist 
(z.B. mit Seife oder Chemikalien). Da es natürlich eine Vielzahl von 
verschiedenen Substanzen gibt, suche ich eine möglichst vielfältig 
einsetzbare Sensorik.

Sinn des ganzen ist die Trennung von Brauchwasser (z.B. Duschwasser) in 
Schmutzwasser für die Grube (Entsorgung) und noch brauchbarem Wasser für 
den Garten.

Gibt es hierfür geeignete Sensoren oder Ideen, die mir weiterhelfen? 
Bisher habe ich an Trübungssensoren wie in Geschirrspülern oder 
Waschmaschinen gedacht. Diese erfassen jedoch keine Seifen.

Vielen Dank
Euer Sepp

: Verschoben durch User
von Fred R. (Firma: www.ramser-elektro.at/shop) (fred_ram)


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Mit diesen Sensoren:
http://www.sensaction.de/de/produkte/

da kannst du auch den Milch/Zucker/Irgendwasgehalt eines fertigen 
Kaffees bestimmen.

Bin sehr zufrieden mit den Dingern.

von Thorsten Thorstensen (Gast)


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Schau mal ach OBS (optical backscatter) Sensoren.
Das fängt in der Spülmaschine mit ein paar Cent an und endet im Klärwerk 
mit einigen Tausend Euro. Dazwischen auch noch Geräte für die 
Meeresforschung etc. (SeaPoint, etc.)

Gibts auch gelegentlich bei Ebay.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sepp99 schrieb:
> Es soll erkannt werden, ob Leitungswasser verunreinigt ist
Leitungswasser ist eigentlich per Definition nicht verunreinigt. 
Bestenfalls das damit erzeugte Abwasser ist verunreinigt.

> noch brauchbarem Wasser für den Garten.
Ist nicht sowieso im Abwasserrohr immer ein Restablagerung Seife, die 
ahnaftet und abgespült wird? Aus welchem Abwasserablauf des Hauses 
soll das unverseifte Wasser in nenneswerter Menge kommen? Warum schließt 
du den nicht einfach direkt an den Gartenwasserspeicher an?

Und noch die Frage des Kaufmanns: nach wie vielen Jahren (incl. Wartung, 
Reinigung und Ersatz) soll sich das Ganze amortisieren?

von Sepp99 (Gast)


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Danke schon mal für eure Antworten.

Das Abwasser kommt ganz normal aus dem zentralen Abwasserrohr, welches 
zur Grube führt (dort wird es 2-wöchentlich abgepumpt). Es kann sich 
also um Duschwasser, Spülwasser, Toilettenwasser etc. handeln.
Ich möchte nun einen zweiten Tank mit ca. 2m³ neben die Grube einsetzen 
und an der Abwasserzuleitung eine Abzweigung mit dem vorgeschalteten 
Sensor machen. Dieser soll dann eine Klappensteuerung mit Informationen 
über das in Richtung Grube fließende Abwasser versorgen und ggf. 
umleiten.

von dunno.. (Gast)


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Sepp99 schrieb:
> aus dem zentralen Abwasserrohr

mh. Wieviel m3 da wohl an klarem leitungswasser durchspülen müssen bis 
sämtliche rückstände raus sind?

Und ich denke da nicht nur an Seife, sondern auch Fäkalien etc?

Schonmal in ein Abwasserrohr gesehen? Das wasser was da durchläuft 
möchte ICH nicht auf mein gemüse kippen..

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sepp99 schrieb:
> Das Abwasser kommt ganz normal aus dem zentralen Abwasserrohr,

Falscher Ansatz.

Alles, was Du aus Deinem zentralen Abwasserrohr herausbekommst, ist 
immer mit Fäkalien und Reinigungsmitteln kontaminiert.

Noch als Brauchwasser verwertbares Abwasser muss an der Quelle 
abgegriffen und gar nicht erst ins Haus-Abwasserrohr eingeleitet werden. 
Ob das Wasser brauchbar oder nicht brauchbar ist, entscheidet die 
Quelle.

Allerdings, welche Quellen meinst Du im normalen Haushalt zu haben, die 
Abwasser produzieren, das nicht entweder mit Fäkalien oder mit 
Reinigungsmitteln angereichert ist?

Toilette - Fäkalien
Badewanne/Dusche/Handwaschbecken - Reinigungsmittel
Waschmaschine/Geschirrspüler - Reinigungsmittel

von Tom P. (booner)


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dunno.. schrieb:
> Schonmal in ein Abwasserrohr gesehen? Das wasser was da durchläuft
> möchte ICH nicht auf mein gemüse kippen..

Dann weißt Du zum Deinem Glück nicht, dass Klärschlamm von Kläranlagen 
schon mal von Bauern abgeholt wird und auf den Feldern zum Düngen 
eingesetzt wird.
Bitte mein Halbwissen darüber nicht zerreißen, kann sein, dass die Pampe 
auch irgendwie anders benannt wird. ;-)


Aber mal zur eigentlichen Trennung:

Du duscht mit viel Duschpampe und Dein Sensor sagt Dir:
Wasser verunreinigt, ab in die Grube.
Davor hast Du aber noch so nen richtig dicken Haufen abgesetzt und der 
schwappt jetzt mit so geschätzten 20 Liter bestem Leitungswasser an 
Deinem Sensor vorbei. Der denkt sich: Hoppla, super Wasser, ab in den 
Tank damit.
Dass da mal für zwei Sekunden Dein Kackehaufen vorbei suppt, das 
registriert der Sensor doch gar nicht schnell genug...

Das Ganze ist ein nettes Forschungsfeld, aber schon die Randparameter 
geben mir ein Bauchgefühl, dass ein Brunnen, eine Regenwasserzisterne 
oder ein Magnet am Wasserzähler ( :-P ) die wirtschaftlichere 
Alternative ist.



Grüße,

Tom

von Sepp99 (Gast)


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Hallo Rufus,


Rufus Τ. F. schrieb:
> Alles, was Du aus Deinem zentralen Abwasserrohr herausbekommst, ist
> immer mit Fäkalien und Reinigungsmitteln kontaminiert.

Da hast du natürlich grundsätzlich recht. Dass das Wasser als 
Gartenwasser nicht geeignet ist definiert sich sicher hauptsächlich über 
die Konzentration der Abwasserverunreinigung oder die Reinheit des 
Abwassers. Auch unser Leitungswasser aus dem Hahn ist ja per se nicht 
100% keimfrei und in dieser Hinsicht verunreinigt.
Über einen Sensor möchte ich also am Abwasserrohr regeln, welche 
(Wasser)Konzentrationen noch für andere Zwecke zulässig sind.

Rufus Τ. F. schrieb:
> Allerdings, welche Quellen meinst Du im normalen Haushalt zu haben, die
> Abwasser produzieren, das nicht entweder mit Fäkalien oder mit
> Reinigungsmitteln angereichert ist?

Ein Beispiel ist hier Duschwasser. Hier rinnt ein großer Teil an 
sauberem Wasser in den Abfluss ohne mit Seife belastet zu sein.

von Sepp99 (Gast)


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Tom P. schrieb:
> Das Ganze ist ein nettes Forschungsfeld, aber schon die Randparameter
> geben mir ein Bauchgefühl, dass ein Brunnen, eine Regenwasserzisterne
> oder ein Magnet am Wasserzähler ( :-P ) die wirtschaftlichere
> Alternative ist.

Wirtschaftlicher vielleicht, umweltfreundlicher nein. ;)

Tom P. schrieb:
> Magnet am Wasserzähler

:P

von dunno.. (Gast)


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Tom P. schrieb:
> Dann weißt Du zum Deinem Glück nicht, dass Klärschlamm von Kläranlagen
> schon mal von Bauern abgeholt wird und auf den Feldern zum Düngen
> eingesetzt wird.

ja, aber zumindest laut Google und in Bayern nicht "auf Grünland, auf 
Obst- und Gemüseanbauflächen und im Forst"

https://www.lfu.bayern.de/abfall/klaerschlamm/landwirtschaft/index.htm


Außerdem wird der schlamm nach dem was ich auf die schnell gefunden 
habe, zumindest auch vorher mal auf wirklich übles zeug getestet..

von Der Andere (Gast)


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Sepp99 schrieb:
> Ich möchte nun einen zweiten Tank mit ca. 2m³ neben die Grube einsetzen

Und warum mahcst du es nicht so wie millionen andere auch und leitest 
das Regenwasser in diesen Tank? 2m³ sind bei einem etwwas stärkeren 
Regenguss schon voll.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sepp99 schrieb:
> Es kann sich also um Duschwasser, Spülwasser, Toilettenwasser etc.
> handeln. Ich möchte nun einen zweiten Tank mit ca. 2m³ neben die Grube
> einsetzen und an der Abwasserzuleitung eine Abzweigung mit dem
> vorgeschalteten Sensor machen. Dieser soll dann eine Klappensteuerung
> mit Informationen über das in Richtung Grube fließende Abwasser
> versorgen und ggf. umleiten.
Das wird nix.
Mein Vorschlag: mach es mit einer sinnvoll großen Regenwasserzisterne. 
Die geplanten 2m³ lohnen den ganzen Aufwand nicht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Martin S. (sirnails)


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Ich finde, die Idee ist zwar interessant, aber vollkommen zum Scheitern 
verurteilt.

Gerade extrem human-pathogene Keime wie Escherichia coli, die im 
Stuhlgang vorkommen, kontaminieren das komplette Rohrsystem.

Selbst wenn Du danach vermeintlich sauberes Wasser durch die Rohre 
laufen lässt, und der Sensor sagt "Jupp, das ist sauber", werden diese 
Keime mit in den Speicher laufen.

Du bringst dieses Wasser dann wieder in den Garten auf und erzeugst 
damit eine real hochgradig gefährliche Infektionsquelle, weil E Coli 
auch im Boden überlebt.

Ich persönlich würde an anderer Stelle ansetzen. Der erste Schritt wäre, 
eine komplette Trennung von Fäkal- und Schmutzwasser.

***

Was willst Du damit überhaupt bewirken? Geht es Dir darum Wasser zu 
sparen? Oder darum, weniger häufig abpumpen zu müssen? Weil Dich das 
Abpumpen nervt oder weil es so teuer ist?

von Sepp99 (Gast)


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Hi Leute,

danke für eure, wenn auch gemischten Reaktionen. :)

Vielleicht habt ihr Recht, und man müsste früher ansetzen, um z.B. 
Toilettenwasser separat zur Grube zu führen. Dusch- und 
Waschbeckenwasser sind ja in der Regel dann nur mit Spülmittel und 
Waschgel "verunreinigt".
Für unser aktuelles Haus würde das vermutl. keinen Sinn machen, aber wir 
planen aktuell einen Abriss und Neubau. Da könnte man das sicher 
berücksichtigen (Bungalowstil).

Martin S. schrieb:
> Was willst Du damit überhaupt bewirken? Geht es Dir darum Wasser zu
> sparen? Oder darum, weniger häufig abpumpen zu müssen? Weil Dich das
> Abpumpen nervt oder weil es so teuer ist?

Ja, genau. Alles! ;) Primär geht es mir aber um die Verschwendung von an 
sich sauberem und wiederverwendbarem Wasser.

Zisterne kommt übrigens zusätzlich. Wir haben rund 8000qm Garten und 
Wiese (die aber nicht gesprengt werden müssen) - daher auch ein recht 
großer Wasserbedarf. Das Recyclingwasser würde dann hauptsächlich für 
Beete genutzt werden.

von Der Andere (Gast)


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Sepp99 schrieb:
> Dusch- und
> Waschbeckenwasser sind ja in der Regel dann nur mit Spülmittel und
> Waschgel "verunreinigt".

Nur? Hast du in deinem Leben schon mal einen Syphon einer Dusche oder 
eines Waschbeckens gereinigt? Wenn du den Schmodder siehst, sagst du 
nicht mehr "nur"!
Ausserdem, wie lange steht ihr in der Dusche? Bei mir ist das 
Duschwasser mit Seife/Haarwaschmittel verunreinigt, wenn das Zeug vom 
Körper ist dann stell ich die Dusche ab.
Die paar Liter die du da sparen kannst ist die Mühe nicht wert.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Man kann mögl. mit dem Grauwasser aus Bad und Dusche die Toilette 
spülen, aber mehr Wiederverwertung ist meistens nicht drin. Und im 
Schwarzwasser sind unabsehbar viele Schadstoffe drin, so das man damit 
so gut wie nichts mehr anfangen kann. Ein sinnvoll eingesetzter 
kleinerer Grauwassertank kann also etwas sparen, aber dafür braucht man 
keinen Rechner oder Sensor - geschweige denn ein Klappensystem, welches 
sowieso nicht lange hält.

: Bearbeitet durch User
von Tom P. (booner)


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Hei,

aus Umweltschutzgedanken Wasser zu sparen, führt dazu, dass die 
Abwasserverbände ihr Kanalsystem mit jeder Menge Trinkwasser spülen, 
weil die für eine ziemlich genau festgelegte Menge an Abwasser ausgelegt 
sind...

Das ist also der falsche Ansatz. Dann lieber einen Brunnen im eigenen 
Garten zur Bewässerung und vielleicht noch zur Klospülung (da muss man 
dann halt das Abwasser bezahlen).


Grüße,

Tom

von Adolfio Clementino (Gast)


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Wasser doppelt nutzen. Waschbecken, Dusche und Badewanne, also das 
komplette Bad kann für die Klospülung verwendet werden. Zweiter Tank, 
Pumpe und eine Idee wie man Seifenablagerungen im System vermeidet und 
eine extra Leitung zur Toilettenspülung. Da ihr ja eh neu Bauen wollt, 
kann man sich ja vorher Gedanken machen.

Und wenn du noch mehr Hippie sein willst: Großes Becken für Regenwasser 
und damit den Garten gießen und evtl. den Geschirrspüler versorgen. Was 
besseres viel mir nicht ein, aber Geräte die das Wasser bei Gebrauch 
erhitzen sollten schon sein.
Regenwasser ist meines Wissens nach Kalkfrei, aber ob Schwefel- und 
Industriezeug aus der Luft dann mit drin sind, muss man testen

von Adolfio Clementino (Gast)


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@ Tom P.

Völlig richtig, und weiterhin versiffen alle Waschmaschinen bei 
eco-Einstellung, weil sich Seifenreste überall absetzen.

Die Industrie hat diese Wassersparidee nicht ganz durchdacht...oder wars 
die Regierung.

Wir Deutschen sparen, trennen und recyclen eh was das Zeug hält. Da 
sollten erstmal alle anderen Länder aufholen, bevor man uns hier noch zu 
Tode spart.

von Martin S. (sirnails)


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Sepp99 schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Was willst Du damit überhaupt bewirken? Geht es Dir darum Wasser zu
>> sparen? Oder darum, weniger häufig abpumpen zu müssen? Weil Dich das
>> Abpumpen nervt oder weil es so teuer ist?
>
> Ja, genau. Alles! ;) Primär geht es mir aber um die Verschwendung von an
> sich sauberem und wiederverwendbarem Wasser.

Verabschiede Dich vom Gedanken, das da irgendwass noch "sauber" ist.

> Zisterne kommt übrigens zusätzlich. Wir haben rund 8000qm Garten und
> Wiese (die aber nicht gesprengt werden müssen) - daher auch ein recht
> großer Wasserbedarf. Das Recyclingwasser würde dann hauptsächlich für
> Beete genutzt werden.

Umweltschutz ist ein Gedanke, den Du verwerfen kannst. Einerseits kommen 
somit immernoch genug Schadstoffe wie Tenside, Kohlenwasserstoffe und 
Mikrokunststoffe ins Beet. Du könntest das Wasser höchstens durch 
Beimischung von Frischwasser weiter verdünnen. Sauber wird es nie!

Dann kannst Du es auch aus öknonomischen Gesichtspunkten vergessen. Die 
doppelte Rohrführung, die Sensorik, der Speicher, die Pumpe, Ventile, 
... das wird alles soooo teuer - dafür kannst Du zigtausende Kubikmeter 
Wasser aus der Leitung nehmen.

Wasser ist kein knappes Gut bei uns. Wir können es verasen, weil wir 
mehr als genug davon haben, und weil es keinen Einfluss hat, ob wir es 
von selbst von A->B fließen lassen, oder ob wir es dabei nutzen.

Ich verstehe, dass man kein frisches Trinkwasser nutzen will. Für die 
WC-Spülung geht ein sauberes Regenwasser problemlos (Filteranlage 
einplanen!!!). Für WC-Spülung und Waschbecken würde ich mir einen 
Brunnen schlagen lassen, und kein sauberes Trinkwasser aus der Leitung 
nutzen. ist der Brunnen tief genug, kannst Du es ohnehin ohne Sorge 
trinken. In den USA ist das Gang und Gäbe. Man denkt zwar zu Anfangs, 
das Wasser riecht etwas muffig, aber wenn man dann mal die Chlorbrühe 
aus der Leitung trinkt, ist das eine wahre Wohltat.

von Sepp99 (Gast)


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Tom P. schrieb:
> aus Umweltschutzgedanken Wasser zu sparen, führt dazu, dass die
> Abwasserverbände ihr Kanalsystem mit jeder Menge Trinkwasser spülen,
> weil die für eine ziemlich genau festgelegte Menge an Abwasser ausgelegt
> sind...

Lass ich bei uns nicht gelten, da wir eine Grube haben, keine 
Kanalisation.


> Nur? Hast du in deinem Leben schon mal einen Syphon einer Dusche oder
> eines Waschbeckens gereinigt? Wenn du den Schmodder siehst, sagst du
> nicht mehr "nur"!

Ja, habe ich. Aber es geht um das fließende Wasser, nicht um die 
Ablagerung im Siphon.

Martin S. schrieb:
> Verabschiede Dich vom Gedanken, das da irgendwass noch "sauber" ist.

Verstehe ich nicht. Wasser, was z.B. über den Körper oder die Hände 
läuft ist in meinen Augen noch weitestgehend sauber - und somit für die 
genannten Zwecke einsetzbar, oder nicht?

Zurück zu meiner Ausgangsfrage (ich glaube, wir sind etwas abgedriftet 
;):
Kann mir jemand einen Sensor empfehlen, der die Reinheit von Wasser 
bestimmt?

Grüße
Sepp

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sepp99 schrieb:
>> aus Umweltschutzgedanken Wasser zu sparen, führt dazu, dass die
>> Abwasserverbände ihr Kanalsystem mit jeder Menge Trinkwasser spülen,
>> weil die für eine ziemlich genau festgelegte Menge an Abwasser ausgelegt
>> sind...
>
> Lass ich bei uns nicht gelten, da wir eine Grube haben, keine
> Kanalisation.

Jupp, wir Sammelgruben Besitzer machen uns natürlich Gedanken um die 
Verringerungen der abzufahrenden Abwassermengen. Jeder gesparte Liter 
ist da bares Geld und erhöht die Intervalle zwischen den Anrufen beim 
Grubenmann.

Sepp99 schrieb:
> Kann mir jemand einen Sensor empfehlen, der die Reinheit von Wasser
> bestimmt?

Die Japaner haben sowas in ihren kleinen Waschmaschinen für 
'Wohnzimmerbetrieb'. Wimre funktionieren die nach dem Streulichtprinzip, 
bei dem das Wasser punktuell beleuchtet wird und ein Auge das 
zurückgeworfene Streulicht misst. Ich bezweifle allerdings, das man 
sowas bei uns kaufen kann - es ist also Bastelei angesagt.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Sepp99 schrieb:
> Kann mir jemand einen Sensor empfehlen, der die Reinheit von Wasser
> bestimmt?

Nein, weil es so einen Sensor schlicht nicht gibt. Dafür bräuchtest du 
eine Reihe von Sensoren und welcher Sensor dir direkt eine 
Bakterienbelastung erkennt ohne durch Seifenschmodder mit der Zeit 
zugesetzt zu werden weiß ich auch nicht.
Das nächste Problem wäre dein Umschaltventil. Wie lange wird das wohl 
schnell und trotzdem dicht umschalten bevor es durch Haare etc nicht 
mehr funkrtioniert.

Ist mal wieder eine typische Anfrage, du hast eine Idee, dir sagen 20 
Leute daß die Idee nichts taugt, sich nicht lohnt und/oder schwer/gar 
nicht teuer und zuverlässig umsetzen lässt, aber das wird alles 
ignoriert, bis der EINE kommt, der dir sagt was du hören willst.
Also probiere es aus, fange mit Leitfähigkeitsmessung und den 
Schmutzsensoren aus Waschmaschinen an oder schau in den Links die Fred 
und Thorsten dir ganz oben gegeben haben.
Entweder du kommst dann nach viel Lehrgeld zu der selben Einsicht wie 
wir hier oder du hast ein neues Produkt in dem du in 10 Jahren Millionär 
wirst.

Viel Erfolg

von Martin S. (sirnails)


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Sepp99 schrieb:
> Verstehe ich nicht. Wasser, was z.B. über den Körper oder die Hände
> läuft ist in meinen Augen noch weitestgehend sauber - und somit für die
> genannten Zwecke einsetzbar, oder nicht?

Ich mache die Augen zu, und dann sieht mich keiner mehr???

Das, was da über Deinen Körper rennt, und das, was sich durch 
Vermischung von Restwasser im Rohr dann bildet, hat nichts mehr 
miteinander zu tun.

Und wie gesagt: Wasserlösliche, nicht-färbende Chemiekalien findest Du 
damit nicht.

Du reicherst im Laufe der Zeit Deinen Boden mit den bereits genannten 
Schadstoffen an und erhöhst darüber hinaus durch die Laugen Deinen 
pH-Wert im Boden.

Abschließend wirst Du, wenn das raus kommt, jede jede jede jede Menge 
Ärger bekommen! Wenn Du sowas bauen willst, plane schonmal enorme 
Bußgelder mit ein.

Ansonsten: Trubfilter wurden schon genannt. Miele, BSH, Whirlpool, AEG 
.... alles Hersteller, die solche Sensoren verbauen. Dort dürfte es 
diese als Ersatzteil geben.

von Sepp99 (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Ist mal wieder eine typische Anfrage, du hast eine Idee, dir sagen 20
> Leute daß die Idee nichts taugt, sich nicht lohnt und/oder schwer/gar
> nicht teuer und zuverlässig umsetzen lässt, aber das wird alles
> ignoriert, bis der EINE kommt, der dir sagt was du hören willst.

Holla, da ist aber jemand mit dem falschen Bein aufgestanden. Oder 
wieder so ein Trollolo?
Viele hier im Forum suchen doch jemanden, der bei versch. Themen 
weiterhelfen kann. Ich weiß nicht, was daran falsch ist. Dass das 
zwangsläufig nicht immer die erstbeste Antwort sein muss, liegt auf der 
Hand.

Die Frage bezieht sich ja auch auf den Sensor, nicht auf die Mechanik, 
nicht auf den Siphon, nicht auf die Rohrleitungen und auch nicht auf die 
Probleme der Abwasserverbände. Aber hier kommt man ja immer schnell vom 
100sten ins 1000ste...

Martin S. schrieb:
> Wasserlösliche, nicht-färbende Chemiekalien findest Du
> damit nicht.

Wie wird denn Wasser auf Trinkqualität geprüft?

von Der Andere (Gast)


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Sepp99 schrieb:
> Holla, da ist aber jemand mit dem falschen Bein aufgestanden. Oder
> wieder so ein Trollolo?

Den trololo geb ich gerne an dich zurück, da passt er besser. Ich sag 
dir nur unverblümt was ich von deiner Idee und der Verbissenheit mit der 
du alle erstgemeinte Kritik ignorierst.
Ein Troll hätte dir keine Gegenvorschläge gegeben.

Sepp99 schrieb:
> Wie wird denn Wasser auf Trinkqualität geprüft?

Durch Labore, und schon gar nicht mit einem Sensor, der innerhalb einer 
10tel Sekunde dann entscheiden soll wie er das Ventil stellt.

von MaWin (Gast)


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Sepp99 schrieb:
> Wie wird denn Wasser auf Trinkqualität geprüft?

In einem Labor.

Oder in dem man empfindliche Fische drin schwimmen lässt.

Aber die übliche automatische Überwachung ist per elektrischem Leitwert, 
also dem Wechselspannungswiderstand zwischen 2 Platinelektroden.

Duschwasser kommt als Grauwasser noch mal in Toilette oder 
Waschmaschine, und dann in die Kläranlage. In den Garten kommt 
Regenwasser.

von Martin S. (sirnails)


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MaWin schrieb:
> Sepp99 schrieb:
>> Wie wird denn Wasser auf Trinkqualität geprüft?
>
> In einem Labor.
>
> Oder in dem man empfindliche Fische drin schwimmen lässt.
>
> Aber die übliche automatische Überwachung ist per elektrischem Leitwert,
> also dem Wechselspannungswiderstand zwischen 2 Platinelektroden.

Wobei die bei Schmutzwasser keinerlei Aussagekraft hat. Es gibt so 
viele Faktioren, die den Leitwert verändern; z.B. Carboxylate.

> Duschwasser kommt als Grauwasser noch mal in Toilette oder

Das ist eine riesen Freude, wenn dann der Schwimmer mit der Zeit 
festsitzt, und man den schön eingemauerten Spülkasten wieder aus der 
Wand schlagen darf, weil man genau diese Dichtung, die dann kaputt ist, 
nicht austauschen kann.

> Waschmaschine, und dann in die Kläranlage.

Dann brauchst Du aber eine Spezialmaschine, die ein Umschaltventil am 
Zulauf ermöglicht. Sonst ist die saubere Wäsche voll mit Schuppen vom 
letzten Duschen.

> In den Garten kommt
> Regenwasser.

Nicht für den TO. Der will die Siffe versickern lassen, damit nicht so 
oft die Pumpe kommen muss.

von Der Andere (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Nicht für den TO. Der will die Siffe versickern lassen, damit nicht so
> oft die Pumpe kommen muss.

Da er genug Platz hat und eh neu bauen will könnte er es ja gleich so 
machen:
http://www.graf-online.de/abwasser.html

Martin S. schrieb:
>> Duschwasser kommt als Grauwasser noch mal in Toilette oder
>
> Das ist eine riesen Freude, wenn dann der Schwimmer mit der Zeit
> festsitzt, und man den schön eingemauerten Spülkasten wieder aus der
> Wand schlagen darf, weil man genau diese Dichtung, die dann kaputt ist,
> nicht austauschen kann.

Genau das wäre auch meine Vermutung. Hat da jemand Erfahrungswerte?

von Schreiber (Gast)


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MaWin schrieb:
> Oder in dem man empfindliche Fische drin schwimmen lässt.
>
> Aber die übliche automatische Überwachung ist per elektrischem Leitwert,
> also dem Wechselspannungswiderstand zwischen 2 Platinelektroden.

Nein. Per Aquarium mit toter-Fisch-Melder. Im Aquarium ist eine leichte 
Strömung und wenn die Fische alle an der gleichen Seitenwand anstoßen 
stimmt irgendwas nicht.

Sepp99 schrieb:
> Das Abwasser kommt ganz normal aus dem zentralen Abwasserrohr, welches
> zur Grube führt (dort wird es 2-wöchentlich abgepumpt).

Eine noch unwirtschaftlichere Lösung wird man kaum finden können. Ich 
würde dringend empfeheln eine Kleinkläranlage in den Garten zu bauen. 
Bei einer gut eingefahrenen Pflanznkläranlage mit Schönungsteich kommt 
man auf gute Brauchwasserqualität.
Mit einer UV-Entkeimung und Sandfilter sogar auf Trinkwasserqualität.

von Sepp99 (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Eine noch unwirtschaftlichere Lösung wird man kaum finden können. Ich
> würde dringend empfeheln eine Kleinkläranlage in den Garten zu bauen.
> Bei einer gut eingefahrenen Pflanznkläranlage mit Schönungsteich kommt
> man auf gute Brauchwasserqualität.
> Mit einer UV-Entkeimung und Sandfilter sogar auf Trinkwasserqualität.

Ein Kleinklärwerk ist ebenfalls eine Option. Das könnte man nämlich auch 
etwas größer auslegen und sich ggf. mit dem Nachbarn teilen (die ja das 
gleiche Schicksal haben).

Der Andere schrieb:
> Da er genug Platz hat und eh neu bauen will könnte er es ja gleich so
> machen:
> http://www.graf-online.de/abwasser.html

Ich fühl mich mal angesprochen... sowas in der Richtung ist mir schon 
bekannt. Verwendung von Regen- als WC-Wasser ist ja grundsätzlich auch 
eine tolle Lösung, aber halt auch nicht immer verfügbar.

von Martin S. (sirnails)


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Sepp99 schrieb:
> Schreiber schrieb:
>> Eine noch unwirtschaftlichere Lösung wird man kaum finden können. Ich
>> würde dringend empfeheln eine Kleinkläranlage in den Garten zu bauen.
>> Bei einer gut eingefahrenen Pflanznkläranlage mit Schönungsteich kommt
>> man auf gute Brauchwasserqualität.
>> Mit einer UV-Entkeimung und Sandfilter sogar auf Trinkwasserqualität.
>
> Ein Kleinklärwerk ist ebenfalls eine Option. Das könnte man nämlich auch
> etwas größer auslegen und sich ggf. mit dem Nachbarn teilen (die ja das
> gleiche Schicksal haben).

Das wäre eine sinnvolle Sache. Dann hast Du nämlich auch das Problem 
gelöst, dich selbst um die Trennung zu kümmern.

Die Natur, das Grundwasser, und deine Mitmenschen werden es Dir danken.

von Wolfgang (Gast)


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Adolfio Clementino schrieb:
> Regenwasser ist meines Wissens nach Kalkfrei, aber ob Schwefel- und
> Industriezeug aus der Luft dann mit drin sind, muss man testen

Im ersten Waschgang wird mit dem Regenwasser das Dach vom 
Schadstoff-/Staubniederschlag der trockenen Tage davor gespült.
Das will man nicht wirklich im Sauberwassertank haben.

von Da D. (dieter)


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Martin S. schrieb:
>> Duschwasser kommt als Grauwasser noch mal in Toilette oder
>
> Das ist eine riesen Freude, wenn dann der Schwimmer mit der Zeit
> festsitzt, und man den schön eingemauerten Spülkasten wieder aus der
> Wand schlagen darf, weil man genau diese Dichtung, die dann kaputt ist,
> nicht austauschen kann.

Ok, was war der Fehler bei diesem Szenario?
a) Das Grauwasser fürs Klo zu verwenden oder
b) Den Spülkasten so einzumauern, dass man die Dichtung nicht mehr 
wechseln kann?

von Martin S. (sirnails)


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Da D. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>>> Duschwasser kommt als Grauwasser noch mal in Toilette oder
>>
>> Das ist eine riesen Freude, wenn dann der Schwimmer mit der Zeit
>> festsitzt, und man den schön eingemauerten Spülkasten wieder aus der
>> Wand schlagen darf, weil man genau diese Dichtung, die dann kaputt ist,
>> nicht austauschen kann.
>
> Ok, was war der Fehler bei diesem Szenario?
> a) Das Grauwasser fürs Klo zu verwenden oder
> b) Den Spülkasten so einzumauern, dass man die Dichtung nicht mehr
> wechseln kann?

Beides. Je nach Härtegrad ist ein eingemauerter Spülkasten einfach nur 
eine gnadenlose Ärgerbombe.

Wir haben hier südlich von Augsburg im Wertachtal extrem kalkhaltiges 
Wasser.

Es gibt hier nicht einen Spülkasten, der nicht nach spätestens 4-6 
Jahren das Tropfen anfängt.

Jetzt hat so ein Spülkasten eine austauschbare Dichtung im Zugaublauf, 
der durch sein Gewicht und den hydrostatischen Druck den Ablauf dicht 
hält. Diese Dichtung kann man tauschen.

http://artikelwelten.de/bilder/produkte/gross/Spuelkastendichtung-flach-verschiedene-Modelle-und-Hersteller.jpg

Im Laufe der Zeit jedoch geht der Kunstoff unter der Dichtung kaputt. 
Und den kann man nicht tauschen, weil er das Gehäuse selbst ist. Es 
hilft also nur, den kompletten Kasten aus der Wand zu schlagen, und 
auszutauschen.

Im Falle des TO ist nicht nur Kalk das Problem, sondern auch der 
Schmodder sowie feine Fremdstoffe im Wasser (z.B. Sand aus der 
Waschmaschine), die im Laufe der Zeit die Dichtungen zusetzen oder 
undicht werden lassen.

Ich habe einige bekannte, die mit Regenwasser spülen. Aber alle haben 
irgendwann eine dicke Filteranlage einbauen lassen. Man würde nicht 
glauben, wie viel Sand und Dreck so ein Dach sammelt.

Erst recht, wenn man einen Holzofen hat. Dann kann man das Wasser vom 
Dach eigentlich komplett vergessen.

: Bearbeitet durch User
von AndOr (Gast)


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Du brauchst für eine richtige Bewertung Grundsätzlich 2 Messungen. Eine 
Leitfähigkeitsmessung für generelle Verunreinigungen und eine TOC ( 
https://de.wikipedia.org/wiki/Gesamter_organischer_Kohlenstoff )um 
Bakterien zu erkennen.

Letzteres wird dich aber jedoch mehrere tausend Euronen kosten.

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