Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Überspannungs-Schutz


von Thomas (Gast)


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Hallo allerseits,
Das angehängte Schema macht nicht ganz Sinn. Eine Schaltung mit SMPS und 
Motor (ca.3A) soll gegen Überspannung geschützt werden. Ohne den Motor 
wäre die Sache recht einfach: R2 ist unnötig, R1 brennt durch, sobald 
der MOV anspricht.
Wenn aber der Motor ca 3A Strom zieht, geht das so nicht mehr.
R1 durch eine 4A-Sicherung zu ersetzen, geht wohl auch nicht, da diese 
beim Anfahren des Motors und nicht bei einer kurzen Überspannung 
anspricht.
Das Relay ist in der richtigen Schaltung ein Thyristor.
Wie kann ich die Schaltung an besten Realisieren?
Vielen Dank für eure Hinweise!

von Kurt B. (kurt-b)


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Thomas schrieb:
> Hallo allerseits,
> Das angehängte Schema macht nicht ganz Sinn. Eine Schaltung mit SMPS und
> Motor (ca.3A) soll gegen Überspannung geschützt werden. Ohne den Motor
> wäre die Sache recht einfach: R2 ist unnötig, R1 brennt durch, sobald
> der MOV anspricht.
> Wenn aber der Motor ca 3A Strom zieht, geht das so nicht mehr.
> R1 durch eine 4A-Sicherung zu ersetzen, geht wohl auch nicht, da diese
> beim Anfahren des Motors und nicht bei einer kurzen Überspannung
> anspricht.

Du hast da ein Sicherheitsproblem dir eingehandelt.
Und zwar mit dem Varistor.

Grund: bei jedem Eingreifen des Varistors wird dieser ein wenig mehr 
kaputt, heisst: es werden einzelne Stellen zerstört.
Das führt zu Stromfluss in ihm und letztendlich geht er in Flammen auf!!

Eine thermische Sicherung löst das Problem, diese muss wärmemässig mit 
dem Varistor gekoppelt sein.
Dann kannst du auch eine passende Vorsicherung für die notwendige Last 
einsetzen.
Eine Sicherung ist ja sowieso zu langsam wenn es ums Abschalten bei 
einem Überspannungsereignis geht.
Da ist der max. Strom den der Varistor noch verkraftet das Kriterium.
Dabei wird ein sog. Normimpuls als Bemessungsgrundlage angesetzt.

Bei einer kurzen Überspannung soll ja keine Sicherung ansprechen, 
sondern nur wenn der Varistor selber zum Problem wird, wenn er 
abzufackeln beginnt.


 Kurt

von oszi40 (Gast)


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Thomas schrieb:
> Realisieren?

A)Austauschbare Wegwerfartikel
B)oder Schaltung großzügiger dimensionieren?
C)Schuko-Überspannungsadapter, den jede Putzfrau tauschen kann?

von Thomas (Gast)


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Hallo, Danke für eure Antworten. Ich weiss von der Problematik der MOVs, 
dass diese bei jedem Eingriff mehr Ruhestrom ziehen und dadurch - ohne 
Sicherung - irgendwann zersört werden.
Eine 4A-Schmelzsicherung ist vorgesehen, doch irgendwann wird diese nach 
dem Wechseln sofort wieder zerstört. Eine thermische Sicherung, 
gekoppelt mit dem MOV scheint mir hier auch nicht viel weiter zu helfen; 
Das Gerät wird dann ja nicht weiter funktionieren.
Das heisst also, dieses Schema hier ist die beste Lösung, mit dem 
Kompromiss, dass die Sicherung irgendwann immer durchbrennen wird und 
dass der MOV recht gross dimensioniert werden muss?
Welche Scheibengrösse würde ausreichen, für die Tests gemäss 
Haushaltsnorm?
Welche Lebensdauer ist bei diesem MOV grob zu erwarten?
Danke vielmal!

von Kurt B. (kurt-b)


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Thomas schrieb:
> Hallo, Danke für eure Antworten. Ich weiss von der Problematik der MOVs,
> dass diese bei jedem Eingriff mehr Ruhestrom ziehen und dadurch - ohne
> Sicherung - irgendwann zersört werden.
> Eine 4A-Schmelzsicherung ist vorgesehen, doch irgendwann wird diese nach
> dem Wechseln sofort wieder zerstört. Eine thermische Sicherung,
> gekoppelt mit dem MOV scheint mir hier auch nicht viel weiter zu helfen;

Es hilft aber dass die ganze Schaltung nicht abfackelt und dadurch zu 
einem Haftungsfall wird.


> Das Gerät wird dann ja nicht weiter funktionieren.

Doch wird es, dann wenn du die thermische Sicherung nur dazu verwendest 
um den Varistor wegzuschalten, der Schutz vor Überspannung ist dann zwar 
weg, aber die Schaltung läuft weiter.
Es empfiehlt sich allerdings das auf irgendeine Art und Weise zu 
signalisieren, denn sonst könntest du dir den Schutz gleich sparen.

 Kurt

von MaWin (Gast)


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Thomas schrieb:
> Eine thermische Sicherung, gekoppelt mit dem MOV scheint mir hier auch
> nicht viel weiter zu helfen;

Ist aber inzwischen in EN60950-1 Vorschrift.

Thomas schrieb:
> Welche Lebensdauer ist bei diesem MOV grob zu erwarten?

Hängt von der Anzahl der deftigen Überspannungsimpulse ab, im sauberen 
Netz ewig, im versauten Netz nur Stunden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> Ohne den Motor wäre die Sache recht einfach
Dann würde ich die Absicherung auch so aufteilen: den 
Sicherungswiderstand für den Pfad mit niedrigem Strom, und eine 
Schmelzsicherung für den Motor.

von Thomas (Gast)


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Danke vielmal!
Dann könnte die Schaltung also so aussehen.
Wenn der MOV mal "durch" ist, Schützt R2 (fusible) noch das SMPS. Beim 
Motor wird wohl Re1 (in Wirklichkeit ein Triac) oder der Gleichrichter 
kaputt gehen.
Eine Anzeige, dass der MOV kaputt ist, wäre in meiner Applikaton zu 
aufwändig und somit ist dies wohl der beste Kompromiss, wenn man mal von 
einigermassen sauberen Netzspannungen ausgeht, oder?
Wie kann ich den MOV und den PTC dimensionieren? Hat hier jemand 
Erfahrungswerte?

von Thomas (Gast)


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Oh ja, hier noch das Schema.

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