Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik N-MOSFET - Verständnisproblem beim Drain-Source Widerstand


von Didi G. (didix)


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Ich will mit mit einem Low-Side N-MOSFET den Strom durch eine Last 
schalten.
Der Spannungsabfall am MOSFET sollte bei meiner definitiven Schaltung so 
klein als möglich sein.
Also der Widerstand Drain-Source ebenfalls.

Im Testaufbau schliesse ich das Gate mit Vcc kurz.

Eigentlich würde ich gemäss Datenblatt beim IRFZ48N einen erheblich 
kleineren Widerstand des MOSFET erwarten.

Beim IRF3708 sieht das in etwa identisch aus (ca. 20% kleiner).

Wo mache ich den Gedankenfehler?

-Didix

von Hp M. (nachtmix)


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Didi G. schrieb:
> Der Spannungsabfall am MOSFET sollte bei meiner definitiven Schaltung so
> klein als möglich sein.
> Also der Widerstand Drain-Source ebenfalls.

Dann musst du die Gate-Source-Spannung so gross wie möglich machen.
Natürlich innerhalb der erlaubten Grenzen.

P.S.:

Didi G. schrieb:
> Wo mache ich den Gedankenfehler?

Vermutlich ein Meßfehler.
Hast du kontrolliert, ob deine Vcc-Versorgung überhaupt den gewünschten 
Strom liefern kann, oder ob sie zusammenbricht?

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (picalic)


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Didi G. schrieb:
> Im Testaufbau schliesse ich das Gate mit Vcc kurz.

Bitte mach mal eine genaue Beschreibung (Bild?) vom Messaufbau...

von Helmut S. (helmuts)


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Laut deiner Beschreibung hätte das Ergebnis so ähnlich wie in dem Bild 
aussehen müssen. Das ist eine Simulation mit LTspiceXVII.

LTspiceXVII gibt es hier.
http://ltspice.linear-tech.com/software/LTspiceXVII.exe

von Didi G. (didix)


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Quelle ist ein gutes Labornetzteil.
Das brauch ich ständig und ist ok.
Dort lese ich Versorgungs-Spannung und Strom ab.
Zusätzlich messe ich direkt am Gate gegen Masse und mit eine zweiten 
Meter an Drain gegen Masse.

LTspiceXVII - sieht interessant aus.
Muss ich mir reinziehen, danke für den Tipp!

-Didix

von Jens G. (jensig)


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Kann nur Meß-/Ablesefehler, leere Batterien im Multimmeter für 
Spannungsmessung, oder total schlechter Aufbau sein.
Ein Foto vom Aufbau wäre nicht schlecht.

von Didi G. (didix)


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Lausiger Messaufbau! Dass ich nicht lache ...

... Humor ist, wenn man trotzdem lacht ;-) :-)


@Jens: Dein Tipp war der Volltreffer!

Mein Breadboard hat zu hohe Kontaktwiderstände.
Bis anhin hatte ich da drauf noch nie eine derartige Messung in diesen 
Grössenordnungen (Widerstand) gemacht.
Wenn ich direkt an den Beinen der MOSFETS messe, dann ist alles in 
Butter!

Vds liegt bei beiden MOSFET zwischen 1 und 2 mV.
Demenstsprechend der Widerstand beim erwarteten Wert von rund 10mOhm.

Besten Dank an alle für den prompten und kompetenten Support!

-Didix

von Didi G. (didix)


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Zusatzfrage:

Wie realisiert ihr niederohmige Versuchsaufbauten ohne zu Löten?

Breadboards - mindestens die meinen - eignen sich offensichtlich nicht 
dazu.

-Didix

von Hp M. (nachtmix)


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Didi G. schrieb:
> Wie realisiert ihr niederohmige Versuchsaufbauten ohne zu Löten?

Warum sollten wir dies tun, wo wir doch immer vor den schlechten 
elektrischen Eigenschaften der Steckbretter warnen?

von Didi G. (didix)


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Hp M. schrieb:
> Didi G. schrieb:
>> Wie realisiert ihr niederohmige Versuchsaufbauten ohne zu Löten?
>
> Warum sollten wir dies tun, wo wir doch immer vor den schlechten
> elektrischen Eigenschaften der Steckbretter warnen?

Dass ein Breadboard dafür nicht taugt hab ich ja nun kapiert.

Nur leider beantwortet deine rhetorische Gegenfrage nicht meine 
ursprüngliche ..

von Wolfgang (Gast)


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Didi G. schrieb:
> Wie realisiert ihr niederohmige Versuchsaufbauten ohne zu Löten?

Didi G. schrieb:
> Nur leider beantwortet deine rhetorische Gegenfrage nicht meine
> ursprüngliche ..

Ok - gar nicht.

Wenn du in den Milliohm Bereich kommst, wird es ohne passende 
Schaltungstechnik auch mit Löten schwierig. Da ist bei solchen 
Messaufgaben Vierleitertechnik angesagt.

Und die geht natürlich auch auf dem Steckbrett, wenn man Bauteile mit 
Vierleiteranschlüssen hat/versieht und die 
Kontaktwiderstände/Spannungsabfälle bei den stromführenden Leitungen von 
der Schaltung und der Belastung her zu verschmerzen sind.

von Mark S. (voltwide)


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Didi G. schrieb:
> Hp M. schrieb:
>> Didi G. schrieb:
>>> Wie realisiert ihr niederohmige Versuchsaufbauten ohne zu Löten?
>>
>> Warum sollten wir dies tun, wo wir doch immer vor den schlechten
>> elektrischen Eigenschaften der Steckbretter warnen?
>
> Dass ein Breadboard dafür nicht taugt hab ich ja nun kapiert.
>
> Nur leider beantwortet deine rhetorische Gegenfrage nicht meine
> ursprüngliche ..

Bei der Wahl zwischen Löten und Steckbrett ist Steckbrett ausgefallen.
Damit bleibt übrig:...

Das Löten ist eben kein Ponyhof!

von hinz (Gast)


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Didi G. schrieb:
> Wie realisiert ihr niederohmige Versuchsaufbauten ohne zu Löten?

SOT-227

von Didi G. (didix)


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hinz schrieb:
> SOT-227

Interessantes Case, hab ich noch nie gesehen, danke für den Hinweis!
In http://forum.arduino.cc/index.php?topic=237033.0 sieht man eine 
niederohmige "Verkabelung"  :-)

Ist für meine Anwendung dann doch eine Nummer zu gross.

Aber im Prinzip geht das in die von mir angedachte Richtung.
Es gibt ja nicht nur die üblichen Steckbretter und Löten.
Was es bräuchte, wäre mehr Kontaktfläche und mehr Andruck.
Bei SOT-227 wird das mit Verschraubung und grosser Fläche gelöst.

Steckbretter würd ich nun nicht generell über Bord werfen.
Für meine hochohmigen Schaltungen - vor allem wenn es primär um Logik 
geht - leisten mir Breadboards bis anhin einen guten Dienst.
Für gewisse Aufbauten mit mehr Strom nutze ich auch Wago-Klemmen.
Oder ganz konventionelle Lüsterklemmen.

Nun denn, ich hatte gehofft, dass es nur so von guten Ideen sprudelt ...
... die Hoffnung stirbt schliesslich zuletzt.

von Hp M. (nachtmix)


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Didi G. schrieb:
> Steckbretter würd ich nun nicht generell über Bord werfen.
> Für meine hochohmigen Schaltungen - vor allem wenn es primär um Logik
> geht - leisten mir Breadboards bis anhin einen guten Dienst.

Bis du eines Tages merkst, dass auch Logikschaltungen wegen der großen 
Induktivität der langen Leitungen spinnen können.
Diese Fehler sind nur nicht so offensichtlich, und können tagelanges 
Herumraten bedeuten, und sogar zum schliesslichen Verwerfen der 
Schaltung führen.

von Didi G. (didix)


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Hp M. schrieb:
> Bis du eines Tages merkst, dass auch Logikschaltungen wegen der großen
> Induktivität der langen Leitungen spinnen können.
> Diese Fehler sind nur nicht so offensichtlich, und können tagelanges
> Herumraten bedeuten, und sogar zum schliesslichen Verwerfen der
> Schaltung führen.

Wie baust Du den Testschaltungen auf?

von Noch´n seltener (Gast)


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> Wie baust Du den Testschaltungen auf?

Testplatine. Du hast ja gesehen, was/wann´s geht (Breadboard).
Jetzt kommen halt erste Erfahrungen, was/wann nicht. Normal.

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