Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Beschaltung DC DC Konverter


von Thomas K. (thomas_k502)


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Hallo zusammen,

ich habe vor, angehängte Spannungsversorgung aufzubauen. Die Beschaltung 
habe ich für den zugehörigen RECOM Dual DCDC Konverter aus den 
Application Notes. Am Ausgang befinden sich ein paar OPVs für Mikrofon- 
und Photodiodenaufbereitung.

Meine Frage nun:

Das Filter am Ausgang ist für die Rippleglättung (Drosselspule mit 
Ferritkern und Keramik SMD Kondensatoren). Macht es Sinn noch zwei 
weitere Elkos parallel zu schalten, um die Spannung für die 
Audioverstärkung bzw. die OPVs stabil zu halten? Habe viel im Internet 
gelesen aber bin zu keinem festen Schluss gekommen. Die Kondensatoren am 
Ausgang dienen doch nur zur Glättung/Filterung, nicht aber um die 
Spannung der OPVs konstant zu halten?!
Am Eingang habe ich Elkos verbaut. Danke schonmal für die Antworten :)

von THOR (Gast)


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OPVs haben ne hohe PSRR, allzugut muss die Versorgung gar nicht sein.

Die common mode choke am Eingang erschließt sich mir nicht.

Was kommt an X4 überhaupt an, 2kV?

Was ist das für ein Konverter, DCDCCONVERTER isn bischen mau was Infos 
angeht.

Warum hängt Pin 3 in der Luft?

von Thomas K. (thomas_k502)


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Die cmc sorgt dafür, dass die Schaltung keine unerwünschten Fequenzen 
ins Netz zurück speist.  Es geht um einen RECOM RS3 DCDC Konverter. Aus 
12V (X4) werden +-12 V. Da man den Konverter auch ein/ausschalten kann 
und das nicht erwünscht ist, sind die beiden Pins offen.

https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.recom-power.com/pdf/Econoline/RS3-S_D_Z.pdf&ved=0ahUKEwi909PR2szUAhWDvRQKHa_pDV8QFggfMAA&usg=AFQjCNE2k6Ed70eNaPwEZ6B5zOavbChx5Q

von THOR (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Die cmc sorgt dafür, dass die Schaltung keine unerwünschten Fequenzen
> ins Netz zurück speist.

Das ist ja edel, aber die unterdrückt nur Gleichtaktstörungen. Und 
Netzdrosseln sind prinzipiell ungeeignet für die HF-Störungen, die von 
Schaltreglern ausgehen.

Nochmal: Was hängt an X4? Trafo mit Brückengleichrichter?

Deine beiden Tiefpässe am Ausgang halte ich für unnötig. OPVs haben 
diverse dB PSRR. Ich hab schon Audiosachen direkt an 100Hz Trafo-Brumm 
gemacht.

Bei den geringen Strömen kannst du die empfindlichen Sachen (eigene 
Transistorschaltungen, Stromversorgung vom Mikro usw.) ggf. mit nem 
Linearregler glätten. Das ist billiger und besser als noch ein LC-Filter 
nach dem Schaltregler, denn der Schaltregler weiss von seinem Glück ja 
gar nichts. Der regelt die Spannung an seinem Ausgang, nicht hinter dem 
LC-Filter. Und Spulen haben ohmschen Widerstand (Spannungsabfall bei 
Stromfluss), LC-Filter sind Reihenschwingkreise usw usw.
Regelungstechnisch suboptimal.

von Thomas K. (thomas_k502)


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Danke für die Antwort:

Also an X4 wird ein Netzteil angeschlossen, welches weiß ich noch nicht: 
Gewöhnliches Steckernetzteil 230V/12V. Die haben ja meistens nen 
Brückengleichrichter drin. Das Filter glättet den Ripple, das macht für 
mich auch Sinn. Aber ob es für Audio überdimensioniert ist kann ich mir 
durchaus vorstellen.
Liege ich mit der Annahme richtig, dass die Pins CTRL und NC offen 
bleiben, falls der Wandler auf Dauerbetrieb läuft? Das Datenblatt lässt 
sich nicht gut lesen.
Danke für deine Hilfe

von THOR (Gast)


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NC ist "not connected" und muss offen bleiben.

CTRL:
Pin 3 (CTRL)
This pin provides an Off function which puts the converter into a low 
power mode. When the pin is ‘high’ the converter is OFF and when the pin 
is high ‘Z’ the converter is ON.
There is no allowed low state for this pin.

Liest sich soweit ziemlich unmissverständlich.

Wenn du ein normales Steckernetzteil nimmst, dann brauchst du die CMC 
nicht. Da stecken ja auch Schaltwandler drin, mit diversen Spulen und 
Kondensatoren. Was dann noch aufs Netz durchschlägt, ist kaum noch 
messbar.

von THOR (Gast)


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THOR schrieb:
> Wenn du ein normales Steckernetzteil nimmst, dann brauchst du die CMC
> nicht. Da stecken ja auch Schaltwandler drin, mit diversen Spulen und
> Kondensatoren. Was dann noch aufs Netz durchschlägt, ist kaum noch
> messbar.

Ausser, du hast tatsächlich noch so ne richtig schwere Wandwarze mit 
Trafo. aber die sind selten geworden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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THOR schrieb:
> Deine beiden Tiefpässe am Ausgang halte ich für unnötig.

Schaden tun sie auf keinen Fall. Wer sagt denn, das die Störungen aus 
dem DC/DC Wandler genau symmetrisch sind. Das ist schon gut so und 
bewahrt vor lästigen Störungen. Mache ich auch immer so und hat sich 
bewährt. Ein ähnlicher LC Tiefpass liegt hier gerade auch im 
Schaltnetzteil eines Mischpultes der Weltfirma Behringer vor, die damit 
die +/- 15V für die OpAmps absieben. Und Herr Behringer baut sicher 
nichts ein, was man nicht braucht.

: Bearbeitet durch User
von THOR (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Und Herr Behringer baut sicher
> nichts ein, was man nicht braucht.

Umgekehrt wird eher ein Schuh draus: Er lässt bestimmt nichts weg, was 
eventuell mal wichtig werden könnte.

von Stefan F. (Gast)


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>Ich hab schon Audiosachen direkt an 100Hz Trafo-Brumm gemacht.

Ich auch. Wenn eine Audio-Schaltung eine stabile brummfreie 
Spannungsversorgung baut, darf man hinterfragen, ob sie überhaupt 
sinnvoll konstruiert ist. In dem Fall würde ich lineare Spannungsregler 
verwenden und die dann nur zur Versorgung der betroffenen kritischen 
Teile verwenden.

von Thomas K. (thomas_k502)


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THOR schrieb:
> NC ist "not connected" und muss offen bleiben.
>
> CTRL:
> Pin 3 (CTRL)
> This pin provides an Off function which puts the converter into a low
> power mode. When the pin is ‘high’ the converter is OFF and when the pin
> is high ‘Z’ the converter is ON.
> There is no allowed low state for this pin.
>
> Liest sich soweit ziemlich unmissverständlich.

Ich verstehe leider nicht, was mit "high ‘Z’" gemeint ist.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Der Pin kann LOW (Ausgang 0V), HIGH (Ausgang Vcc) und Eingang (ohne 
PullUp)=High-Z sein.

MfG

von prokin (Gast)


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THOR schrieb:
> Deine beiden Tiefpässe am Ausgang halte ich für unnötig. OPVs haben
> diverse dB PSRR. Ich hab schon Audiosachen direkt an 100Hz Trafo-Brumm
> gemacht.
Auch die PSRR ist frequenzabhängig. Mit ein Grund für passende 
Entkopplung der Versorgung direkt am OPV.

http://www.analog.com/media/en/training-seminars/tutorials/MT-043.pdf

von Luca E. (derlucae98)


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Thomas K. schrieb:
> Ich verstehe leider nicht, was mit "high ‘Z’" gemeint ist.

Z ist das Formelzeichen der Impedanz.

Ein "high Z" Eingang hat also einen hohen Eingangswiderstand.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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In deinem Fall bedeutet es einfach 'wenn der Pin nicht angeschlossen 
wird'.

von Thomas K. (thomas_k502)


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Danke für die Antworten, habs verstanden :)

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