Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Z-Diode oder ähnliche simple Lösung für 15-18 V "Überlauf" gesucht


von Andreas F. (solipo)


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Hallo zusammen,

da mein neu erworbener Solar-Laderegler - obwohl eigentlich besser als 
der alte wegen uC-Steuerung - nicht so funktioniert, wie es vorher mit 
dem alten war, suche ich eine Lösung.

Die Situation:
Ein kleiner Pufferakku hängt am 12V-Solar-Laderegler, eine 
60W-Solarzelle am Eingang und am Ausgang eine Arduino-Steuerung mit 
diversen Funktionen, z.B. zum automatischen Laden von Geräten in 
Abhängigkeit vom Sonnenschein.

Das Problem:
Wenn die zu ladenden Geräte kaum mehr Strom aufnehmen (~<0,5A) steigt 
die Spannung der Solarzelle am Eingang des Ladereglers auf bis zu 20V 
bei voller Sonne. Das war zuvor nie ein Problem, aber der neue Regler 
ist so schlau, die Solarzelle dann fast ganz abzudrehen (geht wohl in 
den Erhaltungsladezustand über) und die angeschlossenen Geräte 
stattdessen aus dem Akku zu speisen. Das ist natürlich Blödsinn.

Sobald jedoch die Sonne weniger scheint, sinkt die Solarspannung z.B. 
auf ca. 15V und der Regler lässt den Strom zum Arduino wieder korrekt 
durch, ohne aus dem Akku Saft zu ziehen. Ich kann das gut ablesen, da 
ich an allen diesen Stellen jeweils Strom und Spannung messe und am 
Arduino per Display anzeige.

Nun suche ich einen Weg, die Spannung der Solarzelle immer auf 15 bis 
18V (muss ich ausprobieren) zu begrenzen. Quasi einen 
Spannungs-Überlauf. Wie löst man sowas am einfachsten? 20 Dioden und ein 
Widerstand in Reihe wäre vielleicht ein Weg, aber geht das nicht 
eleganter? V.a. habe ich grad nicht so viele Dioden in der Stärke (bis 
3A Dauerlast) da.

Vielen Dank für ein paar Tipps.

von Dr. Google (Gast)


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Dafür gibts Überspannungsdioden aus dem KFZ-Bereich, 18V 100A oder so.
Erhältlich via Reichelt für cents. Es ist aber nicht schlau die kostbare 
Energie zu verheizen. Besser ist ein besserer Solarregler, der diesem 
Umstand gerecht wird. Die Technik steckt noch in den Kinderschuhen 
sozusagen.

Schlimmer finde ich die Spannungsspitzen, die ein Solarregler und auch 
die Verbraucher produzieren. Die Ströme sind um eine Größenordnung höher 
als bei 220 Volt, dementsprechend auch der "Zündspuleneffekt". Dafür 
sind dann besagte "Dioden" bestimmt.

Halbleiterverbraucher wie Laptop und Radio werden gerne dabei gegrillt.

von Andreas F. (solipo)


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Vielen Dank. Wie nennen sich diese Dioden denn genau bzw. kennst Du 
auswendig einen Typ, nach dem ich suchen kann?

von Dr. Google (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> Vielen Dank. Wie nennen sich diese Dioden denn genau bzw. kennst Du
> auswendig einen Typ, nach dem ich suchen kann?

Artikel-Nr.: 1,5KE 18CA im www.reichelt.de für 0,27 cents. 18V/200A.

An jeder Stelle (Steckdose ?), wo ein Verbraucher angeschlossen wird 
sollte eine solche Diode angebracht werden. Damit wird der "Rückschlag", 
der beim Ausschalten erzeugt wird begrenzt.

Auf die Polung muss man achten. In Flussrichtung ist es eine normale 
Diode mit 0,6 bis 1 Volt Begrenzung. In Sperr- Richtung ist es dann die 
Begrenzerdiode. Die 200A dürfen auch nur kurzzeitig verstanden werden. 
So eine Diode verkraftet etwa 5 Watt auf die Dauer.

von Alexander B. (burner_357)


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Dr. Google schrieb:
> Artikel-Nr.: 1,5KE 18CA im www.reichelt.de für 0,27 cents. 18V/200A.

Diese Diode ist zwar gut für Spannungsspitzen, aber der TO möchte ja (im 
Zweifelsfall) dauerhaft die überschüssige Leistung der Solarzelle 
"verheizen", indem der die Spannung am Ausgang der Zelle auf 15 Volt 
begrenzt.

Mal davon abgesehen, dass ein MMP-Tracker mit einstellbarer 
Ausgangsspannung wohl am effizientesten wäre, habe ich eine alternative 
im Anhang, die die Spannung auf U_Zener + U_eb begrenzt. Alles was 
darüberliegt wird verheizt.
Zu beachten ist lediglich, das P_tot des PNP nicht überschritten wird 
(Kühlkörper!), der Verstärkungsfaktor groß genug ist, damit I_b (somit 
auch I_Zener) nicht zu groß wird, dass die BE-Strecke oder die 
Zener-Diode sterben. Und, dass die Ausgangsspannung von der Temperatur 
des Transistors abhängt.

Es ist keine hochpräzise Lösung, aber um die Spannung in einem groben 
Rahmen zu halten ausreichend und simpel. Ich habe die Schaltung selbst 
an einem PV-Panel im einsatz.

Grüße, Alex

von Andreas F. (solipo)


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Alex, genau sowas meinte ich, vielen Dank. Du verbrätst also alles über 
19V, oder? Der d45vh10g würde mir locker reichen, denn der kann 15A ab, 
bei mir sind es maximal 3. Ich brauch also bloß eine andere Zehner für 
meine Schwelle.

Ja, ein MMPT wäre toll, gibts inzwischen für erstaunliche 30 €, aber das 
hier ist Bastelei und ich habe ja gerade erst einen neuen Regler 
erworben. Der Witz ist, dass der alte, den ich schlauerweise schon 
verkauft habe, ganz einfach aufgebaut war und problemlos funktionierte 
und noch dazu billiger war. Aber so ist das Leben.

von Alexander B. (burner_357)


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keine 19V.

Es sind 12V Zenerspannung + ca. 1V U_be des Trnsistors, je nach 
Temperatur auch mal mehr.

Verheizt wird alles über ca. 13V.

Am Labornetzteil hab ich den Transistor mal ohne KK auf ungesunde 
Temperaturen geheizt um zu sehen, wo die Spannung hinwandert...ging dann 
richtung 13,8V bis 14V. Aber so warm wollte ich ihn im betrieb nicht 
werden lassen :-)

Für die Ausgangsspannung musst du eben mit Zener-Werten spielen, ggf. 
noch ein paar Standard-Dioden in Flussrichtung für 0,6V Schritte.

von Andreas F. (solipo)


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Hm, versteh nicht ganz: Im Datenblatt stehen ja 7V für U_eb, wieso ist 
das dann am Ende nur 1V? Oder ist das die Maximalspannung, die das Ding 
überlebt? Dann ists klar.

von Alexander B. (burner_357)


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Alexander B. schrieb:
> die Spannung auf U_Zener + U_eb begrenzt

upps...sollte natürlich U_be sein!

also die Spannung, die die Basis-Emitter-Strecke zum Durchschalten 
bruacht

: Bearbeitet durch User
von Andreas F. (solipo)


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Noch eine andere Frage: Kann man da nicht einfach einen Widerstand mit 
reinschleifen, der dann die meiste Wärme ableitet statt dem PNP?

Ich habe hier noch einen TIP42C da, der müsste von der Leistung her auch 
reichen. Muss mir dann nur noch eine Zener besorgen.

: Bearbeitet durch User
von Alexander B. (burner_357)


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Achte im Datenblatt auf's Power-Derating: Der kann bei 25°C 65W ab. Das 
sinkt aber auf z. B. nur noch 40W bei 75°C.

Deine Solarzelle hat 60W, wenn deine Verbraucher also keine Leistung 
brauchen, und die Sonne voll auf die Zelle knallt, wird das schon eng. 
60W über nen KK abführen ist ne Menge Holz. Ggf wäre ein Lüfter am KK 
nicht schlecht. Spannung hast du ja genug zur verfügung :-)


Was den Vorschlag mit dem Widerstand angeht:
Die spannung am Widerstand hängt ja vom fließenden Strom ab. Somit hast 
du keine konstante Ausgangsspannung. Und die Spannung nur über die 
Zenerdiode zu begrenzen erzeugt magischen Rauch, außer du hast eine 
richtig fette Zenerdiode. Deshalb der Trick mit dem Transistor. Der 
wirkt in dieser Schaltung wie eine fette Zenerdiode.

vgl. https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/powzen.htm
Da hab ich die Grundidee auch vor Jahren selbst gefunden und für diesen 
vereinfachten Fall mit PNP angepasst.

: Bearbeitet durch User
von Andreas F. (solipo)


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Ich hab eben noch alte Zener gefunden, einmal 10V und mehrmals 6,8V. Da 
könnte ich mir mit 2x 6,8V in Reihe plus 1-2 normale Dioden ja schon was 
basteln.

Den Widerstand wollte ich natürlich zusätzlich zum PNP einbauen, also 
nicht allein mit den Zenern. Dass da unterschiedlich viel Spannung 
abfällt ist klar, aber das ist im Grunde egal, da das ja unterhalb ~15V 
eh nicht greift. Drüber soll einfach nur ca. 15V maximiert werden.

Was die Leistung angeht: Es müssen zwar 3A verbraten werden, aber nur 
5V, nicht die vollen 20V, sodass wir also nicht von 60W reden. Oder ist 
der Denkansatz falsch?

Im Grunde würden doch nur 5V (20V minus 15V Zener-PNP) mal 3A verheizt 
werden. Stimmt das?

Und wenn ich dann noch einen 3 Ohm Widerstand in Reihe mit dem PNP 
schalte, würden dort rechnerisch 9V abfallen, was ja nicht geht. Die 
Frage ist, was passiert in so einer Schaltung dann?

von Alexander B. (burner_357)


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Vergiss den Widerstand. Dein PNP ist der (variable) Widerstand.

Leistungstechnisch liegen beim "Verheizen" 15V über dem Transistor. Denn 
das ist ja deine gewünschete Ausgansspannung.
Du sagst, es wären maximal 3A => 15V * 3A = 45W die der Transistor 
verheizen muss

von Andreas F. (solipo)


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Verstehe, dann wird das u.U. knapp mit dem TIP42C. Kann man denn die 
Zener mit einem Widerstand vor zuviel Stromfluss schützen?

von hna32 (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> Verstehe, dann wird das u.U. knapp mit dem TIP42C. Kann man denn die
> Zener mit einem Widerstand vor zuviel Stromfluss schützen?
Um die Zener mußt du dir keine Sorgen machen.

Eher zu berücksichtigen wären:

* SOA - TIP42C verträgt 20V bei 3A, D44H11 max. 10V

* Kühlkörper

Tu=50°, Tj=150°C, Rthjc=1.67°C/W
Rthkk=(Tj-Tu/Pv)-Rthjc

Pv=45W: Rthkk=0.5°C/W
Pv=15W: Rthkk=5°C/W

Die Auswahl wird größer, wenn man die Leistung aufteilt.

von Andreas F. (solipo)


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Habe es eben mal schnell zusammengelötet: Funktioniert, ~15-16V mit 
zusätzlicher Diode. Aber leider nur wenige Sekunden, dann kann ich den 
Kühlkörper nicht mehr anfassen.

Mein Versuch, ein dickeres Stahlstück dranzuschrauben, schlug fehl. Am 
besten wäre hier ein Ventilator, der gut Strom zieht, aber hab sowas 
leider auch nicht da.

Was meinst Du mit "Die Auswahl wird größer, wenn man die Leistung 
aufteilt"?

: Bearbeitet durch User
von hna32 (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> Was meinst Du mit "Die Auswahl wird größer, wenn man die Leistung
> aufteilt"?
Naja, die Auswahl an Kühlkörpern mit passendem Rth wird größer, da der 
interne Rhjc n-mal parallel geschltet wird.

Aber vergiss die oben angehängte Schaltung. Die Emitterwiderstände 
reichen nicht, um das Ding thermisch stabil zu kriegen. Da war ich wohl 
etwas zu optimistisch.

von Andreas F. (solipo)


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Ach so, Du meintest Parallelschaltung mehrerer Transistoren. Ich such 
mal, ob ich einen starken Lüfter finde, der den übrigen Strom verbrät 
und damit gleichzeitig noch kühlen kann.

von rio71 (Gast)


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von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Dr. Google schrieb:
> Es ist aber nicht schlau die kostbare
> Energie zu verheizen. Besser ist ein besserer Solarregler, der diesem
> Umstand gerecht wird. Die Technik steckt noch in den Kinderschuhen
> sozusagen.

Sind das Regler, die eine Nullpunktenergiesenke haben? In meinen, 
zugegebenermaßen recht alten Büchern steht nämlich etwas von begrenzter 
Kapazität, d.h. wenn der Energiespeicher voll ist und man weiter Energie 
reinpumpt, wird irgendetwas erst ziemlich warm und dann geht dieses 
Irgendwas auch manchmal kaputt.

Was nämlich noch fehlt ist eine Form von Schaltplan, da ein 
Solarladeregler an einem 12V-Akku keine 5V für einen Arduino 
bereitstellt, sondern eben 12V (und mehr) für die Akkuladung. Bei vollem 
Akku brauchts also irgendeine Form von Umschaltung, den Akku zu schonen 
und stattdessen einfach die Solarmodulspannung auf 5V herunterzuregeln.

Der vorgeschlagene sog. Shunt-Regler kann mit Widerständen, vor dem 
Kollektor oder bei geschickter Dimensionierung (Spannung über den 
Widerständen <5V) nach dem Emitter entlastet werden. Rechnerisch sollte 
die Hälfte der Leistung in den Widerständen stecken, d.h. 30W, bei 3A, 
d.h. näherungsweise 10V.

von Andreas F. (solipo)


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Die ganze Anlage ist wie gesagt nicht neu, sondern läuft schon länger. 
Wandler für 12->5V bzw. 3,3V und die gesamte Steuerung sind alle 
vorhanden und in Betrieb. Mir geht es nur darum, den Reststrom irgendwie 
loszuwerden, wie anfangs beschrieben.

von Andreas F. (solipo)


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Alex, ich muss nochmal nachfragen: Bin bisher nicht wirklich 
weitergekommen, da ich das pure Verheizen nicht hinbekomme, Transistor 
wird einfach zu heiß.

Daher würde ich am liebsten einen anderen Verbraucher bei Überschreiten 
der Spannung einschalten, z.B. dicke Kfz-Glühbirne oder Lüfter. Doch 
wenn ich die Last in Reihe mit dem T2 Deiner Schaltung schalte, passiert 
nichts, d.h. Lampe leuchtet nicht, sondern nur der T2 wird glühend heiß.

Wie müsste ich denn die Schaltung abändern, damit das geht? Muss die 
Last zwischen Masse und Kollektor statt zwischen Plus und Emitter? Oder 
muss ich einen weiteren Transistor einbauen, der von der Z-Diode 
getriggert wird und damit erst den T2 schält?

Vielen Dank.

von batman (Gast)


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Wenn der Transistor zu heiß wird, braucht er einen größeren Kühlkörper. 
Der sollte dann auch möglichst nicht von der Sonne vorgeheizt werden, 
sonst ist der Transistor vielleicht schon vorm Einschalten glühend heiß.

von Andreas F. (solipo)


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Das war leider nicht meine Frage, denn selbstverständlich ist mir das 
vollkommen klar. Ich suche daher nach der eben beschriebenen Lösung.

von Kurt B. (kurt-b)


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Andreas F. schrieb:
> Das war leider nicht meine Frage, denn selbstverständlich ist mir das
> vollkommen klar. Ich suche daher nach der eben beschriebenen Lösung.

Bei dieser Schaltung: sol_shunt.png   liegen immer 13V zwischen C und E.
Diese ergeben immer eine Leistung die vom Strom und der CE-Spannung 
abhängt.

Wenn du die Leistung über eine Lampe oder so abfackeln willst dann 
solltest du zwischen C und E eine möglichst keine Spannung haben (0.3V 
oder so).

Bau dir eine Schaltung die das bewerkstelligt.
NPN, E an Masse, Lampe zwischen C und Eingangsspannung.
Z-Diode an Eingangsspannung, über einen R an Basis, und ein weiterer R 
um Leckströme gegen GND abzuleiten.

Sobald der Transistor durchschaltet (Z leitet) brennt die Lampe und am 
Transistor wird 0.3V x Amp in Wärme umgesetzt.

Gehen Schwingen sollte noch was getan werden, also eine 
Hystereseschaltung eingesetzt.


 Kurt


Nachtrag: der Transistor sollte im Schaltbetrieb betrieben werden, also 
ein/Aus

.

: Bearbeitet durch User
von batman (Gast)


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Schwierig. Einfach einen alten CPU-Kühler/Lüfter. Da sind 100W wie 
weggeblasen.

von MaWin (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> da mein neu erworbener Solar-Laderegler - obwohl eigentlich besser als
> der alte wegen uC-Steuerung - nicht so funktioniert, wie es vorher mit
> dem alten war, suche ich eine Lösung.
>
> Die Situation: Ein kleiner Pufferakku hängt am 12V-Solar-Laderegler,
> eine 60W-Solarzelle am Eingang und am Ausgang eine Arduino-Steuerung mit
> diversen Funktionen, z.B. zum automatischen Laden von Geräten in
> Abhängigkeit vom Sonnenschein.
>
> Das Problem:
> Wenn die zu ladenden Geräte kaum mehr Strom aufnehmen (~<0,5A) steigt
> die Spannung der Solarzelle am Eingang des Ladereglers auf bis zu 20V
> bei voller Sonne. Das war zuvor nie ein Problem, aber der neue Regler
> ist so schlau, die Solarzelle dann fast ganz abzudrehen (geht wohl in
> den Erhaltungsladezustand über) und die angeschlossenen Geräte
> stattdessen aus dem Akku zu speisen.

> Das ist natürlich Blödsinn.

Natürlich nicht.

>
> Sobald jedoch die Sonne weniger scheint, sinkt die Solarspannung z.B.
> auf ca. 15V und der Regler lässt den Strom zum Arduino wieder korrekt
> durch, ohne aus dem Akku Saft zu ziehen. Ich kann das gut ablesen, da
> ich an allen diesen Stellen jeweils Strom und Spannung messe und am
> Arduino per Display anzeige.
>
> Nun suche ich einen Weg, die Spannung der Solarzelle immer auf 15 bis
> 18V (muss ich ausprobieren) zu begrenzen. Quasi einen
> Spannungs-Überlauf. Wie löst man sowas am einfachsten? 20 Dioden und ein
> Widerstand in Reihe wäre vielleicht ein Weg, aber geht das nicht
> eleganter? V.a. habe ich grad nicht so viele Dioden in der Stärke (bis
> 3A Dauerlast) da.

Dein Solarregler ist völlig in Ordnung, bei vollem Akku belastet der die 
Solarzelle nicht mehr woraufhin sie auf Leerlaufspannung geht, die am 
Akku angeschlossenen Geräte ziehen ihren Strom zwar aus dem Akku aber 
der wird sofort nachgeladen, bleibt also voll bei konstanten 13.8V

Es gibt keinen Grund, bloss wegen ddines Missverstänfnisses der 
Schaltunv nun die Leerlaufspannung der Solarzelle zu begrenzen  bloss 
weil dein alter Solarlader wohl bei vollem Akku die Solarzelle 
kurzgeschlossen hat, was genau so gut war.

von Andreas F. (solipo)


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MaWin schrieb:
> Dein Solarregler ist völlig in Ordnung, bei vollem Akku belastet der die
> Solarzelle nicht mehr woraufhin sie auf Leerlaufspannung geht, die am
> Akku angeschlossenen Geräte ziehen ihren Strom zwar aus dem Akku aber
> der wird sofort nachgeladen, bleibt also voll bei konstanten 13.8V

Wenn es denn nur so wäre... leider nicht. Der alte Regler hat den Saft 
wunderbar am Akku, wenn er voll war, vorbei zum Ausgang geschaltet, der 
neue hat offenbar irgendwelche nicht wirklich sinnvollen Hysteresen 
einprogrammiert.


> Es gibt keinen Grund, bloss wegen ddines Missverstänfnisses der
> Schaltunv nun die Leerlaufspannung der Solarzelle zu begrenzen  bloss
> weil dein alter Solarlader wohl bei vollem Akku die Solarzelle
> kurzgeschlossen hat, was genau so gut war.

Der alte Lader hat nichts kurzgeschlossen, sondern den vollen Akku 
einfach weiter gepulst.

Das Problem ist nämlich: Ziehe ich am Ausgang einen relativ hohen Strom, 
der laut den aktuellen Messdaten aus der Solarzelle aufgrund der hohen 
Spannung vorhanden sein müsste und deshalb vom Ausgang "erlaubt" bzw. 
eingeschaltet wird, geht der relativ kleine Akku mitunter schnell so 
weit in die Knie, dass der Laderegler die Abschaltung des Ausgangs 
vornimmt (Entladeschwellspannung), obwohl die Solarzelle auf 20V in 
praller Sonne steht. Sobald ich dann richtig Saft ziehe und unter 16V 
komme, fängt sich der Regler und macht das, was er soll.

Daher ja die Idee, dieses Problem mit einem "Spannungsüberlauf" zu 
beheben, denn solange von der Solarzelle 15-16V maximal kommen, ist das 
Verhalten korrekt: Akku voll -> Solarstrom wird 1:1 an den Ausgang 
durchgeleitet.

Mir kommt das fast so vor, dass der Regler bei 20V glaubt, er hätte es 
mit einem 24V System zu tun, das noch zu wenig Ladespannung bekommt und 
daher die Solarzelle nicht anzapft.


Kurt, das ist genau das, was ich meinte, Danke. Aber eine Frage: Worin 
besteht hier der Unterschied zum obersten Schaltbild? Das ist ja 
lediglich spiegelverkehrt und NPN statt PNP. Wenn ich an der 
erstgenannten Schaltung die Last zwischen Masse und Kollektor lege, 
hätte das dann nicht denselben Effekt? Oder wie hast Du Dir die 
Schaltung genau vorgestellt?

von hna32 (Gast)


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Boris O. schrieb:
> Der vorgeschlagene sog. Shunt-Regler kann mit Widerständen, vor dem
> Kollektor oder bei geschickter Dimensionierung (Spannung über den
> Widerständen <5V) nach dem Emitter entlastet werden.
Die einfachste Lösung ist in diesem Fall wohl auch die Beste ;=)

Widerstand im Emitterzweig ist allerdings nicht so gut, da er die 
Spannungsregelung direkt beeinflußt.

Am Kollektor führt er nur dazu, dass ein bestimmter Punkt erreicht 
werden kann, ab dem der Transistor nicht mehr weiter öffnen kann und der 
Strom über BE- und Z-Diode stark ansteigt - ist aber eher theoretischer 
Natur, da die Solarzelle ohnehin nicht mehr hergibt.
Verlustleistung/Temperatur an der Z-Diode sollte man dennoch prüfen, da 
sie bei höherer Temperatur des Transistors (Stromverstärkung sinkt) 
steigt. Kann aber auch sein, dass hier nur das Transistor-Modell etwas 
konservativ ist.

Die Parallelschaltung der Widerstände ist nur ein Beispiel wenn man die 
mit ausreichend langen Anschlüssen in Luft bertreiben will. Ansonsten 
kann man es auch mit einem 50W-Typ im Alugehäuse auf entsprechend großem 
Kühlkörper lösen.

von Andreas F. (solipo)


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Ah, vielen Dank. D.h. ich muss zwischen Masse und Kollektor die Last 
hängen statt zwischen Plus und Emitter. Daher hat das im Test also nicht 
geklappt. Werde ich mal ausprobieren.

von MaWin (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> Der alte Regler hat den Saft wunderbar am Akku, wenn er voll war, vorbei
> zum Ausgang geschaltet,

Sicher nicht, die Spannung wäre hochgradig instabil, schwankend zwischen 
Akkuspannung und Leerlaufspannung des Panels.

> der neue hat offenbar irgendwelche nicht
> wirklich sinnvollen Hysteresen einprogrammiert.

Sehr sinnvoll, damit er nicht im linearen Zustand vrrharrt.

Andreas F. schrieb:
> Der alte Lader hat nichts kurzgeschlossen, sondern den vollen Akku
> einfach weiter gepulst

Also mit Hysterese das Panel dran und weggeschaltet, nicht anders als 
der akuelle. Ob weschalten per Kurzschluss oder abklemmen passiert ist 
letztlich egal.

Es bleibt dabei: Deine Auffassung übrr die Untslauglichkeit des neuen 
Laders ist unsinnig, drine Abhilfe per Leerlaufspannungsbegrenzung 
ebenfalls.

von Andreas F. (solipo)


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Naja, was hätte von Dir auch anderes kommen können als Rechthaberei. 
Schade. Komm vorbei und schau Dir das Verhalten in der Realität an, wenn 
Du alles besser weißt.

von batman (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> Das Problem ist nämlich: Ziehe ich am Ausgang einen relativ hohen Strom,
> der laut den aktuellen Messdaten aus der Solarzelle aufgrund der hohen
> Spannung vorhanden sein müsste und deshalb vom Ausgang "erlaubt" bzw.
> eingeschaltet wird, geht der relativ kleine Akku mitunter schnell so
> weit in die Knie, dass der Laderegler die Abschaltung des Ausgangs
> vornimmt (Entladeschwellspannung), obwohl die Solarzelle auf 20V in
> praller Sonne steht. Sobald ich dann richtig Saft ziehe und unter 16V
> komme, fängt sich der Regler und macht das, was er soll.

Ist da vielleicht versehentlich die Software für eine Kaffeemaschine auf 
dem Ladecontroller?

von Andreas F. (solipo)


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Naja, trinken Chinesen Kaffee? Wenn ja, wissen wir Bescheid. Ist halt so 
ein Billigteil. Hätte aber nicht gedacht, dass das schlechter ist als 
das noch billigere Billigteil von zuvor.

Das hier ist das Ding: http://www.ebay.de/itm/272629479219

Immerhin, was man auf dem Display des Ladereglers ablesen kann in Sachen 
Ladespannungen des Akkus, die korrekt eingehalten werden, und die 
Möglichkeit, die Schwellspannungen einzustellen, ist ganz nett. Hatte 
hier im Forum einen ewig langen Faden zum Akkuladen gelesen, da kann man 
so die Akkus je nach Typ am besten betreiben.

Leider aber offenbar nur, wenn man Kaffeetrinker ist ;)

Wie gesagt, ich habe das Gefühl, dass da was mit den Schwellen nicht 
stimmt. Bis etwa 16V tut es korrekt, darüber nicht mehr. Aber ich will 
ungern die Solarzelle bei Sonnenwetter in den Schatten stellen ;)

von batman (Gast)


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Ich habe eher das Gefühl, daß da was falsch angeklemmt ist. Das 
BATTERIE-Terminal wird bei Überspannung (14,7V) getrennt. Da sollte man 
nicht das Panel dranhängen.

von Andreas F. (solipo)


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Da ist nix falsch angeklemmt. Bin ja nicht ganz blöd.

Der Akku wird bis 14,5V geladen, danach auf 13,8V gepulst. Was für ein 
Panel soll so drangehängt sein?

von Kurt B. (kurt-b)


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Andreas F. schrieb:

> Kurt, das ist genau das, was ich meinte, Danke. Aber eine Frage: Worin
> besteht hier der Unterschied zum obersten Schaltbild? Das ist ja
> lediglich spiegelverkehrt und NPN statt PNP.

Es geht auch mit PNP, dann halt alles "auf den Kopf gestellt".


> Wenn ich an der
> erstgenannten Schaltung die Last zwischen Masse und Kollektor lege,
> hätte das dann nicht denselben Effekt? Oder wie hast Du Dir die
> Schaltung genau vorgestellt?

Eigentlich schon, die Emitterwiderstände gehören dann weg.
Der Z-Diode ist noch ein Widerstand beizusteuern denn sonst fliesst 
ungebremster Strom vom + über EB-Strecke und Z-Diode gegen Masse.

 Kurt

(bei kleinen Strömen ist die Belastung der Transistoren höher als bei 
grossem.
Grund: die Transistoren befinden sich dann im "Analogbetrieb", sind also 
nicht durchgeschaltet.)

.

von batman (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> Da ist nix falsch angeklemmt. Bin ja nicht ganz blöd.
>
> Der Akku wird bis 14,5V geladen, danach auf 13,8V gepulst. Was für ein
> Panel soll so drangehängt sein?

Kann ich schlecht sehen aber wenn du schon selbst von Hysterese redest, 
die gibts auch nur am Batterieterminal. Das Solarterminal ist 
durchgehend bis 50V offen. Daß da was nicht stimmt, ist ja 
offensichtlich.

von hna32 (Gast)


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Kurt B. schrieb:
> Es geht auch mit PNP, dann halt alles "auf den Kopf gestellt".
Jepp.

> Der Z-Diode ist noch ein Widerstand beizusteuern denn sonst fliesst
> ungebremster Strom vom + über EB-Strecke und Z-Diode gegen Masse.
Nö, das würde das Regelverhalten verschlechtern.

Eine Solarzelle ist ja keine Spannungsquelle mit niedrigem 
Innenwiderstand. Hier stellt sich durch Belastung mit dem Kollektorstrom 
genau die Z-Spannung (+ Vbe des Transistors) ein, wobei der Basisstrom - 
also auch der durch die Z-Diode - dem durch die Stromverstärkung 
geteilten Kollektorstrom entspricht.
Erst wenn die Zellenspannung beim maximal möglichen Strom der Schaltung 
(im Beispiel ca. 3.8A) über der Z-Spannung liegt, ist die gefährdet.

von Kurt B. (kurt-b)


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hna32 schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Es geht auch mit PNP, dann halt alles "auf den Kopf gestellt".
> Jepp.
>
>> Der Z-Diode ist noch ein Widerstand beizusteuern denn sonst fliesst
>> ungebremster Strom vom + über EB-Strecke und Z-Diode gegen Masse.
> Nö, das würde das Regelverhalten verschlechtern.
>
> Eine Solarzelle ist ja keine Spannungsquelle mit niedrigem
> Innenwiderstand. Hier stellt sich durch Belastung mit dem Kollektorstrom
> genau die Z-Spannung (+ Vbe des Transistors) ein, wobei der Basisstrom -
> also auch der durch die Z-Diode - dem durch die Stromverstärkung
> geteilten Kollektorstrom entspricht.
> Erst wenn die Zellenspannung beim maximal möglichen Strom der Schaltung
> (im Beispiel ca. 3.8A) über der Z-Spannung liegt, ist die gefährdet.

Bedenke die Lampe zwischen Kollektor und Masse.

 Kurt

von Simpel (Gast)


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MaWin hat vollkommen recht.

Auf der Akkuseite ist lediglich ein Überladeschutz notwendig, der die 
Solarspeisung unterbricht oder runterregelt, wenn der Akku sein U_max 
erreicht. Der Verbraucher kann immer am Akku hängen, überwacht von einem 
Tiefentladeschutz. Mehr braucht es nicht, weil sich der Rest von alleine 
"regelt"...

von Andreas F. (solipo)


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Niemand widerspricht diesem Prinzip. Aber der Regler regelt das leider 
nicht richtig. Probiert es doch einfach selbst aus, wenn Ihr mir nicht 
glaubt und alles aus der Ferne besser wissen wollt.

von Kurt B. (kurt-b)


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hna32 schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Es geht auch mit PNP, dann halt alles "auf den Kopf gestellt".
> Jepp.
>
>> Der Z-Diode ist noch ein Widerstand beizusteuern denn sonst fliesst
>> ungebremster Strom vom + über EB-Strecke und Z-Diode gegen Masse.
> Nö, das würde das Regelverhalten verschlechtern.
>
> Eine Solarzelle ist ja keine Spannungsquelle mit niedrigem
> Innenwiderstand. Hier stellt sich durch Belastung mit dem Kollektorstrom
> genau die Z-Spannung (+ Vbe des Transistors) ein, wobei der Basisstrom -
> also auch der durch die Z-Diode - dem durch die Stromverstärkung
> geteilten Kollektorstrom entspricht.
> Erst wenn die Zellenspannung beim maximal möglichen Strom der Schaltung
> (im Beispiel ca. 3.8A) über der Z-Spannung liegt, ist die gefährdet.

Hab erst jetzt deine Schaltung gesehen.

Auch wenn das Regelverhalten nicht mehr so gut ist, "man macht es 
einfach nicht", das mit der Z_Diode zwischen (im Endeffekt + und -)
Jede kleine Störung, Transient, Überlast, würde diese ins Nirwana, und 
damit auch den Transistor gleich mit, schicken.

Der Transistor braucht ja auch seine "Zeit" bis er anspricht, indessen 
übernimmt die Z den Strom der dann auch noch über die BE-Strecke läuft.
Stress für alle Beteiligten, ein R löst das alles auf.

 Kurt

von Simpel (Gast)


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@Andreas

"Sobald jedoch die Sonne weniger scheint, sinkt die Solarspannung z.B.
auf ca. 15V und der Regler lässt den Strom zum Arduino wieder korrekt
durch, ohne aus dem Akku Saft zu ziehen...."

Ich schätze mal, dass es nicht an der solaren Einstrahlleistung oder gar 
an der Panelspannung liegt, sondern einfach daran, ob das Verhältnist 
von Solarleistung zu entnommener Leistung positiv oder negativ ist. Und 
wenn der Regler dann durchschaltet, wenn aufgrund eines negativen 
Verhältnisses die Akkuspannung unter die Erhaltungssschwelle abzusinken 
beginnt, ist nix faul, sondern genau das erwünschte Verhalten gegeben.

von Simpel (Gast)


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P.S. was du beobachtest, ist meiner Ansicht nach eher so, dass nicht 
zuerst die Panelspannung abfällt und dann der Regler einschaltet, 
sondern dass der Regler aus oben genanntem Grund durchschaltet und damit 
zeitgleich die Panelspannung runter zieht...

von Andreas F. (solipo)


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Letzteres mag schon sein, aber das funktioniert nur bei Spannungen unter 
16V.

Vielleicht ist das Ding auch schlicht defekt?

: Bearbeitet durch User
von batman (Gast)


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Andreas F. schrieb:
> Niemand widerspricht diesem Prinzip. Aber der Regler regelt das
> leider
> nicht richtig.

Und du hast gerne Geräte, die nicht richtig funktionieren oder warum 
reklamierst du das Ding nicht einfach?

von Andreas F. (solipo)


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Wenn ich wüsste, ob es defekt ist oder schlicht falsch programmiert, 
aber das kann ich bisher nicht sagen. Werde mir wohl das alte wieder 
beschaffen, da der Workaround nicht tut.

von Simpel (Gast)


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Wenn der Akku voll ist, und nur minimale Verbraucher aktiv sind, ist es 
doch normal, dass die Panelspannung nahe zur Leerlaufspannung hoch geht. 
Ist bei jedem nahezu unbelasteten Panel so, dazu muss noch nicht mal die 
Sonne ungezügelt draufknallen. Da muß nix mit technischen Verrenkungen 
verheizt werden, wenn ein Regler auch nur einigermaßen das macht, was 
ein Solarregler zu tun hat.
Die Panelspannung ist nicht das Kriterium, wann bzw. inwieweit der 
Regler die Solarleistung durchzuschalten hat, sondern die Verbrauchs- 
oder Akkuspannung.

Leg mal gezielt Verbraucher an den Akku, bzw. deinen Ausgang und 
beobachte das Verhalten des Systems. Wenn es dann unlogisches oder 
ineffizientes Verhalten zeigt, ist evtl. der Regler tatsächlich kaputt 
oder eine Fehlentwicklung. Beides wären für mich Gründe, das Teil 
zurückzuschicken. Falls am Regler irgendwelche Parameter 
(Schaltschwellen, Hysterese...) vom User angepasst bzw. programmiert 
werden können, wäre dort natürlich zuerst anzusetzen...

von Andreas F. (solipo)


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Ich habe es ja schon beschrieben oben. Aber z.B. einige Zahlen:

Akku ist voll, Last zieht ca. 1,5A, Solar hat 19,5V, liefert 0,3A und 
aus dem Akku werden knapp 1A gezogen. Das ergibt keinen Sinn.

Wenn bei derselben Last die Sonne etwas schwächelt und die Zelle nur 15V 
hat, dann zieht der Regler 1,5A vom Panel, das deshalb auf 15V sinkt.

von Waldemar Z. (waldemar_z)


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Wie benimmt sich der Regler, wenn du das Modul kurzzeitig kurzschließt 
in dem Moment wo ca. die Leerlaufspannung anliegt?

: Bearbeitet durch User
von hna32 (Gast)


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Kurt B. schrieb:
> Auch wenn das Regelverhalten nicht mehr so gut ist, "man macht es
> einfach nicht", das mit der Z_Diode zwischen (im Endeffekt + und -)
> Jede kleine Störung, Transient, Überlast, würde diese ins Nirwana, und
> damit auch den Transistor gleich mit, schicken.
Wenn du die Z-Diode gegen dauerhafte Überlast schützen willst, wäre bei 
Pz=3W, Uz=15V, Usolar=20V ein Widerstand von 25Ω nötig. Dieser 
Betriebszustand wird statisch sicher nicht auftreten und man konnte 
damit die gewünschte Spannungsbegrenzung nicht mehr einhalten 
(sol_shunt2_dc.png).

Die Z-Diode kann aber einmalige Impulse ziemlich gut ab (100µs Rechteck 
ca. 200W), limitierend wäre hier der Ibe des Transistors, zu dem es 
jedoch keine dynamischen Angaben gibt. Für Ibe(DC)=2A, Usolar=20V, 
Uz=15V käme man grob auf 2.5Ω. Dieser geringe Widerstand ändert die 
Spannung, aber auch den Schutz bei "Störung, Transient, Überlast" 
tatsächlich nur wenig (sol_shunt2_ac.png).

Wie dem auch sei, Solarzellen bzw. deren Verschattung ändern sich nicht 
im kHz-Bereich. Das einzige Problem könnte sich aus dem Stromripple des 
Ladereglers oder einer eventuellen Rückspeisung aus seinen 
Eingangskondensatoren ergeben.

Ich habe aber weder Lust, die Validität der Spice-Modelle im 
Frequenzbereich zu überprüfen, noch ein Modell für Zelle oder Regler zu 
erstellen. Das läßt sich im praktischen Versuch in wesentlich kürzerer 
Zeit ermitteln - und es ist vor allem nicht mehr mein Problem >:).

Man könnte natürlich auch eine bessere Version - besser in erster Linie 
bei der hier weniger relevanten Spannungsstabilität - zusammenzimmern.
z.B. https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/powzen.htm

Ich bezweifle aber, das sich damit der dynamische Widerstand über einen 
nennenswert höheren Frequenzbereich erstreckt. Vor allem aber würden 
energiereiche Transienten beide Schaltungen mit links meucheln - 
zumindest ohne dahingehend ausgelegte externe Schutzbeschaltung.

von Andreas F. (solipo)


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Waldemar Z. schrieb:
> Wie benimmt sich der Regler, wenn du das Modul kurzzeitig kurzschließt
> in dem Moment wo ca. die Leerlaufspannung anliegt?

Wenn ich die Spannung etwas runterdrücke (von ~20V Maximalwert auf ca. 
15/16V), schält der Regler den Solarstrom auf den Ausgang durch anstatt 
ihn vom Akku zu holen. Daher ja die Idee, die Spannung zu begrenzen.

Irgendwie geht der Regler ab etwa 16V in einen Modus, in dem er das 
Panel nicht richtig auf den Ausgang schält. Das funktioniert daher nur, 
wenn  entweder noch wenig Sonne auf das Panel scheint oder ich es bei 
voller Sonne schaffe, soviel Strom am Ausgang zu ziehen, wie das Panel 
liefert, damit die Spannung unter 16V sinkt.

von Waldemar Z. (waldemar_z)


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> Wenn ich die Spannung etwas runterdrücke (von ~20V Maximalwert auf ca. 15/16V), 
schält der Regler den Solarstrom auf den Ausgang durch anstatt ihn vom Akku zu 
holen.

Das habe ich schon verstanden.

Mir geht es darum, ob der Regler nach dem Kurzschluss wieder normales 
verhalten zeigt, oder landet das Panel danach wieder bei 20V?

von Kurt B. (kurt-b)


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Andreas F. schrieb:

>
> Irgendwie geht der Regler ab etwa 16V in einen Modus, in dem er das
> Panel nicht richtig auf den Ausgang schält.


Er wird halt versuchen in "24V" zu arbeiten.

 Kurt

von Andreas F. (solipo)


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Waldemar Z. schrieb:
> Mir geht es darum, ob der Regler nach dem Kurzschluss wieder normales
> verhalten zeigt, oder landet das Panel danach wieder bei 20V?

Hab das nicht explizit probiert mit dem Kurzschließen, aber wenn die 
Last sinkt und die Sonne voll scheint, beginnt das obige Verhalten 
wieder, d.h. der Saft kommt überwiegend aus dem Akku.


Kurt B. schrieb:
> Er wird halt versuchen in "24V" zu arbeiten.

Das hatte ich mir ja auch schon gedacht, aber 16-17V als Schwellspannung 
für die 24V-Erkennung wäre ja schon arg daneben. Es wäre immerhin eine 
Erklärung für das Verhalten. Wobei ich eigentlich davon ausgehe, dass 
diese Erkennung allein anhand der Akkuspannung getroffen werden kann.

von Andreas F. (solipo)


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Nachtrag: Inzwischen habe ich einen anderen einfachen Laderegler. Bei 
dem kann man interessanterweise einstellen, ob er die Erkennung 12/24V 
selbst vornehmen soll oder man manuell 12 oder 24V einstellen möchte. 
Die automatische Erkennung beginnt dort laut Handbüchlein bei 18V.

Sprich, hat der Akku > 18V, geht der Lader von einem 24V System aus. Das 
machte garantiert auch mein alter Regler so, bei dem man das aber nicht 
manuell einstellen konnte.

Eigentlich kann der 12V-Akku niemals 18V haben. Ich kann mir nur 
vorstellen, dass das Auslesen der Akkuspannung irgendwie nicht sauber 
gelöst wurde, sodass da die Solarspannung mit reinfließt und er dann 
ständig zwischen 12 und 24V hin- und herschält. Seit dem neuen Gerät ist 
jedenfalls Ruhe und alles läuft wieder wie zuvor gewohnt.

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