Forum: HF, Funk und Felder Ausgangsimpedanz messen mit NWA


von Bernd (Gast)


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Hallo,

wie lässt sich die Ausgangsimpedanz einer HF-Schaltung (~1 GHz) messen?
Vereinfachtes Beispiel: Verstärker mit Eingangsimpedanz Zin und 
Ausgangsimpedanz Zout welche von der nachfolgenden Schaltung gesehen 
wird.
Zin kann natürlich mit dem NWA gemessen werden, S11 ist hier die 
Eingangsimpedanz.

Ein Kollege ist der Meinung, dass (natürlich bei eingeschalteter PA und 
HF an Zin) mit dem NWA in den Ausgang Zout hineingemessen werden kann, 
das S11 wäre dann die Ausgangsimpedanz.
Ist das so?

Die Leistungen sind reltiv gering (0 dBm bis 20 dBm), das macht der NWA 
mit.
Die Messung ergibt jedoch teilweise unerwartet schlechte Ergebnisse, die 
Messwerte nahe der Arbeitsfrequenz werden natürlich nicht berücksichtig.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das die "richtige" 
Ausgangsimpedanz ist. Der für mich richtige Ansatz wäre Pull-Load, also 
eine veränderbare Last Zload an Zout, hier wäre dann Zout = Zload bei 
maximaler Ausgangsleistung Pmax.

Grüße,
Bernd

von Hp M. (nachtmix)


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Bernd schrieb:
> Ist das so?
Bei linearen Verstärkern kannst du ohne HF S22 messen.
Endstufen sind aber oft nicht linear und dann empfielt es sich mittels 
Anpassnetzwerk konjugiert komplex auf maximale Ausgangsleistung 
abzugleichen. Anschliessend das Anpassnetzwerk vermessen.

von herbert (Gast)


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Wenn du die Leerlaufspannung messen kannst, dann gäbe es die Möglichkeit 
den Ausgang mit einem Variablen Widerstand zu belasten bis sich dann die 
halbe Leerlaufspannung einstellt. Danach brauchst nur noch den Abschluss 
nachmessen und hast dann den Ausgangswiderstand deiner Stufe. Ob das bei 
1GHz problemlos geht kann ich nicht versprechen....

von Bernd (Gast)


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Vielen Dank für eure Antworten. Damit wird eigentlich mein "Bauchgefühl" 
bestätigt.

Hp M. schrieb:
> Bei linearen Verstärkern kannst du ohne HF S22 messen.
Tatsächlich, bei einer linear-PA funktioniert es. Die Messwerte scheinen 
jedenfalls plausibel. Leider sind andere Schaltungsteile alles andere 
als linear.

Hp M. schrieb:
> Endstufen sind aber oft nicht linear und dann empfielt es sich mittels
> Anpassnetzwerk konjugiert komplex auf maximale Ausgangsleistung
> abzugleichen. Anschliessend das Anpassnetzwerk vermessen.
Das entspricht genau dem load-pull-Verfahren. Führt wohl nichts an einem 
Tuner vorbei.

herbert schrieb:
> Wenn du die Leerlaufspannung messen kannst, dann gäbe es die
> Möglichkeit
> den Ausgang mit einem Variablen Widerstand zu belasten bis sich dann die
> halbe Leerlaufspannung einstellt.
Das wäre ja auch load-pull, allerdings wird damit wahrscheinlich nur nur 
der Realteil (+ pariasitäre) messbar. Zumindest mal etwas, was sich 
schnell mal probieren lässt.

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