Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik digitale Zeitschaltuhr mit einer großen Anzahl programmierbarer Zeiten


von Ronny S. (loetwolf)


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Ich suche schon seit einer gefühlten Ewigkeit nach einer digitalen 
Zeitschaltuhr für Steckdosen, welche weit mehr als die mir bisher 
bekannt gewordenen 24 Programmplätze bietet.

Ideal wären sekundengenaue Programme in einer Anzahl von mindestens 100 
Programmplätzen - besser natürlich noch weit mehr, um damit über das 
ganze Jahr verteilt etwas nach festen Programmplänen zu schalten (z.B. 
unterschiedliche Lichtverhältnisse in Aquarien/Terrarien).

Gangreserve mit Akku/Batterie sollte ein Muss sein; für den Fall von 
Stromausfällen. Weiterhin ein integriertes DCF-Modul zum automatischen 
Zeitabgleich samt Umstellung von Sommer-/Winterzeit.

Gibt es Derartiges zu kaufen? Eventuell auch als Bausatz?

Grüße

von Benjamin M. (benjamin_m50)


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spontan würd ich da an nen Arduino mit DCF- und Relaisshield denken

von Cyborg (Gast)


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Google mal nach Multi-Timer in Kombination mit deinen Sonderwünschen,
evtl. zusätzlich mit Bluetooth und W-Lan. Evtl. hat der ELV-Verlag
schon mit seinem Homematic-Projekt da was in Petto.

von Joachim B. (jar)


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Ronny S. schrieb:
> Ich suche schon seit einer gefühlten Ewigkeit nach einer digitalen
> Zeitschaltuhr für Steckdosen, welche weit mehr als die mir bisher
> bekannt gewordenen 24 Programmplätze bietet.
>
> Ideal wären sekundengenaue Programme in einer Anzahl von mindestens 100
> Programmplätzen - besser natürlich noch weit mehr, um damit über das
> ganze Jahr verteilt etwas nach festen Programmplänen zu schalten (z.B.
> unterschiedliche Lichtverhältnisse in Aquarien/Terrarien).

ungepackt

5 Byte für Tag, Monat, Stunde, Minute, Sekunde
2 Byte für Jahr

= 7Byte + 1 Byte on/off = 8 Byte

in einer RTC DS3231 mit 4k EEPROM kann man also so mal eben 512 
Schaltzeiten speichern und wenn das EEPROM "kaputt gepromt" ist wechselt 
es sich leichter billiger als ein Arduino.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn die Schaltuhr sich automatisch einstellen können soll, dann ist 
doch eine Gangreserve überflüssig. Bei Stromausfall sind sowieso keine 
Verbraucher da, die man schalten könnte.

Besonders einfach wäre ein Raspberry Pi, der seine Uhr mit dem Internet 
Synchronisiert. In die crontab Datei kannst du so viele Zeit-Schaltungen 
eingeben, wie du Lust hast. Musst halt nur noch eine Relaisplatine dran 
hängen.

von Joachim B. (jar)


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Stefan U. schrieb:
> Besonders einfach wäre ein Raspberry Pi, der seine Uhr mit dem Internet
> Synchronisiert.

nach 7 Jahren Webserver per AVR und 4 Jahre PI widerspreche ich aber

Der PI will immer gehätschelt werden, mal versagt die SD, mal nerven 
Updates die zum Teil nicht mal funktionieren, mein AVR hat noch nie ein 
update verlangt!

von Stefan F. (Gast)


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> nach 7 Jahren Webserver per AVR und 4 Jahre PI widerspreche ich

Du hast sicher Erfahrung, die AVR's zu programmieren. ich auch. Wobei 
ich aktuell vermutlich einen ESP8266 verwenden würde, da kann man 
schnell eine Web GUI für zusammenstricken um es mit dem Smartphone zu 
bedienen.

> Besonders einfach wäre ein Raspberry Pi

Für den Raspberry bräuchte man hingegen keine Programmiererfahrung. 
Einfach nur das Betriebssystem "as it is".

> Der PI will immer gehätschelt werden

Echt? Ich habe mit dem Pi keine praktische Erfahrung. Ich hänge an 
meinen AVR's weil sie auch bei mir absolut zuverlässig laufen. Daran 
habe ich mehr Spaß, als an Geräten, die Pflege brauchen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Joachim B. schrieb:
> Stefan U. schrieb:
>> Besonders einfach wäre ein Raspberry Pi, der seine Uhr mit dem Internet
>> Synchronisiert.
>
> nach 7 Jahren Webserver per AVR und 4 Jahre PI widerspreche ich aber
>
> Der PI will immer gehätschelt werden, mal versagt die SD, mal nerven
> Updates die zum Teil nicht mal funktionieren

Das belegt dann nur, daß du vom RasPi weniger Ahnung hast als vom AVR 
(und auch weniger Ahnung als du haben solltest oder könntest). Eine 
vernünftige SD-Karte geht nicht so schnell kaputt; mir ist z.B. noch 
keine einzige Speicherkarte in einem RasPi gestorben. Außerdem kann man 
das root-FS auch read-only mounten; alles was im Betrieb geschrieben 
wird, liegt dann in einem Ramdisk-Overlay. Und automatische Updates kann 
man ausschalten. Bzw. AFAIK müßte man sie erst einschalten, wenn man sie 
haben wollen würde.

von Volle (Gast)


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bei 100 Programmierplätzen stellt sich auch die Frage wie man die 
eingibt.
Von Hand macht wenig Spass.
Wenn die Uhr Algorithmen oder Regeln könnte würde das evtl viel Arbeit 
ersparen. Stellt aber neue Anforderungen an die Uhr.

Jahreszeit
Sonnenstand
Anwesenheit
Helligkeit
...

können nützliche Eingangsgrößen sein die manuelle Arbeit ersparen.

von Joachim B. (jar)


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Axel S. schrieb:
> Das belegt dann nur, daß du vom RasPi weniger Ahnung hast als vom AVR
> (und auch weniger Ahnung als du haben solltest oder könntest). Eine
> vernünftige SD-Karte geht nicht so schnell kaputt;

ach was, aber Dateisysteme werden korrupt bei plötzlichem power off und 
read only Dateisysteme sind auf dem PI noch nicht so alt, komme mir 
bitte nicht so!

Ich habe etliche Karten probiert und Stromausfälle kann ich nicht 
vorhersehen!

Aber klar wenn ich eine USV installiere und ein read only FS und Updates 
am PI verweigere dann komme ich spätetestens bis zum abgelaufenen SSH 
Zertifikat!

alles schon dagewesen, also erzähle mir nichts!

von Stefan F. (Gast)


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> Dateisysteme werden korrupt bei plötzlichem power off

Sicher passiert das nicht immer, sondern selten. Außerdem passieren 
Stromausfälle nur selten. Wenn die Zeitschaltuhr alle drei Jahre einmal 
neu installiert werden muss - so what? Es geht doch um eine Teil für's 
Wohnzimmer, nicht um die Ausstattung der ISS.

> dann komme ich spätetestens bis zum abgelaufenen SSH Zertifikat!

Erkläre mir mal wo deine Zeitschaltuhr Zertifikate benötigt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Joachim B. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Das belegt dann nur, daß du vom RasPi weniger Ahnung hast als vom AVR
>> (und auch weniger Ahnung als du haben solltest oder könntest). Eine
>> vernünftige SD-Karte geht nicht so schnell kaputt;
>
> ach was, aber Dateisysteme werden korrupt bei plötzlichem power off

Journaling Filesysteme sind um einiges älter als der RasPi.

> read only Dateisysteme sind auf dem PI noch nicht so alt

Ein Filesystem read-only mounten konnte  man ... schon immer? Einzig 
overlayfs ist neuer. Wobei man das nicht man braucht, wenn man zu 
Abstrichen bei der Funktionalität bereit ist. Etliche Rezepte zum Thema 
mounten einfach nur ein tmpfs auf /tmp und symlinken alle beschreibbaren 
Teile im root-FS dahin. Fertig die Laube.

> Aber klar wenn ich eine USV installiere und ein read only FS und Updates
> am PI verweigere dann komme ich spätetestens bis zum abgelaufenen SSH
> Zertifikat!

Schon klar. Die einen versuchen Lösungen zu finden, während die anderen 
alles schlecht reden, wovon sie nichts verstehen.

von Joachim B. (jar)


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Axel S. schrieb:
> Ein Filesystem read-only mounten konnte  man ... schon immer?

ach [/Loriot] und warum waren die ersten Distris am PI nicht so 
konfiguriert?

>> Aber klar wenn ich eine USV installiere und ein read only FS und Updates
>> am PI verweigere dann komme ich spätetestens bis zum abgelaufenen SSH
>> Zertifikat!
>
> Schon klar. Die einen versuchen Lösungen zu finden, während die anderen
> alles schlecht reden, wovon sie nichts verstehen.

und andere versuchen krampfhaft ihre Lösungen zu verteidigen, ich habe 
seit 2012/13 PI im Einsatz aber als Spielkram und da ist mir ein Absturz 
egal, aber wenn ein Minicompi meine Raumtemperaturen überwachen soll 
kann ich keinen Zugriff aus der Ferne nicht gebrauchen.
Das mit dem SSH Zertifikat abgelaufen am PI hat mich auch überrascht als 
ich unterwegs war, aber daheim konnte ich wenigstens per Tastatur und 
Monitor ein update fahren.

Wer versteht eigentlich nichts?
Ich bezweifel das du so viel mit einem PI erlebt hast wie ich und deine 
"Linuxkenntnisse" von anderen Geräten kommen oder eher theoretischer 
Natur sind.

von MaWin (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Und automatische Updates kann man ausschalten. Bzw. AFAIK müßte man sie
> erst einschalten, wenn man sie haben wollen würde.

Bloss: Wenn mam einen rPi ins Netz hängt, und wozu sollte man sonst 
einen rPi verwenden, dann muss man updates erlauben, sonst würde man für 
alte exploits Scheunentore offen stehen lassen.

So oder so hat man also verloren.

von MaWin (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Die einen versuchen Lösungen zu finden, während die anderen alles
> schlecht reden, wovon sie nichts verstehen.

Die einen sind ewige Optimsten, die anderen Realisten.

von Stefan F. (Gast)


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Leute, es geht um eine Zeitschaltuhr. Dafür braucht ihr keinen 
Remote-Zugriff übers Internet.

In 10 Jahren wird man wohl als Held gefeiert werden, wenn man bei 
Ausfall des Internets noch Kafee kochen kann.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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MaWin schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Und automatische Updates kann man ausschalten. Bzw. AFAIK müßte man sie
>> erst einschalten, wenn man sie haben wollen würde.
>
> Bloss: Wenn mam einen rPi ins Netz hängt, und wozu sollte man sonst
> einen rPi verwenden

Der Vorschlag mit dem RasPi basierte wohl im wesentlichen auf der Idee, 
daß NTP (und dafür Netzwerk) eine gute Sache wäre. Wenn man statt dessen 
auf einen DCF-Empfänger oder eine GPS-Uhr setzt, braucht man kein 
Netzwerk mehr und der Nutzwert des RasPi im Vergleich zu einem nackten 
µC sinkt gewaltig.

Andererseits kann Netzwerk sehr nett sein. Z.B. um die Schaltzeiten per 
SSH-Verbindung zu konfigurieren. Oder gleich per Webinterface.

> dann muss man updates erlauben, sonst würde man für
> alte exploits Scheunentore offen stehen lassen.

Nicht wirklich. Zum einen würde der RasPi ja nicht direkt am Internet 
hängen, sondern hinter einem Router mit Paketfilter. Zum zweiten 
basieren 99.99% aller Netzwerk-Exploits darauf, daß das Ziel 
irgendwelche (kaputten) Serverdienste anbietet. Im Gegensatz zu z.B. 
einem Desktop-Windows aktiviert ein RasPi nahezu keine Serverprozesse 
(Windows-Slang: Dienste). Ein sshd dürfte in den meisten Fällen 
vollkommen genügen und ist ausreichend gut abgehangene Software um dem 
Admin einen ruhigen Schlaf zu gewährleisten.

Daß letztens Wannacry so erfolgreich war, liegt durchaus mit an der 
Tatsache, daß die meisten Windows-Büchsen ohne jeden Sinn und Verstand 
die unmöglichsten Dienste aktivieren. Wozu muß bspw. der Steuerrechner 
einer Anzeigetafel im Bahnhof einen Fileserver (vulgo: Dateifreigabe) 
laufen haben? Eben.

von Joachim B. (jar)


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Axel S. schrieb:
> Im Gegensatz zu z.B.
> einem Desktop-Windows aktiviert ein RasPi nahezu keine Serverprozesse
> (Windows-Slang: Dienste). Ein sshd dürfte in den meisten Fällen
> vollkommen genügen

nur hatte mich am PI SSH ausgesperrt was mein Atmel nie tat!
(mein Atmel crasht auch nicht im FS wenn ich den Stecker ziehe oder es 
eine kurze Netzunterbrechung gibt, das ist in meiner Gegend schon öfter 
vorgekommen, am PC aktuelle ungesicherte Daten futsch am uralten Lapptop 
nur am Monitorflackern bemerkt, der olle Akku schafft wohl noch einige 
ms)

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Der Vorschlag mit dem RasPi basierte wohl im wesentlichen auf der
> Idee, daß NTP (und dafür Netzwerk) eine gute Sache wäre.

Nein. Primär habe ich den Raspberry Pi in die Runde geworfen, weil er 
die nötige Software (crontab) bereits mit sich bringt. Damit könnte man 
den Timer schnell realisieren, ohne Software entwickeln zu müssen. Wenn 
man dann schon so ein Netzwerk-Taugliches Ding vor sich hat, liegt die 
Nutzung von NTP nahe.

> raucht man kein Netzwerk mehr und der Nutzwert des RasPi im Vergleich
> zu einem nackten µC sinkt gewaltig.

Wenn man einen Mikrocontroller verwendet, muss man noch das Programm 
dazu entwickeln.

Es wäre schön, wenn der TO sich dazu mal äußern würde. Möchte er 
Software entwicklen oder seine Bastelarbeit auf Hardware beschränken? 
Oder wollte er gar ein komplettes Fertigprodukt kaufen?

von Joachim B. (jar)


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Stefan U. schrieb:
> Wenn man einen Mikrocontroller verwendet, muss man noch das Programm
> dazu entwickeln.

jain, man kann auch aus einer großen Schar LIBs auch was 
"zusammenklicken" hust, OK du hast Recht, ich habe an meinen AVR 
Webserver etliche Stunden verbracht aus einem guten Gerippe, aber am PI 
kaum weniger.

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