Forum: Platinen relais löten


von Thomas (Gast)


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Hallo,

wollte mal nachfragen, ob die Kabeln korrekt gelötet sind?
Es sind 230V Relais, darüber werden 230V 1A laufen (relais sind für 10A 
ausgelegt).
Die Lötpunkte um und auf die Relais habe ich entfernt, Abstand von 4mm 
ist sich leider nicht immer 100% ganz ausgegangen.

Werde das ganze auch noch ordentlich mit Plastik 70 isolieren, ist das 
soweit ok (ausser dass die restliche Elektronik noch fehlt ;-) ...)

lG

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Thomas schrieb:
> wollte mal nachfragen, ob die Kabeln korrekt gelötet sind?
Es ist immer wieder erstaunlich, wie manche Leute mit modernster 
Fototechnik solche superflauschigen Fotos mit max. Unschärfe 
hinbekommen.

Von Anschein her scheint es korrekt zu sein.

> Es sind 230V Relais, darüber werden 230V 1A laufen (relais sind für 10A
> ausgelegt).
Die Frage ist aber, was auf der Spulenseite ran kommt.
Sehr wahrscheinlich doch irgend eine Steuerschaltung.

> Die Lötpunkte um und auf die Relais habe ich entfernt, Abstand von 4mm
> ist sich leider nicht immer 100% ganz ausgegangen.
Dir ist die Problematik der elektrischen Sicherheit also schon irgendwie 
bewußt?

> Werde das ganze auch noch ordentlich mit Plastik 70 isolieren, ist das
> soweit ok (ausser dass die restliche Elektronik noch fehlt ;-) ...)
Das ändert leider nichts an den Eigenschaften der Relais. Die haben laut 
Datenblatt nur einfache Basisisolierung.
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/503243-da-01-de-PRINTRELAIS_5_VDC_SERIE_36.pdf
Damit werden nicht die Anforderungen an sichere Trennung gewährleistet.
Dass die Luft- und Kriechstrecke auch zu kurz sind, ist auch klar.

Falls also die Ansteuerschaltung berührbar sein soll, sind die formalen 
Anforderungen an die elektrische Sicherheit nicht gegeben.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von user (Gast)


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Normalerweise schleift man die Lötpads nicht weg, sondern lötet die 
Relais da an und entfernt nur die nicht verwendeten Pads. Das ergibt 
eine stabileren Aufbau, weil die Relais festgelötet sind, und nicht 
rumwackeln.

von Thomas (Gast)


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Hallo,

Was genau bedeutet "Basisisolierung"?
Die Platine wird vom einem Arduino angesteuert.
Das ganze wird in einen geschlossenen Steuerkasten verbaut und somit 
auch nicht berührbar.

Um die Einhaltung der 4mm werde ich mich noch kümmern

von Cyborg (Gast)


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Thomas schrieb:
> ist sich leider nicht immer 100% ganz ausgegangen.

Hä? Da du ja selbst Zweifel an deiner Arbeit zu haben scheinst,
erspare ich mir einen Kommentar. Ich hätte zwischen den Relais
eine Reihe zusätzlichen Zwischenraum gelassen und die Pads
der Relais ordentlich verlötet. Die Verbindung zwischen den
Relais und den Schraubklemmen macht man gewöhnlich mit 1mm
Silber-oder Zinkdraht, wo man jeden Pad unter den Draht
mit verlötet. Versuchs lieber nochmal.

von Thomas (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Thomas schrieb:
> ist sich leider nicht immer 100% ganz ausgegangen.
>
> Hä? Da du ja selbst Zweifel an deiner Arbeit zu haben scheinst,
> erspare ich mir einen Kommentar. Ich hätte zwischen den Relais eine
> Reihe zusätzlichen Zwischenraum gelassen und die Pads
> der Relais ordentlich verlötet. Die Verbindung zwischen den
> Relais und den Schraubklemmen macht man gewöhnlich mit 1mm
> Silber-oder Zinkdraht, wo man jeden Pad unter den Draht
> mit verlötet. Versuchs lieber nochmal.

Was genau meinst du mit "Pads"?
Ich werde wohl einen 2ten Versuch starten.

von michael_ (Gast)


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Thomas schrieb:
> Hallo,
>
> Was genau bedeutet "Basisisolierung"?

Dein Relais hat eine Spannungsfestigkeit von 2500V.
Für eine sichere Trennung werden 4500V benötigt.

Wenn du mit einem Layoutprogramm auf Kriegsfuß stehst, dann male deine 
Platine mit einem Edding 140S oder Edding 400.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Ich würde es vor allem mal mit anderen Relais versuchen, bei denen 
zwischen den Anschlüssen für Spule und Schaltkontakte auch wirklich 
genug Abstand ist.
z.B. "JS 05 N K" oder "FIN 43.41.7 5V" vom Reichelt sollten für dich 
ganz gut passen.

Nebenbei hat das den Vorteil, dass die Anschlüsse auf 230V-Seite auch 
kürzer werden können.

Dann zwischen den Relais 5mm Abstand.


Den Vorschlag von michael_, eine Platine mit Edding zu malen, und selber 
zu ätzen und zu bohren macht Spass und braucht nicht viel Material.

Und das Ergebnis sieht vermutlich schon beim ersten Versuch besser aus 
als die nicht passenden Löcher der Lochrasterplatine.

von Georg (Gast)


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Thomas schrieb:
> Das ganze wird in einen geschlossenen Steuerkasten verbaut und somit
> auch nicht berührbar.

Na hoffentlich, bloss sind trotzdem die nötigen Abstände einzuhalten.

> Um die Einhaltung der 4mm werde ich mich noch kümmern

Wie denn, und ausserdem reicht das nicht, zwischen Ansteuerung (Spule) 
und den 230V-Anschlüssen sind 7,5 mm nötig. No Way, Schaltung ist 
gefährlich.

Georg

von Thomas (Gast)


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Hallo,

wenn ich mir beide oben genannten Ralais anschaue:

https://www.reichelt.de/Print-Steckrelais/JS-05-N-K/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=79414&GROUPID=7621&artnr=JS+05+N+K&SEARCH=JS%2B05%2BN%2BK

http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C300/RELAIS-JS.pdf

Diese passen doch nicht auf ein 2,54 Lochrasterplatine, da ja teilweiße 
Abstände von 3,1mm auf der Skizze eingezeichnet sind? ...

Oder verstehe ich da was falsch bzw. was für ein Lochraster verwendet 
man hier?

von Cyborg (Gast)


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Thomas schrieb:
> Diese passen doch nicht auf ein 2,54 Lochrasterplatine, da ja teilweiße
> Abstände von 3,1mm auf der Skizze eingezeichnet sind? ...
> Oder verstehe ich da was falsch bzw. was für ein Lochraster verwendet
> man hier?

Stimmt, da der Hersteller metrische Einheiten für seine Bauteile
gewählt hat, aber es gibt auch Relais mit imperialen (insches,
zölligen) Einheiten (2,54mm Rastermaß). Für ein Leiterplatten-Layout-
Programm ist das gewöhnlich kein Problem, da dort mit 1/1000 Zoll
Auflösung man so ziemlich jedes THT-Bauteil einen passenden Footprint
anlegen kann, wo das Bauteil ganz easy bestückbar ist.
Bei Lochrasterplatinen gibts eben diese Flexibilität nicht.
Auf Lochrasterplatinen muss man dann für ein paar Pins Löcher
auf fräsen, aber man sollte möglichst viele Pins auf Lötaugen
anlöten, damit da nichts wackelt.



Thomas schrieb:
> Was genau meinst du mit "Pads"?

Jedes Lötauge an den man einen Bauteilpin anschließen kann.

von Thomas (Gast)


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Hi,

https://gfinder.findernet.com/public/attachments//40/DE/S40DE.pdf
40.51.9.005 sollte auf eine Rasterplatine passen, oder?

von Cyborg (Gast)


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Thomas schrieb:
> https://gfinder.findernet.com/public/attachments//40/DE/S40DE.pdf
> 40.51.9.005 sollte auf eine Rasterplatine passen, oder?

Oder!

Auch hier ist alles metrisch.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Thomas schrieb:
> Was genau bedeutet "Basisisolierung"?
https://de.wikipedia.org/wiki/Basisschutz
http://www.technik-forum.ch/_files/downloads/Focus_1012_Electrosuisse.pdf

Basissisolierung ist also der minimale Schutz gegen elektrischen Schlag 
durch Berühren von Schaltungsteile, die unter Spannung stehen.

Allerdings ist diese Maßnahme nicht ausreichden für eine sichere 
elektrische Trennung zwischen Stromkreisen mit gefährlichen Spannungen 
zu anderen Teilen eines Geräte oder Anlage. Da sind zusätzliche 
Maßnahmen je nach Konstruktion vorgeschrieben (siehe Schutzklassen)
https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechnik)#Schutzklasse_II_.2F_Schutz_durch_doppelte_oder_verst.C3.A4rkte_Isolierung
oder auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechnik)#Schutzklasse_I_.2F_Schutzleiter

> Die Platine wird vom einem Arduino angesteuert.
> Das ganze wird in einen geschlossenen Steuerkasten verbaut und somit
> auch nicht berührbar.
Woher kommt aber die Stromversorgung?
Gehen da keine Sigalleitungen raus, die unter Umständen berührbar sind?
Ist der geschlossene Steuerkasten aus Metall:
-> Schutzklasse 1 (
Oder ist er aus nicht leitendem Material (Plastik? Dann kann die 
doppelte Basisisolierung durch das Gehäuse gewährleistet werden. Dann 
dürfen aber keine berührbaren Signalleitungen aus dem Gehäuse 
herauskommen und für die Stromversorgung gelten auch die gleichen 
Bedingungen entsprechend Schutzklasse II (Luft und Kriechstrecken mind. 
ca. 7mm zwischen Netz und interner Steuerung.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von meckerziege (Gast)


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sry für die harten Worte, aber das ist Arduino-typisches Gefrickel.
Die Relais sind nicht ausreichend befestigt. Bzw ist mir nicht mal klar, 
wie sie überhaupt ordentlich im Board halten sollen. Werden sie nur über 
die angelöteten Drähte gehalten?
Wo kommt außerdem die Schaltspannung ran?

ggf. wäre so was in die Richtung für dich sinnvoll:
https://www.reichelt.de/Koppelrelais/FIN-38-61-12V/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=42376&GROUPID=7623&artnr=FIN+38.61+12V&SEARCH=%252A

Dort gibts ein Relais zusammen mit einer "Halterung", die auch gleich 
die passenden Schraubklemmen dazu hat. Das kann man dann ordentlich auf 
eine Hutschiene packen.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> meckerziege schrieb:
> sry für die harten Worte, aber das ist Arduino-typisches Gefrickel.
> Die Relais sind nicht ausreichend befestigt.
In der Beziehung würde ich sagen: Lassen wir mal die Kirche im Dorf.

Die Relais werden durch die Pins festgehalten und bei einem 
Einbausituation ohne jegliche Belastungen durch Vibration und Stoß 
fallen die ganz sicher nicht einfach so ab.

> Bzw ist mir nicht mal klar,
> wie sie überhaupt ordentlich im Board halten sollen. Werden sie nur über
> die angelöteten Drähte gehalten?
Das ist bei Printrelais nun mal der übliche Fall, außer man klebt sie 
noch extra fest!

> ggf. wäre so was in die Richtung für dich sinnvoll:
> https://www.reichelt.de/Koppelrelais/FIN-38-61-12V...
Zumindest bezüglich elektrische Sicherheit werden diese wohl besser 
sein.

> Wo kommt außerdem die Schaltspannung ran?
Ja, das sieht man auf den Fotos gar nicht. Aber dass die Fotos gruselig 
sind, wurde ja schon gesagt.
Gruß Öletronika

von Thomas (Gast)


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Hallo,

U. M. schrieb:
>> Bzw ist mir nicht mal klar,
>> wie sie überhaupt ordentlich im Board halten sollen. Werden sie nur über
>> die angelöteten Drähte gehalten?
> Das ist bei Printrelais nun mal der übliche Fall, außer man klebt sie
> noch extra fest!
Mit was sollte man festkleben? Problematisch wird es nur, wenn ein 
Relais kaputt geht. Kann man dieses dann noch so einfach austauschen?

Ich bin der auf der Suche nach einem Relais, welches ich mit 5V 
betreiben kann, 230V 10A schaltet und auf ein 2,54mm Lochraster passt, 
oder zusätzlich Löcher bohren zu müssen. Und dabei natürlich auch noch 
entsprechende Abstände einhält.

https://gfinder.findernet.com/public/attachments//40/DE/S40DE.pdf
40.51.9.005 hat ein Raster von 5mm, daher weiß ich nicht sicher, ob 
dieser auf das 2,54mm Raster passt...

Gibt es alternativen?

Danke!

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas schrieb:

> Ich bin der auf der Suche nach einem Relais, welches ich mit 5V
> betreiben kann, 230V 10A schaltet

Solche Leistungsrelais betreibt man eher mit 12...24V.

von Nach Fest kommt Ab (Gast)


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Thomas schrieb:
> wollte mal nachfragen, ob die Kabeln korrekt gelötet sind?
> Es sind 230V Relais, darüber werden 230V 1A laufen (relais sind für 10A
> ausgelegt).

Die mangelhafte mechanische Befestigung provoziert Brüche, 
Unterbrechungen und Kurzschlüsse.

von Pete K. (pete77)


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Schau mal hier:
https://www.aliexpress.com/item/2-channel-New-2-channel-relay-module-relay-expansion-board-5V-low-level-triggered-2-way/32715804669.html

Gibt es auch als 3-fach bis 8-fach Modul.

Wenn Du so etwas nachbauen willst, suche mal bei Google nach den Relais 
und schau Dir die Bildersuche an.

: Bearbeitet durch User
von Peter IV (Gast)


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Geeeenau. Weil der Chinese auf aliexpress vertrauenswürdigere Angaben 
als z. B. Finder macht.

Meinst du nicht, dass die Marktführer sowas längst anböten, wenn es 
ginge?

von Thomas (Gast)


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Hallo,

habe nun das Relais Finder 40.51. zuhause. Dieses passt genau auf die 
Lochrasterplatine (juhuu).

Abstand zwischen den Leiterbahnen sind 4mm, Plastik 70 kommt noch drauf. 
Passt das nun soweit, was den 230V Bereich betrifft?

Eine andere Frage noch: Im Relais (siehe Foto, leider etwas unscharf), 
ist der Arbeitskontakt zwischen offen und zu maximal 2mm, ist das nicht 
zu wenig??

Danke

von Mathias Burkhard (Gast)


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Wie sollte dies gehen ?

Ich habe da ein Relais entdeckt, welches 250VAC bei 1A schaltet.
http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C300/HJR-4102.pdf

Weiter oben wird beschrieben, das der Leiterbahnenabstand mindestens 4mm 
betragen soll. Die Pins des Relais haben einen Abstand von 2.54mm, wen 
man die Beinchen noch mit rechnet, gibt da vielleicht noch 1.5mm.

Geprüft wird das Relais mit 1'000V.

Wieso werden 4mm gebraucht, obwohl das Relay nur 1.5mm einhalten kann ?
Was verstehe ich falsch ?

von Michael B. (laberkopp)


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Mathias Burkhard schrieb:
> Was verstehe ich falsch ?

Es gibt unterschiedliche Isolationen:

Funktionsisolation
Basisisolation
SELV Isolation.


Klar schaltet ein HJR4102E 250V~, aber nur in Funktionsinsolation, also 
nur wenn auch die Spule am selben 230V~ Stromkreis hängt.

Beim HJR4102 habe ich aber Zweifel, ob das überhaupt für irgendwas gut 
ist ausser 60 VDC.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Mathias Burkhard schrieb:
> Ich habe da ein Relais entdeckt, welches 250VAC bei 1A schaltet.
> http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C300/HJR-4102.pdf
ok.
> Weiter oben wird beschrieben, das der Leiterbahnenabstand mindestens 4mm
> betragen soll.
korrekt
> Die Pins des Relais haben einen Abstand von 2.54mm, wen
> man die Beinchen noch mit rechnet, gibt da vielleicht noch 1.5mm.
> Geprüft wird das Relais mit 1'000V.
> Wieso werden 4mm gebraucht, obwohl das Relay nur 1.5mm einhalten kann ?
> Was verstehe ich falsch ?
Du verstehst die Zusammenhänge offenbar nicht. Lese doch, was weiter 
oben dazu geschrieben steht.
Eine einfache Funktionsisolierung braucht nur recht geringe Abstände.
Dagegen werden für eine "sichere Trennung" zwischen Spulenstromkreis und 
Kontaktsatz deutlich höhere Abstände benötigt.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
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