Forum: Platinen EAGLE Nutzen erstellen, Platinen brechbar


von MOBA 2. (Gast)


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Hallo,

ich habe div. Platinen die ich fertigen und bestücken lassen möchte.
Nun ist es so, dass ich dazu einen Nutzen brauche, wo die Platinen 
brechbar sind (klar) und ein 10mm Rand drumrum ist, der auch abbrechbar 
ist.

Wie macht man das in Eagle (6.2)?

Zum einen ist da die Frage, wie man einen Nutzen an sich erstellt, zum 
anderen die Frage, wie man es hinbekommt, das die Platine brechbar ist 
an den gewissen Stellen, und nicht komplett durchgesägt wird?!


Vielen Dank für Hilfe.



Ich nutze übrigends firstPCB.com. Weiß jmd was dort unter Panel mit 
Route Process gemeint ist?! Was sollte ich da auswählen?

Habe bis dato dort immer nur Einzelplatinen bestellt, das war super. 2 
Wochen Lieferzeit per TNT.

von Sebastian S. (amateur)


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Das klingt teuer!

Vieles von den, was Du Dir wünschst, kannst Du nur mit dem jeweiligen 
Platinenhersteller abklären.

Es geht also nicht nur um das "Malen".

Es geht um das: Wie.

Also eine tiefe Gravur oder eine Linie aus Durchbrüchen. Oder was einem 
sonst noch so einfällt.

von Charly B. (charly)


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i zeichne im layer 20 die FR-kontur mit 2mm breite und baue
je nach groesse 1-2mm breite stege ein

mein hersteller 'versteht' das

von PeterL (Gast)


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ich schreibe im Dimension Layer zur Bruchkante einfach "scoring" dazu.
Die Leiterplattenhersteller haben sich noch immer ausgekannt

von A.. P. (arnonym)


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Bei SeeedStudio kann man das über das Milling-Layer, welches 
ursprünglich dafür gedacht ist, machen.

Einfach die Außenränder des Nutzen wie gewohnt im Dimension-Layer mit 
Dicke 0 festlegen. Sämtliche Zwischenräume, runde Ecken etc. werden dann 
durch Linien im Milling-Layer abgebildet. Bruchstege sind dabei einfach 
Unterbrechungen in einer solchen Linie. Ich nehme als Breite für die 
Fräsungen immer 2,54 mm, hat sich gut bewährt. Zusätzlich dazu versehe 
ich immer die Bruchstege mit sogenannten "mouse bites", kleine Löcher in 
den Stegen, die das Abbrechen noch vereinfachen.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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MOBA 2. schrieb:
> die Frage, wie man einen Nutzen an sich erstellt
Den Nutzen erstellt am Besten aus den Gerberdaten einer, der sich damit 
auskennt. EAGLE ist nicht das richtige Werkzeug zur Nutzenerstellung.

von A.. P. (arnonym)


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Lothar M. schrieb:
> EAGLE ist nicht das richtige Werkzeug zur Nutzenerstellung.

Was wäre denn ein solches richtiges Werkzeug, dass zum Erstellen eines 
Nutzen gedacht ist? Benutzen Platinenhersteller zusätzlich spezielle 
Programme, um aus bereits fertigen Gerbern einen Nutzen zu erzeugen?

Zugegeben, das ganze Rumkopieren der fertigen Board-Dateien in Eagle auf 
den Nutzen und damit evtl. verbundenes Ausrichten, Rotieren etc. ist 
schon etwas aufwändiger. Wenn man aber ein recht einfaches Platinchen 
hat, welches sich in einem perfekten Raster zu einem Nutzen 
zusammensetzen lässt, so hat man das in ein paar Minuten erledigt.

von Georg (Gast)


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MOBA 2. schrieb:
> dass ich dazu einen Nutzen brauche, wo die Platinen
> brechbar sind (klar)

Nicht so klar: es gibt 2 Möglichkeiten, Ritzen (ergibt nur gerade 
Bruchstellen, also hauptsächlich für rechteckige Platinen) oder 
Ausfräsen, wie normaler Umriss, nur dass Stege stehenbleiben.

Hersteller fragen (ist IMMER sinnvoll).

Georg

von Christian B. (luckyfu)


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A.. P. schrieb:
> Benutzen Platinenhersteller zusätzlich spezielle
> Programme, um aus bereits fertigen Gerbern einen Nutzen zu erzeugen?

Ja, die Verwenden CAM Software. Das verbreitetste System ist Genesys. 
Damit kann man Leiterzüge bearbeiten, Fräskonturen erstellen incl. 
Fräserauswahl, Drehrichtung, Geschwindigkeit... gleiches beim bohren. 
Die Möglichkeiten sind vollkommen anders, weil der Zweck ein vollkommen 
anderer ist.
Du lieferst dem Hersteller ein paar Gerber Dateien, die den Stand 
darstellen, wie du die Platine haben willst. Die wird der Fertiger aber 
so nicht produzieren, denn beim Fertigen gibt es physikalisch bedingte 
Gegebenheiten, die eine vorherige Anpassung der Daten erforderlich 
machen. Durchkontaktierte Bauteilbohrungen (nicht unbedingt bei Vias) 
werden z.B. deutlich größer gebohrt als du das in den Daten angibst. 
Gleiches bei Leiterzügen: die werden verbreitert um die Unterätzung 
später im Prozess auszugleichen.
Das geht soweit, daß die Daten sogar gestreckt werden (Beim Multilayer), 
denn das FR4 ist eben kein Stück Blech. Wenn der gesamte 
Fertigungsnutzen nur 1:1 Kopien des Layouts enthielte würde das nicht 
funktionieren, da dann die Platinen, die am entferntesten vom 
Nutzen-Nullpunkt liegen die Bohrungen nicht mehr in den Pads hätte.

Am besten gibst du eine Zeichnung mit, wie du den nutzen haben willst. 
Den Rest macht die CAM Abteilung deines Fertigers (LP-Fertiger oder 
teilweise macht das auch der Bestücker)

Nichtsdestotrotz kann man mit höherwertigeren Layouttools auch 
Liefernutzen Generieren. Das geht z.B. mit Altium selbst mit 
unterschiedlichen Platinen (aus unterschiedlichen Projekten) recht 
simpel...

Georg schrieb:
> Nicht so klar: es gibt 2 Möglichkeiten,

Es gibt mindestens eine 3.: Frässtege mit Brechbohrungen. Damit kann man 
die Platinen dann auch ohne Werkzeug aus dem Nutzen lösen. Oder man 
kombiniert z.B. Frässtege mit Ritzungen.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Bevor hier Missverständnisse aufkommen: umgangssprachlich sagt man zwar 
"brechbar", das bedeutet aber nicht, dass man die Leiterplatte in die 
Hand nehmen und wie eine Tafel Schokolade durchknicken kann.

SMD-Bauteile, insbesondere Kondensatoren, reagieren allergisch auf 
mechanische Biegebelastung. Da können Vorschäden entstehen, die Jahre 
später zu Kurzschlüssen führen.

Geritzte Nutzen werden mit einem Rollmesser ("pizza cutter") getrennt.
Frässtege werden durchgefräst.


Bei Consumer-Elektronik, insbesondere FR2-Platten, sieht man auch echte 
Brüche. Das sind dann aber Produkte, wo man 3-5% Garantierücklauf als 
wirtschaftlich ansieht und die projektierte Lebensdauer bei 25 Monaten 
liegt.

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