Das angehängte Bild stellt ein PCB-Layout dar, Formfaktor und Positionen des Spannungseingangs usw sind (mechanisch) festgelegt. Der Strom fließt am unteren Rand der Platine in die Mitte, versorgt da allerhand "Kleinvieh" und wird für einen größeren Stromverbraucher (ca. 20A, PWM) gewandelt, um dann wieder nach links zu dem Stromverbraucher mit eigenen Pufferkondensatoren zu fliessen. Wenn ich das GND-Plane wie im Bild zerschneide, kann vom Leistungsteil der GND-Strom nicht über den Eingang etc fließen und dort das Potential "verhunzen", sondern fliesst zurück in die Stützkondensatoren - so der Gedanke. HF-mäßig erscheint mir so ein Design aber schlechter als eine durchgehende GND-Plane. Was kann man grundsätzlich zu dieser Thematik sagen, was ist wann besser, an welchen Kriterien kann man sowas bewerten? Danke
Der Gedanke ist vielleicht ganz gut aber wie ist es mit folgendem Einwand? Das Potential wird schon in den Anschlussleitungen verhunzt. Ob da nun ein Schlitz in der GND Plane ist oder Serpentinen, Mäander und Spiralen ändert gar nichts an der Stromführung. Getrennte Zuleitungen oder (ja nach Anwendung) getrennte Versorgung halte ich für das Mittel der Wahl. .
X4U schrieb: > Der Gedanke ist vielleicht ganz gut aber wie ist es mit folgendem > Einwand? > > Das Potential wird schon in den Anschlussleitungen verhunzt. Ob da nun > ein Schlitz in der GND Plane ist oder Serpentinen, Mäander und Spiralen > ändert gar nichts an der Stromführung. Das alleine nicht. Aber vielleicht die Tatsache, das der Hochstromteil großzügige Pufferkondensatoren hat, welche tatsächlich zumindest einen Teil der Störungen aufnehmen. > Getrennte Zuleitungen oder (ja nach Anwendung) getrennte Versorgung > halte ich für das Mittel der Wahl. Leider ausgeschlossen, aber das sollte trotzdem gut in den Griff zu bekommen sein. Challenge accepted ;)
OP schrieb: > Leider ausgeschlossen, aber das sollte trotzdem gut in den Griff zu > bekommen sein. dann kannst du nur eingeschränkt optimieren. Warum führst du z.B. die Hochstrompfade erst vom "Verbraucher" weg? Dann noch mit dem dünnen Streifen? Best practice is mMn. erstmal die Strompfade mit Filzstift einzuzeichnen. Dickkupfer kann man auch andenken, so als "financial challenge"
OP schrieb: > an welchen Kriterien kann man sowas bewerten? An den Signal- oder schlimmstenfalls sogar Leistungsleitungen, die diesen Schnitt kreuzen. Denn der Strom, der über diese Leitungen fließt, muss über die Masse zurück und ggfs. entlang des Schnitts einen Umweg nehmen. Fazit: Leiterschleife = EMV Aus- und Einkopplung.
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Bearbeitet durch Moderator
OP schrieb: > Was kann man grundsätzlich zu dieser Thematik sagen Auftrennen sollte dafür sorgen, dass GND-Ströme verschiedener Schaltungsteile keinen gemeinsamen Weg haben, aber irgendwo müssen die GNDs ja verbunden sein, wenn keine vollständige galvanische Trennung vorliegt. Das "irgendwo" ist genau das Problem: z.B. wo liegt optimal die Verbindung zwischen Analog-GND und Digital-GND? Georg
In meinem Verständnis ist das Auftrennen eher eine Zusatzmaßnahme: man sollte so oder so darüber nachdenken, wo die GND-Ströme entlangfließen, und dass sie nicht an Stellen fließen an denen man sie nicht haben will. Von selbst fließen die ziemlich genau da auf der Groundplane zurück, wo sie geometrisch der "Hinflussrichtung" am nächsten sind. Das Auftrennen setzt man ein, um sicherzustellen, dass keine Ströme da entlang fließen wo man sie lt. Design eh nicht erwartet. Die Verbindung zwischen Analog- und Digital-Ground ist da, wo die beiden auch tatsächlich miteinander zu tun haben, also z.B. unter dem ADC.
Mit zerschnittenen GND-Flächen macht man meist noch mehr kaputt. Wenn man mit einem Schlitz verhindern will, dass an eben dieser Stelle ein Strom verließt, muss der Strom zwangsläufig woanders fließen. Man zwingt den Strom also in einen für ihn ungünstigeren (höher impedanten) Pfad. Das bedeutet in der Regel mehr Störaussendung und mehr Störempfindlichkeit. Dass die Ströme da fließen, wo man sie haben will, muss man vorher schon durch andere Maßnahmen, wie der Bauteilplatzierung, sicherstellen. Eine GND-Fläche sollte eigentlich fast immer komplett durchgängig sein.
Sven B. schrieb: > dass sie nicht an Stellen fließen an denen man sie nicht haben will Wenn z.B. analoge und digitale Schaltungsteile jeweils örtlich zusammengefasst werden ("gutes" Layout), ergibt sich das von selbst, und der Schlitz ist nicht notwendig. Aber er beruhigt doch den Layouter, und bei eben diesem guten Layout schadet er auch nicht. Der Design Engineer braucht einfach eine Vorstellung davon, wo GND-Ströme von Natur aus fliessen. Schlitze können hilfreich sein um GND-Verbindungspunkte exakt festzulegen, z.B. wie Sven meint unter dem ADC. Auf jeden Fall ist ein Schlitz darauf zu überprüfen, ob und welche Leiterbahnen ihn kreuzen, aber das ist wieder eine neue Baustelle. Georg
Georg schrieb: > Sven B. schrieb: >> dass sie nicht an Stellen fließen an denen man sie nicht haben will > > Wenn z.B. analoge und digitale Schaltungsteile jeweils örtlich > zusammengefasst werden ("gutes" Layout), ergibt sich das von selbst, und > der Schlitz ist nicht notwendig. Aber er beruhigt doch den Layouter, und > bei eben diesem guten Layout schadet er auch nicht. Der Rest von meinem Satz hat ziemlich genau das gesagt, ja, aber ich stimme auch nochmal zu ;)
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