Mir hat ein Dienstleister eine Stelle in Aussicht gestellt. Da müsste ich jeden Tag 90 km fahren. Jeweils hin und zurück. Gibt es da irgendeine Regelung oder Konvention, nach der die mir die Reisekosten erstatten müssen? Man könnte natürlich argumentieren, dass das der ganz normale Weg zur Arbeit ist, den jeder Arbeitnehmer selber zahlen muss. Allerdings bin ich ja nicht bei dem Unternehmen angestellt, bei dem ich dann tatsächlich arbeite. Sondern, ich bin bei dem Dienstleister angestellt und fahre in dessen Auftrag zu deren Kunden, um dort zu arbeiten.
Dieter schrieb: > Sondern, ich bin bei dem Dienstleister angestellt > und fahre in dessen Auftrag zu deren Kunden, um dort zu arbeiten. Was du dann in der Steuererklärung als "Einsatzwechseltätigkeit" angeben kannst. Du kannst dann Hin & Rückfahrt alle km geltend machen und in den ersten 3 Monaten Verpflegungspauschale. Der AG kann dir Fahrtkosten erstatten (was du dann ebenfalls in der Erklärung angeben musst) muss aber nicht.
90 km für eine Strecke? Wo bleibt da deine Freizeit? Arbeiten um zu leben oder leben um zu arbeiten?
Schlagge schrieb: > Wo bleibt da deine Freizeit? Auf der Strecke. Aber für ein Jahr kann man das mal machen, bevor man sich dann was anderes sucht. Man hat es halt nicht immer einfach als Absolvent.
Wir alle müssen umdenken und das Konzept des festen Wohnsitzes aufgeben. Der feste Arbeitsplatz unweit vom Wohnsitz war gestern. Die heute Arbeitswelt braucht flexible Einsatztätigkeiten überall im Land. Ganz einfach: Wohnung kündigen, am Arbeitsort eine neue mieten. Wenn Partnerin nicht mitgehen will -> neue suchen. Wer das nicht will, kann Home-office machen. Aber da muss er mit Chinesen und Inder konkurrieren, und Stundensätze für ansprochsvolle Arbeit sind unter 10€.
Schlagge schrieb: > 90 km für eine Strecke? Wo bleibt da deine Freizeit? Arbeiten um zu > leben oder leben um zu arbeiten? das sind 1-2h pro Fahrt, schau das du das zum Grossteil mit ÖPNV bewältigts, da kann man die Zeit sinnvoll verwenden(Nickerchen, Laptoparbeit, telefonate
J. W. schrieb: > Wir alle müssen umdenken und das Konzept des festen Wohnsitzes aufgeben. > Der feste Arbeitsplatz unweit vom Wohnsitz war gestern. War er dass? Mein Prof ist in den 70igern täglich zwischen Dresden und Karl-Marx-Stadt gependelt, meine Urgroßmutter 1h zur Schule gelaufen. Das früher die Arbeitswege kürzer waren ist ein Mythos, der von den Ewig-Schwarzsehern verbreitet wird. Beispielsweise wurde erst 1967 begonnen in der DDR die 5 Tage Woche (freier Samstag) einzuführen, die BRD war 10 Jahre früher dran.
> meine Urgroßmutter 1h zur Schule gelaufen das war schon das tägliche Sportpensum, und laufen kann mit vielen anderen Dinge verbinden: Sich unterhalten, Pausenbrot essen, > Mein Prof ist in den 70igern täglich zwischen Dresden und > Karl-Marx-Stadt gependelt, ausnahme, 0.1% der Bevölkerung sind Profs
J. W. schrieb: >> Mein Prof ist in den 70igern täglich zwischen Dresden und >> Karl-Marx-Stadt gependelt, > > ausnahme, Nö, nicht nur die Profs sind gependelt, nicht selten waren die Neubaugebiete als Schlafstädte sonstwo, beispielsweise HaNeu. Die haben sich dann zum Schichtwechsel in die Bahn gequetscht oder sind mit der Schwalbe übers Land geknattert.
Ok, ÖPNV kann eine gute Sache sein oder auch die Hölle. Wenn man 1h oder 1,5h einfach fahren muss ohne umzusteigen oder maximal 1x, und der Zug/S-Bahn ist nicht zu voll, dass man einen Sitzplatz bekommt, dann geht das!! Allerdings sieht in Ballungszentren die Sache anders aus: 4x umsteigen, auf versifften Bahnhöfen rumstehen, angerempelt werden, Züge übervoll, teilweise mit Assis, die rumgröhlen. Da würde ich lieber eine Stunde laufen.
J. W. schrieb: > Wir alle müssen umdenken und das Konzept des festen Wohnsitzes aufgeben. https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-mann-lebt-in-zug-mit-bahncard-100-i-klasse-8379755.html müssen wir? nö! ich will das nicht und viele andere auch nicht.
J. W. schrieb: > Ganz einfach: Wohnung kündigen, am Arbeitsort eine neue mieten. > Wenn Partnerin nicht mitgehen will -> neue suchen. Warum nicht gleich Wohnwagen und Campingplatz?
J. W. schrieb: > Allerdings sieht in Ballungszentren die Sache anders aus: > 4x umsteigen, auf versifften Bahnhöfen rumstehen, angerempelt werden, > Züge übervoll, teilweise mit Assis, die rumgröhlen. Hier fehlt noch: - Rumgehuste und andere ansteckende Krankheiten - Schweissgerüche aka Körpergerüche - Alkoholausdünstungen - Erbrochenes (in den Zügen)
Dieter schrieb: > Gibt es da irgendeine Regelung oder Konvention, nach der die mir > die Reisekosten erstatten müssen? Wenn in dem Arbeitvertrag ein Arbeitsort angegeben sein sollte, könntest Du in der Tat den Mehraufwand für Einsätze abseits dieses Arbeitsortes geltend machen. Selbstverständlich wird der Dienstleister in seinen Arbeitsverträgen aber keinen Arbeitsort angeben und ggf. auch explizit darauf hinweisen, dass es keinen festen Arbeitsort gibt. Und bei Unternehmen, in deren Arbeitsverträgen der Unternehmenstandort als Arbeitsort angegeben ist, gäbe es im Zweifelsfall eine sog. Änderungskündigung, falls der Standort verlegt werden sollte. Ein ganz anderes Thema ist der steuerliche Aspekt: es gibt gesetzliche Regelungen über die Absetzbarkeit von Mehrkosten für die doppelte Haushaltsführung, wenn dies aus beruflichen Gründen erforderlich sein sollte. Mittlerweile ist aber deren Dauer auf einige Monate beschränkt. Mir ist aber nicht bekannt, ob solch eine Befristung auch dann gilt, wenn Ehepartner an weit voneinander entfernten Orten dauerhaft arbeiten.
xxx schrieb: > Warum nicht gleich Wohnwagen und Campingplatz? Bei einem meiner Kunden in Stuttgart gab es einen Mitarbeiter, der in einem Wohnmobil auf dem Firmenparkplatz wohnte.
:
Bearbeitet durch User
> Warum nicht gleich Wohnwagen und Campingplatz?
Eine Meldeandresse braucht man schon, sonst gibt es kein Girokonto und
keine KFZ-Zulassung.
Auch ein Wohnwagen muss zugelassen werden.
Aber die Meldeadresse kann man ja öfters wechseln.
Das meinte ich mit keinen "festen Wohnsitz".
Eventuell kann man sich Meldeadresse günstig besorgen im Ausland,
Oststaaten mit günstigen Sozialabgaben und Steuern.
Andreas S. schrieb: > Bei einem meiner Kunden in Stuttgart gab es einen Mitarbeiter, der in > einem Wohnmobil auf dem Firmenparkplatz wohnte. Das Wohnmobil habe ich auch gesehen, in der ersten Zeit mit Hund...
J. W. schrieb: > Eine Meldeandresse braucht man schon, sonst gibt es kein Girokonto und > keine KFZ-Zulassung. Da mietet man sich halt ganz billig in Hintertupfingen ein Einzelzimmer... Aber mein Beitrag war eigentlich ironisch gemeint.
Dieter schrieb: > Mir hat ein Dienstleister eine Stelle in Aussicht gestellt. Da müsste > ich jeden Tag 90 km fahren. Jeweils hin und zurück. Gibt es da > irgendeine Regelung oder Konvention, nach der die mir die Reisekosten > erstatten müssen? NÖ, es sei denn der Tarifvertrag oder dein Arbeitsvertrag sagt was anderes. Gesetzlich gibt es den Gummiparagraphen BGB §670, naja, kannst ja zur Not deinen Arbeitgeber verklagen. Selbst wenn dein Dienstleister bei dir um die Ecke ist und du dort angestellt, muss du bei den meisten Dienstleistern alles aushandeln. Ferchau, m-plan, ... zB: zahlen eine Bezinpauschale, vieles ist dort auch wieder Verhandlungssache. Also, Verhandeln, 90km - etwas weit, wie sieht es mit steuerfreien Reisekosten aus, ... Es hilft weder dem Dienstleister noch dem Kunden, wenn du nach wenigen Wochen deshalb wieder abhaust.
xxx schrieb: > Andreas S. schrieb: > Bei einem meiner Kunden in Stuttgart gab es einen Mitarbeiter, der in > einem Wohnmobil auf dem Firmenparkplatz wohnte. > > Das Wohnmobil habe ich auch gesehen, in der ersten Zeit mit Hund... War das in Stuttgart Stadtgespräch oder warum kennt das jeder?
xxx schrieb: > Hier fehlt noch: > - Rumgehuste und andere ansteckende Krankheiten > - Schweissgerüche aka Körpergerüche > - Alkoholausdünstungen > - Erbrochenes (in den Zügen) es fehlt noch schicke Grafittistoffbezüge mit Bier vollgeplämpert was man nicht vor den Sitzen sieht weil vorher einige "FANs" zm Spiel anreisten, echt unangenehm.
Joachim B. schrieb: > J. W. schrieb: >> Wir alle müssen umdenken und das Konzept des festen Wohnsitzes aufgeben. > > https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-mann-leb... > > müssen wir? > nö! > ich will das nicht und viele andere auch nicht. Der Kollege ist ja selber schuld. 1200 netto ist unter Mindestlohn bei Vollzeit. Als Einrümer beim Aldi hätte er ja netto gleich viel für Halbtags. Aber hauptsache man macht was mit Medien und Videogames.
Joachim B. schrieb: > J. W. schrieb: > Wir alle müssen umdenken und das Konzept des festen Wohnsitzes aufgeben. > > https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-mann-leb... > > müssen wir? > nö! > ich will das nicht und viele andere auch nicht. Die Idee wurde schon 2006 in dem "Hartmut-und-ich"-Roman "Voll beschäftigt" beschrieben. https://www.amazon.de/Voll-beschäftigt-Ein-Hartmut-ich-Roman/dp/3596171253
J. W. schrieb: > Wir alle müssen umdenken und das Konzept des festen Wohnsitzes aufgeben. > Der feste Arbeitsplatz unweit vom Wohnsitz war gestern. > Die heute Arbeitswelt braucht flexible Einsatztätigkeiten überall im > Land. > Ganz einfach: Wohnung kündigen, am Arbeitsort eine neue mieten. > Wenn Partnerin nicht mitgehen will -> neue suchen. Du kannst ja auch dumm betteln, dass du einen Firmenschlüssel bekommst, damit du am WE Fleißarbeit machen darfst und den Urlaub am besten auch verfallen lassen, Überstunden nicht buchen. ... Hast du deine Selbstachtung auf Ebay verkauft?
> Mir hat ein Dienstleister eine Stelle in Aussicht gestellt. Da müsste > ich jeden Tag 90 km fahren. Jeweils hin und zurück. Gibt es da > irgendeine Regelung oder Konvention, nach der die mir die Reisekosten > erstatten müssen? Die zwei wöchentlichen Flüge (900 km) zur Arbeitsstelle und die Unterbringung in einem Appartement vor Ort hat der Arbeitgeber übernommen. War reine Verhandlungssache. Die S-Bahn hab ich selber gezahlt.
---- schrieb: > Die zwei wöchentlichen Flüge (900 km) zur Arbeitsstelle und die > Unterbringung in einem Appartement vor Ort hat der Arbeitgeber > übernommen. > War reine Verhandlungssache. > So kann es sein! Aber leider heutzutage die Ausnahme! Was hilft? Alternativen haben! Rücklagen für einen Stinkefinger! Zumindest Arsch in der Hose für einen Stinkefinger! > Die S-Bahn hab ich selber gezahlt. Die paar Euros für die S-Bahm - irgendwie muss ich immer zur Arbeit kommen. Das sind Peanuts! Wichtig ist es, bei allen Diskussionen mit Dienstleistern, die Pest am Arbeitsmarkt, sachlich bleiben! Auch wenn es schwer fällt. Ich kann, ich bin, bundesweit flexibel! ABER!! Ohne Moos nix los! Wie - All-IN? - Tschüss! 21,50€/Tag pauschal, sorry, meine Katze wartet mit dem 16 Uhr-Tee.
Dieter schrieb: > Mir hat ein Dienstleister eine Stelle in Aussicht gestellt. Da müsste > ich jeden Tag 90 km fahren. Jeweils hin und zurück. Gibt es da > irgendeine Regelung oder Konvention, nach der die mir die Reisekosten > erstatten müssen? > > Man könnte natürlich argumentieren, dass das der ganz normale Weg zur > Arbeit ist, den jeder Arbeitnehmer selber zahlen muss. Allerdings bin > ich ja nicht bei dem Unternehmen angestellt, bei dem ich dann > tatsächlich arbeite. Sondern, ich bin bei dem Dienstleister angestellt > und fahre in dessen Auftrag zu deren Kunden, um dort zu arbeiten. Für den Einsatz mußt du was raushandeln. Am besten sowas in den Vertrag reinschreiben dass dir die Kosten erstattet werden. Aber normal zahlt keine DL zum Anfang sowas.
J. W. schrieb: > Ok, ÖPNV kann eine gute Sache sein oder auch die Hölle. > > Wenn man 1h oder 1,5h einfach fahren muss ohne umzusteigen oder maximal > 1x, und der Zug/S-Bahn ist nicht zu voll, dass man einen Sitzplatz > bekommt, dann geht das!! Ja, > Allerdings sieht in Ballungszentren die Sache anders aus: > 4x umsteigen, auf versifften Bahnhöfen rumstehen, angerempelt werden, > Züge übervoll, teilweise mit Assis, die rumgröhlen. Genau! > Da würde ich lieber eine Stunde laufen. Damit schaffste aber nur eine Entfernungvon 4,5 km. Mit Fahrrad wärste in 15 Min. genausoweit!
Cha-woma M. schrieb: >> Da würde ich lieber eine Stunde laufen. > Damit schaffste aber nur eine Entfernungvon 4,5 km. Wie bitte? Mit zügigem Schritt sind 6-7km leicht drin. > Mit Fahrrad wärste in 15 Min. genausoweit! Aber das Fahrrad kann man nicht einfach im Rucksack oder Aktentasche verstecken. Mit Klapprad oder Faltrad zu fahren ist ganz unangenehm und ebenfalls ein Klotz im Rucksack.
Da redet man entweder mit dem zukünftigen AG aka DL ob dem das was wert
ist, oder mit dem FA > Finanzamt bzgl. Eintragung steuerfreier Pauschale
wegen dem Job.
Wenn beide nicht wollen sollen die sich weiter selber um Personal
kümmern, gibt ja genügend auf dem A-Markt!
Müssen tun DL gar nichts, außer sich selber, durch das angeworbene
Fußvolk,k versorgen.
Also im AV einen festen AO eintragen lassen und damit dann verhandeln.
Ohne festen AO wird das Verhandeln schwieriger, die genaue Kalkulation
wird unmöglich.
Rick Mc Glenn
> 21,50€/Tag pauschal, sorry, meine Katze wartet mit dem 16 Uhr-Tee.
Waaas, die 21,50 € / Tag sind dir zu wenig? Bei 24 Std. Abwesenheit von
zu Hause stehen einem theoretisch 24,- € steuerfrei zu, da kommt so
mancher AG mit dem Vater Staat, bei dem man das versuchen kann / soll,
daher.
Man bekommt praktisch für jede Std. des Tages einen Euro, oder für die
verplämperte Freizeit dann entsprechend mathematisch mehr.
J. W. schrieb: > Aber das Fahrrad kann man nicht einfach im Rucksack oder Aktentasche > verstecken. > Mit Klapprad oder Faltrad zu fahren ist ganz unangenehm und ebenfalls > ein Klotz im Rucksack. Wieso? Ich fahr jeden Tag mit den Klapprad!
J. W. schrieb: > Aber das Fahrrad kann man nicht einfach im Rucksack oder Aktentasche > verstecken. > Mit Klapprad oder Faltrad zu fahren ist ganz unangenehm und ebenfalls > ein Klotz im Rucksack. man stellt das entweder irgendwo ab oder wenn dir das zu peinlich ist, versteckt man das auf dem Nachbargelände? Cha-woma M. schrieb > Wieso? > Ich fahr jeden Tag mit den Klapprad! Kannst oder willst du dir kein richtiges Rad leisten? Klapprad ist doch was für Behinderte!
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