Forum: Platinen Doppelseitiges Platinenmaterial, nur einseitig ätzen


von H2 O. (Gast)


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Hallo Leute,

habe aus einem Restbestand viele "Reste" von doppelseitigem, ohne 
Fotolack, Platinen günstig erstanden. Bis dato hatte ich immer nur 
einseitige Platine geätzt.

Nun wollte ich mal wieder etwas per Tonertransfer ätzen, jedoch auf den 
"neuen" doppelseitigen. Die Bottom-Seite der Platine wie gehabt mit dem 
geplantenen Layout. Jedoch wie Sorge ich sinnvoll dafür das die 
Top-Seite der Platine ungeätzt bleibt? Als Ätzmittel nehme ich 
Natriumpersulfat @ ca.45-55°C in einer weiß-Keramik emailierten CeraFit 
Pfanne.

Ich dachte zuerst an simples Packetklebeband (das braune von Tesa z.B.), 
doch hält das? Oder eventuell Panzerband und dann einfach gut mit 
Alkohol nachputzen nach dem Ätzen.
Ich weiß halt nicht ob sich das Klebeband im NaPS irgendwie zersetzt 
oder die Ätzlösung ruiniert. Und try&error muss imho nicht sein.

Hat da jemand praktische Tipps für mich wie man das elegant lösen 
könnte? vielen Dank schon mal für eure Antworten
grüße h2oo

von dercr (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> ob sich das Klebeband im NaPS irgendwie zersetzt

Gib einen Tropfen NaPS auf das Klebeband und warte ein paar Stunden, 
dann weißt du es.

PP-Paketband (reißt leicht) sollte beständig sein, PVC (elastischer) 
weiß ich nicht

von Georg (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Jedoch wie Sorge ich sinnvoll dafür das die
> Top-Seite der Platine ungeätzt bleibt?

Wieso überhaupt? Im Allgemeinen wird die unbenutzte Seite abgeätzt, wenn 
man aus doppelseitigem Material einseitige Platinen fertigt.

Georg

von Bastler (Gast)


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Georg schrieb:
> Im Allgemeinen wird die unbenutzte Seite abgeätzt, wenn
> man aus doppelseitigem Material einseitige Platinen fertigt.

Das ist der Luxus von heute. Früher hätte man sich gefreut, beidseitig 
Photopositiv-Lack aufgesprüht und sie beidseitig benutzt.

von Lutz H. (luhe)


Angehängte Dateien:

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Tonertransfer auf die andere Seite, ganz schwarz oder normal zweiseitig.

Eine Vorlage für eine ganz schwarze Seite im Anhang :-)

von dolf (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Hat da jemand praktische Tipps für mich wie man das elegant lösen
> könnte?

nitrolack oder shellack sind ätzfest.
ich nutz nitrolack farblos.
den lack kann man mit eddingtinte t25-1 schwarz einfärben.
die trocknungszeit ist sehr klein.
mfg

von Theodore​ (Gast)


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Schwarzer Ofenlack
wird immer wieder gern genommen ;-

von Bernd B. (bbrand)


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Thomas B. schrieb:
> Jedoch wie Sorge ich sinnvoll dafür das die
> Top-Seite der Platine ungeätzt bleibt?

Benutzt Du ausschließlich SMD-Bauteile? Anderenfalls wirst Du die andere 
Seite trotzdem ätzen müssen um die Pads freizustellen, sonst hast Du 
Kurzschlüsse auf sämtlichen Anschlussdrähten.

Gruß,
Bernd

von Andreas M. (andreas_m62)


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Vielleicht nimmt er die zweite Seite als Massefläche?

von Teo D. (teoderix)


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Ich nehm schon mal durchsichtiges Paketband zum abdecken.
Nur bald wieder runter mit dem Zeug, sonnst bleib viel Kleber am Kupfer 
und Nervt.

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Layout auflaminieren
andere Seite mit Autolackspray als Schutz lackieren
ätzen
Beide Seiten mit feinem Sandpapier wieder blank machen
Diagonal 2 0,8mm Löcher zum Zentrieren bohren
2. Seite mit Layout laminieren
1. Seite mit Autolack lackieren
ätzen
Restliche Löcher bohren
Beide Seiten mit feinem Sandpapier wieder blank machen
Lötlack drauf

FERTIG.

Dauert bei einer Größe von 100x160mm ca 2 Stunden. Kostet Geduld und 
Genauigkeit und Ausdauer. Bring Stolz auf Selbstgeschaffenes.

Lieferung aus China kostet Geld, Wartezeit und Unlust zu Bestücken, auf 
was man 6 Wochen gewartet hat.

von Cyborg (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Ich dachte zuerst an simples Packetklebeband (das braune von Tesa z.B.),
> doch hält das?

Der Kleber wird da wohl schlapp machen.

von jz (Gast)


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Feldkurat K. schrieb:
> Layout auflaminieren
> andere Seite mit Autolackspray als Schutz lackieren
> ätzen
> Beide Seiten mit feinem Sandpapier wieder blank machen
> Diagonal 2 0,8mm Löcher zum Zentrieren bohren
> 2. Seite mit Layout laminieren
> 1. Seite mit Autolack lackieren
> ätzen
> Restliche Löcher bohren
> Beide Seiten mit feinem Sandpapier wieder blank machen

Warum nicht einfach zuerst 2 Löcher bohren und auf beide Seiten 
Tonertransfer machen?

von Matthias L. (limbachnet)


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dolf schrieb:
> nitrolack oder shellack sind ätzfest.
> ich nutz nitrolack farblos.

Im Künstlerzubehör (z.B. boesner) gibt's für die Kupferstecher und 
Radierer ätzfesten Abdecklack mit Asphalt-Beimischungen, der ist auch 
von selbst schwarz.

von Werner H. (pic16)


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Sprühfolie eignet sich hervorragend zum Abdecken bei sämtlichen 
Ätzmedien. Nach dem ätzen einfach abziehen. Mit einem Cuttermesser sind 
auch Aussparungen möglich.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thomas B. schrieb:
> wie Sorge ich sinnvoll dafür das die
> Top-Seite der Platine ungeätzt bleibt?

> Ich dachte zuerst an simples Packetklebeband (das braune von Tesa z.B.),
> doch hält das? Oder eventuell Panzerband und dann einfach gut mit
> Alkohol nachputzen nach dem Ätzen.

Klebeband kriegst du nicht so aufgebracht, daß nicht irgendwo Ätzmittel 
drunter kriecht. Von der Schweinerei mit dem Kleber ganz zu schweigen. 
Nimm irgendeinen Lack, die sind gegenüber sauren Lösungen (vulgo: 
Ätzmittel) fast alle beständig (im Gegensatz zu basischen Lösungen wie 
etwa Entwickler auf NaOH-Basis).

Ich habe hier noch Restbestände "Abdecklack" aus der DDR, die sich 
hervorragend eignen, weil nicht nur ätzfest, sondern auch durchlötbar. 
Ob SK10 Lötlack ätzmittelbeständig ist, weiß ich nicht. Plastik 70 ist 
es sicherlich.

von Teo D. (teoderix)


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Axel S. schrieb:
> Klebeband kriegst du nicht so aufgebracht, daß nicht irgendwo Ätzmittel
> drunter kriecht. Von der Schweinerei mit dem Kleber ganz zu schweigen.

Meine Erfahrungen, zumindest mit durchsichtigem Zeug (bei dem braunem 
hat ich schon des öfteren echten Müll), zeigen da allerdings etwas 
völlig anderes.
Solange die Kanten einigermaßen an gedrückt sind, kann der Rest ruhig 
etwas schrumplig sein. Da löst sich nicht und wird auch nicht 
unterlaufen.
Und wie bei so gut wie jedem Klebeband. Willst du es wieder ab und wenig 
ärger mit dem Kleber, nur wenige Stunden drauf lassen und keine 
Sonne....

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Andreas M. schrieb:
> Vielleicht nimmt er die zweite Seite als Massefläche?

Dann müssen aber die THT-Pads auf der Masseseite, die nicht auf Masse 
sollen, freibleiben.

Das ginge ohne 2. Tonertransfer oder Belichten wenn man vor dem Ätzen 
bohrt und auf der Masseseite mit Edding drumrummalt.

Bisher hat Edding bei mir alle Naps und Fe3Cl Ätzungen überstanden und 
ging danach mit Aceton weg.

von H2 O. (Gast)


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Als erstes einmal, JA es handellt sich um eine einseitiges SMD Layout 
ohne THT-Bauteile.

Der Grund warum ich die 2.te ungenutzte Seite nicht abätzen will ist 
einmal "Warum sollte ich?" und der ebensowichtige Beweggrund = es soll 
als Massefläche/eher Abschirmfläche dienen.

Der SMD Kreis hat einige HF-Verstärker Kreise und will da den 
"sinnvollen" Abschirm-Effekt gleich mitnehmen von der Platine, schaden 
kann ja nicht großartig.

von Uhu U. (uhu)


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Thomas B. schrieb:
> Als erstes einmal, JA es handellt sich um eine einseitiges SMD Layout
> ohne THT-Bauteile.

Dann kannst du ja die andere Seite für eine andere Schaltung nehmen ;-)

von Günter H. (gnter_h534)


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Mit selbstklebender Dekorfolie (z. B. d-c-fix) habe ich gute Erfahrungen 
gemacht: Ränder gut andrücken, eventl. Bläschen in der Mitte sind ohne 
Bedeutung.

von Peter R. (pnu)


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Bei SMD-Technik lasse ich die Unterseite ganz, sie ist eine prima 
Masseebene, die dazu noch die Wärme gleichmäßig verteilt.
Mit einem Nitrolack (Restdose eines Autolacks) wird die ganze Fläche vor 
Korrosion geschützt.

Paketklebeband kann  man auch blasenfrei auftragen, wenn man es geübt 
hat und es reicht als Schutz beim Ätzen völlig. Kleberreste nach dem 
Abziehen lassen sich mit Verdünnung leicht wegwischen.

Bei THT-Technik bohre ich die Löcher von der L-Seite her. Auf der 
B-Seite, die dann Masse ist, wird jedes Loch mit einem 3-mm-Bohrer 
"angebohrt" Dazu ist eine Handbohrmaschine ( So eine mit Handrad ) 
geradezu geschaffen. Mit einer halben bis ganzen Umdrehung, je nach 
Druck, hat man dann mit ein- bis drei Umdrehungen des Bohrers das Loch 
auf der Masseseite entgratet und noch nicht zu tief gebohrt.

Anschließend wird gleich der Autolack auf der Masseseite aufgesprüht, 
sodass die Ansenkungen der Bohrlöcher mitlackiert werden. Wenn man da 
nicht zu dick aufträgt, läuft auch nichts zur L-Seite der Bohrungen 
durch.
 Drähte der THT- Bauelemente können dann keinen Kontakt mit der 
Masseseite bekommen, wenn sie nicht gewaltsam auf der Masseseite zur 
Seite gebogen werden.

Bei HF-Schaltungen ergeben sich durch die Masseseite zwar größere 
Streukapazitäten zur Masse hin, aber dafür sind gegenseitige Kopplungen 
und Rückkopplungen wesentlich verringert.

: Bearbeitet durch User
von Biene Maja (Gast)


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Einfach Kerzenwachs drauf, breitlaufen lassen. Hat früher bei der 
Platinenherstellung in Ritztechnik prima funktioniert.

von Rene K. (xdraconix)


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Matthias L. schrieb:
> ätzfesten Abdecklack mit Asphalt-Beimischunge

Ich denke du meinst sicherlich Bitumen-Beimischungen. Eine 5er, 11er 
oder gar 32mm Körnung wie im Asphalt üblich halte ich für eher 
unwahrscheinlich! ?

Das heißt im übrigen auch nicht mehr Asphalt, sondern seit einer 
EU-Verordnung nun Asphaltbeton. ;-) und für die älteren Foren Nutzer: 
Nein, Teer ist seit den 60igern schon verboten. :-D

von michael_ (Gast)


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Rene K. schrieb:
> Nein, Teer ist seit den 60igern schon verboten. :-D

Ist Teer nicht ein Naturprodukt aus Afrika?

Aber erstaunlich, wie man sowas mit der Abdeckung zum Thema machen muß.
Einfach irgendeinen Nitrolack.
Aber den hat die heutige Jugend ja nicht mehr im Keller.
Kerzenwachs geht, aber Kolophoniumlösung hat doch jeder.
Irgendwas gibt es doch im Haushalt.
Möbelwachs, Autopolitur, Silikonfett, Nagellack, Edding3000 ....

von Rene K. (xdraconix)


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michael_ schrieb:
> Ist Teer nicht ein Naturprodukt aus Afrika?

Nein, Teer ist kein Naturprodukt. Das was du sicherlich meinst ist 
Trinidad-Bitumen. Das ist ein Bitumen der aus einem See in Trinidad (das 
ist in der Karibik - nicht in Afrika) gewonnen wird.

Übrigens einer der teuersten aber besten Bitumen die man im Straßenbau 
verwenden kann. Haben wir diese Woche erst auf der B19 nähe Bad 
Mergentheim wieder verbaut. ;-)

von Teo D. (teoderix)


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Rene K. schrieb:
> Übrigens einer der teuersten aber besten Bitumen die man im Straßenbau
> verwenden kann.

Ich dachte es gäbe gar keine andre, kommerziell verwertete Quelle. Eben 
wegen der Qualität?

von DraconiX (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Rene K. schrieb:
>> Übrigens einer der teuersten aber besten Bitumen die man im Straßenbau
>> verwenden kann.
>
> Ich dachte es gäbe gar keine andre, kommerziell verwertete Quelle. Eben
> wegen der Qualität?

Nein, Bitumen kann man auch künstlich aus Erdöl raffinieren. Und das in 
unterschiedlichsten Qualitätsstufen. Gegen Trinidad-Bitumen kommt dies 
jedoch in keinster Weiße an. Siehe dazu DIN-EN 12591 und DIN-EN 13924. 
Der Unterschied ist die Anhaftung des Bitumens an das verwendete 
Gestein, z.b. bei Quarzit gibt es eine chemische Abstoßung des Bitumens 
vom Korn, welche ohne zusätzliche Zuschlagsstoffe nicht unterbunden 
werden kann. Mit Trinidad-Bitumen geschieht dies jedoch nicht. Dazu 
kommt dann noch die Steifigkeit des Materials.

Aber wie gesagt, ist eine Preisfrage - und da die Kommunen, Länder immer 
weniger Geld für den Straßenbau und die Sanierung zur Verfügung haben, 
wird halt an der verwendeten Asphaltmischung gespart. Genaue Preise darf 
ich nicht sagen aber man kann davon ausgehen das eine Tonne normale SMA8 
Decke ca. 30€ kostet - dagegen eine Tonne Trinidad SMA8 so gegen 55€ 
geht. Bei einer normalen Schwartzkolonne welche im Jahr ca. 100k Tonnen 
einbaut kommt da schon ein gewisses Sümmchen zusammen. Das ist aber nur 
alleine der Asphalt, da ist halt noch keine Arbeits- und Maschinen-Zeit 
dabei. :-D

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Hmm hatte auch mal eine doppelseitige einseitig geätzt ... Die eine 
Seite hatte einen Step-Up für 50W LED drauf (6 Stück^^), die andere 
Seite war blank Kupfer, damit ich sie schön auf Kühlkörper montieren 
kann.

Hab einfach beim Entwickeln und Ätzen die Folie drauf gelassen.

Aber der TE meinte, die Platinen wären auf beiden Seiten schon blank 
ohne Folie ... Dann keine Ahnung :)

von Matthias L. (limbachnet)


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Rene K. schrieb:
> Ich denke du meinst sicherlich Bitumen-Beimischungen.

Nein, meine ich nicht. Verkauft wird das als Asphalt-Abdecklack. 
Angegebene Bestandteile: Asphalt, Terpentinessenz.

Siehe z.b. hier: 
https://www.boesner.com/drucktechniken/druck/zubehoer-zu-druck/lamour-abdecklack

Ob der Künstler-Asphalt chemisch vielleicht eher Bitumen ist, ist mir 
ziemlich egal...

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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michael_ schrieb:
> Irgendwas gibt es doch im Haushalt.
> Möbelwachs, Autopolitur, Silikonfett, Nagellack, Edding3000 ....

Sicher, aber es soll ja einfach aufgebracht und hinterher auch einfach 
wieder abgelöst werden können - und zwischendurch soll es durchätzfest 
sein.

Edding beispielsweise ist ätzfest, aber nur bei sattem Auftrag; durch 
dünnere Schichten sickert Ätzmittel durch (eigene Erfahrung). Nagellack 
dürfte gehen, der geht mit Aceton wieder runter, ist aber recht 
dickflüssig und teuer. Silikonfett kenne ich als außerordentlich 
hartnäckiges Zeug - wie geht das denn wieder ab?
Möbelwachs und Autopolitur - schon mal probiert? Ich bin skeptisch, ob 
da wirklich kein Ätzmittel durchkommt...

von michael_ (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Möbelwachs und Autopolitur - schon mal probiert?

Nö, warum auch.
Früher, als ich noch die Platinen mit Spirituslack und einem 
angespitzten Streichholz gemalt habe, habe ich das auch zum abdecken 
genommen.
Das gab es als Set in zwei kleinen Flaschen.

Und Kololösung zu haben ist ja auch zuviel verlangt.
Natürlich sollte auch Bienenwachslösung, Urethanspray, Lötlack, .... 
gehen.

Wo ist das Problem?

von Matthias L. (limbachnet)


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michael_ schrieb:
> Wo ist das Problem?

Dass du Tipps gibst, von denen du selbst nicht weißt, ob sie 
funktionieren. Es sollte mit Möbelwachs, Autopolitur, 
Bienenwachslösung, Urethanspray, Lötlack gehen, einverstanden, aber der 
OP hatte nach praktischen Tipps gefragt, nicht nach theoretischen.

Edding in dicker Schicht funktioniert definitiv, in dünner Schicht 
definitiv NICHT, der Asphaltlack funktioniert. Die se Mittelchen habe 
ich ausprobiert und sie sind auch problemlos erhältlich.

Nitrolack, hm, wird allmählich arg selten, gibt's aber noch - 
Musikinstrumente werden damit lackiert. Kolophonium in Spiritus sollte 
wirklich jeder Elektronikbastler im Haus haben, dass das Zeug als 
Ätzresist taugt, war mir neu. Muss ich mal ausprobieren, danke für die 
Anregung!

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Probleme gibt es nur bei Leuten, die zwei Hände haben, wo der Daumen 
rechts ist.

von michael_ (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> aber der
> OP hatte nach praktischen Tipps gefragt, nicht nach theoretischen.

Die sind praktisch!

Matthias L. schrieb:
> Edding in dicker Schicht funktioniert definitiv, in dünner Schicht
> definitiv NICHT,

Edding ist nicht Edding!
Edding3000 geht!

Matthias L. schrieb:
> Nitrolack, hm, wird allmählich arg selten, gibt's aber noch -

Hab ich doch geschrieben, dass das die Jugend nicht kennt.
Aber den Nagellack von Mutti kann man verdünnen. Gibt aber Ärger.
Man darf ihr aber nicht sagen, dass man den billiger literweise als 
Holzklarlack kaufen kann.

Asphaltlack ist eine unmögliche Empfehlung. Habe ich nie gehört.
Sicher geht da auch Kaltanstrich, Mauerisolierung, Unterbodenschutz oder 
Duschbadabdichtung.
Sicher fällt mir noch mehr ein, was ich in Garage oder Keller habe.

Abdecken der zweiten Seite ist sehr unüblich.

von Matthias L. (limbachnet)


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michael_ schrieb:
> Edding ist nicht Edding!
> Edding3000 geht!

Im Edding 3000 ist die selbe T25 bzw. T100-Tinte drin wie in den 300, 
330, 3300, No. 1, 400, 404 ,500, 550, 800, 850, 21, 22-Eddings.

Und die funktioniert - wie ich schon schrieb und diverse Male selbst 
genutzt habe - nur richtig satt aufgetragen, bei einfach gezeichneten 
Strichen gibt's leicht Anätzungen.

michael_ schrieb:
> Asphaltlack ist eine unmögliche Empfehlung. Habe ich nie gehört.

Na ja, auf den Link zu klicken, den ich dazu gepostet habe, sollte 
niemanden intellektuell überfordern. Die Künstler benutzen das Zeug 
ebenso lange wie du dein Kolophonium, das ist weder ungewöhnlich noch 
unerprobt, sondern Standard. Dass du davon noch nie gehört hast, 
solltest du eher positiv sehen - hast du wieder was gelernt, gelle? Gut, 
die Information interessiert dich nicht, muss sie ja auch nicht. War 
auch eher für diejenigen gedacht, die hier auch mal neue Informationen 
mitnehmen wollen. Wenn du mit dem zufrieden bist, was du seit 30 Jahren 
kennst, nun, schön für dich...

michael_ schrieb:
> Sicher geht da auch Kaltanstrich, Mauerisolierung, Unterbodenschutz oder
> Duschbadabdichtung.
> Sicher fällt mir noch mehr ein, was ich in Garage oder Keller habe.

Und was du auch alles nie auf Praxistauglichkeit getestet hast. Was soll 
der OP denn mit solchen Hinweisen anfangen?

michael_ schrieb:
> Abdecken der zweiten Seite ist sehr unüblich.

Da hast du vollkommen Recht. Aber darum geht es hier im Thread nun 
mal...

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (pic16)


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Was noch geht ist Windows Color Lack, billig, absolut ätzresistent und 
lässt sich zudem noch ohne Lösemittel kalt abziehen.

michael_ schrieb:
> Asphaltlack ist eine unmögliche Empfehlung.

Daran kannst du erkennen das du keine Ahnung hast, nehmen Künstler als 
Ätzresist für Radierungen.

> Möbelwachs und Autopolitur ..Spirituslack

Unfug, was sind das für Ratschläge und was ist Spirituslack, Eierlikör??

Matthias L. schrieb:
>Nitrolack... Musikinstrumente werden damit lackiert

Dafür nehmen Geigenbauer normalerweise Schellack.

von Herr M. (herrmueller)


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Ich nehme bei kleinen Platinen einfach nur Tesafilm. Ist bei mir noch 
nie abgegangen oder unterätzt.

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Werner H. schrieb:
> Unfug, was sind das für Ratschläge und was ist Spirituslack, Eierlikör??

...dann gibt es auch noch "Kaffee-Edel"-Likör. In Fachkreisen als 
Kommodenlack bekannt.
:-)
-Feldkurat-

von michael_ (Gast)


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Werner H. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Asphaltlack ist eine unmögliche Empfehlung.
>
> Daran kannst du erkennen das du keine Ahnung hast, nehmen Künstler als
> Ätzresist für Radierungen.

Nur Künstler kennen das. Ich kann und will deshalb nicht erst Künstler 
werden.

Werner H. schrieb:
>> Möbelwachs und Autopolitur ..Spirituslack
>
> Unfug, was sind das für Ratschläge und was ist Spirituslack, Eierlikör??

Hartwachse, egal ob für Möbel oder Auto werden der Ätzerei standhalten.
Wie schon gesagt, gab es in der DDR einen Set zum Platinenmalen.
Das waren zwei Plasteflaschen. In der einen war ein klarer Spirituslack.
Praktisch wurde er mit etwas von einem Kopierstift* eingefärbt.
Gemalt wurden die Platinen mit einem Scribent, einer Trichterfeder oder 
einfacher mit einem angespitzten Streichholz*.

Feldkurat K. schrieb:
> ...dann gibt es auch noch "Kaffee-Edel"-Likör. In Fachkreisen als
> Kommodenlack bekannt.
> :-)
Wegen dem Zucker geht es nicht zum Ätzen :-). Habe eine bessere 
Verwendung.

* Kopierstift, Streichholz erkläre ich der heutigen Jugend bei Bedarf 
:-)

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Genau, Eierlikör drüber, ablecken und dann warten bis es trocknet. Hält 
30min in frischem Fe3Cl. Gute Nacht :-)))

von Matthias L. (limbachnet)


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Mittlerweile OT, na, der OP hat ja verschiedene nützliche Antworten 
bekommen...

michael_ schrieb:
> Nur Künstler kennen das. Ich kann und will deshalb nicht erst Künstler
> werden.

Oh je, jetzt hast du durch meinen Beitrag Kenntnis vom Abdecklack 
bekommen und bist dadurch unfreiwillig zum Künstler geworden; das wollte 
ich dir natürlich nicht antun, tut mir wirklich leid. Ich hoffe, dass es 
nicht allzusehr weh getan hat.

> Möbelwachs

Nur Möbeltischler kennen das.

> Autopolitur

Nur Autopfleger kennen das.

> Bienenwachslösung

Nur Imker kennen das...

> Urethanspray

Nur Urologen, äh stop, nee, das könnte funktionieren... ;-)

von Teo D. (teoderix)


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Matthias L. schrieb:
> Im Edding 3000 ist die selbe T25 bzw. T100-Tinte drin wie in den 300,
> 330, 3300, No. 1, 400, 404 ,500, 550, 800, 850, 21, 22-Eddings.
>
> Und die funktioniert - wie ich schon schrieb und diverse Male selbst
> genutzt habe - nur richtig satt aufgetragen, bei einfach gezeichneten
> Strichen gibt's leicht Anätzungen.

Naps u./o. FeCl3?

> nur richtig satt aufgetragen,

Will bei mir nicht so recht klappen.

von Kaktusbombe (Gast)


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Hallo zusammen,
um mal die genannten Theorien etwas mit Experimenten zu untermauern:

(Bienen-)Wachs: Hält bombensicher über Tage in Kupferchlorid stand

Gewöhnlicher Acryllack (Wasserverdünnbar) hält (zumindest ohne 
mechanische Belastung) auch Kupferchlorid über Stunden hinweg stand. Es 
lässt sich aber danach recht leicht abziehen.

Heißkleber: hält nicht gut auf dem Kupfer fest, fällt leicht wieder ab. 
Ich könnte mir vorstellen, dass es damit auch schwierig ist, größere 
Flächen abzudecken.

von Matthias L. (limbachnet)


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Teo D. schrieb:
>> Im Edding 3000 ist die selbe T25 bzw. T100-Tinte drin wie in den 300,
>> 330, 3300, No. 1, 400, 404 ,500, 550, 800, 850, 21, 22-Eddings.
>>
>> Und die funktioniert - wie ich schon schrieb und diverse Male selbst
>> genutzt habe - nur richtig satt aufgetragen, bei einfach gezeichneten
>> Strichen gibt's leicht Anätzungen.
>
> Naps u./o. FeCl3?

Ich hab's mit FeCl3 und HCL/CuCl benutzt, NaPS habe ich nicht (mehr) im 
Repertoire.

Satt auftragen heißt wirklich satt, also entweder tupfen oder den Stift 
vorsorglich mit T25/T100 auffüllen.

Ich hab' die Edding-Tinte zwischendurch mal mit dem Stiftplotter direkt 
auf die Kupferschicht der unbeschichteten Platine aufgebracht und als 
Stift einen Isographen-Einsatz zurechtgefummelt. Damit war die 
Farbschicht tatsächlich ätzfest, das Setup neigte aber zum Kleckern, 
deshalb mache ich das aktuell nicht mehr. Undichtigkeiten in 
Masseflächen o.ä. hatte ich mit einem gewöhnlichen Edding-Stift 
zugetupft, das hat auch funktioniert.

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