Hallo zusammen, ich habe ein recht grundlegendes Systemtheoretisches Problem: Ich möchte die Impulsantwort und dann daraus die dominante Zeitkonstante eines Systems bestimmen. Konkret handelt es sich dabei um eine Art Ofen (also jetzt im Sommer zumindest). Messen konnte ich ein Ein- und ein Ausgangs-zeitsignal (Messintervall jeweils 60 s). Die gemessenen Kurven und die Daten sind im Anhang (u/schwarz ist der Eingang, y/rot der Ausgang). Meine Idee war nun, die FFT der beiden Signale zu bilden und diese dann gemäß G=Y(j*w)/U(j*w) zu dividieren. Diese habe ich dann zurücktransformiert. Die Ergebnisse überzeugten mich aber eher nicht. Hat jemand einen Tipp für mich? Gruß Dennis
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Naja, der Eingang ist ja nicht wirklich eine Sprungfunktion. Die FFT machst Du ab 1 Hz aufwärts, Während die Zeitkonstante irgendwas mit Tagen ist. (0.00000x Hz). Probiers mal mit einer Kreuzkorrelation. Die X-Achse ist bei meinem Diagramm nicht in sekunden sondern in Meßpunkten (= Minuten?) Gruß Anja
Das ist ja eben das Problem: Ich kann das Eingangssignal nicht selbst bestimmen. Daher ist es eben kein Sprung, sondern etwas zufälliges. (welche Software wurde von dir verwendet?)
Im Prinzip geht das mit der FFT, aber bei der FFT mit nicht periodischem Signal sind die Ende der Kurve immer ein Problem. Die gezeigte Kurve ist recht kurz und zeigt auch nur wenig Variation die noch ankommt. Die Korrelationsfunktion kann etwas besser sein, hat aber ein ähnliches Problem mit den Enden. Ideal sollte der Datensatz deutlich länger (etwa 5 mal) sein. Dann fallen die Enden nicht so ins Gewicht. So hat man von der langsamsten Frequenz gerade einmal etwas mehr als eine Periode. Wenn da nicht noch Daten in einer sehr guten Auflösung versteckt sind, hat man mit der Ausgangsgröße nicht wirklich viele Frequenzen noch drin, die eine merkliche Amplitude haben. Man hat dann halt das Rauschen des Messsystems und nicht nur die Antwort auf Störungen des Systems. Die Werte für Frequenzen über etwa 10 sind also eher nicht mehr aussagekräftig.
Hallo, ich verwende für schnelle Analysen "Plotter" von Ulrich Bangert. http://www.ulrich-bangert.de/html/downloads.html Mit Matlab sollte sich das ganze auch lösen lassen. Gruß Anja
Wenn ich mich recht erinnere, müsste es auch möglich sein, den Quotienten der Fouriertransformierten der Autokorrelationsfunktionen zu bilden. Die Impulsantwort wäre dann ifft(fft(akf(y))/fft(akf(u))). Das hat mit dem Wiener-Khinchin Theorem zu tun, welches besagt, dass die Fouriertransformierte der Autokorrelation das Leistungsdichtespektrum ist. Aber was gefällt dir eigentlich nicht an deinem Resultat? Gruss Tobias.
Ein Ofen ist ein Tiefpass bezueglich der Leistung. Es gibt ein oberes Temperaturlimit, wenn sich die erzeugte und abgestrahlte Leistung plus die Konvektion plus die Rauchgasverluste eingependelt haben. Zur Ermittlung der Zeitkonstanten muss man nur die Temperatur ueber Zeit nach dem Einfeuern aufzeichnen. Vergiss eine Uebertragungsfunktion. gibt es nicht. Weil das System nichtlinear ist. Es sind mehrere Prozesse, und keiner ist linear.
Sapperlot W. schrieb: > ... plus die Rauchgasverluste ... Das unregelmäßige und nicht steuerbare Eingangssignal würde ich mal als Sonneneinstrahlung interpretieren. > ... eine Art Ofen (also jetzt im Sommer zumindest) ... Vielleicht könnte man an einem Tag mit passender Wettervorhersage den "Ofen" (swimming pool?) abdecken und dann durch Aufdecken einen Sprung erzeugen.
Hi, ich glaube, ich habe mich mit "Ofen" etwas schlecht ausgedrückt. Es handelt sich um einen etwa ISO großen Container unter freiem Himmel, der sich durch die Sonneneinstrahlung aufwärmt. Durch den Mangel einer anderen Eingangsgröße muss ich die Außentemperatur verwenden. Aber schon mal Danke für die bisherigen Anregungen. Ich werde mal versuchen mehr Daten mit einem wesentlich kleineren Messintervall zu bekommen. Gruß Dennis
> der sich durch die Sonneneinstrahlung aufwärmt. Durch den Mangel einer
anderen Eingangsgröße muss ich die Außentemperatur verwenden.
Vergiss es. Ohne die Beleuchtung, resp Sonneneinstrahlung, zu messen,
wird das nichts.
Die Oberflächentemperatur ist ggf. schon ein brauchbarer Ersatz für die Messung der Sonneneinstrahlung. Es geht ja auch nicht nur die Sonne ein, sondern auch so etwas wie Wind und Lufttemperatur. Ein kürzerer Datensatz wird nichts bringen - ein längerer Datensatz (z.B. 1 Woche) wäre nötig. Schneller messen dürfe auch nicht viel bringen, es sei denn das Thermometer hat µK Auflösung. Der Relevante Bereich dürften halt die niedrigen Frequenzen sein. Ein anderer Punkt wäre ein guter Schätzwert für das Rauschen der Temperaturmessung im inneren, damit man weiss ab wo das Rauschen dominiert. Eine Messung mit 2 gleichen Sensoren wäre da ggf. hilfreich.
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