Guten Abend, ich müsste mir einen kleinen Übertrager wickeln, habe aber keine Ringkerne hier von denen ich Infos zum Material habe. Es soll ein 100kHz Rechtecksignal übertragen werden und relativ knackig auch ankommen. Wie sehr taugen hierfür handelsübliche Ringkern spulen, die eigentlich als Induktivität verkauft wurden? Ich habe hier noch einen Kern, mit angenehmer Größe, durch den ein Kabel ging (also eine Windung). Ich nehme an dieser wurde verwendet um hochfrequete Störimpulse kurz zu schließen. Taugt so etwas evtl. ? MfG
M. M. schrieb: > Guten Abend, ich müsste mir einen kleinen Übertrager wickeln, habe > aber > keine Ringkerne hier von denen ich Infos zum Material habe. Dann sieht es nicht gut aus. > Es soll ein 100kHz Rechtecksignal übertragen werden und relativ knackig > auch ankommen. Was bedeutet hier "relativ knackig"? > Wie sehr taugen hierfür handelsübliche Ringkern spulen, > die eigentlich als Induktivität verkauft wurden? Da gibt es bestimmt 100 und mehr Typen. Alle haben ihre Eigenarten. > Ich habe hier noch > einen Kern, mit angenehmer Größe, durch den ein Kabel ging (also eine > Windung). Ich nehme an dieser wurde verwendet um hochfrequete > Störimpulse kurz zu schließen. Taugt so etwas evtl. ? Du hast also keine Ahnung. Nein, solch ein Kern taugt nun wirklich nicht. Du sagst es doch selbst: "Ich nehme an dieser wurde verwendet um hochfrequete Störimpulse kurz zu schließen.". Damit sind Deine 100 kHz bestimmt nicht mehr knackig. Also, wenn Du keinen neuen Kern kaufen willst, dann musst Du probieren. Noch ein Problem. 100kHz ist ja schon einmal eine Aussage. Welche Impedanz sollte es denn sein?. U.U. kannst Du dann 100 und mehr Windungen benötigen. Beim Ringkern macht das Spass. Ein Schalenkern oder E-Kern ist da wesentlich leichter zu bewickeln. Aber dann ist noch die Sache mit der Impedanz. mfg klaus
Dann werde ich mir wohl oder übel einen besorgen müssen. Ich möchte Mosfet Gates damit ansteuern, also wäre eine niedrige Impedanz von Vorteil. Die Flanken sollen am besten nicht länger als 2µs sein. Danke soweit.
Hallo M.M.C.! Sowas hab ich schon mal gemacht. Es geht. Die Ausgangsspannung wird sogar recht knackig. Aber was Du da hast, ist bestimmt ein Kern aus Nickel-Zink-Ferrit. Zwar vorrangig zum Entstören gedacht, aber man kann auch Leistungsübertrager draus machen. Dafür eignen sich aber viel besser Kerne aus Mangan-Zink-Ferrit. Zum Beispiel N27 oder N87 von Epcos. Die ermöglichen bei gleicher Leistung kleinere Größe, besseren Wirkungsgrad und die Ausgangsspannung wird noch knackiger.
M. M. schrieb: > Ich möchte > Mosfet Gates damit ansteuern, Das hättest Du auch sofort sagen können. Such mal nach: "a 300w, 300 khz current-mode" Design Review: A 300W, 300KHz Current-Mode Half-bridge Power Supply with Multiple Outputs using Coupled Inductors Du findest dort Beschreibungen wie man solche Übertrager auch berechnet. Es geht dabei um den Zusammenhang von magnetischer Energie und elektrischer Energie. Sprich: Du weisst mit welchem Impuls Du ansteuern willst und ermittelst letztlich die nötigen Windungen bei einem gewissen Kern. Ferner ist dieses Tool sehr nützlich: mini Ringkern-Rechner http://www.funkamateur.de/nachrichtendetails/items/FA151026.html mfg klaus
der schreckliche Sven schrieb: > Material T38 (Epcos) Ist hochpermeabel, und für Puls-Überträger gut tauglich. Ergibt niedrigere Windungszahlen für gleiche Induktivität als bei gewöhnlichem Power-Material (N87, N27). Ist aber leicht zu sättigen. Bei Puls-ÜT kommt es auf die möglichst unverfälschte Übertragung auch der exakten Pulsform an, jedoch nicht auf die ÜT von Leistung. Möglich ist es mit beiden Arten Ferrit, ob Power- oder Puls-ÜT-Type. Mit T38 könnte der ÜT allerdings eine Nummer größer werden müssen. (Für die excellente Form des Pulses hat ein Gate eher wenig Verwendung dabei.) Ich selbst baute GDTs bisher am häufigsten aus Power- Materialien, und - Schande über mich - mit zweiteiligen Kernen, denn... Klaus R. schrieb: > Beim Ringkern macht das Spass. Ein Schalenkern oder > E-Kern ist da wesentlich leichter zu bewickeln. ...ist völlig korrekt.
Gute Tag nochmal. Ich habe mich ein wenig umgeschaut was es so an Kernen gibt und eine Hand voll bestellt (T38 und N30). Da es noch ein wenig dauert bis ich los legen kann, habe ich in LTspice eine kleine Simulation aufgebaut um zu schauen wie ich das Problem am besten angehen kann. Auf dem Bild sieht man im ersten Diagramm den Strom über die Z-Dioden, auf dem zweiten den Strom durch die beiden Spannungsquellen welche den Übertrager treiben und ganz unten sieht man den lade- und entlade Vorgang der Kondensatoren, bzw. in der Schaltung die Gate-Kapazität. Die Beiden Spannungsquellen (180° Phase zueinander) sollen mit jeweils zwei MCP1407 (also insgesamt 4) realisiert werden. MfG
Habe die Teile bekommen und meine H-Brücke zusammengebaut. Funktioniert super mit einem selber gewickelten Trafo. Ein Bild der Schaltung befindet sich im Anhang. Habe den Trafo selbst wieder abgelötet weil ich noch Kleinigkeiten ändern muss. Als Übertrager Kernmaterial habe ich nun T38 verwendet. Vielen Dank allerseits und noch ein schönes Wochenende.
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