Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wasserkühlung von Induktor


von Tim M. (tim_m371)


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Kann mir jemand erklären, wie die Wasserkühlung von Induktoren (Spulen 
zum induktiven Erwärmen) funktioniert? Wird dabei destilliertes Wasser 
verwendet oder ein unterbrochener Wasserkreislauf von einem Behälter in 
einen anderen? Das Bild zeigt ein wasserdurchflossenes Kupferrohr 
(Quelle: Wikipedia).

von hinz (Gast)


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Die Leitfähigkeit von Wasser ist gering, und sie wird bei HF noch 
geringer.

von Tim M. (tim_m371)


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hinz schrieb:
> Die Leitfähigkeit von Wasser ist gering, und sie wird bei HF noch
> geringer.

Kann dann ein geschlossener Wasserkreislauf bei HF verwendet werden, 
ohne einen relevanten Kurzschluss zu erzeugen?

von hinz (Gast)


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Tim M. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Die Leitfähigkeit von Wasser ist gering, und sie wird bei HF noch
>> geringer.
>
> Kann dann ein geschlossener Wasserkreislauf bei HF verwendet werden,
> ohne einen relevanten Kurzschluss zu erzeugen?

Zwischen Kupfer und Meerwasser (wegen des Salzgehalts vergleichsweise 
gut leitfähig) liegen 7 Größenordnungen! Bei Leitungswasser sinds sogar 
9.

von Homo Habilis (Gast)


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Destilliertes Wasser ist vielleicht schon die klügere Lösung. Allerdings 
wird sich auch damit Patina bilden (grüne Oxid-Schicht - je nach 
Innen-Durchmesser des Rohrs zu viel). Daran vorbei würde nur ein anderes 
Medium wie Öl führen.

Einen Behälter (in den nur noch getropft wird - Luft oder Gas (?) unter 
Druck enthaltend) kann/sollte man trotzdem benutzen. In einer mir 
bekannten Kühlung dient dieser auch zur Aufbewahrung des Öls bei 
Belüftung.

von hinz (Gast)


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Homo Habilis schrieb:
> Destilliertes Wasser ist vielleicht schon die klügere Lösung.

Ist völlig übertrieben, BTDT.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Ich nehme an, daß der Widerstand des Wasser so hoch ist, daß die paar 
mA, Die sich Da zusammenfinden, 'nicht ins Gewicht' fallen.
Allerdings sollte das Wasser nicht noch zusätzlich gesalzen werden - 
destilliertes Wasser erscheint mir daher als durchaus sinnvoll - eben 
auch, weil Da 'sonst nix mehr drin' ist.

Reine Theorie :)

MfG

PS: Ich nehme weiter an, daß ich eindeutig zu langsam lese und dann auch 
den Thread vor dem Antworten nicht erneut laden lasse :/

: Bearbeitet durch User
von eProfi (Gast)


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AquaDest nimmt man, weil man keinen wärmedämmenden Belag im Rohr 
bekommen will.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Tim M. schrieb:
> Kann mir jemand erklären, wie die Wasserkühlung von Induktoren (Spulen
> zum induktiven Erwärmen) funktioniert? Wird dabei destilliertes Wasser
> verwendet oder ein unterbrochener Wasserkreislauf von einem Behälter in
> einen anderen?

Keine Ahnung wo du hier ein Problem siehst. Die Leitfähigkeit der 
Flüssigkeit kann es ja wohl nicht sein. Denn die Flüssigkeit befindet 
sich ja innerhalb des Leiters. Jeglicher Strom, der durch die 
Flüssigkeit fließt, trägt damit genauso zum Magnetfeld bei, wie der 
Strom der durch den Leiter fließt.

Von "Kleinigkeiten" wie der drastisch geringeren Leitfähigkeit von 
Wasser vs. Kupfer und Skineffekt mal ganz abgesehen.

von Werner H. (werner45)


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In der Praxis wird Leitungswasser ohne oder mit Glykolzusatz (bei 
externen aktiven Kühlern) oder nur Gas verwendet. Alles andere wäre 
übertrieben.
Der hintere Wasseranschluß erfolgt über Plastikschläuche. Der HF-Verlust 
ist vernachlässigbar.
Nur bei Großsendern ab 100 kW wurde die Wasserkühlung in Gestalt einer 
HF-Drossel aus Rohrleitung vorgenommen.

Kupfer korrodiert nicht und bildet auch keine Patina, wenn kein 
Sauerstoff mit im Spiel ist, das Rohr bleibt innen blank - außen nicht.
Reines destilliertes Wasser wirkt sogar auch korrosiv, weil es 
ursprünglich noch keine Ionen enthält, der Lösungsdruck aber vorhanden 
ist (!). Das kann man chemisch analytisch feststellen. Genaueres steht 
in Lehrbüchern der physikalischen Chemie.
Um diese Korrosion zu verhindern, setzt man etwas Leitungswasser zu oder 
nimmt gleich dieses.

Gruß   -   Werner

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