Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Slicer für wenig Travel


von Christian M. (Gast)


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Hallo 3D-Druck-Experten!

Da mein Selbstbaudrucker nur relativ langsam fährt, aber dafür ausgelegt 
ist, auch zu Fräsen, Erodieren, Lasern usw., und ich auch grössere 
Objekte drucken möchte, benötige ich möglichst wenig Travel, also einen 
Slicer, der auf wenig Travel optimieren kann!

Ausprobiert habe ich schon Slic3r, mit dem habe ich jetzt immer 
gearbeitet, und CraftWare, der scheint einiges Besser zu sein für meine 
Zwecke.

Weiss jemand den esten für mein Problem?

Hauptproblem: Trotz höchster Optimierung habe ich trotzdem noch Fäden 
beim Traveln, und bei bis zu 4sec. Travelzeiten bei grösseren Objekten 
ein riesen Spinnennetz...

Gruss Chregu

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Christian M. schrieb:
> Trotz höchster Optimierung habe ich trotzdem noch Fäden beim Traveln,

"Retract" erhöhen sollte hier helfen.

von Christian B. (luckyfu)


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Christian M. schrieb:
> Da mein Selbstbaudrucker nur relativ langsam fährt, aber dafür ausgelegt
> ist,

Ich weiß nicht, ob du mit der Eierlegenden Wollmilchsau hier einen 
großen Wurf landen wirst. Auf lange Sicht befürchte ich, daß du dir hier 
mit zu vielen Kompromissen das Leben unnötig schwer machst.

Du solltest vielleicht doch 2 Geräte draus machen, eins für Erodieren 
und Fräsen und ggf Lasern, wo langsames Fahren mit hoher Genauigkeit 
benötigt wird und eins für 3D Druck und ggf. Lasern, wo die Genauigkeit 
nicht ganz so hoch bewertet wird, man aber auf Geschwindigkeit setzt. 
Gerade die Geschwindigkeit ist immer Optimierungswürdig im 3D Druck. 
Dafür sollte aber die Mechanik möglichst leicht sein und hohe 
Beschleunigungswerte zulassen (Was dem Fräsen aber absolut 
entgegenwirkt, dort will man üblicherweise eine möglichst steife 
Mechanik, die die Fräskräfte aufnehmen kann, welche üblicherweise nicht 
besonders leicht daher kommt), insbesondere, wenn man große Objekte 
drucken will.
Ich hab mir einen Core XY selbst gebaut, welcher mit ca. 350€ Kosten 
nicht das riesen Loch in die Hobbykasse gerissen hat (Ich hab aber auch 
einige Hochwertige Komponenten wie ein original E3D Hotend, da allein 
könnte man schon 60 Euro sparen). Durch den Aluramen ist er in Grenzen 
Skalierbar, 300x300x400 Druckfläche sollten aber problemlos machbar 
sein, mit 2 Z-Spindeln dann auch mehr. Dazu kann er durch die leichte 
Mechanik sehr schnell arbeiten, was definitiv ein Vorteil ist. Klar 
drucke ich auch über Nacht ab und an, aber vor Drucken die länger als 
24h dauern sind habe ich immer noch einigen Respekt. 3D Druck ist 
einfach immer noch eine Basteltechnik, die keinen Plug and Play 
Charakter hat (jedenfalls nicht im bezahlbaren Rahmen). Jedes Filament 
verhält sich anders, selbst unterschiedliche Farben des gleichen 
Materials vom gleichen Hersteller erfordern teilweise ein geändertes 
Setup um ansehnliche und stabile Bauteile herstellen zu können.

Ich würde mir das somit nochmal Überlegen, ob es nicht doch sinnvoll 
ist, 2 Maschinen draus zu machen.

von Christian M. (Gast)


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Hallo Christian B.

Das ist auch meine Schlussfolgerung nach monatelangem Optimieren und 
Umbauen.
Ich werde auf jeden Fall mindestens noch einen Drucker zulegen. Das 
liegt aber finanziell erst drinn, wenn ich wieder in den Westen auf 
Arbeit komme. Und das wird definitiv frühestens im Herbst sein!
Momentan muss ich damit leben wie es ist. Kleinere Objekte kommen 
mittlerweile durchaus fast perfekt raus, wenn auch mit einer längeren 
Druckdauer.
Traveling ist so langsam (max. 40mm/sec.), dass auch bei optimiertesten 
Einstellungen und längeren Fahrten etwas aus der Düse kommt.
@Rufus: Habe auch schon jede Länge, Geschwindigkeit und Art von Retract 
durchoptimiert. Auch Düsentemperatur reduziert. Usw.
Ich dachte mir einfach, wenn ein Slicer die kurzmöglichsten Distanzen 
optimieren könnte, wäre das ganze Problem entschärft. Das wäre doch für 
jeden Drucker erstrebenswert, wenn der Drucker nicht für jedes Loch 
chaotisch kreuz und quer herumfahren müsste. Kann Beispiel anfügen falls 
erwünscht.

Gruss Chregu

von Dirk D. (dicky_d)


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Geht es dir um die Druckzeit oder um die Fäden?

Wenn die Fäden das problem sind: Cura hat dein "Combing-Modus" wenn du 
den Aktivierst fährt die Düse Möglichst nur innerhalb deines Objekts 
herrum, und möglichst über teile der ebene die schon gedruckt sind.
Das Dauert ein wenig länger sorgt aber bei passenden Modellen für 
weniger Fäden.

von Christian M. (Gast)


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Nur um die Fäden! Danke werde ich ausprobieren!
Die Fäden wären nicht so das Problem, die kann man wegmachen. Aber die 
Düse leert sich, und druckt danach nur schwach mit Unterbrüchen.

Gruss Chregu

von Dirk D. (dicky_d)


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... das klappt natürlich nur wenn auf der aktuell zu druckenden Ebene 
kein oder nur wenig einzelne Inseln zu drucken sind...

von Christian B. (luckyfu)


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Christian M. schrieb:
> Aber die
> Düse leert sich, und druckt danach nur schwach mit Unterbrüchen.

dafür gibts aber auch eine Einstellung, um das zu kompensieren. Neben 
dem Retract gibt es aber noch eine Einstellung, mit der man das 
kompensieren kann. Im Slic3r ist das in den Printer settings unter 
Extruder1 der Punkt Extra length on restart. evtl da mal mit 
herumspielen.

von Christian M. (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Extra length on restart

Habe ich jetzt noch nicht ausprobiert. Aber verstehe ich das so, dass 
dann nach Traveling bei Druckbeginn ein grössere Menge kommt? Weil es 
kommt schon sofort was, aber als hätte sich im Hotend eine Luftblase 
gebildet, unterbricht es nach einigen Sekunden für kurze Zeit.

Gruss Chregu

von Christian B. (luckyfu)


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Ich hab damit noch nicht herumexperimentiert. Bisher war das bei meinem 
Gerät (Eigenbau CoreXY) bzw. dem auf Arbeit (UM2) nicht nötig.

Ich hab aber vor, in absehbarer Zeit mal flexibles Material zu testen, 
mal sehen, was sich da so an Einstellmöglichkeiten nutzen lässt

von Timmo H. (masterfx)


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Simplify3d hat eine Option "avoid crossing outlines for travel 
movements". Das funktioniert sehr gut. Ist insbesondere für carbon 
Fiber, wood oder petg sinnvoll.
Bei PLA und ABS bekommt man das stringing aber auch sehr gut mit 
retraction in den Griff. Für bowden eher so zwischen 3-6mm für direct 
drive ist auch 0.5-1mm ok (je nach filament und kühlvorrichtung)

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