Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Iv-6 röhre Spannungen


von Stefan H. (stefan_h143)


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Hallo,
Ich hätte eine paar kleine Fragen:

Ich habe noch sechs iv-6 röhren rumliegen. Also vfd röhren.
Verstehe ich das jetzt richtig, dass ich an der Kathode ca 1V brauche, 
was ca 50mA Heizstrom ergibt?

Was brauche ich dann für Spannungen am gitter und an den Segmenten?
Soweit ich das jetzt gelesen habe, brauche ich am gitter 25v und an den 
Segmenten nochmal 25V mehr, also 50V.
Stimmt das so?
Denn damit wäre ich ja über den zulässigen Spannungen vom Datenblatt...

Danke schon mal im Voraus für eure Antworten!
Gruß
Stefan



http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Nixie/IV-6.htm

: Verschoben durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Stefan H. schrieb:
> Verstehe ich das jetzt richtig, dass ich an der Kathode ca 1V brauche,
> was ca 50mA Heizstrom ergibt?

Ja, besser gesagt ist das die Heizspannung.
Oft wird einfach mit (hochfrequentem) Wechselstrom aus dem gleichen 
Trafo, der auch die Anodenspannung macht, geheizt.

von Hp M. (nachtmix)


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Stefan H. schrieb:
> Soweit ich das jetzt gelesen habe, brauche ich am gitter 25v und an den
> Segmenten nochmal 25V mehr, also 50V.
> Stimmt das so?

Nein.
Die Anodenspannung ist etwa ebenso hoch wie die Gitterspannung.
+25..30V werden für statischen Betrieb genannt, +50V..70V für den 
Impulsbetrieb, also bei gemultiplexten Displays.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Danke für die schnellen Antworten!
Okay, dann passt das erste schon mal :)


Hp M. schrieb:

> Die Anodenspannung ist etwa ebenso hoch wie die Gitterspannung.
> +25..30V werden für statischen Betrieb genannt, +50V..70V für den
> Impulsbetrieb, also bei gemultiplexten Displays.

Okay, aber wie können dann die Elektronen vom gitter zum Segment kommen, 
wenn die auf dem selben Potential liegen?
Oder verstehe ich das falsch?
Ich habe die Zeichnung gefunden, daher bin ich davon ausgegangen, dass 
ich eben eine deutlich höhere Spannung am Segment brauche...
Vorerst möchte ich nicht multiplexen.

von Hp M. (nachtmix)


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Stefan H. schrieb:
> wie können dann die Elektronen vom gitter zum Segment kommen,
> wenn die auf dem selben Potential liegen?
> Oder verstehe ich das falsch?

Die fliegen durch die Maschen des Gitters hindurch bis zur Anode.
Schau mal, wie weit die Maschen sind.


P.S.:
Stefan H. schrieb:
> Vorerst möchte ich nicht multiplexen.

Dann bleib bei 25..30V.
Drei 9V-Blocks vom Discounter könnten für Experimente vorerst reichen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (stefan_h143)


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Okay, dann werde ich die Tage mal etwas rum experimentieren... Zwei 
Schuss habe ich ja frei, soll nur irgendwann ne kleine uhr werden :)
Danke für die Antworten!
Gruß
Stefan

von Hp M. (nachtmix)


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Stefan H. schrieb:
> soll nur irgendwann ne kleine uhr werden :)

Dann solltest du den Multiplexbetrieb vorsehen, weil die Helligkeit mit 
steigender Spannung überproportional ansteigt, selbst wenn man den 
mittleren Strom durch entsprechend kurze Impulse reduziert.
---> Weniger Verschleiss.

U.a. beruht das darauf, dass die durch höhere Spannung stärker 
beschleunigten Elektronen tiefer in den Phosphor eindringen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

solange Du keinen Mist mit der Heizspanung machst, passiert denen nicht 
so schnell was, sind Röhren...

LM317 mit Adj auf GND macht ca. 1,25V. Eine Schottkydiode in Reihe macht 
ca. 1V draus. 2x 1N4000 o.ä. in Reihen vom Ausgang des LM nach GND macht 
die Notbremse...

Die kleinen China-Stepdown lassen sich auch gut auf 1V bringen, den 
Einstellregler aber besser gegen einen passenden Festwiderstand tauschen 
und auch die Dioden als Notbremse hinten ran.
25-30V mit einem China-Stepup. Versorgung aus einem 5V USB-lader. Seine 
VFD-Uhren multiplexen, entweder 2x '595 oder ein MCP23S17 und ULN28xx 
als Highsidetreiber für Gitter und Segmente.
Gesteuert von einem ESP8266, Uhrzeit per NTP.

Ich muß ihn mal fragen, ob er mal Bilder macht, er wohl inzwischen 7 
oder 8 Uhren rumstehen, VFD und Nixie in verscheidenen Gößen. Die 
Ukrainer haben noch genug von den Röhren, man muß bei ebay nur öfter mal 
schauen, damit man nicht zuviel Geld dafür ausgibt.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (stefan_h143)


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Also soweit komme ich eigentlich zurecht.
Aber ich hätte noch eine Frage zu dem

Hp M. schrieb:
> Dann solltest du den Multiplexbetrieb vorsehen, weil die Helligkeit mit
> steigender Spannung überproportional ansteigt, selbst wenn man den
> mittleren Strom durch entsprechend kurze Impulse reduziert.
> ---> Weniger Verschleiss.

Leben die VFD´s wirklich deutlich länger, wenn man sie Multiplext?
Ich würde eigentlich gerne darauf verzichten, weil das mit 
Shutterbrillen beim 3D-Filme gucken immer so nervig flackert...

Gruß Stefan

von Hp M. (nachtmix)


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mach, was du für richtig hältst.
Bei einer Uhr würde ich es allerdings schon für wünschenswert halten, 
wenn das Display nicht schon nach einem Jahr schlapp macht.
Mit Zusatzforderungen wie Shutterbrille kann natürlich niemand rechnen, 
aber du musst ja nicht so langsam multiplexen, wie es z.B. bei LCDs 
üblich ist.
Vielleicht kannst du etwas über die verschiedenen Betriebsbedingungen 
aus dem  originalen Datenblatt entnehmen. Mein Russisch ist leider nicht 
so gut: http://www.tube-tester.com/sites/nixie/dat_arch/IV-6.pdf

von Joerg L. (Firma: 100nF 0603 X7R) (joergl)


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Hp M. schrieb:
> mach, was du für richtig hältst.
> Bei einer Uhr würde ich es allerdings schon für wünschenswert halten,
> wenn das Display nicht schon nach einem Jahr schlapp macht.

???
Mein ITT synchrotronic Radiowecker war VFD, nicht gemultiplext, 24/7 in 
Betrieb, und wurde >>20 Jahre alt. Oder sind moderene VFDs 
empfindlicher?
Das einzig grauselige war das viel zu helle VFD. Trotz automatischer 
Helligkeitsanpassung hat das Display nachts das ganze Zimmer beleuchtet.
Hier habe ich ein Bild gefunden:
https://uhrforum.de/attachments/692561d1379705143-vintage-itt-synchrotronic-radiowecker-digitalwecker-70er-jahre-synchrotronic.jpg

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