Hallo zusammen, es ist zunächst nur eine Gedankenspielerei zu einem komplexen Thema. Komplex genug, um Antworten wie "lass die Finger davon" oder "studier' erst mal 10 Semester HF-Technik und sammel' dann 5 Jahre Praxis" auszulösen - das weiß ich. Es geht um digitale, einkanalige, portable Audioübertragung. Funkmikrofone, Taschensender u.s.w.. Gibt's zu Hauf in analog, und meines Wissens nach auch einige in digital. Was mich, ehrlich gesagt, wundert, denn mit hoher Qualität und latenzfrei sehe ich kaum eine Möglichkeit, mit akzeptabler Bandbreite gesetzeskonform zu übertragen. Mir geht es um einen Einblick in die verwendeten HF-Techniken, der digitale Audioteil ist vergleichsweise trivial. Modulationsverfahren (ich gehe von QAM aus), Forward Error Correction (der "Transport stream"), evtl. latenzfreie Kompression, weiteres? Gibt es besonders geeignete Hardware bzw. ICs dafür? µCs mit HF, z.B. die CC430-Serie von TI, müsste ich mir mal ansehen, aber ich vermute, die werden mit Bandbreite bzw. Datenrate nicht hinkommen. HF-Frontends - ich weiß, es gibt welche von Maxim, aber sicherlich auch viele andere - kämen wahrscheinlich eher in Frage. Ein Signalaufbereitung dazu, also die "Aufbereitung" der Daten und die Erzeugung der I/Q-Signale, würde vielleicht ein schneller und sparsamer Prozessor oder ein FPGA machen... Dahinter steckt nicht nur viel Theorie, praktisches Know-How und Erfahrung. Sich ständig ändernde gesetzlich Regelungen kommen auch noch dazu. Dennoch: Über Tipps, wie so eine Lösung in der Praxis aussieht, "wo der Hase lang läuft", wäre ich dankbar. Zunächst möchte ich nur mehr, aber nicht alles wissen. Siehe oben. Grüße, DZDZ PS: Man kann ein S/PDIF-Signal direkt über billige FBAS-Sender übertragen, vorausgesetzt, das weder Sender noch Empfänger eine Schwarzwertklemmung machen wollen. Das ist aber oft der Fall (oder es geht trotzdem). Nur eine professionelle Lösung ist es nicht.
Einige?? Die aktuellen professionellen funkmikrone sind alle digital.
Ich muss zugeben, dass mir der neuste Stand der Technik nicht gerade klar war. Aber "alle" sind es wohl doch nicht. Kurzer Blick bei Sennheiser (der sich dank einer Webseite, die durch einen besonders geringen und unzugänglichen Informationsgehalt auszeichnet, aber dafür wahrscheinlich den Designer-Preis "das blumigste Marketing-Gebrabbel" verdient, so dass es letztendlich dann doch ein ziemlich langer Blick wurde): Von 7 Wireless-Serien sind 3 digital. Wahrscheinlich, jedenfalls... Und wie groß die Marktdurchdringung ist, spielt eine noch größere Rolle. Vor nicht allzu langer Zeit gab es bei Sennheiser Deutschland kein, nur bei Sennheiser USA mindestens ein digitales System. Meine ich... Was lerne ich daraus? Nur dass die Digitalisierung weiter ist, als ich meinte. Und das technisch hochwertige Artikel offensichtlich fast nur noch an technisch unbedarfte Dumpfbacken verhökert werden. Die Marketing-Abteilungen werden schon wissen, was sie tun. Mich lechzt aber nach mehr technischen Input. DZDZ
Servus, zumindest in den Frequenzbereichen von 470 - 694 MHz wir bei digitalen Anlagen kein QAM eingesetzt. Gesendet wird ein codierter Bitstream auf 1 Träger pro Hand oder Taschensender. Shure z.B mit der ULX-D Serie hat gegenüber der UHF-R Serie die Sender verbessert bezüglich der Einstrahlung in die Sendeendstufen von anderen Sendern der Serie. Dadurch entstehen nur noch wenige und sehr schwache IM3 Produkte. Somit bekommen die in Ihre übliche Schaltbandbreite von 60 Mhz zwischen 60 und 70 Sendestrecken unter. Bei der UHF-R warens gerechnet mit "more Frequencies" grade mal 48. Die Latenz der ULX-D soll bei 2 ms liegen (Aussage eines Shure Mitarbeiters), das wäre weniger als die übliche Latenz digitaler Mischpulte. Vieleich komme ich ja mal in den Genuss ein ULX-D zu testen und auch zu messen was Latenz angeht. 2ms wären ca. 70 cm. Weg zwischen Schallquelle und Mic der gegenüber der Analogen Serie dazukäme, das sollte kein Problem darstellen. Gruß René
Der Zahn der Zeit schrieb: > Es geht um digitale, einkanalige, portable Audioübertragung. > Funkmikrofone, Taschensender u.s.w.. Gibt's zu Hauf in analog, und > meines Wissens nach auch einige in digital. Was mich, ehrlich gesagt, > wundert, denn mit hoher Qualität und latenzfrei sehe ich kaum eine > Möglichkeit, mit akzeptabler Bandbreite gesetzeskonform zu übertragen. Definiere "latenzfrei"! Schall breitet sich bekanntermaßen deulich langsamer als eine EM-Well aus. Da hört von zwei Gästen die einige hundert Meter von der Bühne wegstehen, der mit dem drahtlosen Empfänger eher was als der mit unbewaffneten Ohr. Genaugemohmen erfüllt ein D-Netz Handy schon deine Forderung, ja gut die NF-Bandbreite ist mit 3.5 resp 7 kHz nicht übermäßig hoch aber für das normale Diskogeschädigte Gehör reichts allemal. DECT kommt inzwischen mit bis zu 64kbit/sec daher. Und was ist mit Bluetooth, das würde doch gerade für sowas entwickelt? Da mal ein kleiner Test: http://10toptest.de/vergleich/beste-funkmikrofone/
C. A. Rotwang schrieb: > Da hört von zwei Gästen die einige > hundert Meter von der Bühne wegstehen, der mit dem drahtlosen Empfänger > eher was als der mit unbewaffneten Ohr. Das Problem hierbei ist nicht die Latenz einer einzelnen Komponente, sondern die Summer aller. Vom Funkmikro geht es auf ein digitales Pult, über diverse Effektgeräte, dann die DSP im Endstufenprozessor und endlich kommt es am Lautsprecher raus. Das ist weniger ein Problem für die Zuhörer als fürs Bühnenmonitoring, bei dem der Künstler sich ja möglich direkt hören will. Latenzen von unter 2ms sind also nicht übertrieben, sondern die obere Grenze dessen, was man noch nicht so mitkriegt.
C. A. Rotwang schrieb: > Definiere "latenzfrei"! Hast Recht. "Latenzarm" hätte ich schreiben sollen. Ich definiere das so, dass Latenzen durch hohe Kompression (MP3) zu hoch wären, wobei ich zugeben muss, dass ich nicht weiß, wie hoch sie bei MP3 tatsächlich mindestens wären. Latenzen, die "kurzen" akustischen Strecken entsprechen, sind zwar nicht latenzfrei - aber die meine ich damit. Definiere "kurze Strecke": Strecken, die deutlich geringer sind, als die natürlichen akustischen Strecken auf der Bühne. Die von René genannten 2 ms / 70 cm betrachte ich eindeutig als "kurz". > Und was ist mit Bluetooth, das würde doch gerade für sowas entwickelt? Na, wohl eher nicht. Damit könnte man einen Karaoke-Abend, aber keine Bühnenshow technisch bewältigen. Qualität: Die üblichen Funkmikros sind nicht für Telefonie, sondern für Studiobetrieb gedacht. 44.1 oder 48 kHz/16 Bit, unkomprimiert (oder verlustlos) dürfte das Minimum sein. René: Danke für die Info. > ein codierter Bitstream Ist damit ein PCM- oder gar ein DSD-Bitstream gemeint? Letzteres wohl eher nicht. DZDZ Matthias S. schrieb: > Das Problem hierbei ist nicht die Latenz einer einzelnen Komponente, > sondern die Summer aller. Hierzu eine technische Frage, die ich mangels praktischer Erfahrung stelle: Wird das Signal der Bühnenmonitore nicht ziemlich früh in der Konsole aus den Eingangszug abgezweigt, bestenfalls nach einem Equalizer? Also z. B. ohne Effektgeräte? Wie auch immer, natürlich ist eine geringe Latenz ebenso wie eine durchgehend hohe Signalqualität sehr erstrebenswert. Und ein paar Geräte sind da immer noch hintereinander. Vielleicht sollte man nur für die Monitore einen rein analogen Weg vorsehen. Der muss ja nicht qualitativ so perfekt sein. Selbst wenn noch eine ADC-DAC-Kombination dazwischen wäre, käme man mit wenigen 100 µs zusätzlicher Latenz hin.
Der Zahn der Zeit schrieb: > Ist damit ein PCM- oder gar ein DSD-Bitstream gemeint? Letzteres wohl > eher nicht. Also leider steht im Datenblatt nichts zur Modulation nur das es ein 48kHz / 24 Bit Signal mit AES256 Verschlüsselung ist. Ubertragen werden 20Hz - 20 kHz linear, was eigentlich immer bedeutet max +-3dB an den Grenzen. Maximale Sendeleistung sind 20mW Bandbreite <200kHz. Könnte also auch ein FM signal sein oder ein 2psk. Kann ja bei Gelegenheit mal unseren Ansprechpartner von Shure fragen ob der mehr weiß bzw. sagen darf. Gruß René
Der Zahn der Zeit schrieb: > Wird das Signal der Bühnenmonitore nicht ziemlich früh in der > Konsole aus den Eingangszug abgezweigt, bestenfalls nach einem > Equalizer? Also z. B. ohne Effektgeräte? Wie auch immer, natürlich ist > eine geringe Latenz ebenso wie eine durchgehend hohe Signalqualität sehr > erstrebenswert. Und ein paar Geräte sind da immer noch hintereinander. > Vielleicht sollte man nur für die Monitore einen rein analogen Weg > vorsehen. Der muss ja nicht qualitativ so perfekt sein. Selbst wenn noch > eine ADC-DAC-Kombination dazwischen wäre, käme man mit wenigen 100 µs > zusätzlicher Latenz hin. Die Signale fürs Monitoring gehen normalerweise über die Auxwege im Kanalzug auf die Auxgruppe und dann analog oder neuerdings per Dante zur Box auf der Bühne. Übrliche Digitalpulte haben bei 48kHz etwa 2,7ms Latenz, heißt rein -> durch den Kanalzug -> Summe -> raus. Ist noch ne Gruppe dazwischen addiert sich noch was dazu. Wieviel das genau ist müsste ich versuchen aus den Doks rauszubekommen. Bei einer Soundcraft VI merkt man aber ein deutliches Phasing sobald man ein Signal aus den Kanalzug einmal direkt zur Summe und einmal zusätzlich durch einen Gruppenkanal und dann zur Summe schickt. Effekte im Kanal machen normalerweise keine zusätzliche Latenz es sei denn die hängen extern dran. Dann kommen wieder die Latenzen des Kanaldurchlaufs zur Geltung. Gruß René
René S. schrieb: > Effekte im Kanal machen > normalerweise keine zusätzliche Latenz Fürs Monitoring zapft man natürlich so früh wie möglich in der Kette, aber das geht nicht immer, man denke nicht nur an Gesang, sondern eben auch an Instrumente, die intern schon Effekte benutzen und dann auf die Monitore geschickt werden. Es gibt auch Künstler, die auf den Monitoren ihre Stimme 'Post Effect' haben wollen, mit allem PiPaPo. Wir haben in der Band mit Cubase und Latenzen rumgespielt und sind so bei max. 4ms gelandet, die akzeptabel für einen Gitarristen waren, wenn er sein Instrument über Kopfhörer zurückgespielt bekam. Alles darüber war verwirrend.
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Der Zahn der Zeit schrieb: > C. A. Rotwang schrieb: >> Definiere "latenzfrei"! > Hast Recht. "Latenzarm" hätte ich schreiben sollen. Ich definiere das > so, dass Latenzen durch hohe Kompression (MP3) zu hoch wären, wobei ich > zugeben muss, dass ich nicht weiß, wie hoch sie bei MP3 tatsächlich > mindestens wären. Latenzen, die "kurzen" akustischen Strecken > entsprechen, sind zwar nicht latenzfrei - aber die meine ich damit. > > Definiere "kurze Strecke": Strecken, die deutlich geringer sind, als die > natürlichen akustischen Strecken auf der Bühne. Die von René genannten 2 > ms / 70 cm betrachte ich eindeutig als "kurz". > >> Und was ist mit Bluetooth, das würde doch gerade für sowas entwickelt? > Na, wohl eher nicht. Damit könnte man einen Karaoke-Abend, aber keine > Bühnenshow technisch bewältigen. > > Qualität: Die üblichen Funkmikros sind nicht für Telefonie, sondern für > Studiobetrieb gedacht. 44.1 oder 48 kHz/16 Bit, unkomprimiert (oder > verlustlos) dürfte das Minimum sein. Interessante Darstellung, man lernt nie aus. Vielleicht kann man das Problem mit dem Live-Monitoring und Latenz nur lösen indem man unterschiedliche Bandbreiten bei Bühne und Studio ansetzt. Welche Bandbreite hat ein Bühnen-Monitor-Lautsprecher, also der Kasten der dem Zupfgeigenhansel seine selbst erzeugten Klanggemälde ins Gehör bläst? Ich bezweifle, das dazu 44.8 KHz nötig sind. Ebenso Live-Auftritte. Bei Studio ist es natürlich was anderes. Aber fürs Studio lässt man sich auch gerne komplett verdrahten (Tonabnehmer/Kopfhörer) da brauchts drahtlos nicht. Anders bei den Bühnenakrobaten. Für Latenzarm wirst du um analog kaum drumherum kommen. Es gibt zwar auch schnelle AD-Wandler (Flash/Parallel-AD) statt der langsamen SigmaDelta-Wandler, das Problem wird aber die "Kanalcodierung" sein, also die erwähnte QAM, fehlerkorrektur, Datenkompression. Eine FM mit leichten Narrowband könnte da der Königsweg sein, da scheint nach kurzem überfliegen einiges zum Thema HiFi FM Übertragung zu finden sein: http://www.noretron.fi/sendfile.php?site_id=3&act_id=11&manu_id=59&file_id=552&PHPSESSID=0939307198c060c623e1222bcd398cef . Wenn digital dann mit "analoger Störsicherung", ohne Datenkomprimierung und mehrwertige Datenwort (bspw multiphase Codierung, QAM, spread spectrum), das verlangt aber eine höhere Bandbreite, die man selten in den öffentlichen Bändern hat. Das ist dann aber ein rechtliches und kein technisches Problem. Das kann man lösen indem man schaut ab wann man eine und welche "Sendelizenz" braucht. Für Geräte kleinster Send-Leistung (< 1mW) gibt es bspw. den UWB - Bereich -> Ultrabreitband. http://emf2.bundesnetzagentur.de/pdf/UWB-BNetzA.pdf https://de.wikipedia.org/wiki/Ultrabreitband
Grad gefunden, da wird auf einige probs bspw Latenz beim monitoring eingegangen: http://blog.shure.com/top-8-microphone-myths-exposed/ Lösung ist wie oben genannt, frühes Auskopplen in Richtung Monitor: "Some USB mics ... have built-in headphone amps and provide direct monitoring of the input signal before the analog-to-digital conversion." UWB-Mics gibs/Gabs(?) auch schon am Markt: http://www.audio-technica.com/cms/wls_systems/e7dd603ca6147a97/
René S. schrieb: > Also leider steht im Datenblatt nichts zur Modulation nur das es ein > 48kHz / 24 Bit Signal mit AES256 Verschlüsselung ist. Ubertragen werden > 20Hz - 20 kHz linear, was eigentlich immer bedeutet max +-3dB an den > Grenzen. Maximale Sendeleistung sind 20mW Bandbreite <200kHz. Könnte > also auch ein FM signal sein oder ein 2psk. Hallo René, das ist schon sehr informativ! 48 kHz / 24 Bit hatte ich vermutet. Ein typischer, für solche Anwendungen konzipierter ADC ist der PCM4201. Er hat eine Grenzfrequenz von 21.7 kHz. Aber nicht bei -3 dB, sondern bei -0.005 dB. Er ist nur 1-kanalig und hat eine sehr geringe Leistungsaufnahme. AES-Verschlüsselung überrascht mich, aber auch nur, weil ich vorher nicht nachgedacht habe. Es ist nahe liegend, dass sie erforderlich ist. Aber sie kostet, meine ich, ziemlich viel Rechenleistung. FM, also analog, wird es ja wohl kaum sein, wenn schon ein ADC und Verschlüsselung drin steckt. 200 kHz Bandbreite - ganz schön viel. Aber es wundert mich nicht. Ich weiß nicht, wie der Bandbreitenbedarf bei xPSK ist, bei QAM müsste ich es abschätzen können: 48 kHz * 24 Bit = 1.152 MBit/s. Abzüglich vielleicht einer einfachen latenzlosen Kompression (A-law, µ-Law), zuzüglich einer Menge Bits für FEC (Forward error Correction), Bit-Takt mit - wie heißt das Verfahren, bei dem aus z. B. aus 4 Bit 5 Bit gemacht werden und so eine Taktregenerierung immer möglich ist? 4B/5T oder so? Kommen noch weitere Daten hinzu? Na ja, die Größenordnung bleibt ca. 1 MBit/s. Nehmen wir QAM für die 200 kHz Bandbreite an: Soweit ich weiß, ist die Bandbreite eines (idealen) QAM-Signals gleich seiner Baudrate. Bei 200 kHz müssten also 5 bis 6 Bit pro Schritt übertragen werden, also QAM 32 bis 64. Nicht unrealistisch. Jetzt schriebst du weiter oben: > Somit bekommen die in Ihre übliche Schaltbandbreite von 60 Mhz > zwischen 60 und 70 Sendestrecken unter. Zum Einen: Was ist die Schaltbandbreite? Ist es ein freigegebenes Frequenzband für Funkmikrofone? Ich hätte gewettet, dass die Funkmikro-Hersteller unter Frequenzmangel leiden und derartige Bandbreiten ein feuchter Traum sind - aber ich kann mich ja auch gewaltig täuschen. Oder können die das zwar technisch, dürfen das aber legal nur außerhalb der 3-Meilen-Zone? Auf Kreuzfahrtschiffen? Mehr oder weniger eine reine Marketingaussage? Zum Zweiten: Das wären 1 MHz pro Funkstrecke. Bei 200 kHz Bandbreite pro Signal ein überaus üppiger Sicherheitsabstand. Klingt zunächst unsinnig, könnte sich aber mit der IM3-Problematik erklären lassen. Ich meine mitbekommen zu haben, dass die Berechnung der Belegung von zur Verfügung stehenden Kanälen zwecks optimaler Vermeidung von gegenseitigen Intermodulationsstörungen eine kleine Wissenschaft für sich ist. C. A. Rotwang schrieb: > Vielleicht kann man das Problem mit dem Live-Monitoring und Latenz nur > lösen indem man unterschiedliche Bandbreiten bei Bühne und Studio > ansetzt. Welche Bandbreite hat ein Bühnen-Monitor-Lautsprecher, also der > Kasten der dem Zupfgeigenhansel seine selbst erzeugten Klanggemälde ins > Gehör bläst? Ich bezweifle, das dazu 44.8 KHz nötig sind. Das sehe ich auch so. Allerdings mit fast umgekehrten Konsequenzen: Je niedriger die Abtastrate eines ADCs /DACs ist, desto größer wird seine Latenz. Ich habe mich ziemlich intensiv damit befasst. Daher meine Idee, den Monitor-Weg komplett analog zu machen. Notfalls, indem auch z. B. dem digitalen Equalizer im Eingangszug noch ein analoger parallel geschaltet wird, der identisch parametriert wird, nur um die Latenz gering zu halten. Unterm Strich aber wohl eher eine Schnapsidee. Im Noretron-Artikel, den ich vielleicht wirklich mal richtig lesen sollte, fand ich:
1 | The hopes are that digital wireless systems might alleviate |
2 | some of the problems encountered with the present analog |
3 | FM systems that now exist, and produce equal or higher |
4 | quality audio performance. It is much too early (as of the |
5 | date of this writing) to delve into the intricacies of comparative |
6 | digital radio techniques, so this guide is focused on the |
7 | FM principle. |
Wann wurde der Artikel geschrieben???
> Das ist dann aber ein rechtliches und kein technisches Problem.
Natürlich interessieren mich nur Ansätze, die die rechtlichen
Rahmenbedingungen einhalten. Solche Rahmenbedingungen gibt es ja für
Funkmikrofone.
Grüße an alle
DZDZ
Der Zahn der Zeit schrieb: > Zum Einen: Was ist die Schaltbandbreite? Ist es ein freigegebenes > Frequenzband für Funkmikrofone? Ich hätte gewettet, dass die > Funkmikro-Hersteller unter Frequenzmangel leiden und derartige > Bandbreiten ein feuchter Traum sind - aber ich kann mich ja auch > gewaltig täuschen. Damit ist die Differenz zwischen kleinster und größter Frequenz eines Bandes gemeint. Da ist jeder Hersteller frei in der Wahl.Shure z.B. teilt das mögliche Band in Bereiche zu 60 MHz auf. Sennheiser hat größerere Schaltbandbreiten, zumindest bei den Profisystemen Hier mal die Frequenzcodes der Shure UHF-R Serie G1E 470 - 530 MHz H4E 518 - 578 MHz J5E 578 - 638 MHz K4E 606,125 MHz - 665,875 MHz L3E 638 - 698 MHz fallen weg wegen Digitaler Dividende 1 und 2: M5E 694,125 - 757,875 MHz P8 710 - 790 MHz R9 790 - 865 Mhz Freigegeben zur Sekundärnutzung für Funkmikros in D sind kostenpflichtig 470 - 608 MHz, 614 - 703 und 733 - 823 ohne die Bereiche die durch digitale Dividende 1 und 2 wegfallen 822 - 830 und 863 - 865 kommt noch als ISM-Band kostenlos dazu Shure nutzt PSK und FSK sowie einem dem Betriebsgeheimnis unterliegendem Komprimieralgorithmus https://shuredeutschland.wordpress.com/2013/07/10/funktechnik-digital-vs-analog/ Dort steht allerdings auch das die ULX-D 2,9ms Latenz hat... die Nachkommastelle hat unser Ansprechpartner beim letzten Telefonat wohl unterschlagen ;) Gruß René
Der Zahn der Zeit schrieb: > Zum Zweiten: Das wären 1 MHz pro Funkstrecke. Bei 200 kHz Bandbreite pro > Signal ein überaus üppiger Sicherheitsabstand. Klingt zunächst unsinnig, > könnte sich aber mit der IM3-Problematik erklären lassen. Ich meine > mitbekommen zu haben, dass die Berechnung der Belegung von zur Verfügung > stehenden Kanälen zwecks optimaler Vermeidung von gegenseitigen > Intermodulationsstörungen eine kleine Wissenschaft für sich ist. Lad dir doch mal bei Shure die Wireless Workbench runter und lass dir mit einem System deiner Wahl ein Setup rechnen bzw vergleiche mal UHF-R mit ULX-D. Ich habe erst letztens unser gesamtes Setup neu gerechnet damit weil dank DD2 ein DVB-T2 Sender in unseren Bandbereich umgezogen ist... glücklicherweise können wir die Anlage in Zonen Aufteilen, sonst wäre mit 50 Strecken nix mehr gewesen. Aus 60 - 8 MHz Bandbreite (1 Kanal dur DVB-T abgezogen) bekomme ich max 45 Strecken die nur funktionieren weil die Kanalabstände am Minimum liegen. Bei vollen 60 MHz sinds aber auch nur 48 Kanäle die maximal gleichzeitig am gleichen Ort funktionieren. Gruß René
Hallo René, es ist also offensichtlich so, das professionelle Betreiber das gesamte Fernsehband nutzen können, wobei sie natürlich darauf achten müssen, niemanden zu stören. Das war mir bisher nicht klar. Nur die paar MHz im ISM-Band sind frei und kostenlos nutzbar. So ergibt das mit 60 MHz Schaltbandbreite Sinn. In dem verlinkten Artikel werden ja einige Details verraten. Aber nicht, wie Shure es schafft, die Zeit rückwärts laufen zu lassen: https://shuredeutschland.files.wordpress.com/2013/07/analogfunk_fm_rauschen_tn.jpg Na gut, es ist ja nur eine künstlerische Darstellung. Man kann es also als Künstlerpech verstehen:-) Mit PSK dürfte eine höhere Bandbreite erforderlich sein, dafür gibt es gute Gründe und, um wieder Bandbreite zu sparen, irgendeine "fantastisch klingende" Kompression. Danke nochmal für die viele Info! Du steckst ja richtig tief drin in dieser Thematik. DZDZ
Der Zahn der Zeit schrieb: > es ist also offensichtlich so, das professionelle Betreiber das gesamte > Fernsehband nutzen können, wobei sie natürlich darauf achten müssen, > niemanden zu stören. Das war mir bisher nicht klar. Nur die paar MHz im > ISM-Band sind frei und kostenlos nutzbar. So ergibt das mit 60 MHz > Schaltbandbreite Sinn. Naja das die Funkmikros jemanden stören ist eher unwahrscheinlich. Analog FM Moduliert sind max 50mW zulässig mit 200kHz Kanalbandbreite, Digital sogar nur 20mW. Im ISM Band ncoh weniger 10mW. Es ist eher so das wir uns um die Sender herum verteilen müssen da diese eine Nutzung des gleichen Kanals unmöglich machen. Seit DVB-T sind die 8MHz eine Kanals immer komplett unnutzbar, bei Analog war es sogar moglich zwischen 2 TV Sender, auch wenn sie direkt auf benachbarten Kanälen lagen, noch 3 - 5 Mikros an die Kanalgrenzen zu quetschen. Heutzutage muss man sogar 100Khz Abstand lassen zur Kanalgrenze eines DVB-T Senders sonst stört der schon. Die Geräte für den Privatanwender im ISM Band sind sogar von der Schaltbandbreite direkt aufs ISM Band begrenzt, bzw. wenn sie von 822 - 865 gehen dann lassen sich Frequenzen außerhalb des ISM Bandes nicht einstellen. Und ja. Ich arbeite in einem Kulturzentrum u.a. als Messtechniker und Problemlöser für den Bereich. Gruß René
Matthias S. schrieb: > Wir haben in der Band mit Cubase und Latenzen rumgespielt und sind so > bei max. 4ms gelandet, die akzeptabel für einen Gitarristen waren, wenn > er sein Instrument über Kopfhörer zurückgespielt bekam. Und wie groß ist der Jitter, mit dem er dann dazu seine Gitarrensaite anschlägt?
Wolfgang schrieb: > Und wie groß ist der Jitter, mit dem er dann dazu seine Gitarrensaite > anschlägt? Das ist schwer in Zahlen zu fassen. Kannst du aber selber ausprobieren. Nimm dir eine E-Gitarre, schick sie durch ein Delay und spiel dir das auf die Kopfhörer. Das ist sehr verwirrend, wenn du den Originalton des Instrumentes nicht mitbekommst.
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