Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wann braucht ein Fet ein Pull down am Gate


von Dominic K. (domi1997)


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Guten tag zusammen.
In meinem Layout habe ich für jeden Fet einen Pulldown 100k widerstand 
eingeplant. Nun meint mein Kollege dieser sei nicht nötig. Ich jedoch 
bin der Meinung das dieser nötig ist um zu garantieren das der Fet auf 0 
zurück schaltet. Was stimmt nun? Es werden höhere  und niedrige 
Leistungen geschaltet mit einem PMV20enr N kanal fet

von Patrick (Gast)


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Das kommt ganz drauf an, schaden tut er auf keinen Fall und wenn Platz 
ist, bau ihn ein.

Eingesetzt werden müssen diese Pulldowns, wenn es eintreten kann, dass 
der Treiberausgang hochohmig wird. Dies ist der Fall, wenn ein 
Mikrocontroller ins Reset geht oder wenn der Treiber z.B. nur aktiv auf 
High schalten kann, aber nicht auf Low (keine echte "push-pull-Stufe"), 
wie es beim MC34063 z.B. der Fall ist.
Weiterhin ist es nötig, wenn eine Unterbrechung des Treibersignals 
auftreten kann (wenn über Steckverbinder getrieben werden würde oder 
so...). Dann den Pulldown "untrennbar" direkt am Mosfet anordnen.

Also: wenn dein Treiber zu jeder Zeit einen definierten Pegel am Ausgang 
bereit stellt, kannst du den Widerstand weglassen, schaden tut er aber 
nicht.

von Georg (Gast)


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Dominic K. schrieb:
> nötig ist um zu garantieren das der Fet auf 0
> zurück schaltet

Klar, wenn das Gate nicht anderweitig festgelegt ist - z.B. wenn 
garantiert immer entweder 0 oder 5V anliegen, kann man auf den Pulldown 
verzichten. Er schadet aber auch nicht, ich würde ihn daher immer 
vorsehen.

Georg

von voltwide (Gast)


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24/7

von Dominic K. (domi1997)


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Platz ist eher knapp und ja es handelt sich um einen uController(den 
tristate werde ich nicht nutzen). Denke ich werde den Pulldown 
entfernen.

von Patrick (Gast)


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Dominic K. schrieb:
> Platz ist eher knapp und ja es handelt sich um einen uController(den
> tristate werde ich nicht nutzen). Denke ich werde den Pulldown
> entfernen.

Das interessiert den Controller nicht, wenn er resettet wird, dann ist 
nach außen hin "alles" hochohmig, egal was du programmiert hast. Während 
der Softwareentwicklung wird das am meisten auftreten (beim Schreiben 
des Programms in den uC), wenn dann der Leistungskreis komische Dinge 
macht. Wenn du während dieser Zeit sicherstellen kannst, dass die 
Spannung, die der Mosfet schaltet, nicht da ist, dann kannst du den 
Widerstand weglassen. Da ich nicht daran glaube, dass dies der Fall ist, 
würde ich ihn trotzdem einbauen, muss ja kein riesiges Ding sein.

von Dominic K. (domi1997)


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Also Grundsätzlich kann einfach passieren das der Fet durchschaltet beim 
Programmieren und reseten richtig? Wenn ich nichts anschliesse was 
dadurch Schaden nehmen könnte macht dies nichts aus oder?

von Isolator (Gast)


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Auf integrierter Halbleiterstufe werden Gebilde aus FETs mit isolierten 
Gates nicht umsonst als Speicherzellen genutzt. Klar sind diese auf das 
Nichtab-/zu-fliessen von Gateladung extrem optimiert, was auf 
Endstufen-FETs definitiv nicht zutrifft.

Wie von Patrick sehr anschaulich erläutert, muss man den Fall "Speicher" 
bei Schaltstufen aber nicht "herbeischlampen".

Es gibt tatsächlich auch Endstufenbauelemente welche mehr als die den 
eigentlichen FET bildenden paar Dotierungsschichten enthalten, nähmlich 
auch Ansteuerungshilfen. Da muss wieder genau hingeschaut werden.

von Isolator (Gast)


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Dominic K. schrieb:
> Also Grundsätzlich kann einfach passieren das der Fet durchschaltet beim
> Programmieren und reseten richtig? Wenn ich nichts anschliesse was
> dadurch Schaden nehmen könnte macht dies nichts aus oder?

Die passender Formulierung ist eher: Grundsätzlich hast Du (SW-mässig) 
keinen Einfluss darauf was während einem Reset (oder in Übergangsphasen 
wo die Versorgungsspannung noch nicht ganz da oder noch nicht ganz weg 
ist) an dem uC Pin der zum FET führt für Spannungen rumgeistern. 
Deswegen trifft man Schaltungstechnische (also HW-) Massnahmen z.b. 
mittels eines solche Widerstandes. (wo man auf der Sicheren, statt auf 
der Billigen Seite sein will)

von Patrick (Gast)


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Dominic K. schrieb:
> Also Grundsätzlich kann einfach passieren das der Fet durchschaltet beim
> Programmieren und reseten richtig? Wenn ich nichts anschliesse was
> dadurch Schaden nehmen könnte macht dies nichts aus oder?

Genau so, aber auch nicht "ganz ein" bzw. "ganz aus", kann sich auch was 
dazwischen einstellen. Kann in diesem Moment Strom fließen, so befindet 
sich der Mosfet im Linearbetrieb und wird schnell warm.

Wenn durch "abstöpseln" kein Strom fließen kann (wir wissen ja nicht, 
was du wie damit schalten willst), dann kann nichts passieren, der 
Mosfet fängt irgendwelchen Mulm an seinem Gate ein und verhält sich 
entsprechend der Gatespannung. Ist der Stromkreis nicht geschlossen, 
passiert halt nichts.

Beim Programmieren ist es nur leider sehr mühselig, insbesondere bei der 
Fehlersuche, permanent die Spannung ab- und Anzustecken. Versuch 
einfach, den Knilch irgendwo unterzubringen und du musst dir über sowas 
keine Gedanken machen.

von Huh (Gast)


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voltwide schrieb:
> 24/7

=3.428571429

von meckerziege (Gast)


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Ich würde ihn setzen. Undefiniertes Verhalten im Reset, bis der 
Controller läuft. Außerdem hätte ich Angst, dass mir beim Ein- und 
Ausschalten das Ding damit irgendwie um die Ohren fliegt, weil der FET 
lustige Sachen macht.

NB: Am gefährlichsten ist es, wenn der FET so "halb" durchgeschaltet 
ist. Dann hast du eine extrem große Verlustleistung im FET! Besonders 
beim Schalten höherer Leistungen ist das wichtig.

von DerGuteMiller (Gast)


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Bedenke folgendes:

Das Problem geht schon los, wenn du die Versorgung der Last 
einschaltest. Wer hält dann dein Gate auf LOW? Immerhin gibts eine 
Kapazität zwischen Drain und Gate und Gate und Source. Guggst du QGS und 
QGD im Datenblatt.
Wenn du 24V schalten willst, kannst du schon an die Treshold kommen.

Ja, und das bei Reset natürlich, aber das wurde ja schon genannt.

Nein, den Pulldown würde ich mir nicht sparen.

PS:
Schnell schalten willst du ja eh nicht, oder?
Dein armer µC muss mehrere nC herausdrücken, da muss der µC ganz schön 
schwitzen. Akzeptabel ist das nur für Schaltaufgaben niedriger Frequenz, 
mit PWM ist da eher Essig.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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voltwide schrieb:
> 24/7

3,42857... aber was hat das mit der Frage zu tun?

von HF Pfuscher (Gast)


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Dominic K. schrieb:
> Platz ist eher knapp und ja es handelt sich um einen uController(den
> tristate werde ich nicht nutzen). Denke ich werde den Pulldown
> entfernen.

Ja, so ein Pulldown-Widerstand braucht viel Platz, da muss
man schon sehr aufpassen! Und sich dreimal übelegen ob man
ihn nicht weglassen sollte.

Sparen! - Koste es was es wolle!

von voltwide (Gast)


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Axel S. schrieb:
> 3,42857... aber was hat das mit der Frage zu tun?

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