Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe bei Bauteilsuche


von William W. (william-wolke)


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Hallo,

leider habe ich folgendes Problem: In meinem WIG-Schweißgerät sind die 
Leistungstransistoren zum Teil durchgebrannt.... Es befinden sich 6 
gleiche Transistoren auf  insgesamt 2 Kühlkörpern.

Die Beschriftung ist zwar noch gut lesbar, aber leider kann ich im Web 
nichts über die Transistoren herausfinden.
Wie kann ich am Besten vorgehen, um ein entsprechendes Vergleichsmodell 
zu finden?? Was zu lesen ist kann ich ja mal beschreiben:

1.Zeile  I20N60B3  oder auch 120N60B3. Wie kann ich I und 1 
unterscheiden?
2.Zeile  H5   01
3. Ein kleines H...., Steht wohl für Harris. Dieses soll jetzt aber an 
Fairchild verkauft worden sein. Bei beiden finde ich nichts...

Meine Recherchen bislang ergaben: 20 = 20 Ampere oder eben 120 A..
und die 60 stehen für 600 Volt...(wg. der HF-Zündung) Das Schweißgerät 
kann aber insgesamt 160 Ampere am Ausgang liefern... Davor sitzt 
allerdings noch ein Trafo.....
Also sagt das soweit nichts über die Belastung der Transistoren aus...

Nun... wie kann ich da weiter vorgehen?? Ich wäre für jede Hilfe oder 
Idee dankbar...

von Christian (Gast)


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IXGK120N60B3

von Nomis (Gast)


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In welchem Gehäuse ist der Transistor? Ich kenne den Infineon 20N60C3, 
das ist ein 600 V Mosfet im TO-220 Gehäuse:

http://www.infineon.com/dgdl/Infineon-SPP_I_A20N60C3-DS-v03_01-en.pdf?fileId=db3a304318f3fe290119090054e32a20

Kann es evtl. so etwas sein?

von William W. (william-wolke)


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Vielen Dank.
Den habe ich auch schon gefunden. Das Gehäuse ist dabei aber etwas 
anders... Aber darauf soll es mir nicht ankommen.. Meine hatten das 
TO-220. Die Belegung ist gleich:
Aber der Chinahersteller IXYS ist auch nicht Fairchild... Kann man davon 
ausgehen, dass die Bezeichnungen übernommen werden können?
Versuchen würde ich es damit, aber da noch die kleine Frage: Wo kann ich 
am Besten den IGBT bestellen? Bislang habe ich noch nie etwas direkt aus 
China bestellt... Läuft das problemlos? Oder gibt es Bezugsquellen in 
Deutschland?
Und 120 Ampere 6 mal... Jeweils 3 Transistoren laufen parallel 
(Vielleicht positive und negative Halbwelle). Wäre dann aber immer noch 
360 Ampere für ein 180 Ampere Schweißgerät.... Hmmmm.... Wäre dann aber 
viel Sicherheit.
Kann ich das Gerät nicht einschalten und ohne die Transistoren 
Kollektor-Emitter-Spannung messen?  (Entschuldigung.... Ich bin 
Maschbauer...)

von hinz (Gast)


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William W. schrieb:
> Chinahersteller IXYS

Voll daneben ist auch vorbei.

http://ixys.com/Corporate.aspx


Und die haben auch eine Fab in Darmstadt.

von William W. (william-wolke)


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Oh.. Vielen Dank für die Info.
Dort kann ich mal weiter suchen. Es gibt ja doch Vertretungen in 
Deutschland.

von hinz (Gast)


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Mach doch mal ein Foto.

von William W. (william-wolke)


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Noch weiter zur Info:
Eben habe ich mit der Firma IXYS telefoniert. Dabei kam folgendes 
heraus..
Meine Transistoren sind im TO220 Gehäuse... es gibt aber keine 
Transistoren in diesem Gehäuse, die 120 A bei 600 V verkraften.... Da 
reicht die Fläche zur Wärmeübertragung nicht aus...
Also muss die Bezeichnung lauten: I 20 N 60 B3.....
Danke nochmal für den Tipp.... IXYS ist da sehr hilfsbereit.

von hk_book (Gast)


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hinz schrieb:
> Und die haben auch eine Fab in Darmstadt.

das ist schon näher, aber wirklich ist IXYS in Lampertheim (früher war 
das die Fertigung für Leistungshalbleiter von BBC/ABB).

von William W. (william-wolke)


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Fotos mache ich gerne.. Ich hoffe das klappt....

von William W. (william-wolke)


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Bei der I20 Bezeichnung bin ich von einer 120 ausgegangen. Da in der 
zweiten "Zeile" der Beschriftung ja eine 01 steht, war das also falsch. 
Die "1" wäre oben vermutlich in der selben Schriftart gedruckt....

von Manfred (Gast)


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William W. schrieb:
> Fotos mache ich gerne.
Das Herstellerzeichen ist Harris, die schon vor vielen Jahren zu 
Intersil geworden sind. 20N60B gibt es dort, aber ohne das I vorweg und 
nicht mit dem Strom, den Du genannt hast.

von William W. (william-wolke)


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Vielen Dank für die Hilfe.
Bei Intersil werde ich mal weitersuchen. Einen genaue Größe des Stroms 
hatte ich noch nicht genannt. Nur kommt es mir so vor, dass die erste 
Zahl in der Bezeichnung den Strom angibt. Da ich ja jetzt weiß, dass es 
keine 120 sondern I 20 heißt, ist jetzt klar das es sich nur um 20 
Ampere bei 600 V handelt. Aber weder das "I" am Anfang, noch das "B3" am 
Ende der Bezeichnung kann ich genau deuten.
Kennt jemand die genauen Aufschlüsselungen oder ist das eher 
Herstellerbezogen..?

von Elektrofan (Gast)


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Gehäuse TO220 mit 120A ???

MOSFET in solchem Gehäuse konnten (können?) lt. Spec. angeblich bis 60A 
dauernd, aber 2-mal soviel ?

von hinz (Gast)


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William W. schrieb:
> Bei Intersil werde ich mal weitersuchen.

Kannst du dir sparen. Die Sparte diskrete Halbleiter wurde an Fairchild 
verkauft, und die wurden von ONSemiconductor übernommen. Die Schlipse 
lieben dieses Spiel.

von Wowa (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Gehäuse TO220 mit 120A ???
>
> MOSFET in solchem Gehäuse konnten (können?) lt. Spec. angeblich bis 60A
> dauernd, aber 2-mal soviel ?


...Parallelschaltung?! ;-)

von CBE (Gast)


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William W. schrieb:
> Vielen Dank für die Hilfe.
> Bei Intersil werde ich mal weitersuchen. Einen genaue Größe des Stroms
> hatte ich noch nicht genannt. Nur kommt es mir so vor, dass die erste
> Zahl in der Bezeichnung den Strom angibt. Da ich ja jetzt weiß, dass es
> keine 120 sondern I 20 heißt, ist jetzt klar das es sich nur um 20
> Ampere bei 600 V handelt. Aber weder das "I" am Anfang, noch das "B3" am
> Ende der Bezeichnung kann ich genau deuten.
> Kennt jemand die genauen Aufschlüsselungen oder ist das eher
> Herstellerbezogen..?

Gut möglich kein Standardbauteil.

Wird wohl ein IGBT sein.
(Nein, nicht das I dafür deuten)

Bezeichnungen lt. Datenbüchern in denen es dieser auch nicht aufgeführt 
ist, immer mit HGT-X-Strom-Polarität-Spannung-?Revision?

In TO-220A finden sich ldg. 12/24/30 Ampere-typen jdf. bis 1995

von CBE (Gast)


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>
> In TO-220A finden sich ldg. 12/24/30 Ampere-typen jdf. bis 1995



Da hat es noch ein paar ältere Datenbücher,
sind aber teils nur scans:

http://www.electronicsandbooks.com/eab2/manual/index.php?dir=Electronic+Component+Databook+Datasheet%2FBrand%2FHarris+%28Intersil+1999%29%2FDatabook%2F

Eher unwahrscheinlich das sich da was findet.

H5 evtl. Produktionsjahr '95, ist jetzt aber blose Spekulation.

von CBE (Gast)


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> Da hat es noch ein paar ältere Datenbücher,
> sind aber teils nur scans:

archive.org hat durchsuchbares Material.

>> ist, immer mit HGT-X-Strom-Polarität-Spannung-?Revision?


Fast, siehe Anhang.

-B3  200nS 3. Generation

vlt. findest du ja noch was, bis '99 gabs die ja noch.
evlt. suchen nach "Nomenclature", "Ordering-Informations" oder 
ähnlichem.

Aber zu kaufen gibts diese ja eh nicht mehr.

von hinz (Gast)


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CBE schrieb:
> -B3  200nS 3. Generation

Dann kann er auch IRG4BC40U nehmen.

von William W. (william-wolke)


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Das meine ich mit Parallelschaltung... Siehe Fotos. Kollektor und 
Emitter sind jeweils gleich geschaltet. Davor hängen direkt 5 Elkos mit 
nur 400 V und 470 Mikrofarad...
Vielen Dank auch für das Datenblatt von Harris (IGBT Ordering 
Information)
Jetzt weiß ich auch die "B3"-Bezeichnung am Ende... =200ns, 
3.Generation...

...(Das Knöllchen für Falschparken im Hintergrund ist nicht relevant ;-)
Oder möchte das jemand für mich bezahlen????

: Bearbeitet durch User
von William W. (william-wolke)


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Danke auch für die Idee mit den IRG4BC40U.
Ich habe mir jetzt mal die Besorgt: Vishay IRF840PBF Die können aber nur 
im kurzen Puls bis 32 A. Sonst reichen die 8A vielleicht für die 
kleinste Stufe des Schweißgerätes um zu sehen ob es dann wieder läuft... 
Also nur ein "Vorabtest"

von hinz (Gast)


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William W. schrieb:
> IRF840PBF

Das sind MOSFET, keine IGBT!

von William W. (william-wolke)


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Das ist wohl richtig. Aber worin könnte da für einen Test das Problem 
liegen? Das Mosfet hat nur zwischen Emitter und Kollektor eine Diode. 
dV/dt mit 3,5ns vielleicht zu langsam?

von CBE (Gast)


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William W. schrieb:
> Das ist wohl richtig. Aber worin könnte da für einen Test das Problem
> liegen? Das Mosfet hat nur zwischen Emitter und Kollektor eine Diode.
> dV/dt mit 3,5ns vielleicht zu langsam?

being no expert:

Vgth IGBTs irgendwo im Bereich 1,5-5V

IRF840 jdf. lt. hier verlinkten DB 6-7V zum durchsteuern
hohe Gatekapazitaet 1,3nF braucht kräftigen Treiber zum schnellen ein 
und ausschalten. 5A@100°C scheint auch bisl wenig, Sperrspannung liegt 
auch drunter.

Sehe nichts was das Teil annähernd geeignet erscheinen liese :(


Sinnvoll wäre es sich die Ansteurung mal rauszuzeichnen, falls man auf 
der Platine etwas ausmachen kann.

----
geh ggf. mal zu pollin, die haben seit kurzem hauffenweise von den 
Teilen:
Suchbegriff: +IGBT +600V +TO-220 -TO-247 -triac dann alles unter 200nS 
abschaltzeit rausfiltern und ein kleines Opfer-Säckchen ordern ...


good luck :)

von FET? (Gast)


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@William:

Mal ein paar (möglicherweise wichtige) Fragen:

A.) Sehe ich das richtig, daß die Anschluß-Beinchen an praktisch allen 
TO-220(AB)-Gehäusen weiiit auseinander gebogen wurden?

B.) Laut Platine/PCB gehören da original - eigentlich MOSFETs hinne.
Da steht nämlich (deutlich): G, D, S... (IGBT: G, C, E)

Sollte das stimmen, dann macht es den Eindruck einer Reparatur oder 
"Verbastelung" - und original wären da mal MOSFETs (auch mit 600V / 650V 
vermutlich), und zwar im (früher: TO-218?) TO-247 Gehäuse [m. A. n. für 
hohe Spannungen und v. a. Leistungen ... "minimal" besser] drin gewesen.

==================================================================

Die heute verfügbaren, moderneren Bauteile sind von fast allen 
Leistungsdaten durchweg besser, als die "alten". Der einzige Grund, da 
nicht moderne (je nach dem) FETs oder aber IGBTs einzusetzen, wäre die 
Gefahr, durch die schnelleren Schaltzeiten versehentlich diverse 
Probleme zu provozieren.

Aber bitte beantworte obige Fragen, und vielleicht findest Du "die 
beste" Lösung (Preis/Performance). Obwohl z.B. der (ja - bei Pollin ^^) 
vorhandene

https://www.pollin.de/shop/dt/MzkwOTY4OTk-/Bauelemente_Bauteile/Aktive_Bauelemente/Transistoren/HGTG20N60B3D_30_Stueck.html

schon seinen Zweck erfüllen dürfte (und evtl. zu dem Harris oben da das 
"Nachfolge-DIE" darstellt, ähm...), gibt´s den nur noch zu 25 Stück - 
und nicht mehr einzeln.

==================================================================

Alles relativ, wenn original eig. TO-247-FETs verbaut waren.

von hinz (Gast)


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FET? schrieb:
> A.) Sehe ich das richtig, daß die Anschluß-Beinchen an praktisch allen
> TO-220(AB)-Gehäusen weiiit auseinander gebogen wurden?

Sieht wahrlich so aus.


> B.) Laut Platine/PCB gehören da original - eigentlich MOSFETs hinne.
> Da steht nämlich (deutlich): G, D, S... (IGBT: G, C, E)

Naja, das hab ich schon öfter so falsch gesehen, wäre aber durchaus 
denkbar, insbesondere macht es die Parallelschaltung wesentlich 
sympatischer.


> Sollte das stimmen, dann macht es den Eindruck einer Reparatur oder
> "Verbastelung" - und original wären da mal MOSFETs (auch mit 600V / 650V
> vermutlich), und zwar im (früher: TO-218?) TO-247 Gehäuse [m. A. n. für
> hohe Spannungen und v. a. Leistungen ... "minimal" besser] drin gewesen.

ACK.

von William W. (william-wolke)


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Erst mal vielen Dank für die Zahlreichen Antworten. Ich versuche die 
Fragen der Reihe nach bestmöglich zu beantworten:


1. :Sinnvoll wäre es sich die Ansteurung mal rauszuzeichnen, falls man 
auf
der Platine etwas ausmachen kann.

Ja... das kann ich versuchen zu machen... Dauert aber noch etwas.. Aber 
erstmal so viel: Vor jeder Basis der Transistoren hängt ein Widerstand 
mit 10Ohm (Br/Br/Sw)... Diese Basis wird wiederum direkt von einem 
weiteren Transistor angesteuert: Hersteller: ST 9448, Malaysia,D45H8 
Insgesamt sind zwei dieser Transistoren verbaut, und jeder steuert drei 
der "Leistungstransistoren" (um die es sich hier dreht) an.... 
(Verstanden wie ich meine.... )

1.: A.) Sehe ich das richtig, daß die Anschluß-Beinchen an praktisch 
allen
TO-220(AB)-Gehäusen weiiit auseinander gebogen wurden?

Hm... Das ist schwieriger als es aussieht.... Aber der Reihe nach: Auf 
der Platine befinden sich insgesamt 10 Anschlüsse für die 
Leistungstransistoren auf den Kühlrippen. Insgesamt waren bei mir aber 
nur 6 Stück (drei auf jeder Seite) verbaut.
Meine Vermutung ist: Das Schweißgerät gibt es in einer anderen 
Ausführung auch mit mehr Ausgangsleistung..
Auf der Platine steht GDS an den Anschlüssen, also für mosfets im TO247 
Gehäuse (Großer Abstand). Verbaut waren aber die I20N60B3 von Harris im 
TO220 Gehäuse... (Kleiner Abstand)  Das könnte auch durch eine 
Modernisierung (beim Hersteller) erfolgt sein. Gebastelt wurde da 
nichts.
Ich vermute die Beinchen wurden bei der Produktion verbogen....

Mehr als 600V können die Transistoren/Mosfets aber nicht gehabt haben, 
da die Kondensatoren, welche darüber entladen werden, nur 400V in der 
Bezeichnung haben...

Noch etwas zur Produktion: Die Platine wurde nur mit kurzen 
Anschlussdrähten zu den Leistungstransistoren gefertigt. (Verlötung auf 
der Platine) sieht original aus. Dann kamen die Transistoren auf die 
Kühlrippen, und als diese mit der Platine verschraubt waren, dann wurden 
die Beinchen der Transistoren mit den Drahtenden von der Platine 
verbunden... Somit wurde auch der unterschiedliche Abstand überbrückt, 
und daher die verbogenen Beinchen...

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Was ist das überhaupt für ein Schweißgerät? China-Kracher?

von Stephan (Gast)


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in der Bezeichnung: vorn Strom, N oder P Kanal, hinten Spannung
SUP75N03..... 75A, NFet, 30V

von Stephan (Gast)


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scheint doch nicht generell zu gelten :-(

von William W. (william-wolke)


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hinz schrieb:
> Was ist das überhaupt für ein Schweißgerät? China-Kracher?

Andere sagen auch: Deoroller...

Und Jupiter war eine deutsche Firma... und noch der Planet..

: Bearbeitet durch User
von FET? (Gast)


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Stephan schrieb:
> scheint doch nicht generell zu gelten :-(

(grins) Nimm´s Dir nicht zu Herzen. ^^
"Genormt" ist das halt nicht.

William W. schrieb:
> es gibt aber keine Transistoren in diesem Gehäuse,
> die 120 A bei 600 V verkraften.... Da
> reicht die Fläche zur Wärmeübertragung nicht aus

Transistoren, die 120A bei 600V verkraften... diese Aussage würde
eher Linearbetrieb bedeuten, so daß 120A und 600V gleichzeitig ...

Ja, die wären ein klein wenig größer. Darum aber geht´s nicht.
Die Angaben von max. Strom und Spannung beziehen sich auf die
sog. Schaltleistung - weit über der thermischen P(tot).

William W. schrieb:
> Sinnvoll wäre es sich die Ansteurung mal rauszuzeichnen,
> falls man auf der Platine etwas ausmachen kann.

Gute Idee. Die D45H8 vor den Gate- (nicht Basis-) Widerständen
werden oft in Gate-Treiber-Stufen eingesetzt - normalerweise im
Pärchen mit D44HX o. ä., einem Komplementär-Typen halt.

Wenn Du den Spannungshub an der Ansteuerung oszi-fieren würdest,
ließe das Rückschlüsse auf die "tatsächlich geplante" Art 
Leistungstransistor zu - denn IGBTs werden eigentlich mit
+15V eingeschaltet (MOSFETs mit +10 o. +12V).

Obwohl viele IGBTs auch bei +10V "funktionieren" können,
und die meisten FETs auch +15V am Gate "(v)ertragen".

In seltenen (und "alten") Fällen könnte sogar eine negative
Spannung vorhanden sein (manche ältere IGBTs brauchten diese,
um sicher zu sperren) - na gut, bei Ansteuerung über Trafo
wäre das teils auch für Fets normal ... obwohl die sowas
nie "gebraucht" haben, überträgt ein "echter" Trafo nur AC.

Mach mal bei Gelegenheit, untersuch die Ansteuerung.

von FET? (Gast)


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William W. schrieb:
> und noch der Planet

"Rot-pünkt-chen". (Statt kä...)

Dachte ja, den gibt´s noch?

von William W. (william-wolke)


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Ich habe hier in Forum noch etwas sehr interessantes für mich entdeckt.
Ein Schweißgerät mit ähnlichem Aufbau wie meins: Dort sind als 
Leistungstransistoren SGW30N60 (Q103 - Q113)verbaut. Ebenfalls an 400V 
Elkos. Bei mir eben Q1 bis Q10. Von dort aus geht es in den Trafo 
(Drossel) und dann in die 3 Leistungsdioden ... Alles wie bei mir
vielleicht habe ich da jetzt das Richtige gefunden...
Bei mir eben I 20 N 60 B3 die nicht mehr zu finden sind... Und hier auf 
den Fotos SGW 30 N 60. Vielleicht gibt es einen SGW 20 N 60....
Dann wären die Strombelastungen mit 20 Ampere ebenfalls gleich..

von hinz (Gast)


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William W. schrieb:
> SGW30N60

Speziell parallelisierbare IGBTs, und wies aussieht zwei pro Seite.

von William W. (william-wolke)


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Ja, genau. Zwei mit 30A pro Seite meine ich auch. Und bei mir waren eben 
3 Stück mit 20A auf jeder Seite... Die Gesamtleistung bleibt aber somit 
gleich.
Und das Datenblatt sagt: Parallel switching capability... und designed 
for Inverter.
Eben auch gut, da ja jede Seite jeweils parallel geschaltet ist. Und 
sogar das Gate nur über 10 Ohm Vorwiderstände parallel ist.
Und die Anzahl der verbauten IGBT`s variiert vermutlich je nach 
Ausgangsleistung des Schweißgerätes. Die Platine bleibt aber dabei 
gleich... Daher eben nicht voll bestückt.
Und die max fall time liegt mit 70ns auch deutlich unter den bei mir 
eingesetzten I20N60B3. Das "B" steht ja für 200ns...

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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William W. schrieb:
> Und die Anzahl der verbauten IGBT`s variiert vermutlich je nach
> Ausgangsleistung des Schweißgerätes.

Ehr danach was der chinesische Einkäufer gerade billig bekommen kann.

von William W. (william-wolke)


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Ich denke der Einkäufer saß in Italien. Die Platine kommt von Sagit, 
Savignone in Italien. Geprüft dann durch Eltig in Polen und hier 
verkauft unter dem Firmennamenamen Jupiter.
Nur chinesisch ist da nichts....

von FET? (Gast)


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NPT IGBTs sollen m. W. eigentlich thermisch ENT- (und nicht ge-)
koppelt werden, wenn denn parallel... (hier nebeneinander auf KK).

FETs würden ja potentiell weniger Verluste erlauben, und hätten beim 
Avalanchen meist Vorteile - IGBTs wüden höheren Kurzschlußstrom 
erlauben, denke ich.

von hinz (Gast)


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William W. schrieb:
> Ich denke der Einkäufer saß in Italien. Die Platine kommt von
> Sagit,
> Savignone in Italien. Geprüft dann durch Eltig in Polen und hier
> verkauft unter dem Firmennamenamen Jupiter.
> Nur chinesisch ist da nichts....

Tja, auch anderswo haben sie sparsame Einkäufer.

Wieviel willst du denn ausgeben für die IGBTs?

von William W. (william-wolke)


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Vermutlich sind jeweil 3 IGBTs auf einem Kühlkörper da dieser dann 
einfacher zu befestigen ist....  Sonst müssten ja 6 getrennte Kühlkörper 
einzeln befestigt werden...

Die Preise die bislang so gesehen habe liegen alle etwas unter 5 Eur pro 
Stück.

von FET? (Gast)


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William W. schrieb:
> Vermutlich sind jeweil 3 IGBTs auf einem Kühlkörper da dieser dann
> einfacher zu befestigen ist....  Sonst müssten ja 6 getrennte Kühlkörper
> einzeln befestigt werden...
>
> Die Preise die bislang so gesehen habe liegen alle etwas unter 5 Eur pro
> Stück.

Normalerweise reichen für einen vergleichbaren oder besseren Typen 
maximal an die 2,50€/Stk. Häng Dich nicht an die Bezeichnung, oder was 
in "anderen Threads" dazu verwendet wird. Irrelevant, nahezu.

Das Optimum wären meiner Meinung nach FETs, weil man da durch 
parallelisieren auch wirklich weniger Verluste erreichen kann.
(Und nicht zuletzt... glaube ich, "original" waren welche geplant.)

Und wenn Du wirklich auf die identische Bezeichnung Wert legst (was aber 
ehrlich nichts bringt), warum dann nicht den (wie ich vermute) sozusagen 
"direkten Nachfolger" (Harris-->Fairchild (-->später OnSemi), den ich 
oben verlinkt habe? 6 x knapp unter 5 Euro sind doch eh 25€... ^^

(Bei pollin kosten 25 Stück auch 25€ - falls nicht nachgesehen.
Das sorgt entweder für weiteren Ersatz, oder für gute Verkaufschancen 
der Überzähligen Teile.)

Es gibt unzählige Möglichkeiten - man muß keine 6 Stk. für 30€ + Vsd.
bezahlen, nur um etwas zu kriegen, was man woanders zufällig als Ersatz 
ausgemacht hat.

Je nach dem, was Du ausgeben willst (ich meine also nicht: "Sparen um 
jeden Preis ist alles!", sondern...) kann hinz Dir aus 1000 
Möglichkeiten
die passende nennen - sozusagen "aus dem Kopf", das habe ich so 
mitgekriegt.

Deutlich: Seiner Empfehlung ist mehr Gewicht beizumessen, als einer 
zufälligen Entdeckung "dort zufällig verwendeten Schun... (räusper)" in 
anderen Threads. Der kennt sich da aus.

von FET? (Gast)


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FET? schrieb:
> 6 x knapp unter 5 Euro sind doch eh 25€... ^^

Sorry, falsch. Du würdest ja von "I 20 N 60..." zwölf Stück kaufen.
Um so besser das pollin-Angebot...

a.) Statt 60 Euro Kosten nur (25+Vsd.= ca.) 30 Euro, ca. 1/2
b.) Jeder dieser IGBTs (verbessert) könnte 30A statt 20A Dauer-I.
c.) Für 1/2 d. Geldes die doppelten Teile (1 x voller Ersatz, weil 25)

von FET? (Gast)


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d.) To-247 paßt zu den Pklatinen-Bohrungen ohne biegen.

(Gefälscht sind die übrigens nicht - kenne an die 10 Erfahrungsberichte 
von Käufern der "HGTG20N60B3" bei pollin - teils einzeln, teils 
25er-Säckel-weise)

von hinz (Gast)


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William W. schrieb:
> unter 5 Eur pro
> Stück.

Dann besorg dir 4, oder besser 6, SGW30N60. Die gibts z.B. bei RS.

von hinz (Gast)


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FET? schrieb:
> Das Optimum wären meiner Meinung nach FETs,

Du wirst für taugliche MOSFETs deutlich tiefer in die Tasche greifen 
müssen, und dennoch nicht die Impulskurzschlusssicherheit von IGBTs 
erhalten.

von FET? (Gast)


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hinz schrieb:
> Du wirst für taugliche MOSFETs deutlich tiefer in die Tasche greifen
> müssen, und dennoch nicht die Impulskurzschlusssicherheit von IGBTs
> erhalten.

Das ist korrekt. Da können die FETs einfach nicht mithalten.

> Das Optimum wären

Nur in Bezug auf Effizienz, das hätte dabeistehen sollen.
FETs setzt man bevorzugt in Schaltungen mit schneller (am
besten "cycle-by-cycle") Stromüberwachung ein, und auch nicht,
wo es topologisch bedingt zu (zu) hohen Strompulsen kommt.

Das aber ist hier wohl der Fall.

Wie gesagt - ich persönlich würde die 25Stk. kaufen, aber
auch nur, weil ich anderw. Verwendung für sowas hätte.

von William W. (william-wolke)


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Dann erst mal vielen Dank für eure Hilfe!
Werde die entsprechenden Bauteile besorgen SGP oder SGW 20N60. SGP im 
To-220 Gehäuse SGW im To-247... Ist es eigentlich egal ob ich SGW 30N60 
oder SGW 20N60 verwende? Die originalen 20N60 haben ja mit 6 Stück lange 
gehalten... (Über 20 Jahre)...  Wenn ich auf 30N60 gehe bräuchte ich ja 
nur 4 Stück... wenn ich mal den Strom betrachte...  Dabei Frage ich 
nicht wegen der Kosten! Das Schweißgerät liegt bei mehreren tausend 
Eur... Da machen die Reparaturkosten nichts aus..
Aber bei meinen Recherchen zu den Teilen ist mir aufgefallen, dass die 
IGBTs doch öfter mal in Dampf übergehen.... Meine Angst liegt darin, 
wenn ich diese Stufe mit insgesamt stärkeren Transistoren ausstatte und 
es wieder zu einem Fehler kommt, dann raucht mir vielleicht etwas 
anderes (die Drossel z.B.)  hoch... ?
Somit sehe ich die IGBTs mittlerweile fast als "Sicherung" ... (Wenn ich 
weiß was es für Bauteile sind, dann sollen sie eben hochrauchen...) 
Besser als ein weiterer Fehler ....  (Meiner kam übrigens durch 
Schweißen mit einem Stromaggregat als Stromquelle.... (Regler vom 
Benzinmotor oder Spannungsregler zum Generatorrotor (Gleichstromerregt) 
zu langsam..?)

von William W. (william-wolke)


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Entschuldigung... hier vielleicht falsch, aber es gäbe da noch ein 
weiteres Problem. Die Bauteile auf dem Foto... OK, das Symbol ist Texas. 
Also ein Produkt von Texas Instruments... EP2500 A7913 und A7910 Nur 
auch die Kennen diese Transistoren nicht...  Hier handelt es sich um die 
"Endstufe" aus meinem Bandelin Sonorex Ultraschallreiniger...  Wie kann 
ich nun herausfinden womit ich diese ersetzen kann?

von FET? (Gast)


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William W. schrieb:
> auch die Kennen diese Transistoren nicht...

Es wurden (und werden) auch für manche Käufer "spezielle" Bezeichnungen 
auf (eigentliche) Standardteile gedruckt... aus diversen Gründen. Welche 
eine Vermeidung eines einfachen Ersatzes einschließen könn(t)en...

William W. schrieb:
> Wie kann ... herausfinden, womit ich diese ersetzen kann?

Hier schwieriger. Man bräuchte wohl die Schaltung drum herum.

William W. schrieb:
> Meine Angst liegt darin,
> wenn ich diese Stufe mit insgesamt stärkeren Transistoren ausstatte und
> es wieder zu einem Fehler kommt, dann raucht mir vielleicht etwas
> anderes (die Drossel z.B.)  hoch... ?

Nicht unmöglich, aber die meisten passiven Teile (vor allem induktive) 
sind "physikalisch prädestiniert" für Haltbarkeit.

William W. schrieb:
> Somit sehe ich die IGBTs mittlerweile fast als "Sicherung"

Ha... oder doch ein 25er Säckel besser? ^^

Ernsthaft gesehen eine verständliche, aber "mutige" Sichtweise.

von Manfred (Gast)


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William W. schrieb:
> Die originalen 20N60 haben ja mit 6 Stück lange
> gehalten... (Über 20 Jahre)...  Wenn ich auf 30N60 gehe bräuchte ich ja
> nur 4 Stück... wenn ich mal den Strom betrachte...
Strom ist nicht alles, Deine Formulierung deutet an, dass Du es schon 
erahnst.

Deine Transistoren haben Verluste, die Wärme erzeugen und abgeführt 
werden wollen. Das hängt mehr von der Gehäusebauform als von der 
maximalen Belastbarkeit ab.

Ich sage: 30N und davon alle sechs.

Ein paar gesparte Euro sind toll, aber für ein paar Euro mehr eine 
höhere Zuverlässigkeit wäre mir mehr wert.

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