Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik RKTs/Ringkerntrafos aus Statoren improvisieren


von Elektroblech (Gast)


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Halli, hallo!

Vor kurzem half ich einem Freund, kaputte Elektromotoren zu zerlegen.
Er wollte an das Kupfer, und kam alleine nicht ran.

Übrig blieben dabei die Blechpakete. Die Rotoren sind ja kaum
interessant, aber die Statoren schon irgendwie. Ich würde gern
Ringkerntrafos draus machen, und hab die zu hohen Pakete gespalten.

Kupferlackdraht hab ich schon noch so einigen auf Vorrat.
Und gebrauchen könnte ich die Trafos allemal, für alles mögliche.

Es handelt sich um je zwei Pakete mit ADxIDxH einmal 180x105x70mm
und einmal 140x80x55mm, dazu eines mit 130x70x60mm, also 5 "Kerne".

Mir ist schon bewußt, daß das Material nicht mit dem von richtigen
RKTs mithalten kann, ist ja nicht kornorientiert gewälzt, und auch
etwas dicker, nämlich genau 0,5mm.

Auch stört mich nicht, daß es gestapelte Bleche statt einem
Band sind. Kornorientiert hätte eh wenig Sinn. Zumindest liegen sie
nicht falsch für die Feldlinien.

Aber was mich stört, sind die Ausstanzungen für die Wicklungen.
Bei den 2 großen z.B. mit 17,5mm fast bis zur Hälfte, Rest 20mm.
Und die Aussparungen sind auch fast so breit wie der Rest.

Jetzt überlege ich natürlich, wie man die am besten füllen könnte.
Habe schon über Gewinde- oder andere Eisenstangen nachgedacht,
auch über gebläuten Bindedraht etc. Das liegt aber alles in der
falschen Richtung zum Magnetfluß.

Leider habe ich aber auch keinen Zugang zu gestanzten Blechplättchen,
die man säuberlich aufeinander verklebt da drin befestigen könnte.

Fällt Euch vielleicht was ein, woran ich noch nicht gedacht habe?
Oder denkt Ihr, Hauptsache Eisen rein und gut ist´s? Leer will ich
das aus bekannten Gründen recht ungern lassen. Auch wenn´s der
Kernsättigung entgegen wirken würde, bringt das nix, ich will ja
gar nicht über 1T gehen.

Würde mich freuen, wenn jemandem was dazu einfällt.

Herzlichen Dank im Voraus,

MfG EB

von Peter R. (pnu)


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Die Idee ist schon originell!

Im Prinzip würden sich die Blechpakete wirklich dafür eignen.

Die "Zahnung" für die ursprüngliche Wicklung würde die Streuung etwas 
vergrößern, aber nur in geringem Maße weil halt der innere Teil der 
Windungen großen Abstand zum eigentlichen Ring hat.

Problematisch sind meiner Ansicht nach die vielen gestanzten Spitzen und 
Kanten von den "Zähnen " für die ursprüngliche Wicklung.

Da eine feste und brummfreie Wicklung herzustellen ohne dass die 
Blechkanten durch die Isolierung hindurch in den Draht stechen halte ich 
für ziemliche Glückssache.

Wenn man nicht auf eine selbst verursachte Frustfolge scharf ist, sollte 
man so etwas nur mit einem fertigen Traforingkern versuchen.

Brummfrei und zuverlässig errreicht man einen Trafo nur mit fester und 
gleichmäßiger Wicklung, die fast nur per Wickelmaschine erreichbar ist.
Beim Trafowickeln ist für den Bastler das größte Hindernis,  geeeignetes 
Isoliermaterial zu bekommen.

von Elektroblech (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Die "Zahnung" für die ursprüngliche Wicklung würde die Streuung etwas
> vergrößern

Ja, im Prinzip wären, wenn man das so läßt, die inneren 45% des 
Querschnitts halb Eisen, halb Luft. Ist zwar kein Beinbruch, werden doch 
sogar teils nichtlineare Drosseln aus zwei Kernen unterschiedlichen 
Materials gefertigt. Würde aber die Effizienz noch etwas mindern. 
Vielleicht trotzdem noch besser als ein kubischer EI-/M-Trafo/MKT? 
Schlecht abschätzbar für mich.

Peter R. schrieb:
> Problematisch (...) nur mit einem fertigen Traforingkern versuchen.

Ein ernstes Problem, aber deshalb hab ich darüber auch schon 
nachgedacht. Ich denke momentan an Profile aus Kunststoff, oder sowas 
wie Kantenschützer für Umreifungsband bei Palettenware (gibt auch ganz 
flache), o.ä. Irgendwas, was man lückenlos und platzsparend hin bekommt. 
Daran soll´s nicht scheitern.

Peter R. schrieb:
> Brummfrei und zuverlässig errreicht man einen Trafo nur mit fester und
> gleichmäßiger Wicklung, die fast nur per Wickelmaschine erreichbar ist.

Na ja, eine Wickelmaschine für Ringkerne hab ich nun nicht - und werde 
wegen deren Komplexität auch keine bauen. Aber über Sorgfalt verfüge 
ich, deshalb wird das schon.

Peter R. schrieb:
> Beim Trafowickeln ist für den Bastler das größte Hindernis,  geeeignetes
> Isoliermaterial zu bekommen.

Ich hätte natürlich gerne die nötige Qualität. Es gibt da zwar diverse 
Angebote, aber man weiß nicht so recht, wo man sein Vertrauen rein 
setzen kann. Somit geb ich Dir recht - darin sehe auch ich das größte 
Problem.

Hochtemperaturtrafos sollen/müssen es schon mal nicht werden. Ich möchte 
sogar weit unter der maximal möglichen Leistung bleiben, mit relativ 
hoher Primärinduktivität etc.

Könnte jemand eine Bezugsquelle für Isolierstoffe empfehlen? Auch an 
sowas wie Kupferband für Schirmwicklungen hätte ich Interesse, aber das 
ist eher sekundär.

von Elektroblech (Gast)


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Elektroblech schrieb:
> mit relativ hoher Primärinduktivität etc.

Das macht wohl auch die Berechnung leichter, da ich ja vieles nachmessen 
und auch schätzen muß. Da gibt´s keine Tabelle Wdg./V bzw. V/Wdg.

von Holm T. (Gast)


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Hm.

Man kann sicher einen solchen Trafo bauen und demonstrieren das das 
irgendwie geht..aber bei der verdallten Arbeitszeit nebst Material und 
den wegen Nichteignung des Kerns erreichbaren Parametern sollte man 
anfangen über den wohl effizienteren  Neukauf eines Trafos nachzudenken.

Herr Müller ist zwar nicht mein Schwager oder anderweitig mit mir 
verwand, aber ich finde es trotzdem zweckmäßig seine Website hier mal zu 
erwähnen:

http://www.mueller-rondo.com/

Gruß,

Holm

Beitrag #5028112 wurde vom Autor gelöscht.
von Elektroblech (Gast)


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Holm T. schrieb:
> bei der verdallten Arbeitszeit nebst Material

Zeit sowie CuL aber habe ich zur Genüge. Geld nicht.

Holm T. schrieb:
> effizienteren  Neukauf eines Trafos

Effizienter sicherlich. Übrigens geht´s nicht um einen,
sondern um 5 Kleintrafos zw. ca. 250VA und ca. 500VA. Auch
mit teils etwas außergewöhnlichen Spannungen u. Strömen.
(Für höhere Ströme dann mehrere Einzeldrähte parallel.)

Holm T. schrieb:
> wegen Nichteignung des Kerns erreichbaren Parametern

Bitte nicht übertreiben. Ich bin sicher, genannte Parameter
finden sich zumindest im Bereich von EI-Kernen, das Material
ist ja nahezu identisch mit dem dort verwendeten.

Die Überlegenheit von Ringkernen gegenüber kubischen Kernen
(Ringkerne im Vergleich mit nur ca. 55%-70% V/P, ungefähr)
liegt ja sowohl am Material als auch der Geometrie.

Rechnet man die "Zacken" völlig weg, bleiben immer noch
7x2=14cm², also vergleichbar mit z.B. EI130b oder EI150a.

Allerdings ergibt sich mit 18xpi rund 56,6cm eine rund
doppelte mittlere magnetische Weglänge, wie beim EI150.
Und damit - ganz ohne Einbezug der Zacken - wären wohl
bis zu 700VA drin, laut der "rosa" Tabelle von hier:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm

Und das bei Stromdichten unter 2A, was ich noch unterbiete,
weil ich nicht annähernd an die 700VA heran möchte. Weit unter
dem Maximum sollte ein durchaus effizienter Betrieb möglich
sein. Bitte also unterschätze meine Kerne nicht, @Holm.

Natürlich steigt die Streuung, weshalb ich ja füllen will.
Allerdings geht es wohl nicht in inakzeptable Bereiche hinein,
will ich doch auch keine dafür empfindlichen Baugruppen in die
unmittelbare Nähe der Trafos platzieren.

Die Innenkanten kriege ich "gebacken", die noch scharfen
Außenkanten werden dank meiner gefühlvollen Künste mit dem
Winkelschleifer zu einem fast perfekten Viertelstab.
Und natürlich kommt erst Isolation auf den Kern.

Die Fertigmaße z.B. bei den beiden großen werden vermutlich
an die 200x80x90 werden, da ich mit ausreichend Isolierung
(+ evtl. Schirmung) rechne, dazu niedrige Stromdichte.

Mittlerweile habe ich entdeckt, daß Spulen.com wieder existiert,
und werde dort Mylarfolie beziehen. Lediglich beim zu verwendenden
Klebeband bin ich mir noch unsicher - und wie gesagt, suche ich
immer noch nach einer "Füllung" für die Drahtnuten.

MfG, EB

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Wenn man zuviel Zeit hat...

von Elektroblech (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> Wenn man zuviel Zeit hat...

Exakt. :)

von Meisterwickler (Gast)


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Mich freut es, dass junge Leute mal was außergewöhnliches machen.
Lehrreich wird es auf jeden Fall.
Dennoch halte ich es für eine Schnapsidee.
 - Du brauchst eine Vorrichtung, denn die Primärwicklung wird ca. 500 
Windungen haben und grob geschätzt 300m lang sein. Das willst Du nicht 
manuell durchfädeln. Siehe utube, dort gibt es verschiede Ansätze mit 
Fahrradfelge o.Ä.
 - Ich vermute, dass die Ringe einen Kurzschluss erzeugen. Genau 
deswegen nimmt man ja einen aufgewickelten Bandstahl (der im Prinzip 
eine offene Sekundärwicklung darstellt).
 - Trafos sind Wegwerfartikel. Geht zum Wertstoffhof, zum Schrotthändler 
oder frage Bekannte nach Halogentrafos.
 - Langfristig lohnt es sich auch nicht, da der schlechte Wirkungsgrad 
und die hohen Leerlaufverluste die Stromrechnung in die Höhe treiben 
(falls Dauerbetrieb). Die Eisenverluste sind nahezu proportional zum 
Volumen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Die Idee finde ich zumindest für Bastel/Lernzwecke auch sehr gut.
für richtige Trafos kann man sich aber wirklich
auf dem Schrottplatz defekte Teile holen.
da gibts schon richtig schwere Klamotten für 5EUR.
Und wenn man direkt vorher auch Alt-Kram zum Schrotter bringt,
kann man sich auch mal was für Lau aussuchen.

Elektroblech schrieb:
> Jetzt überlege ich natürlich, wie man die am besten füllen könnte.

warum füllen?
wie wäre es, die "Zahnung" abzudrehen?, bis es innen "glatt" ist?
wenn man das zum Drehen nicht fest genug einspannen kann,
wird man wohl bei jedem Blechstück einzeln innen innen die Stege
abschneiden müssen.
Evtl kann man (nur fürs abdrehen) das Paket durchbohren
und mit Muttern/Bolzen die Lagen sichern.
Mit der Bohrung könnte das immer noch verlustärmer
sein als mit den originalen Stegen des Motors.

Dass Motoren auch Trafos sein können,
hat man früher in Tonbandgeräten sehen können.
Da hat man von der Motor-Spule noch Abgriffe
für Niederspannungen gehabt.
Zu Röhrenzeiten war das mit der galv. Trennung
noch nicht so ein Thema ;)

teilweise hatte man aber auch schon eigene getrennte Wicklungen.

von Peter R. (pnu)


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Was die Füllung der Zahnung angeht: In den Kanal für den Rotor eine 
Innenverkleidung (aufgeschlitzes Plastikrohr, PET-Flasche oder dgl.) als 
Schalung: und dann mit PU-Schaum die Zahnung ausspritzen.

● J-A V. schrieb:
> wie wäre es, die "Zahnung" abzudrehen?, bis es innen "glatt" ist?

keine gute Idee: Durch den beim Drehen entstehenden Grat können die 
Bleche gegenseitigen Kontakt bekommen und dann gibts Wirbelstrom im 
Blechpaket.

: Bearbeitet durch User
von Elektroblech (Gast)


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Meisterwickler schrieb:
> Du brauchst eine Vorrichtung,

Daran dachte ich auch schon. So viel Hornhaut hat keiner. Bis jetzt
habe ich aber noch keine gute Vorlage gefunden. Muß mir wohl doch
mal eine eigene Internetverbindung zulegen, und intensiv suchen.
Aber ist eine (normale) Fahrradfelge nicht etwas groß?

Ja, an einer ohne weiteres baubaren "Halbautomatik-Wickelmaschine"
hätte ich natürlich großes Interesse. Ich will sie nur ungern selbst 
entwickeln. Mal sehen, unter Zeitdruck stehe ich ja nicht.

Meisterwickler schrieb:
> Ich vermute, dass die Ringe einen Kurzschluss erzeugen.

Verstehe ich nicht. Du meinst, die liegen falsch? Das ist nicht der 
Fall.
Verschweißt sind die auch nicht. Und die Isolationsschicht ist noch ok.

Meisterwickler schrieb:
> Trafos sind Wegwerfartikel. Geht zum Wertstoffhof, zum Schrotthändler
> oder frage Bekannte nach Halogentrafos.

● J-A V. schrieb:
> für richtige Trafos kann man sich aber wirklich
> auf dem Schrottplatz defekte Teile holen.
> da gibts schon richtig schwere Klamotten für 5EUR.
> Und wenn man direkt vorher auch Alt-Kram zum Schrotter bringt,
> kann man sich auch mal was für Lau aussuchen.

Weder habe ich genügend Bekannte, die sowas entsorgen, noch rückt auch 
nur einer der Fuzzis von Wertstoffhof oder Schrottplatz irgendwas raus. 
Mag aber auch daran liegen, daß beides auf dem spärlich besiedelten Land 
auch spärlich gesät ist.

Evtl. auch daran, daß ich nirgends zur "Stammkundschaft" gehöre und/oder 
irgendwelches Vitamin B besitze. Gefragt habe ich durchaus, mehrfach und 
unter diversen Umständen ("Mitbringsel" im Gegenzug, siehe J-A V oben).
Die Antwort enthielt regelmäßig den Terminus "Vorschriften". Schade, 
aber dem ist halt nicht überall so.

Meisterwickler schrieb:
> Langfristig lohnt es sich auch nicht, da der schlechte Wirkungsgrad
> und die hohen Leerlaufverluste die Stromrechnung in die Höhe treiben
> (falls Dauerbetrieb). Die Eisenverluste sind nahezu proportional zum
> Volumen.

Ich hatte ähnlichen Ausführungen von @Holm schon vehement widersprochen, 
und zwar mit Begründung. Bitte führ doch das auch begründet aus.

Wie stark genau wirkt sich eingeschlossene Luft am Innenrand, immer 
wieder abgewechselt mit Eisenstreifen, auf die Effizienz aus? In der 
Luft entstehen schonmal keine Eisenverluste - trotzdem ist sie 
(minimalst) am Leistungsdurchsatz beteiligt.

Noch dazu sprach ich von höherer L_m, also auch geringerem 
Leerlaufstrom. Dazu erwähnte ich geplanten Betrieb weit unter der 
maximalen Belastbarkeit.

Den nur unwesentlich längeren Draht kannst Du auch nicht meinen, da ich, 
wie erwähnt, die Stromdichte sehr niedrig halten will. In den Wicklungen 
sollte also auch kein exzessiver Verlust auftreten.

Bitte verrate mir also den verhängnisvollen Verlustmechanismus.
Ich bin kein Trafo-Experte, und lerne gerne dazu.

● J-A V. schrieb:
> wie wäre es, die "Zahnung" abzudrehen?

Der Gedanke kam mir schon auch, obwohl ich doch gar keinen
Zugang zu einer schweren Drehbank oder einer Fräse hätte.
(Was mich auch noch aus anderen Gründen ärgert.)

Peter R. schrieb:
> Durch den beim Drehen entstehenden Grat können die
> Bleche gegenseitigen Kontakt bekommen

...doch sogleich erschien mir auch dieser Gedanke! :)

Obwohl ich auch hier relativ unsicher bin. Denn die leitende Verbindung 
wäre dann ja nur innen, für eine geschlossene Windung müßte mindestens 
noch eine weitere Verbindung weiter außen sein? Vielleicht also wäre das 
sogar möglich, die Zähnchen rauszudrehen, ohne allzu starke böse 
Effekte.

Peter R. schrieb:
> Was die Füllung der Zahnung angeht: In den Kanal für den Rotor eine
> Innenverkleidung (aufgeschlitzes Plastikrohr, PET-Flasche oder dgl.) als
> Schalung: und dann mit PU-Schaum die Zahnung ausspritzen.

Ja, als "raumfüllende Maßnahme" durchaus. Obwohl die Wicklung innen eh
durch die Kunststoffwinkel sozusagen auf Abstand gehalten würde.

Mittlerweile spiele ich mit dem Gedanken, eine Mischung aus Eisenpulver
und Gießharz da rein zu packen. Wobei ich das Eisenpulver wohl sogar in 
einer Schmiede in der Nähe besorgen könnte, da müßte ich mal nachfragen.

Ich bin aber unsicher, welches Harz da zu verwenden wäre. Habe noch nie 
mit ähnlichem gearbeitet, da fehlen schlicht Erfahrungswerte. Es sollte 
wohl ungefähr bis 100°C, evtl. besser mehr, temperaturbeständig sein. 
Nur zur Sicherheit, auch wenn ich die Trafos kühl betreiben will. Und 
günstig soll´s ja auch noch sein.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Elektroblech schrieb:
> Weder habe ich genügend Bekannte, die sowas entsorgen, noch rückt auch
> nur einer der Fuzzis von Wertstoffhof oder Schrottplatz irgendwas raus.

wenn Du mit "rausrücken" konstenlose Abgabe meinst,
kann ich das für einen WSH nachvollziehen.
ein Schrotthandel,
der nicht auch verkauft ist mir aber noch nicht untergekommen.
Da lassen die Leute im allgemeinen noch gut mit sich reden.

Elektroblech schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> wie wäre es, die "Zahnung" abzudrehen?
>
> Der Gedanke kam mir schon auch, obwohl ich doch gar keinen
> Zugang zu einer schweren Drehbank oder einer Fräse hätte.

es geht auch mit Fleissarbeit. Nimm jedes einzelne Blech
und schneide/hau/säge die Stege raus.

Ich bin aber nach wie vor der Meinung,
dass man auch in der letzten Wallapampa-Gegend
brauchbares für lau finden kann. und zwar so inflationär,
dass man solche Basteleien nicht nötig hat.
ausser man will eine ganz bestimmte Spannung erzeugen,
die Dir sonst kein Trafo in der Welt abgibt.

von Holm T. (Gast)


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@TO: Ich habe nicht gesagt das es grundsätzlich nicht funktioniert, die 
Kerne bestehen aus üblichem Dynamoblech.
Das verfüllen der Nuten mit irgendwelchem Kleister kannst Du Dir sparen, 
Du wirst wegen geringer Füllung mit Eisen den Unterschied zwischen 
verfülltem und nicht verfülltem Kern elektrisch kaum nachweisen können.

Vergleiche das was dabei heraus kommt besser nicht mit industriell 
hergestellten Trafokernen, nicht umsonst sehen die "so" und nicht 
"anders" aus.

Was bleibt ist der unmögliche Sackgang für ein technisch fragwürdiges 
Endprodukt. Dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade und das ist das, 
was ich Dir von vornherein klar machen wollte.

Kurzschlusswindungen erzeugen die Kerne nicht, der "Ring" liegt 
rechtwinklig zum Magnetfeld.

Gruß,

Holm

von Harald W. (wilhelms)


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Holm T. schrieb:

> @TO: Ich habe nicht gesagt das es grundsätzlich nicht funktioniert, die
> Kerne bestehen aus üblichem Dynamoblech.

Ja, aber vermutlich geringerem Siliziumgehalt und deshalb grösseren
Eisenverlusten. Durch die grössere Blechdicke werden auch die Wir-
belstromverluste grössser sein.

> Das verfüllen der Nuten mit irgendwelchem Kleister kannst Du Dir sparen,
> Du wirst wegen geringer Füllung mit Eisen den Unterschied zwischen
> verfülltem und nicht verfülltem Kern elektrisch kaum nachweisen können.

ACK. Durch die grössere Wicklungslänge infolge der praktisch
nutzlosen "Auswüchse" innen steigen auch die Kupferverluste.
Ich würde diese "Auswüchse" mit einer Bandsäge entfernen.

Für eine sinnvolle Nutzung sollte man als erstes eine Probewicklung
aufbringen und mit langsam erhöhender Spannung den Ruhestrom messen.
Dann aus den Werten eine Kurve zeichnen und bei dem Anstieg der
Steilheit der Stromkurve die Spannung ablesen. Wenn man diese
Spannung dann durch die Anzahl der Windungen teilt, kennt man den
für die Dimensionierung wichtigen "Windungen pro Volt"-Wert.
Noch eine Anmerkung an den TE: Es gibt keinen Höchstwert der
übertragbaren Leistung für den Eisenquerschnitt. Dieser kann belie-
big hoch sein. Die übertragbare Leistung wird allein durch de
Erwärmung des Trafos begrenzt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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seh'n wird mal so:
geh am Wochenende mal an Containern für Altglas und Papier vorbei.
Beim 3. Platz hast Du eine Microwelle.

Da kannst Du aus dem Trafo die Hochspanungswicklung raus kloppen,
wenn diese duchrgebrannt ist und selbst was rein wickeln.

oder, wenn diese intakt ist, schliess dort die 230V an.
Dafür müsste man aber die eine Seite,
die mit dem Blechpaket verbunden ist, vom Blech trennen.

An der ursprünglichen Primärseite kommen dann so um die 25V raus.
In dem Bereich bewegt sich das.
Die Dinger setzen so um Verhältnis 1:9 ... 1:10 um.

von Lurchi (Gast)


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Der Trafo aus einer alten Mikrowellen dürfte die bessere Wahl sein als 
so ein Blechpaket aus einem alten Motor. Bei Mikrowellentrafo hat man 
sogar schon eine 230 V Wicklung drauf, muss also nur noch die Hälfte neu 
wickeln. Einfach die Hochspannungswindung für 230 V zu nutzen wird nicht 
gut gehen, denn die Drähte sind zu dünn und man hätte entsprechend nur 
eine geringe nutzbare Leistung.

Das Blech bei den Motoren ist ggf. gar nicht viel anders als von 
billigen Trafos mit EI Kern. Aber die Form des Kerns ist nicht so 
wirklich passend - entsprechend werden die Windungen länger.

Die echten Rinkerntrafos mit gewickeltem Band und korn-orientiertem 
Blech sind relativ leise, weil das korn-orientierte Blech auch weniger 
Magnetostriktion hat.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Lurchi schrieb:
> Einfach die Hochspannungswindung für 230 V zu nutzen wird nicht
> gut gehen, denn die Drähte sind zu dünn und man hätte entsprechend nur
> eine geringe nutzbare Leistung.

Der Draht in dieser Spule ist immer noch viel dicker
als in der Primärspule normaler Trafos.

von Lurchi (Gast)


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Der Draht in der Hochspannungsspule mag ggf. etwas dicker sein, als 
wegen des Widerstandes eigentlich passend, aus mechanischen Gründen und 
ggf. wegen der Isolierung gibt es da ggf. eine untere Grenze. Wobei ich 
aber aus kleinen Trafos auch schon sehr dünne Drähte kenne und die 
Trafos in der Regel ähnlich viel platz für Primär und Sekundärseite 
habe.

Auf alle Fälle ist aber die originale 230 V Windung zu dünn um da bei 
etwa 24 V noch die Leistung ausnutzen zu können.

von Mark S. (voltwide)


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Die Mikrowellentrafos die mir bisher zu Gesicht kamen, hatten sämtlich 
verschweißte Blechpakete. Da ist nix mit abwickeln oder neu wickeln.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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die Naht lässt sich auf flexen.
und wenn man das Blechpaket dann wieder zusammenfügt
und sei es nur mit Kabelstrapsen (Quick+Dirty)
funktioniert das ganze sogar.

Lurchi schrieb:
> Auf alle Fälle ist aber die originale 230 V Windung zu dünn um da bei
> etwa 24 V noch die Leistung ausnutzen zu können.

ich frag mich grad wieviel Leistung
bei der Konstruktion des TO wohl nutzbar ist...

von Harald W. (wilhelms)


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● J-A V. schrieb:

> ich frag mich grad wieviel Leistung
> bei der Konstruktion des TO wohl nutzbar ist...

Und ich frage mich, ob die entnehmbare Nutzleistung grösser
als die Verlustleistung im Trafo ist. :-)

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