Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik GSM-Taktung in Spannungsversorgung


von __Son´s B. (bersison)


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Hallo.
Komme bei folgendem Problem nicht weiter;
12VDC Spg.versorgung (Vcc) für GSM-Telefon, wie auch für 
ext.Aktiv-Lautsprecher (Lsp).

Die GSM-Taktung schlägt rückwirkend in die Vcc zurück.
Durch die am gleichen Vcc-Zweig hängenden Lsp wird die GSM-Taktung 
dauernd hörbar.

Massnahmen wie Dioden (1N400x) und Entstörkondensatoren (0,1-1uF//Vcc) 
brachten keine Verbesserungen.
Mit Induktivitäten habe ich noch nichts versucht.

von THOR (Gast)


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__Son´s B. schrieb:
> GSM-Taktung
> dauernd hörbar.

Die guten alten Faxgeräusche.

Also nen LC Filter würde ich mal probieren. GSM hat Leistungsaufnahme in 
Form von Nadelpulsen, das sollte sich damit gut unterdrücken lassen.

Auf gute Masseführung achten, wenn du nen Masseversatz zwischen Handy 
und Verstärker bekommst kann die Spannung an Vcc so glatt sein wie sie 
will, die Faxgeräusche sind immer noch drin.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Die Spitzenstromaufnahme von GSM-Telefonen und/oder GSM-Sendemodulen ist 
in der Tat ziemlich heftig, selbst bei der heute gebräulichen 
Leistungsklasse von 2W bei E-GSM900. Man kann da locker mit ca. 8A bei 
ca. 3,6V rechnen. Man kann viele Telefone auch nicht ohne Akku 
betreiben, weil das betreffende Netzteil diesen Spitzenstrom nicht 
liefern kann. Neben dem Strom selbst ist aber auch dessen 
Anstiegsgeschwindigkeit nicht zu vernachlässigen.

Rohde&Schwarz hat sogar eine spezielle Serie von Netzgeräten 
herausgebracht, deren Ausgänge hinreichend immun gegen leitungsgebundene 
Störungen durch GSM o.ä. sind, d.h. die Baureihe NGSM32/10 bzw NGSM60/5. 
Diese Netzteile kann man aber auch nicht einfach mit langen 
Anschlusskabeln mit dem GSM-Gerät verbinden, da deren Induktivität viel 
zu hoch wäre, sondern man verwendet einen Akkudummy, der ein paar fette 
Low-ESR-Elkos enthält.

https://www.rohde-schwarz.com/de/produkt/ngsm32-10-ngsm60-5-produkt-startseite_63493-8312.html

Deine o.a. 100nF sind zwar aus HF-Sicht ganz putzig, liefern aber bei 
weitem nicht genug Energie für einen GSM-Sendepuls. Daher solltest Du 
eher 1000uF und eine Parallelschaltung kleinerer Keramikkondensatoren 
verwenden. Um die zusätzlich überlagerte HF (~900MHz) zu unterdrücken, 
sollten auf jeden Fall auch noch entsprechende Entstördrosseln zum 
Einsatz kommen, d.h. auf jeden Fall als Pi-Filter mit Kondensatoren.

von __Son´s B. (bersison)


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Oh, dank für die Hinweise.
Bei kleinen C´s hatte ich tatächlich nur die HF im Fokus...

Mit welchen Induktivitäten sollte/könnte ich beginnen.

von Ralf (Gast)


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__Son´s B. schrieb:
> Mit welchen Induktivitäten sollte/könnte ich beginnen.

Da Du es mit hohen Strömen und geringen Impedanzen 
(Generatorinnenwiderständen) zu tun hast, reichen erstmal 10mH zum 
testen.

von THOR (Gast)


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Ich weiss jetzt tatsächlich nicht, wie lang die Pulse sind.

Vielleicht tatsächlich ne 1mH Festinduktivität und dahinter mal so 
mindestens 220uF Elko, besser 470.

Und dann ne Zenerdiode parallel, schließlich ist das fast ein Step-Up 
Converter.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bei den hohen Frequenzen sind Induktivitäten im mH-Bereich viel zu groß. 
Da kann man locker irgendetwas im unteren oder mittleren uH-Bereich 
verwenden. Wichtig ist dabei bloß, dass man keine Speicherdrossel 
verwendet, sondern eine Filterdrossel, die neben hohen Kernverlusten 
eine möglichst geringe kapazitive Kopplung der Windungen haben sollte.

von __Son´s B. (bersison)


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Danke vielmals!
Lösungsweg ist klar, werde mich nächst Wo dem Ziel nähern.

von Purzel H. (hacky)


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Die 900MHz GSM frequenz sind extrem muehsam. Die koppeln auf Leitungen, 
und wenden an OpAmp Eingaengen und Transistoren, auch NF Transistoren 
gleichgerichtet und erscheinen so als Offsetspannungen. Zeitabhaengige 
Offsetspannungen. Daher... GSM, Bluetooth, WLAN, neben irgendwas ist 
hohe Schule. Wenn man kein Design machen kann, das fuer 3GHz taugt hat 
man eigentlich schon verloren.

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