Hallo allerseits wie einige von euch ja wissen, sammle ich HP Messgeräte ;-) vor einiger Zeit habe ich einem halbwegs defekten 4195A wieder neues Leben eingehaucht und bin erst jetzt fertig geworden mit der (enorm aufwendigen) Kalibrierung. Alles läuft wieder bestens. Was mich aber stört: der Bildschirm ist schon recht taub; nach dem Einschalten dauert es sehr lange, bis man überhaupt etwas sehen kann. Farben und Konvergenz sind ganz i.O. aber die Helligkeit.... klar kann man die Intensity einfach hoch drehen, aber das wird nicht sehr lange nützen, denn die Röhre wird früher oder später ihr Lebensende erreicht haben. Ich habe allerdings gesehen, dass es für die 8753 Netzwerkanalyser einen LCD-Retrofit Kit gibt. Und frage mich jetzt, ob man für den 4195A so etwas auch machen könnte :-) Intern im Analyzer gibt es ein digitales Interface mit 2x R, 2x G, 2x B und HSYNC und VSYNC. Leider kenne ich mich mit Video eher wenig aus, daher frage ich mich, ob es mit vertretbarem Aufwand möglich wäre, z.B. mittels eines kleinen FPGA einen Adapter zu bauen, welcher dieses Interface in etwas LCD-kompatibles ummünzt. Anhand des Schemas habe ich gesehen, dass die Videodaten offenbar in mehreren 74LS189 aufbewahrt werden (ein TTL-SRAM) und dann mit einem D-Flipflop und einem Treiber zum Display geleitet werden. Wie man ein LCD ansteuert, weiss ich ungefähr (Pixel-clock und so weiter); lustig wäre natürlich auch, wenn man aus dem digitalen Interface so etwas wie VGA machen könnte und dann irgend ein VGA-kompatibles Displaymodul verwenden könnte. Wes denken die Video-Experten?
Wenn du es sowieso umbauen willst, kannst du ja vorher Folgendes probieren: Erhöhe die Heizspannung der Röhre, ca. 10% können schon Wunder bewirken, zur Not auch etwas mehr. So was war früher, als Fernsehgeräte noch richtig teuer waren und eine neue Bildröhre einen knappen Tausender kostete, Gang und Gäbe, Bisweilen hat die so aufgeheizte Röhre auch noch den Rest des Gerätes überlebt. Und es gab auch oft genug Fälle, wo es überhaupt nichts gebracht hat, aber einen Versuch ist es wert. Der volle Erfolg wird sich auch nicht unbedingt gleich einstellen, die Kathode brennt sich in den ersten paar Stunden noch etwas frei (wenn noch was zum Freibrennen da ist).
Ja, das habe ich auch bereits gelesen, dass man sowas machen kann. Sobald ich mir sicher bin, dass ich die Röhre ersetzen kann, werde ich das auch probieren. Ich habe übrigens noch vergessen zu erwähnen, dass ein UPD7220 von NEC als Displaycontroller verwendet wird (für die Röhre).
Vielleicht geht es ja so ähnlich wie hier: http://hackaday.com/2017/06/01/fpga-rescues-scope-from-the-dumpster/
Tobias P. schrieb: > hinz schrieb: >> Miss mal die Zeilen- und die Bildfrequenz. > > Das wären HSYNC und VSYNC, oder? Klar.
Hi, so jetzt habe ich mal mein Oszi an HSYNC und VSYNC angeschlossen. Im Anhang 3 Bilder: 1. die Einheit A7, welche als "Graphics Display Controller/Shared RAM" bezeichnet wird; der UPD7220 als Graphikcontroller ist ersichtlich. Netterweise sind HSYNC und VSYNC auf Testpunkte rausgeführt worden :-) 2. Oszibild, wo man die Frequenzen von HSYNC und VSYNC ablesen kann. Offenbar HSYNC (gelb) ~ 31.5 kHz, und HSYNC (grün) ~ 60 Hz, also denke ich mal hat man 60 Hz Bildwiederholrate, was ich recht plausibel finde. 3. Eine gezoomte Version von Bild 2.
Tobias P. schrieb: > Offenbar HSYNC (gelb) ~ 31.5 kHz, und HSYNC (grün) ~ 60 Hz Das ist direkt VGA Timing (Ich vermute, du hast bei den 60Hz 'VSYNC' schreiben wollen). Ob die Polarität stimmt, kann ich dir aus dem Kopf nicht sagen, aber invertieren wäre ja einfach. Da du 2 Leitungen pro Farbe hast, wird das für die Intensität der Farbe sein, die du mit 2 einfachen Widerständen mischen kannst, bevor du sie auf eine VGA Buchse schickst. Ein handelsübliches VGA Display hat etwa 75 Ohm EIngangsimpendanz auf den Farbeingängen, so das z.B. eine Kombination von einem 33Ohm und einem 68 Ohm Widerstand klappen könnte. Du brauchst jetzt nur noch ein Panel mit Controller, was an Stelle des CRT reinpasst.
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Matthias S. schrieb: > Ein handelsübliches VGA Display hat etwa 75 Ohm > EIngangsimpendanz auf den Farbeingängen, so das z.B. eine Kombination > von einem 33Ohm und einem 68 Ohm Widerstand klappen könnte. Ziemlich sicher mehr Ohm! Die Videoausgänge werden 5V TTL-Pegel haben, VGA hat aber nur 1V.
Matthias S. schrieb: > Du brauchst jetzt nur noch ein Panel mit Controller, was an Stelle des > CRT reinpasst. Welche Größe hat die Röhre, bzw. wie groß ist der Ausschnitt im Gehäuse? Ein 8"-Display mit dem richtigen Seitenverhältnis (4:3), ausreichender Auflösung (XGA, also 1024x768) und einer Ansteuerungselektronik, die auch mit VGA-Signalen etwas anfangen kann, gibts bei Pollin unter dem Namen LS-8. Die aktive Bildfläche ist etwa 162 x 122 mm groß; vielleicht passt das ja.
Matthias S. schrieb: > (Ich vermute, du hast bei den 60Hz 'VSYNC' > schreiben wollen) Jupp, habe mich vertippt, gelb war richtig, grün hätte VSYNC heissen sollen ^^ Kann es wirklich so einfach sein? Im Service Manual steht etwas, was mich irritiert, wegen dieses 5 Bit Codes.
2 Farben mit 5 Bit eine Farbe mit 6 Bit macht 16 Bit. Schau doch mal mit dem Scope nach dem Farbsignal. Evtl. passt das ja schon.
Tobias P. schrieb: > Kann es wirklich so einfach sein? Aber sicher doch. > Im Service Manual steht etwas, was > mich irritiert, wegen dieses 5 Bit Codes. Es können 32 Farben aus einer Palette von 64 dargestellt werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Indizierte_Farben
karadur schrieb: > 2 Farben mit 5 Bit eine Farbe mit 6 Bit macht 16 Bit. Das ist hier nicht so gemeint.
hinz schrieb: > Ziemlich sicher mehr Ohm! Die Videoausgänge werden 5V TTL-Pegel haben, > VGA hat aber nur 1V. Ah, ja, daran habe ich nicht gedacht. Aber man kann ja testweise Trimmpotis mit z.B. 500 Ohm einsetzen und daran drehen, bis die Farbwaage angenehm und nicht überstrahlt ist. Anschliessend ausmessen und durch Festwiderstände ersetzen.
Also ich verstehe nicht ganz, was es mit dem 5 Bit Format auf sich hat. Ich mache mich aber mal schnell auf die Suche nach einem Monitor mit VGA, dann könnte man ja mal versuchen, mittels ein paar Drähnten den anzuflanschen. Wie ist das mit der Auflösung? wie finde ich die raus? denn es wäre natürlich Mist, wenn ein LCD Panel nicht in seiner nativen Auflösung betrieben würde, da man dadurch ein unscharfes Bild kriegt.
Tobias P. schrieb: > wie finde ich die raus? (VSYNC Frequenz / HSYNC Frequenz) - (Zeilenpulse im VBlanking) = Vertikale Auflösung Wenn 44-48 Zeilen im VBlanking verbraten werden, landest du ziemlich genau bei 480 Zeilen. Alles andere wäre bei den Frequenzen Unsinn by HP.
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O.K. das heisst das Display ist 640 x 480 :-) Das passt! jetzt muss man nur noch rausfinden was es mit diesen 5 Bits Data auf sich hat.
Tobias P. schrieb: > denn es wäre natürlich Mist, wenn ein LCD Panel nicht in seiner nativen > Auflösung betrieben würde, da man dadurch ein unscharfes Bild kriegt. Sofern die Auflösung des Panels deutlich über der anderen Auflösung (das wird Standard-VGA mit 640x480 Pixeln sein) liegt, macht das nicht so viel aus; die olle Bildröhre selbst ist prinzipbedingt auch nicht scharf, denn es ist ein Ding der Unmöglichkeit, daß ein Pixel aus dem Bildschirmspeicher präzise auf genau ein Phosphor-Tripel abgebildet wird. Standard-VGA auf XGA (1024x768) dürfte für den Zweck ausreichend gut sein.
Die Bits können dir egal sein. Das CRT hat ein analoges RGB-Signal bekommen. Das würde ich mit dem Scope suchen und dann anpassen. Kann gut sein das HP ein VGA-Modul verwendet hat.
31.5khz und 60 Hz sind vermutlich 640x480 Pixel, das dürfte der Monitor von Pollin interpolieren können, nachdem er so viele verschiedene Eingänge hat. http://tinyvga.com/vga-timing/640x480@60Hz
Hmm ihr scheint recht zu haben! Im Anhang das Prinzipschaltbild von A5, was der "CRT Video Amplifier" ist. Offenbar gibt es 2 Bits pro Farbe, R1 und R2 werden dann mit diesen Widerständen DA-gewandelt. Ich schau mal, ob ich vom Video-Amp das Signal abgreifen kann.
bingo schrieb: > das dürfte der Monitor > von Pollin interpolieren können Interpolieren ist halt nicht so schön, am besten wäre ein Panel mit 640x480 oder eben genaue Vielfache davon, wie 1280x960. Das Problem ist das alte Letterbox Format 4:3, die Jungs nehmen ja heute alle Widescreen 16:9, das nur schlecht in den alten Ausschnitt passt. Aber Otis B. Driftwood - ähh, sorry - Rufus T. Firefly hat ja ein Display Set mit 4:3 Panel gepostet.
> Rufus T. Firefly hat ja ein Display Set mit 4:3 Panel gepostet.
Genau das meine ich, 1024x768 ist 4:3, aber halt nicht genau 640:480
Hallo Kollegen, habe einen alten LCD-Monitor im Keller gefunden, der eine VGA-Buchse hat. Auf dem GDC-Board habe ich an den entsprechenden Pins, wo die digitalen Farbsignale anliegen, einfach mal einen Draht bei R1, G1 und B1 angelötet. Die HSYNC und VSYNC Signale habe ich an den entsprechenden Testpunkten abgegriffen. Die RGB-Signale habe ich mit 100 Ohm Seriewiderständen geschützt, damit ich nicht irgendwie den Treiber kille. Was soll ich sagen :-) offenbar habe ich mich bei der Belegung der Farben vertan ;-) Ich hätte nie erwartet, dass es so einfach wird. Der schwierige Teil wird vmtl. jetzt sein, ein passendes LCD-Panel zu finden. Der Ausschnitt für die Röhre ist 15.5cm x 11.5cm. Ich schaue mir mal das Pollin-Modul an :-)
bingo schrieb: > und was ist mit den Koordinatenachsen ? Dazu mischt man R2, B2 und G2 mit auf die RGB Leitungen. Wenn der TE im Moment 100 Ohm für die RGB Leitungen benutzt, kann man z.B. 220 Ohm für die sekundären Farbleitungen nehmen.
Die sieht man auf dem Photo nicht, waren sehr dunkel. Vermutlich eben weil ich die Farben falsch rum angeschlossen habe.
Tobias P. schrieb: > Vermutlich eben > weil ich die Farben falsch rum angeschlossen habe. Eher nicht, denn Koordinatensystem und die Start/Stop Werte unten rechts werden grau dargestellt, also alle 3 Farben gleich mit niedriger Intensität. Oben rechts sieht man ja auch, das Weiss schon mal stimmt.
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Stimmt. Allerdings habe ich jeweils das niederwertige Bit, also R1, G1, B1 benutzt. Wenn man das richtig machen würde, müsste man natürlich die MSBs auch noch beachten. Ich denke nicht, dass es irgend eine Fehlfunktion ist, denn sonst würde ja gar nichts dargestellt. Habe übrigens jetzt noch durch tauschen zweier Drähte die Farben richtig herum hin bekommen ;-) Wieso das Gitter nicht ersichtlich ist, ist schon eine interessante Frage, aber ich denke schon dass es daran liegt dass die halben Bits für die Farbinformationen fehlen.
Was spricht dagegen der Kiste ein VGA Ausgang für einen externem Monitor beliebiger Größe zu spendieren und die CRT drinnen zu lassen im Originalzustand? Das wäre nicht so ein Frevel und rückbaubar. Namaste
Winfried J. schrieb: > Was spricht dagegen der Kiste ein VGA Ausgang für einen externem Monitor > beliebiger Größe zu spendieren und die CRT drinnen zu lassen im > Originalzustand? > Das wäre nicht so ein Frevel und rückbaubar. > > Namaste Die Idee ist die, dass das LCD auch rückbaubar sein soll. Der Videoverstärker incl. Bildröhre und Hochspannungsquelle ist in der Bildschirmeinheit eingebaut und über ein auf dem Photo nicht sichtbares Flachbandkabel mit der restlichen Elektronik verbunden. Man könnte nun also das LCD einbauen und einen Adapter machen, wo das bisherige Flachbandkabel dran passt, denn die HSYNC und VSYNC Signale stehen auf dem Kabel zur Verfügung, ebenso wie die digitalen Farbsignale, je 2 Bits. Einzig um das flache LCD irgendwie in der gewölbten Halterung zu montieren müsste man einen kleinen Adapter fräsen. Aber ich weiss schon was du meinst. Wie würdest du denn den VGA-Ausgang realisieren? das geht nicht ohne irgendwo Löcher etc. zu bohren :-(
> Wieso das Gitter nicht ersichtlich ist, ist schon > eine interessante Frage, aber ich denke schon dass es daran liegt dass > die halben Bits für die Farbinformationen fehlen. In dem von Dir oben geposteten Schaltbild des Video-Mischers sind Widerstände eingezeichnet, aber keine Werte. Schau doch mal, welche Verhältnisse die zueinander haben, dann hast Du einen Anhaltspunkt für Die zukünftigen Wertverhältnisse.
Wenn man das CRT draussen hat, kann man auch mal einen Regenerator an die Röhre andocken und sie auffrischen. Dann muss man nicht mal die Heizspannung puschen, die CRT ist nach so einer Kur wie neu. Habe mit meinem Regeneriergerät schon bei dutzenden von Röhren die Lebensdauer verdoppelt: https://www.youtube.com/watch?v=Vw7nmuGdDs0
Glückwunsch kann das Ding ja noch ein Weilchen tun. @hinz hast recht gehabt. Ich kannte es von alten VGA-Karten das bei 16 bit die Farben unterschiedlich verteilt sind. wieder was gelernt.
Hallo Bingo, noch nichts wirklich weltbewegendes. Ich habe ein TFT mit den passenden Abmessungen gefunden (irgend ein Kyocera 7.5 Zoll mit 640 x 480). Ich werde mit einem kleinen FPGA einen Umsetzer bauen, welcher auf der einen Seite im Takt des Analysers die RGB-Daten einsaugt und im internen RAM ablegt. Ein zweiter Prozess wird aus dem RAM lesen und das Display in seinem gewünschten Takt ansteuern, so der Plan :-) Ich werde es hier posten, sobald ich was interessantes habe. Gruss Tobias
Hallo Tobias, ich hätte hier ein Display mit den Außenabmessungen 14,5cm * 11,1 cm, Auflösung 640*480 und einer Adapterplatine auf VGA rumliegen. Das hatte ich mal besorgt um evtl. die Röhre in einem alten Tek-Scope zu ersetzen. Das Scope hab ich nicht mehr und das Display liegt noch rum. Bei Interesse kann ich Bilder schicken und würde es auch für einen passenden Obulus abgeben. Bei Interesse, PN. Jens
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