Hallo allerseits, ich habe ein Problem und hoffe Ihr könnt mir eventuell weiter helfen. Ich habe ein Gerät welches ein Metallgehäuse hat und über ein Netzteil der Schutzklasse I versorgt wird (GST280A24). Bei vielen Netzteilen ist ja der Schutzleiter intern mit der Masse verbunden. Bei diesem messe ich allerdings zwischen PE und V- am Ausgang ca. 500 Ohm. Ich nehme an, dass im Netzteil ein Kondensator von V- zum Schutzleiter geht (y-Kondensator). Ist es trotzdem legitim bzw. ein ausreichender Schutz, das Gehäuse mit der Masse der Platine zu verbinden? Oder muss ich am Gehäuse einen Schutzleiteranschluss vorsehen, der noch einmal separat mit dem PE in einer Schuko-Dose verbunden wird? Vielen Dank für die Hilfe
matzunami schrieb: > Ist es trotzdem legitim bzw. ein ausreichender Schutz, das Gehäuse mit > der Masse der Platine zu verbinden? nein > Oder muss ich am Gehäuse einen > Schutzleiteranschluss vorsehen, der noch einmal separat mit dem PE in > einer Schuko-Dose verbunden wird? kommt darauf an ob das ein Schutzklasse I oder schutzklasse II gerät werden soll.
Bei Klasse 1 muss berührbares Metall hart verbunden werden mit PE, in diesem Fall auf jeden Fall das Gehäuse. Der Sekundärkreis muß hier ebenfalls mit PE direkt verbunden werden, wenn er mit berührbaren Metallteilen verbunden (werden kann).
Ok, hab ich den noch die Möglichkeit ein Schutzklasse II Gerät daraus zu machen, wenn das Netzteil nur Schutzklasse I hat und das Gehäuse aus Metall ist?
matzunami schrieb: > Ok, hab ich den noch die Möglichkeit ein Schutzklasse II Gerät daraus zu > machen, wenn das Netzteil nur Schutzklasse I hat und das Gehäuse aus > Metall ist? Nein! Nicht mit diesem Netzteil. Selbst, wenn du es in ein zusätzliches isolierendes Gehäuse packst (doppelte Schutzisolation), für Schutzklasse II brauchst du eines mit verstärkter Isolation zwischen Ein- und Ausgang. Zumindest, solange an den Ausgang irgendwelche Teile angeschlossen sind, die berührbar sein können. Mit einem Schutzklasse I Netzteil kannste nur ein Schutzklasse I Gerät bauen. Apropos PE-Verbindung ans Gehäuse: Alle Teile des Gehäuses müssen hart am Schutzleiter angeschlossen werden, das bedeutet z.B. bei einem der beliebten Alugehäuse aus Eckprofilen und eingeschobenen Platten, daß jedes Profil und jede Platte extra mit dem Schutzleiter verbunden werden muß, weil die aufgrund des Eloxals keine zuverlässige Verbindung untereinander haben. Zusätzlich muß jeder PE-Anschluß am Gehäuse die Bedingung erfüllen, daß er von außen (auch mit Werkzeug) nicht lösbar ist. Eine Schraube, deren Kopf außen aus dem Gehäuse schaut, ist z.B. unzulässig. Eine Schloßschraube dagegen wäre zulässig, da diese durch den Vierkant im Blech verdrehsicher ist... Es gibt auch diese praktischen Faston-Steckfahnen mit einer Popniete dran, die sich als PE-Anschluß in Gehäusebleche nieten lassen.
matzunami schrieb: > Ist es trotzdem legitim bzw. ein ausreichender Schutz, das Gehäuse mit > der Masse der Platine zu verbinden? Oder muss ich am Gehäuse einen > Schutzleiteranschluss vorsehen, Eine selten dämliche Frage! Bei einem SK1-Gerät hast Du von berührbaren Teilen gegen den Schutzleiter eine niederohmige Verbindung bei hohem Prüfstrom zu garantieren. Aus der Erinnerung heraus sind das maximal ein paar Zenhntel-Ohm bei 10A Prüfstrom.
Ok, dann vielen Dank für die Antworten. Eine letzte Frage hätte ich dann noch. Wenn alle Teile des Gehäuses hart am Schutzleiter angeschlossen werden müssen und ich ein Netzteil hätte, bei der die Masse des Ausgangs mit dem Schutzleiter intern im Netzteil verbunden ist (ist ja oft der Fall), ist es dann ok und ausreichend die Masse der Platine mit dem Gehäuse zu verbinden? Dies wird ja nicht selten so gemacht... Danke.
Thorsten S. schrieb: > Mit einem Schutzklasse I Netzteil kannste nur ein Schutzklasse I Gerät > bauen. Das ist einfach nur falsch! Es gibt genug SELV-Anlagen, deren Netzteile die Schutzklasse I haben. Wenn die sichere Trennung der Kleinspannungsseite garantiert ist, gibt es überhaupt keine Probleme.
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Route 6. schrieb: > Wenn die sichere Trennung der Kleinspannungsseite garantiert ist, haben wir ein Klasse II Gerät!
Mark S. schrieb: >> Wenn die sichere Trennung der Kleinspannungsseite garantiert ist, > > haben wir ein Klasse II Gerät! es gibt auch Geräte wo die Spannung nicht nach außen kommt. Damit kann man auch eine schutzklasse I Gerät mit einen Schutzklasse II Netzteil bauen.
und wie sieht es damit aus, die Masse der Platine über Anschrauben mit dem Gehäuse zu verbinden und die Verbindung mit PE hergestellt ist, weil im Netzteil PE mit der Masse verbunden ist? Ist das Fachlich korrekt?
Mark Space schrieb: >Bei Klasse 1 muss berührbares Metall hart verbunden werden mit PE, in >diesem Fall auf jeden Fall das Gehäuse. >Der Sekundärkreis muß hier ebenfalls mit PE direkt verbunden werden, >wenn er mit berührbaren Metallteilen verbunden (werden kann). Bei Conrad-Electronic gab es mal 13.8V Netzteile, die wurden meistens für CB-Funkgeräte verwendet, die haben ein Metallgehäuse das mit PE verbunden ist, aber die 13.8V ist vollkommen isoliert von PE und Metallgehäuse. Was ist das dann für eine Schutzklasse? Der Sekundärkreis ist mit berührbaren Metallteilen Verbunden, weil der Minuspol mit dem Metallgehäuse des Funkgerätes Verbunden ist. Sind dann diese Netzteile nicht Fachgerecht konstruiert.
Es ist mir ja klar, wenn das Gehäuse hart mit PE verbunden ist, ist alles ok. Aber was ist wenn diese Verbindung nicht existiert und nur der Minuspol mit dem Gehäuse verbunden ist, aber ein Netzteil verwendet wird, welches intern eine Verbindung von PE und Masse hat. Das ist doch an sich auch eine 'harte' Verbindung oder?
Ja, ja... Wenn es nur so bliebe, was es aber nicht tut. Alles geht irgendwann einmal kaputt. Was wäre dann sicherer, ehmels SK1 oder SK2?
ja klar aber wie gesagt, es geht um ein Gerät, welsches ein Alu-Gehäuse hat und auch ein Netzteil verwendet wird welches nur SK1 hat. Dies ist auch nicht mehr zu ändern.
matzunami schrieb: > Aber was ist wenn diese Verbindung nicht existiert und nur der > Minuspol mit dem Gehäuse verbunden ist, aber ein Netzteil verwendet > wird, welches intern eine Verbindung von PE und Masse hat. Das ist doch > an sich auch eine 'harte' Verbindung oder? Nein, denn der Minuspol könnte ja vom Gehäuse getrennt werden, da dieser vermutlich eine andere Farbe als Gelb/Grün hat (Gelb/Grün ist ja dem expliziten Schutzleiter vorbehalten) würde der 'Umkonstruierer seinen Fehler noch nicht einmal bemerken. Deshalb wirde der PE mit einen eigenen Leiter zum Gehäuse geführt und der Anschluss dort ist auch extra markiert.
matzunami schrieb: > ja klar aber wie gesagt, es geht um ein Gerät, welsches ein Alu-Gehäuse > hat und auch ein Netzteil verwendet wird welches nur SK1 hat. Dies ist > auch nicht mehr zu ändern. Bist Du nun zu faul oder nur zu dämlich? Der Schutzleiter vom Netz gehört direkt mit dem Gehäuse verbunden, da gibt es nichts zu diskutieren. Die Ausgangsseite des Netztgerätes kannst Du verbinden, bzgl. der Schutzklasse ist das aber bedeutungslos. Wenn Teile des Gehäuses keine zuverlässige Verbindung haben, werden auch diese gezielt verbunden - achte in den Bildern auf die grün-gelben Leitungen!
wenn ich so einen einfachen Aufbau hätte, wie in deinen Bildern, würde ich nicht fragen. Ich habe aber ein externes Netzteil (Standard Steckernetzteil) an welchen ein Kaltgerätestecker geht und von da aus 24V DC ins Gerät. Ich habe im Gerät keinen PE und müsste diese Verbindung ja nun mit einem zweitem Kaltgerätestecker herstellen. Das kann ja aber nicht sein, da der Kunde diesen Stecker einfach weglassen könnte, ohne die Funktion des Gerätes zu beeinflussen, also total unsicher und somit wohl nicht erlaubt. Dann ist mein Fazit, das ich dieses Netzteil nicht verwenden kann.
matzunami schrieb: > Ich habe aber ein externes Netzteil (Standard > Steckernetzteil) an welchen ein Kaltgerätestecker geht und von da aus > 24V DC ins Gerät. In diesem externen Netzteil sind PE und GND verbundemn? > Ich habe im Gerät keinen PE und müsste diese > Verbindung ja nun mit einem zweitem Kaltgerätestecker herstellen. Das > kann ja aber nicht sein, da der Kunde diesen Stecker einfach weglassen > könnte, ohne die Funktion des Gerätes zu beeinflussen, also total > unsicher und somit wohl nicht erlaubt. Wo ist das Problem? Wenn der Kunde Netzteil vom Gerät trennt, ist zwar kein PE am Gerät, aber auch keine Verbindung zum Netz. > Dann ist mein Fazit, das ich dieses Netzteil nicht verwenden kann. Doch, wenn es so ist wie Du beschrieben hast, kannst du es verwenden.
matzunami schrieb: > wenn ich so einen einfachen Aufbau hätte, wie in deinen Bildern, würde > ich nicht fragen. Ich habe aber ein externes Netzteil (Standard > Steckernetzteil) an welchen ein Kaltgerätestecker geht und von da aus > 24V DC ins Gerät. Sehr schön, dass diese Information nun nachgeschoben wird!
Ich glaube seine Idee war ein Netzteil mit + und - an das Gerät anzuschließen und dann zusätzlich noch einen Kaltgerätestecker für PE was natürlich dämlich ist. Warum lässt du das Steckernetzteil nicht weg und versorgst das Gerät direkt über den Kaltgerätestecker?
Ok, könnt ihr mir sagen, wie es rechtlich aussieht, wenn ich einen Kaltgerätestecker direkt ans Gehäuse einbaue und intern dann ein Einbaunetzteil verwende. Dies muss ja intern mit L, N und PE des Kaltgerätesteckers verbunden werden. Dies muss doch dann sicher eine Fachkraft machen mit einer Elektroniker Ausbildung?
Dies dürfen nur pensionierte Elektromeister mit mindestens 50 Jahren Berufserfahrung machen die wenigstens 2mm Hornhaut im aktiven Arbeitsbereich ihrer Hände nachweisen können.
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