Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug zu tief gebohrt - was nun?


von Maik (Gast)


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Hallo,

ich habe in einen Alu-Block (ca. 20 x 20 x 50 mm³) etwa 7 mm von der 
Stinseite entfernt zu tief gebohrt (3 mm Loch ca. 6 mm tief).
Dabei habe ich eine Querbohrung mit M5-Gewinde leicht angeritzt.

Wie kann man die Bohrung (gas-)dicht bekommen?

Was habt ihr für Vorschläge?
Harz oder Kleber möchte ich vermeiden.

Viele Grüße Maik

von MaWin (Gast)


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>Harz oder Kleber möchte ich vermeiden.

Magie?

von g457 (Gast)


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> Harz oder Kleber möchte ich vermeiden.

Loctite 577 Gewindedichtung.

HTH

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kunststoffstopfen oder Alustift mit Übermaß einpressen, für höheren 
Anspruch mit Ultraschall einschweißen.
Gewinde nachschneiden.
-> Druckprobe

Namaste ?

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klaus2)


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Epoxydknete?

Klaus.

von Cyborg (Gast)


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Maik schrieb:
> Wie kann man die Bohrung (gas-)dicht bekommen?

> Was habt ihr für Vorschläge?

-Passende Alu-Zylinder einpressen.
-Neuen Block nehmen.
-verschweißen (lassen).

> Harz oder Kleber möchte ich vermeiden.

-Metallspachtel dürfte dann wohl wegfallen, weil
Harz das Bindemittel ist.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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60° Senker und Bohrung konisch aufweiten, dann mit WIG, sofern 
vorhanden, zuschweissen. Dann Gewinde mit Gewindeschneider nachschneiden

von Werner H. (pic16)


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Maik schrieb:
> ..(gas-)dicht..

Wenn das Gas nicht brennbar ist dann mach es wie g547 schrieb.

g457 schrieb:
> Loctite 577 Gewindedichtung.

Und wenn brennbar, so fertige das Teil sicherheitshalber neu.

von Maik (Gast)


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Hallo,

der Vorschlag von Winfried klingt am Besten.
Aber ich habe in meiner Bastelwerkstatt kein entsprechendes Material, 
als Presse könnte mir nur der Schraubstock dienen.

Könnte man bleihaltiges oder bleifreies Zinn verwenden?
Habe aber auch keine speziellen Flussmittel für Alu - nur X32-10i.

von Dehner (Gast)


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Block erhitzen und dann in die Bohrung eine kalte Passung einbringen.

von Cyborg (Gast)


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Maik schrieb:
> Aber ich habe in meiner Bastelwerkstatt kein entsprechendes Material,
> als Presse könnte mir nur der Schraubstock dienen.

Das hätteste auch gleich schreiben können.

> Könnte man bleihaltiges oder bleifreies Zinn verwenden?

Und wie soll das eine dichtende Verbindung mit dem Alu eingehen?

Nimm das oder lass es.
http://www.ebay.de/itm/Presto-Haftstahl-125g-Dose-/302262164921?hash=item46603a9db9:g:zlYAAOSwB-1Y1Qb5

von Torsten S. (torstensc)


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<Klugscheißmodus>

entweder: (ca. 20 x 20 x 50 mm)
oder (50 mm³)

</Klugscheißmodus>

Aber im Ernst, bei gasdicht lieber neu machen. Geht wahrscheinlich am
schnellsten.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Der Klugscheß ging nach hinten  los.

Der Rest hängt von der benötigten Druckfestigkeit ab.

zuletzt: Schraube eindrehen in Gewinde und Alustift mit Nullmaß++ 
mittels 3mm-Dorn einnieten.

Namaste ?

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Torsten S. schrieb:
> entweder: (ca. 20 x 20 x 50 mm)
> oder (50 mm³)

Merkwürdige Regel.

Das ganze beschreibt ein Volumen, was dann tunlichst auch die Dimension 
(Länge hoch 3) haben sollte, egal ob man das Produkt der Kantenlängen 
oder das Volumen direkt angibt. So sind "20" dimensionslos - absoluter 
Unfug.

von Torstensc (Gast)


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Du hast recht, korrekterweise 20mm x 20mm x 50mm. Er will uns die Maße 
seines Werkstückes mitteilen und nicht das Volumen. Oder kannst du auf 
die Frage:"Mein Alu-Block ist 100 Kubikzentimeter groß, wie lang muss 
mein Bohrer sein um durchzubohren?" antworten?

von MaWin (Gast)


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Torstensc schrieb:
> Oder kannst du auf
> die Frage:"Mein Alu-Block ist 100 Kubikzentimeter groß, wie lang muss
> mein Bohrer sein um durchzubohren?" antworten?

Man kann auf jede Frage antworten:
lang genug

von Georg (Gast)


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Torsten S. schrieb:
> Aber im Ernst, bei gasdicht lieber neu machen

Ich habe ein Feinmechanik-Praktikum bei einer Firma gemacht, bei der 
solche "Reparaturen" zur sofortigen fristlosen Entlassung geführt 
hätten.

Georg

von Thomas (Gast)


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Georg schrieb:
> Ich habe ein Feinmechanik-Praktikum bei einer Firma gemacht, bei der
> solche "Reparaturen" zur sofortigen fristlosen Entlassung geführt
> hätten.
>
> Georg

Tut mir leid das zu hören, Georg.

von Rate mal (Gast)


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Was hätte er denn gemacht? Irgendwas hingepfuscht Hauptsache es ist 
nicht neu?

von Hendrik L. (circus)


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...Fachmann nutzt zum Beispiel Koenig-Expander.

https://shop.kvt-fastening.de/de/itemgroup/7112.html

Gibt es in verschiedenen Abmessungen.

Beitrag #5016945 wurde vom Autor gelöscht.
von Geert H. (geerth)


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Maik schrieb:
> Hallo,
>
> der Vorschlag von Winfried klingt am Besten.
> Aber ich habe in meiner Bastelwerkstatt kein entsprechendes Material,
> als Presse könnte mir nur der Schraubstock dienen.
>
> Könnte man bleihaltiges oder bleifreies Zinn verwenden?
> Habe aber auch keine speziellen Flussmittel für Alu - nur X32-10i.

Es gibt Lötstabe für Aluminum 'schweissen':

https://www.obi.de/zubehoer-fuer-loetgeraete/rothenberger-aluminium-schweissstab-flussmittelumhuellt-rolot-604/p/5502026

https://www.youtube.com/watch?v=3SBfP4_i1Go

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Geert H. schrieb:
> Es gibt Lötstabe für Aluminum 'schweissen':

Mit einem Autogenschweißgerät (und dem passenden Flussmittel) kann man 
Aluminium auch richtig schweißen.
Ohne Übung kann man Aluminium aber weder schweißen noch löten.

Thomas schrieb:
> Georg schrieb:
>> Ich habe ein Feinmechanik-Praktikum bei einer Firma gemacht, bei der
>> solche "Reparaturen" zur sofortigen fristlosen Entlassung geführt
>> hätten.
> Tut mir leid das zu hören, Georg.

Manche Kunden haben eben entsprechende Qualitätsanforderungen und das 
meist zu Recht. Wenn der Lieferant die Qualität nicht liefert oder 
mogelt, dann gehen die Folgeaufträge an andere.

P.S.:Ich hatte mal die Gelegenheit einem Schweißer beim verlegen von 
Gasleitungen (doppelwandig, mit Leckageüberwachung) in einem 
Laborgebäude zuzusehen, die Arbeitsqualität und Qualitätssicherung (alle 
Schweißnähte röntgen...) war beeidruckend gut und der Zeitaufwand enorm. 
Der Kunde war bereit den entsprechenden Preis zu zahlen, in Anbetracht 
der Gase (und ihrer Gefährlichkeit) auch kein Wunder.
Man wollte Gasflaschensammlungen im Labor vermeiden, um die, bei einer 
Leckage, im Gebäude austretende Menge zu minimieren. Die üblichen 
Gasflaschenschränke (mit Absaugung) für Innenaufstellung wären nicht 
hinreichend sicher gewesen.

von Der Andere (Gast)


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Torstensc schrieb:
> korrekterweise 20mm x 20mm x 50mm

Ja und, das ist mathematisch absolut identisch mit 20 x 20 x 50 mm³.

Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Assoziativgesetz

von Der Andere (Gast)


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Muss an die Stelle wieder ein Loch?
Dann würde ich es etwa doppelt so weit aufbohren und dann wie Winfried 
gesagt hat:

Winfried J. schrieb:
> Alustift mit Übermaß einpressen

Dabei den Block warm machen.

Danach kann man wieder (weniger tief) bohren.

von Ursus P. (unwichtig)


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Gewinde schneiden, die kürzeste Madenschraube nehmen und verschrauben. 
Evtl. Tropfen Zweikomponenten Kleber dazugeben.

von Torstensc (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Ja und, das ist mathematisch absolut identisch mit 20 x 20 x 50 mm³.

Aber eben logisch falsch. Nicht rein zufällig gibt es keine Baupläne 
oder Technische Zeichnungen die so beschriftet sind.

von Cyblord -. (cyblord)


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Bei dem Titel habe ich ernsthaft das Bild einer blutenden Nase im 
Eingangspost erwartet....

von Eieiei (Gast)


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Und wir haben immer noch keine aussagekräftigen Bilder... Warum nicht?

von HippHippHurra (Gast)


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MaWin schrieb:
>>Harz oder Kleber möchte ich vermeiden.
>
> Magie?

Nein, das ist ungeeignet!

Erstens wird das Zeug nicht oder nur sehr langsam fest, daher wird die 
Verbindung nicht gasdicht. Desweiteren ist die schwärzliche Farbe nicht 
schön.
Der Essiganteil kann zu Korrosion fürhen und Kurzschlüsse verursachen.
Langzeitstabil ist es auch nicht, denn es fängt nach einiger Zeit zu 
schimmeln an.
Dann ist es olfaktorisch suboptimal, speziell wenn der Schimmelvorgang 
beginnt.

Nein, nicht gut. Für Suppen ja, als Dichtmasse nein.

Beitrag #5018357 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Der Andere (Gast)


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HippHippHurra schrieb:
> Nein, nicht gut. Für Suppen ja

Magie ist nur bei Harry Potter gut für Suppen!

von Eieiei (Gast)


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> Es gibt Lötstabe für Aluminum 'schweissen':
>

Eieiei, was lese ich da? Lötstäbe sind wie der Name schon sagt zum Löten 
da.

Heilige Germania, ??? Ohne Worte...

von Weltbester Metallarbeiter (Gast)


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Wieder ein typischer Freitagsthread und jeder steigt drauf ein.

Von Autogenschweissen bis Alulötpaste ist alles dabei. Leute, lasst euch 
einsalzen!

Wenn das Problem echt gemeint ist, nimmt man entweder einen neuen 
Alublock und arbeitet die Bohrungen nach oder schraubt einfach eine 
Schraube eine Nummer grösser rein und bohrt den Rest wieder weg.

von Der Andere (Gast)


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Weltbester Metallarbeiter schrieb:
> nach oder schraubt einfach eine
> Schraube eine Nummer grösser rein

Wohl eher "Weltbester Pfuscher" als "weltbester Metallarbeiter"
SCNR

von Thomas B. (thombde)


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Ich vermisse die angaben für Temperatur und Druck.
Gasdicht ist auch wenn ich den Arsch zusammenkneife.
Loktite würde ich nur bis 200 Grad verwenden.
Ansonsten einpressen und verstauchen.

von F. F. (foldi)


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Maik schrieb:
> Alu-Block (ca. 20 x 20 x 50 mm³)

Wegschmeißen und neu machen.  Das ist kein Block, das ist ein Stückchen 
von einem Quadratstab.
Was soll so eine blöde Frage? Wegen des kostbaren Materials?
Nenne einen vernünftigen Grund, dass du das "retten" musst, dann kriegst 
du auch einen Vorschlag.

Ach, schon gesehen, war vom Freitag.
Habt ihr so viel Langeweile?

von Eieiei (Gast)


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Hurra, die Lösung ist gefunden worden. War auch verdammt schwierig!

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Frank T. schrieb:
> Gewinde schneiden, die kürzeste Madenschraube nehmen und verschrauben.
> Evtl. Tropfen Zweikomponenten Kleber dazugeben.

Und wie kriegt er dann die Bohrung wieder enger?


Rote T. schrieb:
> 60° Senker und Bohrung konisch aufweiten, dann mit WIG, sofern
> vorhanden, zuschweissen. Dann Gewinde mit Gewindeschneider nachschneiden

Wie will man denn innen im Material sauber WIG-Schweissen? Die 
Schwießraupe als Füllung? Abgesehen von dem Aufand ergibt das 
Verwerfungen im Material.


Das Einfachste und IMO Beste ist ein verpresster Stift. Den kriegt man 
durch die bestehende Bohrung auch durch:

- Durchmesser für leichte Presspassung berechnen
- ab damit ins Eisfach und runter auf -10 Grad
- Alublock ins Heisswasser und warm machen auf 90 Grad
- Mit Kältemittel auf den Gang zielen, damit sich das Material um das 
Loch zusammenzieht und damit das Loch öffnet
- Zielen und dann rein das Ding bis unten in den Gewindegang
- 2 min Warten bis zum Temperaturausgleich
- Dann beide Gänge  Gewinde neu schneiden  tiefbohren

Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass der Stift bitte aus demselben 
Material ist und beides entfettet wurde, damit die Kaltverschweißung 
gelingt und bei Hitzebelastung die thermischen Ausdehnungskoeffizienten 
stimmen.

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