Hallo! Kennt jemand diese Oszillatorschaltung im Anhang? Links von R47 wir eine Steuerspannung zwischen 0V und 24V eingespeist, welche die Kapazität der BB833 zwischen (grob) 1pf und 10pf variiert. Die Schaltung ist der VCO für eine PLL (ADF4188) mit einem Frequenzbereich von ca. 1GHz - 2.5GHz. Nach dem Wechseln des LP-Herstellers Schwingt der Kollege nicht mehr an und da das Projekt zum Glück komplett undokumentiert ist und der entsprechende Kollege seit längerer Zeit nicht mehr in der Firma ist gestaltet sich die Fehlersuche etwas mühsam. Kann mir daher evtl. jemand einen Verweis auf ein Stückchen Literatur geben, wo gezeigte Schaltung her stammt? Vielen Dank im Vorraus!
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Enrico K. schrieb: > Nach dem Wechseln des LP-Herstellers Schwingt der Kollege nicht mehr an Wurde nur der LP-Hersteller geändert oder auch das Layout?
Die Kombination von 4k7 und 100p an der Basis finde ich seltsam. Und wodurch wird "L" im Schwingkreis gebildet? Selbst wenn es nur ein Stückchen Leiterbahn ist , sollte das im Schaltplan ersichtlich sein.
Das Layout wurde beibehalten um den Schaltungsteil möglichst nicht anrühren zu müssen. Im Layout ist keine PCB-Spule ersichtlich, das einzig längere (ca. 5mm) Stück Leiterbahn ist zwischen Sternpunkt C43, R53, C56 und C44, was mir aber als komplett sinnlose Stelle für ein L erscheint. Was noch bekannt ist, dass C78 und C43 ewig ausprobiert wurden um ein Anschwingen zu gewährleisten..
Stefan schrieb: > Die Kombination von 4k7 und 100p an der Basis finde ich seltsam. Diese Feststellung der "Seltsamkeit" zeigt dass du keine Ahnung von der Materie hast. Die 4k7 werden gebraucht damit der Varakter eine DC Anbindung hat. Sonst kann man ihn nicht verstimmen. Die 100p werden gebraucht damit der Varaktor-Kreis vom Transistor DC-mässig getrennt ist. Stefan schrieb: > Selbst wenn es nur ein > Stückchen Leiterbahn ist , sollte das im Schaltplan ersichtlich sein. Dabei stimme ich dir allerdings zu. Man braucht eigentlich auch ein Foto vom Aufbau um alles konkret einschätzen zu können. Ausserdem ist der Schaltplan auch nicht vollständig (weil abgeschnitten).
Enrico K. schrieb: > Das Layout wurde beibehalten um den Schaltungsteil möglichst nicht > anrühren zu müssen. Das ist sozusagen ein "Prosa-Layout".
Stefan schrieb: > Kombination von 4k7 und 100p an der Basis 100p sind auf der Arbeitsfrequenz ein Kurzschluss. Die wirksame Kapazität ist die Kapazitätsdiode. Die 4k7 sind notwendig, damit beide Diodenhälften Steuerspannung bekommen. Da ohnehin 3k3 + (2k2 || 2k2) die Basis belasten (R49-50-51)passt auf die Größenordnung. Ich würde als erstes ein anderes Basismaterial vermuten (höhere Verluste, anderes Epsilon-r und damit kapazitive Verstimmung der Schaltung). Im Prinzip ist es eine gängige Schaltung. Es sollte nur die (parasitäre) Induktivität in der Kollektorleitung zwischen C56 und C71 eingezeichnet werden.
Layout siehe Anhang. Links von dem Schaltungsausschnitt wird, wie eingangs beschrieben, die Kontrollspannung von 0V bis 24V eingespeist, welche über den 10k entkoppelt ist und keinen Einfluss auf den Rest hat. Am unteren Ende hängen 50R als Last (resistiver Teiler über die zwei 16R), daher sehe ich den Schaltungsausschnitt als ausreichend isolierbar an. Es handelt sich auch um eine Schaltung, welche seit knapp 20 Jahren läuft..
Georg-G schrieb: > Im Prinzip ist es eine gängige Schaltung. Es sollte nur die (parasitäre) > Induktivität in der Kollektorleitung zwischen C56 und C71 eingezeichnet > werden. Danke für den Tip! Die parasitäte Induktivität ist im Layout nicht erkennbar, da die Leiterbahn ca. 1mm lang ist. Bzgl. "gängiger Schaltung": Hast du einen Namen oder einen Fachliteraturlink für mich?
Georg-G schrieb: > Im Prinzip ist es eine gängige Schaltung. Es sollte nur die (parasitäre) > Induktivität in der Kollektorleitung zwischen C56 und C71 eingezeichnet > werden. Hmm, eine Induktivität sehe ich in dem erst nach Deinem Beitrag gezeigtem Layout aber nicht.
HF Pfuscher schrieb: > keine Ahnung > von der Materie hast. Ist nur mein Beruf. Macht nix. Ich meine auch nicht die Anordnung sondern die Werte. Bei der Frequenz wären 10p und 100k sinnvoller.
Enrico K. schrieb: > Hast du einen Namen UHF-Colpitts Schaut Euch Schaltungen von UHF-Tunern dazu an. Enrico K. schrieb: > eingezeichnet >> werden. In einer Schaltung zur Herstellung der Leiterplatte geht das wohl nicht. Das gilt auch für die Transistorkapazitäten. LG old.
Ich würd mal in den App-Notes zu dem PLL-IC suchen. Einen ADF4188 kennt Google nicht.
Peter D. schrieb: > Einen ADF4188 kennt Google nicht. Pardon, Typo, ADF4118, Ersatz für LMX2326 (hornbuckelaltes Gelumpe..)
Enrico K. schrieb: > Nach dem Wechseln des LP-Herstellers Schwingt der Kollege nicht mehr an Eventuell anderes Leiterplattenmaterial, das bei den hohen Frequenzen zu große Verluste hat?
Ja, beziehungsweise Veränderung parasitärer Elemente. Da ich die Schaltung aber sehr unintuitiv finde ist es schwierig für mich herauszufinden, an welchen Schrauben man drehen könnte um der Gerät wieder zum Schwingen anzuregen :)
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Harald W. schrieb: > eine Induktivität sehe ich in dem erst nach Deinem Beitrag > gezeigtem Layout aber nicht. Ich hätte auch mehr erwartet. Wie soll über C56 genug Leistung auf den Emitter gegeben werden (Schwingbedingung!), wenn C71 alles nach Masse kurz schliesst? 1mm dünne Leiterbahn als Drossel ist nicht die Welt. Den Schaltungsentwickler würde ich gern kennen lernen :-) An den TO: Ist der gezeigte Ausschnitt original oder nachgezeichnet? Für eine gute Doku sollte das anders aussehen...
Nee, das ist alles original. Und ja die Doku ist großartig, nämlich nonexistent :) Der Schaltungsentwickler arbeitet aktuell bei einem großen Satellitendienstprovider und ist auf einschlägigen Messen anzutreffen, falls du ihn kennenlernen möchtest >;)
In der Schaltung müssen noch Teile fehlen. In einer ordentlichen Oszillatorschaltung liegt einer der drei Transistoranschlüsse HF-mässig auf Masse. Hier sehe ich keinen der das macht. Sollte der 82pF ganz rechts die Abblockung nach GND darstellen, also Kollektor auf Masse, dann wäre der 5p6 unsinnig. In Basisschaltung mit der Kapazitätsdiode am kalten Pin das könnte ja noch irgendwie sein, aber dann gäbe es keinen so grossen Abstimmbereich. Es gibt für diesen Bereicht die alte Schaltung von Matjaz Vidmar http://lea.hamradio.si/~s53mv/spectana/vco.html da benutzt er die Varicap eher als Veränderung der Laufzeitleitungen. Aber so etwas wäre im Layout besser zu sehen.
Christoph K. schrieb: > In der Schaltung müssen noch Teile fehlen. In einer ordentlichen > Oszillatorschaltung liegt einer der drei Transistoranschlüsse HF-mässig > auf Masse. Hier sehe ich keinen der das macht. Sollte der 82pF ganz > rechts die Abblockung nach GND darstellen, also Kollektor auf Masse, > dann wäre der 5p6 unsinnig. In Basisschaltung mit der Kapazitätsdiode am > kalten Pin das könnte ja noch irgendwie sein, aber dann gäbe es keinen > so grossen Abstimmbereich. Das ist mir bewusst, daher habe ich mich ja an das Forum gewendet; in der Hoffnung, dass jemand etwas Licht in das Dunkel bringen kann. Ich kann aber garantieren, dass die Schaltung, so wie hier Layout und Schaltplan gezeigt, zufriedenstellend als VCO für die PLL in einem Bereich von ca. 1300MHz bis 2500MHz funktioniert(e).. warum auch immer..
Hallo Leute, was haltet Ihr von dem folgenden Deutungsversuch: Der Basiskreis, bestehend aus den Induktivitäten der Verbindungsleitungen und aus den Kapazitäten C72, D9, D8 (Varicaps) bilden insgesamt einen Saugkreis, welcher die Schwingfrequenz bestimmt. Es handelt sich also um einen Oszillator in Basisschaltung. Man sieht auch am Layout, dass hier ein Halb- bzw. Viertelkreis die Induktivität erhöhen. Damit ist der recht große Abstimmbereich zu erklären. Die übrigen Bauelemente bilden kapazitive/ induktive Spannungsteiler und bestimmen den Rückkopplungsgrad. Ich würde zunächst den Kondensator C71 schrittweise verringern, bis der Oszillator wieder sicher anschwingt. Und evtl. R53 vergrößern. Du hast doch sicher ein paar Platinen zum Probieren und entsprechende Messgeräte, Enrico ?
Nice, das klingt sehr vielversprechend. Aber jetzt geht es erst einmal in den Feierabend, probiere ich am Montag aus :)
Oder hier, der "Wideband Colpitts VCO" http://www.qsl.net/va3iul/High_Frequency_VCO_Design_and_Schematics/High_Frequency_VCO_Design_and_Schematics.htm
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Beitrag #5036745 wurde von einem Moderator gelöscht.
Flow schrieb im Beitrag #5036683: > > Warum beantwortest du die gestellte Frage nicht? > (Du hast doch sicher ein paar Platinen zum Probieren,...) > > Ebenso merkwürdig wie den ehemaligen Entwickler nicht zu > kontaktieren als gäbe es ein Redeverbot mit einem Geschassten. Ja, ich habe ein Produktionsmuster zum probieren zur Hand, jedoch widme ich mich dieser Aufgabe nicht mehr Freitag um 18:00. Den Entwickler kann man nicht mehr kontaktieren, da er vor ca. 7 Jahren wegen extremem Missmanagement aus der Firma geschmissen wurde und seit dem auf Wolke 7 des Managerhimmels reitet (Firmenpolitik, nicht meine Aufgabe). Alles in Allem war die Intention, dass ein paar der Profis vielleicht etwas zu dieser doch eher ungewöhnlichen Schaltung sagen können und damit jeder Interessierte Mensch etwas lernen kann. Für die eigentliche Produktion ist es Wurst, da bis zur Ablösung der Baugruppe diese wie bisher gefertigt wird. Mir geht es lediglich um die Weiterbildung.
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Enrico K. schrieb: > Nach dem Wechseln des LP-Herstellers Schwingt der Kollege nicht mehr an Wurde nur der LP Hersteller geändert, oder gleich auch der Fertiger?
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CO2 ist ihm N. schrieb: > In einer Schaltung zur Herstellung der Leiterplatte > geht das wohl nicht. > Das gilt auch für die Transistorkapazitäten. Natürlich geht das. Und wenn man's bloß einfach auf dem Doku-Layer einzeichnet. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Offensichtlich fehlte hier der Wille. Und ich kann mir durchaus etliche Gründe vorstellen, warum dieser Wille fehlte. Einige davon führen über kurz oder lang dazu, dass der "Willenlose" irgendwann nicht mehr bei der Firma arbeitet, für die er den Schaltplan gezeichnet hat... Vielleicht liest er das: Du hast mein volles Verständnis, ich würd's unter entsprechenden Umständen ganz genauso machen...
Enrico K. schrieb: > Nach dem Wechseln des LP-Herstellers Schwingt der Kollege nicht mehr an Hat mal wieder jemand verkündet, dass FR-4 für solche Frequenzen geeignet sei? Für einfache Leitungen mag das stimmen, aber bei resonanten Strukturen sieht es wohl doch anders aus.
Wolfgangs Erklärung ist einleuchtend. Die Leiterbahnen zwischen Transistor und Masse durch die beiden Varicaps und den Kondensator haben eine nicht vernachlässigbare Länge, das ist also der Resonanzkreis. Und die Dioden können so eine große Frequenzänderung bewirken, hier fast eine Oktave.
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