Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trenntrafo für Außenbereich


von Hannes (Gast)


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Hi,

ich spiele mit dem Gedanken mir einen Trenntrafo für den gesamten 
Außenbereich anzuschaffen.

Nun nutze ich einige schwere Geräte wie Kettensäge (2,1KW) oder Hecksler 
oder auch mal eine große Flex etc...

Natürlich muss der Trafo entsprechend große sein. Vielleicht so etwas:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/trenntrafo-trenntransformator-transformator-230v-380v-3200va/651875027-168-2647

Ich bin mir nur nicht sicher ob:

A) die Leistungsklasse (3,2 KVA?) ausreichen würde oder ob ich noch 
etwas beachten müsste bei der Auswahl eines Trafos in dieser 
Größenordnung und
B) oder ob es schlauer wäre einfach einen gesonderten FI für den 
Außenbereich zu nehmen...!?

Danke und viele Grüße
Hannes

von mgfvlkbxv (Gast)


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Hannes schrieb:
> B) oder ob es schlauer wäre einfach einen gesonderten FI für den
> Außenbereich zu nehmen...!?

Ob schlauer oder nicht kann ich nicht beurteilen.
Allerdings kommt der Rest von Deutschlang gut mit einem FI hin, vom Rest 
der Welt, der ganz ohne FI hinkommt, ganz zu schweigen.

mgfvlkbxv

von Horst (Gast)


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Wenn Du die gleiche Sicherheit wie mit einem FI haben willst, mußt Du 
eine Isolationsüberwachung aufbauen.
Und da wird es aufwändig und teuer.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hannes schrieb:
> B) oder ob es schlauer wäre einfach einen gesonderten FI für den
> Außenbereich zu nehmen...!?

Mache dieses und stecke das Geld, das du beim Trafo sparst, lieber in 
anständige Gummischlauchleitungen.
Hier löste der Garten FI bei starkem Regen immer aus und brachte mich 
damit auf ein Isolationsproblem, das mir vom Vorbesitzer eingebrockt 
worden war. Mit einem Trenntrafo hätte das noch monatelang 
weitergeschmort.
Schliesslich habe ich die Gartenlaternen von 230V auf 6V umgebaut und 
seitdem ist Ruhe.

: Bearbeitet durch User
von Thomas B. (thombde)


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Hannes schrieb:
> Natürlich muss der Trafo entsprechend große sein. Vielleicht so etwas:
>
> 
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/trenntrafo-trenntransformator-transformator-230v-380v-3200va/651875027-168-2647

Das Ding wiegt ja 40kg
Kriegt man den überhaupt am 230V Netz eingeschaltet, ohne
das die Sicherung fliegt?
Trotz Einschaltstrombegrenzer.

von Peter R. (pnu)


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Meines Wissens gibt es für Trenntrafos (alter Begriff: Schutztrennung) 
eine Leistungsgrenze.

 Dazu kommt noch: wenn durch schlechte Isolierung eine Teil-Erdung 
stattfindet, kann das schon die Schutzwirkung gegen einen (dann zweiten) 
Fehler verhindern.

von Hardy F. (hflor)


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Hallo mgfvlkbxv,

mgfvlkbxv schrieb:
> Allerdings kommt der Rest von Deutschlang gut mit einem FI hin

Die müssen aber einen guten (hohen) Zaun haben.
Wenn auf der Terasse eine Steckdose frei zugänglich ist, dann ist mal 
ganz schnell der Tiefkühlschrank im Plus-Bereich ...

Hardy

von FieserFiesing (Gast)


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Wir hatten mal ein schönes einwöchiges  Schutzmaßnahmen - Seminar im 
Hochschulbereich.

Der Dozent des VDE ermahnte uns eindringlich :

- Außensteckdosen zweipolig abzuschalten, damit Übeltäter nicht über den 
(oft nicht abgeschalteten) Nulleiter zum Urlaubbsreiseanfang den FI 
auslösen. Um dann nach Batterieerschöpfung der Alarmanlage wieder zum 
Besuch zu erscheinen...
-Der Kühlschrank mit der stinkenden Brühe oder die im Winter 
durchgefrohrene Heizung ist dann ein nettes Bonbon obendrauf.

Also - eigener FI für Draußen. z.B. so ein LS FI Kombi, wenn der Paltz 
in der UV knapp ist.

von FieserFiesing (Gast)


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Nachtrag : den nötigen Fehlerstom von etwas über 30mA zwischen N und PE 
muß der Übeltäter ja auch in Form eines Batterie mitbringen.

Wie bei der Olsenbande : wir brauchen 6 Nägel, 3 Stücke Draht - und 
schon wurde der Ampelschaltkasten manipuliert. Wichtig sind 
nichtleitende Finger

von Hubert M. (hm-electric)


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Überlege mal, was passiert, wenn du ein Trenntrafo nimmst, und das Gerät 
das an dem Trenntrafo angeschlossen ist, ein Defekt hat, so dass das 
Gehäuse unter Spannung steht, und du es anfassen tust.
Den gleichen Gedanken nimmst dann nochmal auf, und überlegst dir, was 
passieren würde, wenn statt dem Trenntrafo ein FI-Schutzschalter 
angeschlossen wäre...

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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FieserFiesing schrieb:
> Nachtrag : den nötigen Fehlerstom von etwas über 30mA zwischen N und PE
> muß der Übeltäter ja auch in Form eines Batterie mitbringen.

Nicht zwangsläufig. Je nachdem wie viel Strom im Hausnetz gerade so 
fließt reicht es auch aus einfach nur N und PE zu brücken.

von Thomas B. (thombde)


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FieserFiesing schrieb:
> - Außensteckdosen zweipolig abzuschalten, damit Übeltäter nicht über den
> (oft nicht abgeschalteten) Nulleiter zum Urlaubbsreiseanfang den FI
> auslösen. Um dann nach Batterieerschöpfung der Alarmanlage wieder zum
> Besuch zu erscheinen...

Man sollte aber auch an die Beleuchtung z.B. an dem Hauseingang denken.
Schnell mal das Glas abgeschraubt und dann mit  “Spezial-E27“  Sockel 
geerdet geht auch.
Meine Garten- und Wegeleuchten habe ich alle mit 12VDC/AC und KSQ am 
laufen.
Das Erdkabel kann man dann knapp unter der Grasnabe verlegen.


Nach VDE sollte der Akku  ja 24h durchhalten .....
Eigentlich kann man auf Nachbarschaftshilfe aber nicht verzichten.

Ein Problem sind auchr noch die Bewegungsmelder mit PIR.

Gruß
Thomas


Edit:
Plane gerade einen Akkugepufferten Bewegungsmelder
mit 6 oder 9 Standardleuchtmittel 12V GU5,3.
Eine gekaufte LED-Leuchte mit PIR hat sich für den Umbau als
nicht Sinnvoll ergeben.

Wird wohl ein Projekt für die langen Winterabende :)

: Bearbeitet durch User
von Horst (Gast)


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Wo wohnt Ihr, daß Ihr Euch solche Gedanken machen müßt?

von Oberlajtnant (Gast)


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Horst schrieb:
> Wo wohnt Ihr, daß Ihr Euch solche Gedanken machen müßt?

Das kann man nur mit einer Gegenfrage beantworten: Wo wohnst DU, daß Du 
Dir keine solchen Gedanken machen mußt?

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Die Idee, daß man durch Schmeißen des FI die Alarmanlage platt bekommt, 
ist eigentlich gar nicht so blöd.
Wobei: Kühlschrank, Gefriertruhe und Beleuchtung vom FI runter nehmen, 
schadet auch nicht.
Sofern die Steckdosen explizit für diese Verbraucher geplant wurden, 
sehe ich darin auch kein Problem (laienbedienbare Steckdosen).
Für so Kleinigkeiten wie die Alarmanlage ... was hat Da bitteschön 
überhaupt ein FI vor zu suchen?

Aber, Jeder, wie Er will ;)

(passiert mir eh nicht - Kühlschrank/Truhe nicht auf FI, keine 
Alarmanlage und eh keine Zeit für Urlaub)

MfG

von Thomas B. (thombde)


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Horst schrieb:
> Wo wohnt Ihr, daß Ihr Euch solche Gedanken machen müßt?

Man muss ja nicht gleich  AFD wählen.
Aber Gedanken machen finde ich legitim und OK.
Und wenn man dann noch Resteverwertung mit alten Bauteilen im Dip-Format 
realisieren
kann ist das auch OK.
Also bitte nicht falsch verstehen.

Gruß
Thomas


Edit:
Ich klinke mich mal aus.
Sind hier vollkommen vom Thema abgekommen.

: Bearbeitet durch User
von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Hubert M. schrieb:
> Überlege mal, was passiert, wenn du ein Trenntrafo nimmst, und das Gerät
> das an dem Trenntrafo angeschlossen ist, ein Defekt hat, so dass das
> Gehäuse unter Spannung steht, und du es anfassen tust.

Der Strom überlegt kurz ob es ihn irgendwie zum Trenntrafo zurück 
bringt, entscheidet sich dann aber spontan das dem nicht so ist und 
schmollt weiter auf dem Gehäuse des defekten Gerätes rum.

Oder falls das für Dich zu hoch war: Es passiert garnix!


"Wir leben in einer Phase der Massenverblödung." - Peter Scholl-Latour

: Bearbeitet durch User
von Torsten (Gast)


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FieserFiesing schrieb:
> Der Dozent des VDE ermahnte uns eindringlich :
>
> - Außensteckdosen zweipolig abzuschalten, damit Übeltäter nicht über den
> (oft nicht abgeschalteten) Nulleiter zum Urlaubbsreiseanfang den FI
> auslösen. Um dann nach Batterieerschöpfung der Alarmanlage wieder zum
> Besuch zu erscheinen...

Schöne Grüße an den Dozenten, aber ne sicherheitstechnische Einrichtung 
hat hinter diesem FI überhaupt nix zu suchen. Wenn überhaupt, dann ein 
separater FI für die Anlage. Mal von der Störungsmeldung "Netzausfall" 
abgesehen, die der Wachdienst (bei ner ordnungsgemäß aufgeschaltenen 
Anlage) oder zumindest der Betreiber bekommen sollte...

von Andrew T. (marsufant)


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Torsten schrieb:
> FieserFiesing schrieb:
>> Der Dozent des VDE ermahnte uns eindringlich :
>>
>> - Außensteckdosen zweipolig abzuschalten, damit Übeltäter nicht über den
>> (oft nicht abgeschalteten) Nulleiter zum Urlaubbsreiseanfang den FI
>> auslösen. Um dann nach Batterieerschöpfung der Alarmanlage wieder zum
>> Besuch zu erscheinen...
>
> Schöne Grüße an den Dozenten, aber ne sicherheitstechnische Einrichtung
> hat hinter diesem FI überhaupt nix zu suchen. Wenn überhaupt, dann ein
> separater FI für die Anlage. Mal von der Störungsmeldung "Netzausfall"
> abgesehen, die der Wachdienst (bei ner ordnungsgemäß aufgeschaltenen
> Anlage) oder zumindest der Betreiber bekommen sollte...

Es gab Zeiten, da wurde das gesamte Haus über eine einzigen FI 
betreiben.

Aus dieser Kenntnis stammt die Aussage des Dozenten. Heute hat man bei 
Neuinstallationen/neu geplanten Anlagen mehr als einen FI (hoffentlich), 
da kann man anders planen bei der Auslegung der Anlage.

Dennoch ist es auch heute noch sinnvoll, Außensteckdosen 2 polig 
abzuschalten. Gründe wurden ja genug genannt weiter oben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tim T. schrieb:
> Oder falls das für Dich zu hoch war: Es passiert garnix!

Es ist allerdings ein schleichender Fehler vorhanden, von dem man dank 
Trenntrafo nichts erfährt. Will man also einen Trenntrafo und 
Isolationsüberwachung, muss man nach dem Trafo wieder ein eigenes Netz 
mit L,N und PE aufbauen und dort dann FIs verbauen. Aber damit wird die 
Sache praktisch ad absurdum geführt, ein mit LS und FI abgesicherter 
Extra Gartenkreis ist viel einfacher bei praktisch genauso hoher 
Sicherheit, minus die Verluste, die in einem jeden Trafo ja noch 
entstehen.

von Hannes (Gast)


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Hi,

Die Außensteckdose 2polig abzuschalten ist auch eine gute Idee!

Zweiter Satz im Trafo Datenblatt
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1300000-1399999/001390957-da-01-de-UNIVERSALTRANS__3200_VA_USTE_3200_2X115.pdf

"Sehr gutes Einschaltverhalten durch verringerte Einschaltströme" wie 
auch immer das gehen soll. Ich hatte den User angeschrieben, der Trafo 
ist ohne Probleme an einem B Automaten! einzuschalten, wie auch immer 
das gehen kann...


Nunja, dann wird es wohl der FI für den Außenbereich, ist eh schon alles 
soweit vorbereitet.

Danke für die Antworten und Denkanstöße.

Gruß
Hannes

von Der Andere (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Es gab Zeiten, da wurde das gesamte Haus über eine einzigen FI
> betreiben.

So ist es. Vor 50 Jahren dachte man auch eine (3) Sicherungen reichen 
für eine ganze Wohnung.
Vor 10 Jahren hat man den gleichen Mist dann mit einem Fi gemacht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hannes schrieb:
> Nunja, dann wird es wohl der FI für den Außenbereich, ist eh schon alles
> soweit vorbereitet.

Da in der Schiffselektrik auch 2-polig Vorschrift ist, hatte ich vor 
einiger Zeit die Dinger hier rausgesucht:
http://www.ebay.de/itm/FI-LS-Schalter-Leitungsschutzschalter-Fi-Schalter-Kombination-RCBO-10-25A-30mA-/282272299504

Da hat man LS und FI in einem Modul und spart etwas Platz auf der 
Hutschiene.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Hannes schrieb:

>
> "Sehr gutes Einschaltverhalten durch verringerte Einschaltströme" wie
> auch immer das gehen soll. Ich hatte den User angeschrieben, der Trafo
> ist ohne Probleme an einem B Automaten! einzuschalten, wie auch immer
> das gehen kann...
>

Interessant. Aber sicher nicht immer und überall .-) Denn:
Und der Trafohersteller selbst gibt dafür einen NICHT-B Automaten an.

http://www.block.eu/de_DE/products/transformers/product/393229/

"PRI Absicherungsempf. d. Schutzschalters mit Auslösekennlinie typ. 20 x 
Inenn bez. auf den Einstellwert)"

Das liegt eher bei C Automaten, was nicht verwundert bei 3200VA Trafo.
Mag sein das es bei Dir an mit einem B-Automaten und entsprechend 
hochimpedanten Netzzuführung funktioniert.
Aber das ist mehr Zufall und durch Zusammentreffen entsprechender 
Toleranz der Fall.

von Hannes (Gast)


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Naja, der wäre dann ja eh durchgehend am Netz...

FILS sind mir bekannt, Platz ist in dem Fall genug im Kasten.

Ich gehe aber jetzt wohl dann eh dreipolig in den Außenbereich und setze 
mir noch eine CEE Dose...

Gruß
H.

von Andrew T. (marsufant)


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Hannes schrieb:
> Naja, der wäre dann ja eh durchgehend am Netz...

Ja, macht Sinn. Das Teil hat einen Wirkungsgrad von 96% lt. Datenblatt, 
d.h. pro Stunde fallen gut 130 Watt Verbrauch an.
Mach in 24 Stunden rund 3 kWh. Und übers Jahr rund 1000 kWh.

Ohne das das Teil etwas tut (außer zu wärmen).



Schon mal daran gedacht?

>

>
> Ich gehe aber jetzt wohl dann eh dreipolig in den Außenbereich und setze
> mir noch eine CEE Dose...


Der Sinn dieser neuen Idee mag wohl nur dir aufgehen.
Bitte erkläre.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Der Sinn dieser neuen Idee mag wohl nur dir aufgehen.

Vieleicht ist ihm aufgefallen, daß eine Drehstromsteckdose im 
Aussenbereich durchaus nützlich sein könnte.
Und sein Trafo ist einphasig.

von Andrew T. (marsufant)


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Der Andere schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> Der Sinn dieser neuen Idee mag wohl nur dir aufgehen.
>
> Vieleicht ist ihm aufgefallen, daß eine Drehstromsteckdose im
> Aussenbereich durchaus nützlich sein könnte.
> Und sein Trafo ist einphasig.

Mir war ein ähnlicher Gedanke gekommen, ich wollte meinen obigen Beitrag 
aber nicht mit der Frage aufblähen: "Welchen Nutzen hat ein einphasiger 
TT bei einem Problem, das auch bei 3Ph besteht?" .-)

BTW: Natürlich gibt es auch 3Ph TT, aber das ganzjährige Wärmethema 
inkl. E-Heizungskosten bleibt bestehen...

: Bearbeitet durch User
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