Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltspannung Reed-Relais SIP-1A05


von Robert R. (serpentarii92)


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Hallo,

Ich habe leider etwas sehr grundlegende Fragen zu einem Reed-Relais das 
ich habe.

Eigentlich ist es für 5V Schaltspannung aber ich habe jetzt leider nur 
3,7V zur Verfügung. Ich hab versucht aus dem sehr mageren Datenblatt 
schlau zu werden, aber an und für sich sollte das Relais schalten 
solange ich über der Release Voltage bleibe oder hab ich da was falsch 
verstanden?
Bisher hat es mit 3,7V erfolgreich geschalten...

Und was genau ist mit "Max. Operate Voltage" gemeint? Wo genau dürfen 
nicht mehr als 3,75V anliegen?

Vielen Dank und liebe Grüße,
Robert

von Harald W. (wilhelms)


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Robert R. schrieb:

> Ich habe leider etwas sehr grundlegende Fragen zu einem Reed-Relais das
> ich habe.

0,6V ist die Spannung, bei der das Relais sicher abgefallen sein
sollte. 3,75V ist die Spannung, bei der das Relais sicher anzieht.
Wenn man in der Nähe dieser Spannungen arbeitet, muss man aber
mit erhöhtem Kontaktverschleiss rechnen, insbesondere bei höheren
Strömen. Allgemein ist ein Betrieb direkt an den Funktionsgrenzen
nicht empfehlenswert, da z.B. nach längerem Betrieb damit zu rech-
nen ist, das das Relais dann nicht mehr anzieht.

von Jörg H. (sonichazard)


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> 3,75V ist die Spannung, bei der das Relais sicher anzieht.

Das aber auch nur gesichert bei 20°C. Bei höheren Temperaturen sind auch 
höhere Spannungen nötig. Es ist also möglich daß bei 40°C und 3,7V das 
Relais nicht mehr anzieht.

Harald W. schrieb:
> Wenn man in der Nähe dieser Spannungen arbeitet, muss man aber
> mit erhöhtem Kontaktverschleiss rechnen, insbesondere bei höheren
> Strömen.
Ist das eine allgemeine Aussage oder möchtest Du das auf Reedrelais 
beschränken?

von eProfi (Gast)


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Es ist der Strom, der das Magnetfeld erzeugt, d.h. es hängt von der 
Spannung und dem Widerstand (und damit von der Spulentemperatur) ab.

Ein Trick wäre, mit einem Kondensator zu arbeiten, der die 
"Anziehenergie" speichert und beim Einschalten kurz liefert. Sobald das 
Relais angezogen hat und der Luftspalt klein ist, reicht ein geringer 
Haltestrom.

Z.B. ((bipolarer) C parallel mit (Schottky-)Diode) seriell zu 
Relaisspule
zwischen zwei µC-Pins (die halten das schon kurzzeitig aus, der 
Nennstrom bei 5V ist 10mA). Zum Aufladen des Cs könnte man sogar den 
internen Pullup verwenden, damit das Relais nicht anzieht).

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg H. schrieb:

>> Wenn man in der Nähe dieser Spannungen arbeitet, muss man aber
>> mit erhöhtem Kontaktverschleiss rechnen, insbesondere bei höheren
>> Strömen.

> Ist das eine allgemeine Aussage oder möchtest Du das auf Reedrelais
> beschränken?

Durch den "Klickeffekt" von Reedrelais ist die Schaltgeschwindigkeit
von denen wohl noch etwas höher als die von Standardrelais.
Grundsätzlich führt langsames Schalten aber immer zu erhöhtem
Verschleiss der Kontakte.

von Jörg H. (sonichazard)


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Ja, kann ich nachvollziehen. Dann wären "normale" Relais gegenüber 
Reedrelais ja noch mehr benachteiligt bei langsamen Einschalten mit 
Unterspannung.

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