Hallo zusammen, an meinem Privatwagen hab ich vor ein paar Jahren 2-3 etwas tiefere Steinschlagstellen an der Motorhaube lackiert (mit einem Pinsel). Neulich entdeckte ich, dass sich dort etwas Rost bildet. Also zum KFZ-teile-Händler gerant und Basislack-Spray in der richtigen Farbe, Spachtel, sowie Grundierung-Spray geholt. Meine Frage ist: Wenn ich die Stelle mit dem Sandpapier bearbeite und mit Spachtel fülle, muss dann außer der Grundierung und dem Basislack auch Klarlack drauf? Oder kann man das lassen? Wie lange muss man warten ziwschen Grundierung-Spray und Basislackspray? Vielen Dank Jazz
Wenn du es richtig machst die Grundierung nach dem Trocknen noch mal nass mit 1000er anschleifen und dann den Lack. Ob Klarlack hängt davon ab ob der ursprüngliche Lack auch eine Klarlackschicht hat. Kriegst du die Roststellen zu 100% rausgeschliffen? Falls nicht solltest du vorher Rostumwandler (Phosphorsäurehaltig) auftragen, einwirken lassen und gut abwaschen.
Reihenfolge: 1.Metall, blank...wirklich blank.. 2.Grundierung 3.(ggf Spachtel oder nur Füller) 4.(wenn Spachtel dann hier eine Zwischenschicht z.B. Füller oder passende Grundierung damit Basislack nicht direkt auf Spachtel) 5.Baislack 6. (Klarlack wenn im Basislack nicht enthalten. z.B. Metaliklacke braucht fast immer noch einen Klarlack) Für eine Gute Qualität solltest Du zueinanderpassende Komponenten verwenden. Viele Materialien können "Nass in Nass" übereinander verarbeitet werden, danach solltest du fragen. Wenn die Komponenten nicht "Nass in Nass" sind muss die untere Schicht VOLLSTÄNDIG (nach Datenblatt durchhärten bevor die nächste Schicht kommt - und damit die nächste Schicht hält muss die vorhergehende wieder ganz leicht angeschliffen werden. Das kann bei 1k Lacken und 25° schon mal paar Tage dauern. Das ist natürlich extrem zeit + Arbeitsaufwändig. "Nass in Nass" ermöglicht auf die Vollständige Durchhärtung und das anschließende anschleifen zu verzichten - aber eben NICHT tatsächlich auf Nasse Schichten zu Lackieren. Vor jedem Schichtaufbau sollte die Stelle natürlich absolut Fett, Staub und Silikonfrei sein. Silikonentferner und fusselfreie Tücher! Verwende wo es geht 2k Produkte. Die härten schneller aus (besonders da du ja keine 80° Trockenkammer haben wirst und verallgemeinert kann man schon sagen das die beständiger gegen Umwelteinflüsse/Lösungsmittel sind - zumindest unter gleichen amateurhaften aushärtebedienungen) 2k Produkte in Spraydosen haben eine 2. Kammer die vor der Verarbeitung geöffnet wird und sind daher nach Aktivierung nur einmal zu benutzen..und sind unverschämt teuer.
Lys A. schrieb: > muss dann außer der Grundierung und dem Basislack auch Klarlack drauf Wenn der Lack Klarlack erfordert, dann ja. Je nach Lacksorte, Metallic immer, müsste also draufstehen (ausser auf angemischten Dosen). Aber wenn du Blech schleifst, ruinierst du die galvanische Verzinkung und Phosphatierung. Klar rostet das. Es ist meiner Meinung nach gar nicht schaffbar, solche Stellen wieder lange haltbar zu bekommen. Der Lack üsste vollkommen wasserdampf und luftdicht sein, das sind Acryllacke aber nicht. Mindestens also Kunstharzlack verwenden.
Danke für die Ratschläge. Ich werde die Stelle zuerst gründlich anrauen. Das sollte kein Problem sein, denn es ist nur wenig Rost sichtbar. Bin mir nur nicht sicher ob ein Klarlack vorhanden ist. Müsste eigentlich, da das Fahrzeug ein Metallic-Look hat. Beste Grüße
Hallo Das Rostproblem lässt sich am besten mit einem Zinkspray als Grundierung beheben, wie es z.B. für Schweißarbeiten an verzinkten Teilen auch verwendet wird. Der Rost muss vorher ganz runter, es hat sonst keinen Zweck. Nach dem Zinkspray kann man normal lackieren, soll heißen, grundieren, ggf. spachteln und nochmal grundieren und Farblack drauf. Verschiedene Farben haben oft verschiedene Grundierungsfarben, auch deshalb ist so ein fertiges Reparaturset ganz gut. Mit dem Pinsel sieht es immer etwas "bescheiden" aus, besser ist gekonnt gesprüht; im Kleinen geht das gut mit Airbrush. Das mit dem Klarlack bei Metalliclackierungen muss man von Fall zu Fall entscheiden, ausprobieren. Ich hatte ein älteres Auto mit wahrscheinlich zu wenig Glanz. Das brauchte ich nicht mehr klar zu lackieren, bzw. es fiel total auf. Von Rostumwandlern halte ich gar nichts. Es gibt zwar Phosphatierungen in industriellen Lackschichten wo es sinnvoll ist, aber umgewandelter Rost ist immer noch Rost, quasi eine dicke "lebende" Schicht.. MfG Matthias
Matthias K. schrieb: > Ich hatte ein älteres Auto mit wahrscheinlich > zu wenig Glanz. Das brauchte ich nicht mehr klar zu lackieren, bzw. es > fiel total auf. Das mag aus optischen Aspekten stimmen - ist aber fachlich falsch, da Basislacke (die einen Klarlack erfordern) die Eigenschaft haben hygroskopisch zu sein, also nicht wirklich "Wasserdampf" dicht sind und somit wieder Feuchtigkeit in den ganzen lagenaufbau eindringt. Die letzte Schicht eines Lackaufbaus muss "wasserdicht" sein, das ist in aller Regel erst der Klarlack, bzw. bei Unilacken der bereits enthaltene Klarlack. By the was ist das auch der Grund warum ein blankes Metall welches "nur" mit einer Grundierung(die eigentlich nur als untere Schicht eines Lacksystems gedacht ist) versehen ist nach einiger Zeit wieder Rostet - Grundierungen sind in aller Regel eben nicht hygroskopisch dicht (ist ja nicht nötig weil da Lack rauf soll). Natürlich gibt es spezielle 1 Schicht Systeme, aber die gemeingefährliche Wald und Wiesengrundierung von dem Baumarkt oder Autoteilehändler des geringsten Misstrauens eben nicht. Für das Problem mit dem optisch nicht zum Altlack passendem Klarlack gibt es überings sog. "Blender" die dem Klarlack beigemischt oder teilweise sogar als eigene Schicht aufgetragen werden um den Übergang zu "entschärfen"/abzustumpfen.
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Lys A. schrieb: > Ich werde die Stelle zuerst gründlich anrauen. Ganz schlecht. Eine raue Stahloberfläche ist viel rostanfälliger als eine mikroskopisch glatte Oberfläche. Also besser die Schleifkratzer welche beim Entrosten entstehen mit feinem Schleifpapier wieder entfernen. > Bin mir nur nicht sicher ob ein Klarlack vorhanden ist. Müsste eigentlich, > da das Fahrzeug ein Metallic-Look hat. Üblicherweise steht irgendwo am Fahrzeug die Lacknummer auf einem Aufkleber. Damit kann man dann im Netz bei den Lackherstellern suchen und weiß dann welchen Lack man hat bzw. braucht.
Matthias K. schrieb: > Von Rostumwandlern halte ich gar nichts. Es gibt zwar Phosphatierungen > in industriellen Lackschichten wo es sinnvoll ist, aber umgewandelter > Rost ist immer noch Rost, quasi eine dicke "lebende" Schicht.. Mehrfach falsch. 1. dicke lebende Schicht ist natürlich alles falsch gemacht. Vom Rost muss vorher soviel runter wie es nur geht 2. Rostumwandler der gestrichen und dann draufgelassen wird ist sehr suboptimal, weil damit Reste der Phosporsäure auf dem Metall bleiben. Richig ist Rostumwandler auf den Rest Rost den man sonst nicht wegkriegt (warum auch immer) und dann gut abspülen mit Wasser. Danach gut trocknen (Fön oder regelbarer Heissluftfön) und dann weitermachen 3. umgewandelter Rost ist kein Rost mehr (Komplex aus Fe2O3, FeO, H2O), sondern Eisenphosphat. Siehe dazu z.B. http://anorganik.chemie.vias.org/phosphatierung_eisen.html Wenn man natürlich nur irgendwelchen Rostumwandler oder Cola auf eine dicke Schicht Rost schmiert wird das nichts.
Oberlajtnant schrieb: > Stephan schrieb: >> Fertan ! > > Fertane Mühe?! > :) Nö! Versuchte Werbung für Rostumwandler. ;-)
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