Hallo, kann man eine Erdungsmessung mit "Hausmitteln" durchfuehren? Oder sind da immer zwingend teure Messgeraete noetig? Verfuegbar waeren Fluke 87 V und ein Oszilloskop. Es geht mir lediglich um die Abschaetzung, ob ein Erdungsstab gut, so lala, oder schlecht ist.
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Eines hatte ich noch vergessen zu erwaehnen. Man koennte doch einfach einen FI-Schutzschalter nehmen, der in der Anlage sowieso vorhanden ist, und dann mit dessen Prueftaste sein Ausloesen testen. Wenn der funktioniert, sollte die Erdung doch OK sein? Ggf. koennte man am Pruefwiderstand etwas rumfummeln???
Mark W. schrieb: > koennte doch einfach einen FI-Schutzschalter nehmen Nö, die Prüftaste hat keinen Bezug zum PE bzw. der FI hat auch gar keinen Anschluss für den PE.
Hm, ok. So genau kenne ich mich mit dem Aufbau von FIs nicht aus. Ich dachte, dass der eingebaute Pruefwiderstand einen Erdschluss simuliert und somit zum Ausloesen fuehrt.
Erdung ist im wahrsten Sinne des Wortes eine todernste Sache, da sollte man nicht spielen oder pfuschen. Eine Erdung muß im Ernstfall HOHE Ströme zuverlässig (ab-)leiten können- nicht nur den geringen Auslösestrom eines FI !!! - Als Schutzleiter, bei Kurzschlüssen und Defekten - Zwecks Blitzschutz - Ggf. zur Ableitung von Störungen elektronischer Geräte oder als "Gegengewicht" zu Antennen. Im Extremfalle der normalen Erdung bei Netzspannungsnutzung also weit mehr, als der Strom, der eine Sicherung auslöst. "Die Qualität der Erdung hängt in erster Linie von der Bodenbeschaffenheit ab. Eine Erdung muss bestimmte Anforderungen, insbesondere was den Erdungswiderstand angeht, erfüllen. Deswegen müssen unter Umständen auch mehrere Staberder gemeinsam verwendet werden." Man kann Messungen mit normalen Strom- und Spannungsmeßgeräten durchführen. https://de.wikipedia.org/wiki/Staberder https://de.wikipedia.org/wiki/Erdungsmessung Staberder haben eine geringe Fläche, früher wurden an Häusern mehrere Quadratmeter große Metallplatten möglichst tief als Erder eingegraben. Grundsätzlich dürfen Erdleitungen aber niemals als "Rückleiter" verwendet werden. Tip: Da der Erdkern ja aus Eisen besteht, wäre das Erreichen des Kerns zweifellos die beste Erdung. Bitte beim Bürgermeister erkundigen, ob im Ort ein Planetenerder angebracht werden darf. :-)
Mark W. schrieb: > Ich dachte, dass der eingebaute Pruefwiderstand einen Erdschluss > simuliert und somit zum Ausloesen fuehrt. Nein, das "F" in "FI" leitet sich von Fehlerstrom ab, i.e. dem Fehler des Stromes zwischen N und L. Im Stromkreis ohne Abzweigung muss durch beide der selbe Strom fließen.
Also ich werde mal das Strom-/Spannungsmessverfahren mit meinem Fluke versuchen. Allerdings scheint das auch nur zu gehen, wenn Netzseitig gut geerdet ist. Bei mir kommt nur eine Phase und N an. Hier in Thailand gibt es ueberall diese Transformatoren and den Masten, ich glaube nicht dass diese gut geerdet sind, und wenn, dann kann man sich darauf auch nicht immer verlassen. Was waere denn, wenn diese Transformatoren nicht geerdet sind, dann bedeutet es ja eine galvanische Trennung. Waere doch gut, dann braeuchte man gar keine Erdung. Muss ich mich mal erkundigen.
Ich habe in dem Zusammenhang mal nach Karten zum Grundwasserspiegel gesucht. Anscheinend ist sowas nicht kostenlos zu bekommen hier in BaWü. Aber Hessen ist nahe, dort gibts die Karten im Web, und die reichen noch ein Stück hierher. Demnach habe ich unter meinem Staberder für die Antenne immer noch etwa 5m bis zum Grundwasser.
Christoph K. schrieb: > Ich habe in dem Zusammenhang mal nach Karten zum Grundwasserspiegel > gesucht. Anscheinend ist sowas nicht kostenlos zu bekommen hier in BaWü. > Aber Hessen ist nahe, dort gibts die Karten im Web, und die reichen noch > ein Stück hierher. Demnach habe ich unter meinem Staberder für die > Antenne immer noch etwa 5m bis zum Grundwasser. Jetzt wo Du es erwaehnst: Wir haben noch einen Brunnen, unser Grundwasserspiegel liegt derzeit bei ca. 8m. Dort koennte ich auch einen Erder einbauen. Der liegt allerdings 100m weit weg von der Einspeisung.
Eine Leitung 150 zum Quadrat mm legen, dann Brunnen zuschütten.
Eieiei schrieb: > Hier bei uns wird bzw. soll nichts geerdet werden lt. EVU. Deshalb habt ihr dort auch jedes Jahr mehr Stromtote als Verkehrstote und das auch wenn mal gerade kein Hochwasser is. Verkehrstote sind wohl 10x mehr als in D, mit fast der gleichen Bevölkerungszahl.
Conquistador schrieb: > Eieiei schrieb: >> Hier bei uns wird bzw. soll nichts geerdet werden lt. EVU. > > Deshalb habt ihr dort auch jedes Jahr mehr Stromtote als Verkehrstote Schutzisolierung (Schutzklasse II) und Schutztrennung sind bewährte Methoden zur Verhinderung von Stromunfällen! In Mexiko hat man das offensichtlich noch nicht verstanden.
Kann jemand zur ursprünglichen Frage "Erdungsmessung mit "Hausmitteln"" etwas beitragen? Würde mich nämlich auch interessieren. Ich habe vor längerer Zeit mal einer Erdungsmessung beigewohnt. Da wurden neben dem Haus in einem großen Dreieck Stäbe in den Boden gesteckt, die mit Messstrippen mit dem (sehr teuer aussehenden) Messgerät verbunden waren. Hat mich damals fasziniert, dass soetwas überhaupt funktioniert. Die Stäbe wurden "irgendwie" in den Boden gesteckt, also nicht gleichschenkliges Dreieck oder so. Scheinbar war nur wichtig, dass sie etwas Abstand zueinander haben.
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Mark W. schrieb: > kann man eine Erdungsmessung mit "Hausmitteln" durchfuehren? wenn ein Hausmittel einem Prüfbericht gleichkommt? man kann aber mit Hausmitteln (gehören verschiedene Widerstände dazu?) ergründen ob die Erdung, respektive FI-Auslösung im Rahmen ist. der FI soll ja bei 30mA und höher auslösen. also hänge einen 7,5k-Ohm Widerstand zwischen L und dem Erder und schaue, obs da schon auslöst. Wenn nicht nimmm den nächst kleineren R. und immer kleiner wählen, bis es auslöst. als kleinen Belastungstest könnte man einen L ohne FI-Absicherung über einen Lastwiderstand (Kochplatte) gegen den Erder schalten. aber ob das so normgerecht ist...?
Mark W. schrieb: > Was waere denn, wenn diese Transformatoren nicht geerdet sind, Ihr habt in Thailand ein TN-C Netz. Wenn am Trafo das Erdungskabel fehlt, bei uns hier klauen sie diese oft, dann arbeitet der Trafo gegen das Erdpotential das er über die Hausanschlüsse bekommt. Die monophasigen Trafos sind allesamt als Spartrafo ausgelegt. D.h., dass die HV-Seite über den gleichen Erdungsanschluss (PEN) arbeitet wie die NV-Seite. Es sollte immer auf der Seite des Hausanschlusses eine zusätzliche Erdung angebracht werden. Diese hat dann auch den Charme, dass man seine Hausinstallation auf TN-C-S damit ändern kann. Bedeutet, dass man einen echten Erdungsanschluss an der Steckdosen realisieren kann. Denn bei TN-C Netzen ist immer eine gewisse Spannung auf dem PEN-Leiter durch den Rückstrom induziert. Dies bedeutet, dass Geräte, bspw. PC, deren Stromversorgung gegenüber dem Gehäuse Entstörmaßnahmen eingebaut haben, weil sie davon ausgehen, dass das Gehäuse an PE angeschlossen ist, immer ein Kribbel bei Berührung des Gehäuses verursachen. Ein einfaches Messverfahren zur Messungen der Erdung ist folgendes(dies ist kein wissenschaftliches Verfahren, es ist ein primitves Verfahren, das nur eine grobe Einschätzung zulässt): 2 Erdspieße exakt gleicher Beschaffenheit in definiertem Abstand (10m) montieren. Dabei sollte beachtet werden, dass das Erdreich an den beiden Stellen ähnliche Beschaffenheit aufweist. Zwischen den beiden Erdungsspießen kann nun die Leitfähigkeit des Boden mit einem Messgerät bestimmt werden. Es sollte nach Möglichkeit ein analoges Messgerät sein (ein billiges China-Gerät tut es völlig), da DMM zu hochohmig sind und das Messergebnis stark durch Störfelder beeinflusst werden kann. Hat man so die Leitfähigkeit ermittelt, dann kann man anhand der Flächen der Staberder hochrechnen, wieviel man einsetzen muss, um unter 1 Ohm Erdungswiderstand zu kommen.
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