Hallöchen, ich möchte über Alibaba 1000 kleine Pumpen bestellen. Diese wurden mir nach kurzer Verhandlung per Mail für 2USD angeboten. Das ist im Vergleich zu anderen Angeboten für dieses Modell ganz gut. Nun hätte ich gerne, dass der Lieferant mir noch zwei 5cm Lizten mit einem ZHR2 Stecker anbringt. Das soll bei 1000 Stück je 0,23 USD kosten. Das erscheint mir fair und ich möchte hier nich unnötig nachverhandeln. Ich tue mir aber schwer einzuschätzen, ob der Preis tatsächlich für China-Verhältnisse angemessen ist? Wer hat Erfahrungen dazu?
:
Verschoben durch Moderator
Es ist beliebte Praxis, über den niedrigen Einstiegspreis das Angebot zu ergattern und dann für die Extras ab zu kassieren.
voltwide schrieb: > Es ist beliebte Praxis, über den niedrigen Einstiegspreis das Angebot zu > ergattern und dann für die Extras ab zu kassieren. Und für manche ist "Auslieferung an den Kunden" ein Extra das sichtig teuer wird.
voltwide schrieb: > Es ist beliebte Praxis, über den niedrigen Einstiegspreis das > Angebot zu > ergattern und dann für die Extras ab zu kassieren. Vor allem darfst du nicht erwarten, dass du a) 1000 gleiche Exemplare bekommst. b) Bei gleichen Aussehen auch gleiche Qualität drin ist c) wirkliche alle 1000Stk getest sind und laufen. d) Falls du Muster hattest, diese mit der Serie übereinstimmen.
Wenn du es selber nicht billiger und/oder besser machen kannst, dann ist der Preis fair. Ob der Preis für China oder für Deutschland fair ist, möchte ich gar nicht diskutieren. Denn ich finde es nicht Ok, Menschen in armen Ländern weniger Geld für gleiche Leistung geben zu wollen, als Menschen im eigenen reichen Land.
Bedeutet - ob du die Pumpen fuer 2USD, oder fuer 2.23USD mit Stecker in die Tonne wirfst macht wenig Unterschied. Die Frage ist wieviele der 1000 Stueck du in die Tonne wirfst. Also lieber ein paar mehr bestellen... Bedenkend, dass die Pumpen dann fuer 50 Euro ueber den Tisch gehen werden.
:
Bearbeitet durch User
Sapperlot W. schrieb: > Die Frage ist wieviele der > 1000 Stueck du in die Tonne wirfst. Also lieber ein paar mehr > bestellen... ...und größere Tonnen bei der Müllabfuhr gleich mit. :) Abel
Bernd schrieb: > Das erscheint mir fair Mir erscheint das extrem unfair, weil damit eine angemessene Entlohnung der Arbeiter nicht möglich ist. Aber wenn Du das mit Deinem Gewissen vereinbaren kannst, nimm das Angebot an.
Harald W. schrieb: > Mir erscheint das extrem unfair, weil damit eine angemessene > Entlohnung der Arbeiter nicht möglich ist. Ob der chinesische Arbeiter angemessen entlohnt wird, lässt sich von hier kaum beurteilen. Fakt ist aber, daß die ganze westliche Welt in China kauft und zig Milliarden Dollars und Euros dahin spült, weil es dort billiger ist. Das ist einfach deren Geschäftsmodell. Unfair ist dabei einzig der Wechselkurs des Renminbi zum Dollar. Wäre China genauso teuer wie die Schweiz, würden wir auch in der Schweiz kaufen oder das Zeug selber herstellen und müssten China mit Entwicklungshilfe aufpäppeln.
Thomas E. schrieb: > Unfair ist > dabei einzig der Wechselkurs des Renminbi zum Dollar. Nun... - Es gibt auch Schutzzölle gegen ausländische Waren - z.B. Bauteile NACH China zu importieren kostet Zoll. Damit soll erreicht werden dass alles im Inland produziert wird. - Der Staat subventioniert mit den ganzen reingeschemmten Dollars einige Industrien so stark, dass ausländische Unternehmen da gar nicht mithalten können, egal wie effizient und automatisiert sie produzieren. Die Solarzellenindustrie hierzulande ist daran schon zugrunde gegangen. (jetzt sollen übrigens wohl doch mal EU Schutzzölle kommen, nachdem schon alles längst vorbei ist) - Man darf als Ausländer in China nicht investieren. Muss immer ein Chinese mit drin sein der die Mehrheit hält. Umgekehrt ist das nicht so, also investieren die Chinesen und kaufen im Ausland so ziemlich alles auf was geht (z.B. Kuka). Das diese Unternehmen auf lange Sicht nicht nach China geholt werden, wage ich mal zu bezweifeln. - ... sicher noch einige andere Dinge.
Mac G. schrieb: > Nun... Das nennt sich Marktwirtschaft. Dass die Chinesen seit Jahrzehnten ihr Land und die Rohstoffe ausverkaufen (es ist groß genug) und das dadurch eingenommene Geld nun reinvestieren ist eh' klar und nicht das Thema dieses Threads. Bernd schrieb: > zwei 5cm Lizten mit einem ZHR2 Stecker anbringt. Das soll bei 1000 Stück > je 0,23 USD kosten. Inklusive Material? Das ist günstig. Du selber wirst das niemals für so wenig Geld hinbekommen.
Lothar M. schrieb: > Das nennt sich Marktwirtschaft. China ist aber keine Marktwirtschaft sondern eine Kombination aus Planwirtschaft und sozialistischer Marktwirtschaft.
Harald W. schrieb: > Mir erscheint das extrem unfair, weil damit eine angemessene > Entlohnung der Arbeiter nicht möglich ist. Aber wenn Du das > mit Deinem Gewissen vereinbaren kannst, nimm das Angebot an. Sehe ich anders. Wenn die Lebenshaltungskosten niedriger sind, dann passt das. Ein normaler Chinese muss auch weniger Geld für den gleichen Lebensstandard ausgeben. Unfair wäre es, wenn der Chinese tatsächlich die gleichen Lebenshaltungskosten hätte. Hat er aber nicht, deshalb ist er auch mit seinem Lohn happy. Anderes Beispiel: Woanders verdienen Leute einen Dollar am Tag und können davon leben. Nicht gut, aber zum Überleben reichts. Von einem Dollar am Tag würde man, wenn es Hartz & Co. nicht gäbe, hier glatt wahlweise verhungern oder verdursten. Mit einem Dollar am Tag zu überleben ist in Deutschland nicht möglich. Konkretes Praxisbeispiel: Ein Friseur in Westafrika verdient ca. 100 Euro im Monat. Wenn ich dort nicht den ortsüblichen Preis, sondern 20 Euro bezahlen würde, dann bekommt dieser Friseur ein Fünftel seines Monatslohns auf einen Schlag. Ist das fair gegenüber den anderen Friseuren?
:
Bearbeitet durch User
> Sehe ich anders. Wenn die Lebenshaltungskosten niedriger sind, > dann passt das.Ein normaler Chinese muss auch weniger Geld für > den gleichen Lebensstandard ausgeben. Das ist richtig, doch so kann der arme Chinese niemals auf den selben Lebensstandard kommen, wie wir ihn haben. Ich denke, dieses Recht haben aber alle fleißigen Menschen. > dann bekommt dieser Friseur ein Fünftel seines Monatslohns auf einen > Schlag. Ist das fair gegenüber den anderen Friseuren? Das ist in der Tat ein Dilemma. Politik ist echt nicht einfach.
Stefan U. schrieb: > Das ist richtig, doch so kann der arme Chinese niemals auf den selben > Lebensstandard kommen, wie wir ihn haben. Ich denke, dieses Recht haben > aber alle fleißigen Menschen. Wenn man das absolut sieht: Ja. Chinesische Mittelschicht bedeutet vielleicht VW Golf und Xiaomi Mi 5 statt BMW und iPhone. Wenn man das dagegen relativ sieht, dann stimmt das so nicht. Der fleißige Chinese stellt sich gegenüber dem anderen Chinesen um genauso viel besser wie der fleißige Deutsche gegenüber dem anderen Deutschen. Zeug für 4000 im Monat gegen Zeug für 400 im Monat ist x10 Schichtlevel. Zeug für 400 im Monat gegen Zeug für 40 im Monat ist auch x10 Schichtlevel. Überspitzt gesagt.
Wobei sich die Chinesen mittlerweile auch mit Outsourcing beschäftigen. Also nicht vom teuren Europa ins billige China, sondern vom teuren China ins billige Vietnam.
Korbinian G. schrieb: > Ein normaler Chinese muss auch weniger Geld für den gleichen > Lebensstandard ausgeben. Kommt drauf an wo. Beispiel Shanghai, 100m² Wohnung für 1 Mio €: http://www.deutschlandfunk.de/chinas-immobilienmarkt-wohnungspreise-spielen-verrueckt.766.de.html?dram:article_id=371936 "Mehr als das 30-Fache eines Jahreseinkommens müssen Chinesen in Peking oder Shanghai inzwischen hinlegen, wenn sie sich eine durchschnittliche Wohnung kaufen wollen. In München, der teuersten deutschen Stadt, ist es gerade mal das Zehnfache eines Jahreseinkommens, in Berlin das Achtfache." https://www.welt.de/finanzen/article155814574/Warum-China-absichtlich-einen-Billionen-Crash-riskiert.html
:
Bearbeitet durch User
> Woanders verdienen Leute einen Dollar am Tag und können davon leben. Nicht gut,
aber zum Überleben reichts.
Das ist so nicht ganz korrekt. Es gibt Orte, da leben die Leute sehr gut
ohne Geld weil alles was sie brauchen da ist. Land, Fruechte, Gemuese,
Viecher, ist alles da, und kostet nichts. Ja, sie sitzen auf einem
Sandhaufen, in einer Bambushuette. Wenn sie kontakt mit uns haben
verkaufen sie uns vielleicht eine Mango und kriegen einen Euro. Den
brauchen sie aber nicht, weil ja alles was sie brauchen da ist.
Jetzt kommen Westler und verkaufen ihnen Glasperlen und zuegeln Gold
oder Perlen ab. Sie sind dann als Arme positioniert. Dabei brauchen sie
weder Gold noch Perlen, ausser vielleicht fuer Schmuck. Wenn das nicht
da ist ist auch egal, denn sie haben ja alles was sie brauchen.
Im Prinzip sind wir die Armen, weil bei uns nicht alles da ist was wir
brauchen, resp wir dafuer etwas tun muessen. zB Glasperlen herstellen.
Oder aehnlich.
:-)
Sapperlot W. schrieb: > Im Prinzip sind wir die Armen, weil bei uns nicht alles da ist was wir > brauchen, resp wir dafuer etwas tun muessen. zB Glasperlen herstellen. Kann natürlich sein, dass unser hartes Schicksal mit der Klimazone zu tun hat. Mit der Notwendigkeit von Vorratshaltung. Die wiederum Neider nach sich zieht, gegen die man sich wehren muss, usw. Aber ein paar unwesentliche Kleinigkeiten trüben manchmal die Romantik des einfachen Lebens, wie etwa ein ausgeprägtes Gesundheitsystem für alle Phasen des Lebens, insbesondere an Anfang und Ende.
A. K. schrieb: > wenn sie sich eine durchschnittliche > Wohnung kaufen wollen. In München, der teuersten deutschen Stadt, ist es > gerade mal das Zehnfache eines Jahreseinkommens, in Berlin das > Achtfache." DEK 35.000 x 8 = 280.000 DEK 35.000 x 10 = 350.000 Eine Durchschnittswohnung mit 70..80 m² als Eigentumswohnung in München für 350.000 Eur? Butzo
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.