Guten Tag, da ich an meinem Arbeitsplatz mehrere Monitore und Rechner verwende und häufig zwischen diesen wechsele, habe ich die Verbindung der Bildschirme und der Rechner bislang über analoge KVMs realisiert. Mittlerweile ist mir diese Lösung nicht mehr flexibel und zuverlässig genug. Daher habe ich mich nach DVI-Kreuzschienen umgesehen und war über die Preisgestaltung im Bereich von einigen k€ in diesem Segment erschrocken. Ich suche nach einer Lösung, bei der ich z.B. 8 DVI-Eingänge frei auf 8 DVI-Ausgänge durchschalten kann. Gleichzeitig sollen die Tastatur- und Maussignale an einen gewählten Rechner weiterleiten werden. Wäre so etwas komplett in einem FPGA realisierbar? Oder müssten hierfür gesonderte Leitungstreiber verwendet werden, welche eine hinreichende Bandbreite aufweisen? Es gibt von Xilinx eine Appnote, in der eine Schnittstellenimplementation vorgeschlagen wird. Das geht jedoch aus meiner Sicht zu weit, da ich nur eine Kreuzschiene implementieren und keinen Einfluss auf den Dateninhalt nehmen möchte. Oder denke ich hier zu kurz? Ist so etwas schon einemal von einem von euch umgesetzt worden? Kennt einer hierfür ein Beispiel im Netz? Mit freundlichem Gruß M.Freber
Auf Lattice ECP3 geht das schon, aber auch die Entwicklungskits um mit sowas nur zu "spielen" gehen in die 1000er. Die pragmatische, günstige Lösung ist in Software (x2x/x2win-Derivate) oder notfalls mit einer kleinen GigE/HDMI-fähigen Videoplayer-Box aus China.
Hallo, vielen Dank für deine Antwort. Was genau meinst du mit "Die pragmatische, günstige Lösung ist in Software (x2x/x2win-Derivate)"? Mit freundlichem Gruß M.Freber
M.Freber schrieb: > Daher habe ich mich nach DVI-Kreuzschienen umgesehen und war über die > Preisgestaltung im Bereich von einigen k€ in diesem Segment erschrocken. Bei einer Eigenentwicklung von sowas kommst Du aber auch locker in den Bereich - ohne die Arbeitszeit mitzurechnen. Wenn ich mir so die ersten paar Google Ergebnisse anschaue ist damit 1 - 3 k€ gemeint was für sowas spezielles sogar noch recht günstig ist. Für Maus und Tastatur könntest Du einfach sowas wie "Synergy" verwenden - dann musste nichtmal umschalten (öhm, wo ist gerade der Mauscursor? Ach da auf Monitor 7... ;-) ). Ist aber bei 8 Rechnern evtl. nicht ganz unproblematisch.
Es müsste mit entsprechenden DVI- oder HDMI-Rx/Tx-ICs gehen. Ein ADV7611 ist so ein Kandidat. Die setzen z. B. von oder auf 24 Bit parallel um. Bei HD entspricht das einer Taktfrequenz = Pixelfrequenz = 125 MHz. Das sollte kein Problem sein. Es ist nur keine Komplettlösung im FPGA. Wissenslücke: Beherrschen FPGAs die TDMA-Signale von HDMI überhaupt, bzw. welche würden das können? Oder können mit den seriellen Transceivern der größeren FPGAs auch HDMI/DVI Schnittstellenstandards und Geschwindigkeiten erfüllt werden? Da wird doch immer mit mehreren GBit/s geworben. Das könnte doch sogar mein mich so gerne umfangreich ausforschender "Freund" Google wissen. DZDZ
Hi, unabhängig davon welche FPGAs diese Timings unterstützen (da stecke ich nicht drin) fällt mir gerade ein Ansatz ein, der ggf. die notwendige Größenordnung des FPGA drastisch reduziert: Statt die Signale "zur Laufzeit" in der FPGA Logik umzuschalten, könntest du für jedes Signalrouting (Permutation der Eingänge auf die Ausgänge) ein eigenes FPGA-Image bauen und dieses dann auf Knopfdruck z.B. durch einen Mikrocontroller aus einem billigen Flash-Speicher laden lassen. Dann dürften fast keine Logik-, sondern nur Routing-Resourcen genutzt werden. Das hört sich doch zunächst nach einer interessanten Bastellösung an. Jetzt sehe ich allerdings gerade, dass sich da ja eine stolze Zahl von 8!=40320 Images ergibt, was die Angelegenheit zugegebenermaßen etwas unhandlich macht. Allein die Zeit für PAR wär interessant ;-) Vielleicht brauchst du ja aber für deine Anwendung nicht die vollständige Permutation und dann wär es ggf. ein interessanter Ansatz. Einige hundert Kombinationen sollten locker mit einem Script machbar sein.
Der Zahn der Zeit schrieb: > Wissenslücke: Beherrschen FPGAs die TDMA-Signale von HDMI überhaupt, > bzw. welche würden das können? Oder können mit den seriellen > Transceivern der größeren FPGAs auch HDMI/DVI Schnittstellenstandards > und Geschwindigkeiten erfüllt werden? Können sie, mit mehr oder weniger Gefrickel. Beim schon genannten Lattice ECP3 geht das recht ordentlich ohne Treiber und beim neueren ECP5 wurde offenbar noch einiges verbessert, aber da habe ich HDMI noch nicht angeschmissen. Der Spartan6 schafft DVI und TMDS auch, aber mit deutlich mehr manuellem Herumgezwiebel, weiss nicht wie's bei den neueren Familien aussieht. Es gibt ne XAPP dazu... alibaba schrieb: > ein eigenes > FPGA-Image bauen und dieses dann auf Knopfdruck z.B. durch einen > Mikrocontroller aus einem billigen Flash-Speicher laden lassen. Dann > dürften fast keine Logik-, sondern nur Routing-Resourcen genutzt werden. Du brauchst auf jeden Fall Logik, wegen Lane-Deskewing, usw. Und vom "Knopfdruck" weg bis zum Umschalten dauerts u.U. 10 Sekunden... Synergy scheint da ein würdiger Nachfolger von x2* zu sein.
@M.Freber (Gast) >da ich an meinem Arbeitsplatz mehrere Monitore und Rechner verwende und >häufig zwischen diesen wechsele, habe ich die Verbindung der Bildschirme >und der Rechner bislang über analoge KVMs realisiert. Mittlerweile ist >mir diese Lösung nicht mehr flexibel und zuverlässig genug. Vielleicht liegt dort aber auch das Grundproblem? Wozu braucht man MEHRERE Monitore? Reicht nicht 1-2 Monitore und eine Maus + Tastatur, mit der man ggf. mehrere Rechner umschaltet? Oder wechselst du dauernd den Arbeitsplatz? >Daher habe ich mich nach DVI-Kreuzschienen umgesehen und war über die >Preisgestaltung im Bereich von einigen k€ in diesem Segment erschrocken. Versuchs mal als Prototyp billiger aufzubauen ;-) >Ich suche nach einer Lösung, bei der ich z.B. 8 DVI-Eingänge frei auf 8 >DVI-Ausgänge durchschalten kann. Gleichzeitig sollen die Tastatur- und >Maussignale an einen gewählten Rechner weiterleiten werden. HF-Relais können das auch. Ist zwar etwas russisch, geht aber.
Strubi schrieb: > Der Spartan6 schafft DVI und TMDS auch aber nicht die höheren Raten. 1920 z.B. nur mit 30fps. M.Freber schrieb: > Ich suche nach einer Lösung, bei der ich z.B. 8 DVI-Eingänge frei auf 8 > DVI-Ausgänge durchschalten kann. Gleichzeitig sollen die Tastatur- und > Maussignale an einen gewählten Rechner weiterleiten werden. Schon mal über das timing nachgedacht? Da kommen 3GBPS, die man per Kombinatorik durchs FPGA ziehen will, die also am Ausgang auf vielleicht 0,1 ns genau sein müssen. Viel Spass. DVI braucht 10 Leitungen + einen Takt, macht bei der Matrix 88x88 Leitungen. Das wird mit mit der Konsistenz der Busse schwierig. Professionelle Systeme lösen das mit analogen Videobuffern. >HDMI Schon mal gezählt? Solche HMDI-Wandler haben bis zu 36 Ausgänge. Da kriegst Du vielleicht 4x4 hin.
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