Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik NTSC / PAL Signal "inverter"


von jonas (Gast)


Lesenswert?

Hallo Community,

ich möchte gerne mein Videobild was an einen 5,8GHz Analogsender geht so 
gestalten das es nicht jeder ohne weiteres Empfangen kann.

Dafür habe ich überlegt das Signal über einen ADC einzulesen und die 
Spannungen umzudrehen, 5V wird 0 und 0V 5V also das selbe auch mit allen 
anderen Werten dazwischen. Die neuen Spannungen sollen dann wieder mit 
DAC ausgegeben. An der Empfängerseite soll wieder alles umgedreht 
werden.

Es soll möglichst genau gehen.

Hat jemand einen Vorschlag, wie man sowas vielleicht auch ohne 
Microprozessor machen kann? Oder noch andere Anmerkungen dazu?

von Martin H. (mahi)


Lesenswert?

Hmm... 
https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverst%C3%A4rker#Differenzverst.C3.A4rker_.2F_Subtrahierverst.C3.A4rker
Alle Widerstände gleich, das Eingangssignal an Ue- und 5V an Ue+?

von Bussard (Gast)


Lesenswert?

Hm, rechne mal aus, wieviel Zeit Du hast, um bei > 5MHz zu handelnden 
Frequenzen die Wandlung durchzuführen und dann das Signal zu 
rekonstruieren.

Nö, die OPV-Variante ist da mit schnellem OPV schon viel besser, noch 
mehr zu empfehlen ist die seit 50 Jahren verwendete Variante mit 1 
Transistor und 2 R, 1 C.

Gruß

von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Hallo,

den guten alten NE592 zum Beispiel.
Den kann man symmetrisch/unsymmetrisch/invertirend/nicht invertierend 
betreiben wie man es braucht.
Bei der 14-Pin kann man auch noch den Frequenzgang korrigieren. wenn 
nötig.

Falls allerdings der Empfänger für das Videosignal eine Klemmung auf 
Schwarzschulter oder Sync macht, wird es schiefgehen.
Das würde ich im Empfänger erwarten, wenn ein halbwegs normgerechtes 
Videosignal rauskommen soll.

Gruß aus Berlin
Michael

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

jonas schrieb:

> ich möchte gerne mein Videobild was an einen 5,8GHz Analogsender geht so
> gestalten das es nicht jeder ohne weiteres Empfangen kann.

> Hat jemand einen Vorschlag, wie man sowas vielleicht auch ohne
> Microprozessor machen kann? Oder noch andere Anmerkungen dazu?

Also erstmal die Anmerkung: ein µC ist hier sowieso ziemlich 
kontraproduktiv, du bräuchtest einen mit ADC und DAC und die müßten 
beide mindestens so 7..8MHz Bandbreite haben und natürlich muss der µC 
auch 7..8MByte/s Durchsatz schaffen (oder besser das Doppelte, 
8Bit-Digitalisierung wird wohl nicht ganz ausreichen).
Mit diesen Anforderungen dürfte die Wahl schon ganz schön eng werden...

Nö, eine einfache Invertierung würde man natürlich mit einer 
Analogschaltung machen, entweder diskret mit einem Transistor oder mit 
einem Operationsverstärker.

Allerdings: auch diese Analogschaltung, wie auch immer im Detail 
realisiert, muss mindestens die 7..8MHz Bandbreite haben. Das ist für 
jemanden, der so wie du fragt, auch schon nicht ganz einfach zu 
realisieren...

von --- (Gast)


Lesenswert?

> auch schon nicht ganz einfach zu realisieren...

Einfach ein passendes Antuinoshield kaufen.

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> du bräuchtest einen mit ADC und DAC und die müßten
> beide mindestens so 7..8MHz Bandbreite haben

Wenn Farbe übetragen werden soll, muss die Phase des FHT mit. Also 
17.734475 MHz Abtastfrequenz vom ADC.

Mach es analog. Jede 2. Zeile invertieren.


Gruß
Jobst

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

Jobst M. schrieb:

> Wenn Farbe übetragen werden soll, muss die Phase des FHT mit. Also
> 17.734475 MHz Abtastfrequenz vom ADC.

Nö. 16MHz Samplefrequenz reicht völlig. Den Rest muß der 
Rekonstruktionsfilter hinter dem DAC richten (und kann das auch 
richten).

Wenn du Recht hättest, hätte unser analoges TV niemals in Farbe 
funktionieren können, denn das hatte nur eine Kanalbandbreite von 7Mhz. 
Es hat es aber funktioniert, wie viele noch lebende Zeitzeugen dir 
sicher bestätigen können.

Darüber solltest du mal nachdenken ;o)

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> Wenn du Recht hättest, hätte unser analoges TV niemals in Farbe
> funktionieren können, denn das hatte nur eine Kanalbandbreite von 7Mhz.
> Es hat es aber funktioniert, wie viele noch lebende Zeitzeugen dir
> sicher bestätigen können.

Analog ist phasenrichtige Übertragung auch überhaupt gar kein Problem.
Ich brauche auch keine Zeugen etc. Ich habe R+FS-Techniker gelernt und 
habe schon selber Schaltungen zur Modulation, Demodulation und 
Übertragung eines PAL-Signals gebaut.
Sicherlich kann man ein 4,4MHz Signal mit einer Abtastrate von 16MHz mit 
einem geeigneten Filter phasenrichtig übertragen. Bei 4 Abtastpunkten 
der Welle minimieren sich aber Störungen und damit der Aufwand im 
Filter.
Schau mal in einen digitalen PAL Fernseher. Dort sitzt ein 17.734475 MHz 
Quarz drin, weil es einfacher ist. (Die Bandbreite des ADCs sind dann im 
Übrigen 8.8672375 MHz)


c-hater schrieb:
> Darüber solltest du mal nachdenken ;o)

Ich finde Praxiserfahrung besser ... :-p


Gruß
Jobst

von Der Zahn der Zeit (Gast)


Lesenswert?

Jobst M. schrieb:
> Ich finde Praxiserfahrung besser ... :-p

Also Praxiserfahrung dazu habe ich auch. Ich hatte mal ein FBAS-Signal 
mit sehr niedriger Frequenz (wenige MHz), asynchron zum Signal selber, 
abgetastet. Es ging nur um irgendwelche groben Informationen, die ich 
brauchte, eine Bildrekonstruktion spielte keine Rolle, und erst recht 
keine möglichst exakte. Dennoch, weil ich gerade die Gelegenheit hatte, 
habe ich einen DAC dahinter geschaltet, und siehe da: Zu meiner 
Überraschung war das Farbsignal korrekt (im Rahmen der starken 
Unterabtastung) erhalten geblieben. Ich habe dann noch Versuche mit 
immer kleineren Frequenzen gemacht, ich glaube, bis deutlich unter 1 
MHz, und die Farbe blieb erkennbar.

Heute wundert mich das nicht. Bei der Unterabtastung, die ja im Prinzip 
eine Modulation ist, bleiben in den höheren Frequenzbändern Reste von 
den selben Spektren wie im Originalsignal erhalten, und nicht nur die 
Spektren, sondern auch deren Phasenverhältnisse. Der Farbdecoder hat bei 
4,433 MHz ein Signal gesehen, das konnte er synchronisieren u.s.w..

Wie auch immer, eine Invertierung über einen digitalen Weg, und dann 
noch über einen µC, das ist schon... Vielleicht kann man das Bild auch 
mit einem Framegrabber über einen PC in die Cloud schicken, es dort von 
einem Dienst invertieren lassen und anschließen auf dem PC-Monitor mit 
angeschlossenem FBAS-Konverter über den Videosender aussenden...

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man auch einfach den Cinch-Stecker 
verpolen kann. Getrennte Stromversorgungen vorausgesetzt. Je nach 
Stromversorgung ergeben sich mehr oder weniger Störungen, bei Batterien 
würde ich wetten, dass das gut geht, aber vielleicht auch mit normalen 
(linearen) Netzteilen ausreichend. Bei Schaltnetzteilen eher nicht.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.