Hi, ich habe eine Schaltung mit einem ATTiny 4313 und einem MP3-Modul, welche scheinbar ein Brown-Out-Problem hat. Die Schaltung ist mit drei Baby-Zellen (C-Cell) versorgt und hat bisher tadellos funktioniert. Nun ist die Gesamtspannung der Batterien auf 4,2 (gemessen unter Last) abgefallen und löst immer beim Zuschalten des MP-3 Moduls (lt. Datenblatt 16mA) einen Reset aus. Nach Abschalten der Brown-Out Detection (bisher auf 2,7 V eingestellt) funktioniert wieder alles, dies gefällt mir aber nicht. Mit meiner Ausrüstung (Digitalvoltmeter, kein Oszilloskop) kann ich nicht feststellen, dass die Spannung unter 4V fällt. Bevor ich nun wild mit Kondensatoren arbeite, würde mich interessieren nach welcher Zeit unter der Brown-Out-Spannung der ATTiny einen Reset auslöst. Lt. Datenblatt (S. 201, t_BOD in Tabelle 22.3) sollen das 2sec sein, aber das kann ja wohl nur ein Missverständnis sein. Welche Zeit muss man bei ATTiny überbrücken, damit die Brown-Out-Detection nicht zuschlägt? LG mati123
Matthias T. schrieb: > sollen das 2sec sein Ich sehe da klar&deutlich 2 µs. Das ist eine Million mal schneller. Du wirst nicht umhinkommen, die Versorgung des µC vom Rest mit einer Diode zu entkoppeln und einen extra Pufferelko für den µC vorzusehen. Und vermutlich würde auch generell ein Pufferelko im 200µF Bereich parallel zu den Batterien nicht schaden (oder sogar ausreichen)...
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Oh, da wurde das Datenblatt offenbar korrigiert. Bei mir steht da noch nur sec.
Matthias T. schrieb: > Oh, da wurde das Datenblatt offenbar korrigiert Aus Version "8246B–AVR–09/11" War dann auch bitter nötig... ;-)
Lothar M. schrieb: > Aus Version "8246B–AVR–09/11" > War dann auch bitter nötig... ;-) Komisch, diese Version verwende ich auch. Sollte mein Dokumentenbetrachter mir das µ unterschlagen?
Matthias T. schrieb: > Lothar M. schrieb: > >> Aus Version "8246B–AVR–09/11" >> War dann auch bitter nötig... ;-) > > Komisch, diese Version verwende ich auch. Sollte mein > Dokumentenbetrachter mir das µ unterschlagen? ich sehe hier http://www.atmel.com/images/doc8246.pdf das µ
Lothar M. schrieb: > Du wirst nicht umhinkommen, die Versorgung des µC vom Rest mit einer > Diode zu entkoppeln und einen extra Pufferelko für den µC vorzusehen. > Und vermutlich würde auch generell ein Pufferelko im 200µF Bereich > parallel zu den Batterien nicht schaden (oder sogar ausreichen)... Vielen Dank für den Hinweis. Mit der Entkopplung per Diode war ich bisher vorsichtig, da dies ja doch etwas Spannung wegnimmt. 100µF Kondensatoren habe ich gerade da, das probiere ich einfach mal. Wie kommst Du auf die Dimensionierung von 200µF? Als Anfänger habe ich nach Faustformeln für die Berechnung von Pufferkondensatoren gesucht, aber leider nichts gefunden. Und sollte man einen Elko eher beim größten Verbraucher oder beim kritischesten IC platzieren oder sind die ohnehin so träge, dass dies keine Rolle spielt? mfg Matthias
Dietrich L. schrieb: > ich sehe hier http://www.atmel.com/images/doc8246.pdf das µ Unter Windows ist das bei mir da, unter Linux (Evince) fehlt es. Und das bei der gleichen Datei ...
Matthias T. schrieb: > Als Anfänger habe ich nach > Faustformeln für die Berechnung von Pufferkondensatoren gesucht, aber > leider nichts gefunden. Auch ohne Faustformel ist das doch recht einfach und dabei auch richtig: C = Q/U = I*t/U
Dietrich L. schrieb: > Auch ohne Faustformel ist das doch recht einfach und dabei auch richtig: > C = Q/U = I*t/U Auch wenn dies "richtig" ist, hilft es mir so nicht weiter. Gibt es denn dazu auch Hinweise, was man sinnvollerweise hier einsetzt? Z.B. Durchschnittsstrom der Schaltung für 200 msec oder Maximal zu erwartender Strom für 50 msec. Und ist U die Nominalspannung oder die Differenz zwischen Nominal- und Minimalspannung?
Wie schaltest du denn dein MP3-Modul zu? Kann es sein, dass auf dem Modul Kondensatoren sind, die beim Zuschalten erstmal die Versorgungsspannung auf Null ziehen? Der Brownout reagiert sehr fix und empfindlich, muss er ja auch, sonst würde der keinen Sinn machen.
Matthias T. schrieb: > Dietrich L. schrieb: >> ich sehe hier http://www.atmel.com/images/doc8246.pdf das µ > > Unter Windows ist das bei mir da, unter Linux (Evince) fehlt es. Und das > bei der gleichen Datei ... qpdfview regelt!
Für den Fall, dass das Modul beim Einschalten für einen Moment zu viel Strom braucht, könntest du versuchsweise einen 10 Ohm Widerstand davor schalten. Um Babyzellen in die Knie zu zwingen, ist schon ein ordentlicher Stromstoss nötig. Georg
Winfried M. schrieb: > Wie schaltest du denn dein MP3-Modul zu? Kann es sein, dass auf dem > Modul Kondensatoren sind, die beim Zuschalten erstmal die > Versorgungsspannung auf Null ziehen? Das Modul wird beim Startup mit Strom versorgt, dann warte ich ab bis es das Inhaltsverzeichnis der sd-Karte geladen hat und per serieller Schnittstelle Bereitschaft meldet. Nun wird per Serieller Schnittstelle der Sound ausgelöst und hier schlägt der Brownout zu. Mittlerweile habe ich das durch einen Elko lösen können.
So, nun habe ich die gesuchte Faustformel für den Stützkondensator
gefunden. In
> http://www.eaco-ev.de/pages/strom.html
wird 2000µF pro Ampere, also 100µF für eine 50mA-Schaltung empfohlen.
Matthias T. schrieb: > So, nun habe ich die gesuchte Faustformel für den Stützkondensator > gefunden. In >> http://www.eaco-ev.de/pages/strom.html > > wird 2000µF pro Ampere, also 100µF für eine 50mA-Schaltung empfohlen. Ich warne Dich vor dieser Faustformel, denn sie geht von einigen Parametern aus, die nicht immer gegeben sind. "Deine" Faustformel geht von 50Hz Wechselspannung mit einen Brückengleichrichter aus. Das ergibt eine Pulsierende Gleichspannung mit 100Hz, d.h. Abstand der Spannungsspitzen ist 10ms. Die Grobrechnung mit "meiner" Formel C = Q/U = I*t/U ergibt dann nach dem Kondensator lt. "Faustformel" eine Welligkeit der Spannung am Stützkondensator von U = I*t/C = 1A * 10ms / 2000µF = 5V was auch schon ziemlich viel oder manchmal sogar zuviel ist. Deine Bedingungen sind aber ganz anders, denn weder die Zeit noch die Spannungswelligkeit müssen Deinen Anforderungen gerecht werden. Daher ist die "Faustformel" in Deinem Fall Unsinn. Mit den Werten für - erlaubter Spannungseinbruch ("Spannungswelligkeit") - Zeitdauer des Stromflusses - Größe des Stroms kannst Du mit "meiner" Formel die Kapazität erheblich realistischer abschätzen.
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