Hallo, ich brauche einen Pufferverstärker, um ein Sinussignal mit 2Vpp und max. etwa 100 mA Ausgangsstrom auf eine Leitung zu legen. Die Frequenz liegt bei knapp 50 kHz. Die Anforderungen an die Qualität sind eher gering, bis ca. 1% Klirr wären tolerabel. Wichtig ist, dass der Ausgang abschaltbar ist, d.h. dass er hochohmig geschaltet werden kann. Also eine Art Tristate-Leitungstreiber, aber für den analogen Bereich. Leider bin ich bei den üblichen Anbietern nicht fündig geworden. Übliche Opamps haben einen zu geringen Ausgangsstrom, Leistungs-OPVs keinen abschaltbaren Ausgang. Analog Devices bietet ein paar HF-Pufferverstärker an, die sind jedoch mit Grenzfrequenzen > 1GHz komplett überdimensioniert. Wäre ein ein Standard-OPV mit nachgeschalteter Gegentaktendstufe eine Lösung. Wie kann man hier das Abschalten des Ausgangs realisieren?
Mike schrieb: > Wäre ein ein Standard-OPV mit nachgeschalteter Gegentaktendstufe eine > Lösung. Wie kann man hier das Abschalten des Ausgangs realisieren? Nimm doch einfach einen Analogschalter oder ein Reedrelais. Tristate-Treiber für den analogen Bereich gibt es m.E. nicht. Der Ausgang wäre dann meistens mit << 1 Ohm abgeschlossen. mfg Klaus
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Für kleinere Leistungen gibt es durchaus OPs mit einem Enable, so dass der Ausgang hochohmig wird. Die Frage ist halt ob es das auch für mehr Leistung gibt. 100 mA bei 50 kHz sind ja auch kaum mehr als Audio. Als etwas langsamere (immer noch 35 MHz) Lösung wäre da ggf. der LT1210 in einigen Varianten. Allerdings ist das ein CFB OP und ausgeschaltet nicht super hochohmig. Standard OP (mit Enable) mit Endstufe (2 Emitterfolger) könnte gehen, allerdings sind da 1% Klirr ggf. schon anspruchsvoll. Wenn der OP per enable Pin hochhohmig wird, gilt das auch hinter den Emitterfolgern sofern die als Klasse B laufen. Bei nur 2 V_pp könnte man einen Emitter-folger mit PNP-NPN einfach über den Strom für die Zwischenstufe abschalten. 1% Klirr schafft man da ggf. auch noch ohne Rückkopplung, wenn man den Ruhestrom gut eingestellt bekommt.
Danke für die ausführlichen Hinweise! Ich werde es mal mit einem MCP603 und einer Gegentakt-Endstufe im B-Betrieb probieren. Die Basisanschlüsse der Transistoren kommen direkt an den OP-Ausgang, so dass beim Abschalten des OPV auch die Endstufentransistoren mangels Basistrom "dicht" sein sollten. Gegenkopplung unter Einschluss der Endstufe wird zur Vermeidung der Übernahmeverzerrungen wohl nötig sein, belastet im Spannungsfolgerbetrieb aber den Ausgang nicht, da kein Widerstandsnetzwerk nötig ist. Die Slew-Rate des MCP603 ist mit 2.3V/µs sollte hier ausreichend sein. Die 1% Klirr sind eher ein Daumenwert, für die Funktion ist die Signalform ziemlich egal, ich will nur die EMV-Störungen durch Oberwellen möglichst gering halten. Etwas Bauchschmerzen bereitet mir noch die Stabilität. Die Endstufe knabbert an der Phasenreserve, dazu kommt noch die kapazitive Last der Leitung. Werde hier wohl ein paar Messungen machen müssen. Notfalls muss ich die Verstärkung doch etwas höher als 1 machen.
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