Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Display mit wasserresistentem kapazitivem Touch


von Jörn S. (splash)


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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem Display mit kapazitivem Touchscreen, 
der auch mit Wasser auf der Oberfläche bedienbar ist. Das Display soll 
in einem Interface eingesetzt werden, welches im Außenbereich benutzt 
wird. Somit kann es passieren, dass Regentropfen auf das Display 
gelangen. In diesen Fällen soll der Touchscreen weiterhin alle Eingaben 
korrekt erkennen und es dürfen keine Fehleingaben auftreten.

Kennt jemand einen Hersteller von kapazitiven 7 Zoll Touchdisplays mit 
RGB-Interface die auch wasserresistent sind? Es müssen Einzelstücke 
erwerbbar sein, somit kommen spezielle Kundenanpassungen nicht infrage.

Gruß

Jörn

von THOR (Gast)


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Ich kann mich da irren, aber imho schließen sich Wasser + kapazitiv 
gegenseitig aus.

Induktiv mit Stift geht, resistiv auch (Bahnkartenautomat).

von Georg (Gast)


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Jörn S. schrieb:
> der auch mit Wasser auf der Oberfläche bedienbar ist

Der kapazitive Touchscreen erkennt im wesentlichen das Wasser in deinem 
Finger. Ein Tropfen sieht in diesem Sinne genauso aus.

Georg

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Jörn S. schrieb:
> ich bin auf der Suche nach einem Display mit kapazitivem Touchscreen,
> der auch mit Wasser auf der Oberfläche bedienbar ist. Das Display soll
> in einem Interface eingesetzt werden, welches im Außenbereich benutzt
> wird. Somit kann es passieren, dass Regentropfen auf das Display
> gelangen. In diesen Fällen soll der Touchscreen weiterhin alle Eingaben
> korrekt erkennen und es dürfen keine Fehleingaben auftreten.
ein bisschen Wasser bzw. ein schwacher Sprühnebel oder dünner Film 
sollte noch keine Katastrophe sein.
Dicke Tropfen werden aber als Betätigung erkannt. Die Ursache dafür ist 
die rel. hohe Dielektrizitätskonstante von Wasser im Verhältnis zu Luft.

Ob es also zu Fehlauslösungen kommt und wie man damit umgeht, ist von 
den konkreten Bedingungen abhängig.
Eine versehentliche Betätigung im ungeschützten Raum, sollte eh durch 
geeigente Massnahmen abgesichert werden (z.B. Passworto der PIN-Code).

Ob der Einfluss von Wasser dann noch relevant ist, hängt davon ab, ob 
das Teil auch noch bei Starkregen benutzt werden soll und ob man dann 
nicht zumindest einen leichten Wetterschutz dafür vorsieht, was sowieso 
immer empfehlen ist.
Auch die Anordnung (senkrecht oder eher waagerecht) spielt dann eine 
Rolle.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Die Tonne (Gast)


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Nee. Alles falsch. Ich war an der Embedded diesen Maerz. Und da hatten 
sie sogar Wasser drueber laufen lassen, weil es eben ein Thema ist. zB 
fuer Automaten die im Regen stehen.

von michael_ohl (Gast)


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Ist z.B. bei Mikrochip unter cap sensing gerade ein top Thema wie das 
hinter Metall und Wasser funktioniert.

mfg
Michael

von Jörn S. (splash)


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Wie bereits erwähnt, gibt es kapazitive Touchscreens die unter 
Wassereinfluss ohne Probleme funktionieren. Bis jetzt habe ich jedoch 
kein standard Modell gefunden, welches solch einen Touchscreen besitzt. 
Es lief immer auf ein speziell angefertigtes Modul hinaus.


Da ich nur ein Einzelstück benötige, kommt eine kundenspezifische Lösung 
mit Musterpreisen >1000€/Stück nicht infrage.

von Georg (Gast)


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Jörn S. schrieb:
> Somit kann es passieren, dass Regentropfen auf das Display
> gelangen

Ich sehe das auch so, dass Feld/Wald/Wiesen Touch Screens nicht 
wasserresistent sind. Ich würde daher einen Klappdeckel drüber machen, 
in der Annahme, dass das kein ständiger Arbeitsplatz ist, sondern dass 
man da mal schnell was eintippen will. Dafür kann man ihn auch 
trockenwischen. oder einen Scheibenwischer montieren...

Georg

von Pandur S. (jetztnicht)


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Das ist es dann mit den Prototypen ... Es regnet lange, und alles ist 
nass. Die Luftfeuchte bei 100%. Man kann mit nassen Haenden drueber 
wischen, und hat sofort wieder einen Film drauf der sich zu Tropfen 
zusammenballt.
Das Bedienen geht nicht - der Prototyp ist Schrott. Glueck gehabt. Denn 
wenn das erst bei der Serie hervor kommt .. ist die Serie Schrott.

Ich hab an der Embedded mit Ausstellern von Touchdisplays gesprochen, es 
war ja fast eine ganze Halle nur diesen Touch Displays gewidmet, meist 
uebrigens fernoestliche Aussteller. Deren Auftreten hat sich grundlegend 
geaendert. Nicht mehr : wieviele Tausend Stueck pro monat .. & bye. 
Sondern, ja Einzelstuecke haben wir natuerlich auch.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wie macht man ein normales kapazitives Touch wasserbedienbar ? Indem man 
etwas weiter denkt und nicht mehr konstant gegen einen festen 
Schwellwert vergleicht, sondern die Schwellen dynamisch mitverschiebt. 
Dynamisch ueber die Zeit, und dynamisch ueber die Flaeche. Auch haben 
Wassertropfen ein anderes Zeitverhalten wie ein Finger.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Die Tonne schrieb:
> Nee. Alles falsch. Ich war an der Embedded diesen Maerz. Und da hatten
> sie sogar Wasser drueber laufen lassen, weil es eben ein Thema ist. zB
> fuer Automaten die im Regen stehen.
Vergiss es. In der Praxis funktioniert es nur dann, wenn du es schafft, 
genau die Messebedingungen einzuhalten. Wenn davon etwas abweicht, 
spielst du mit Schaltschwellen, Filtergeschwindigkeiten, Abgleichpunkten 
und zig anderen Parametern herum, bis es in etwa so funktioniert, wie du 
es willst.

Sapperlot W. schrieb:
> Wie macht man ein normales kapazitives Touch wasserbedienbar ? Indem man
> etwas weiter denkt und nicht mehr konstant gegen einen festen
> Schwellwert vergleicht, sondern die Schwellen dynamisch mitverschiebt.
> Dynamisch ueber die Zeit, und dynamisch ueber die Flaeche. Auch haben
> Wassertropfen ein anderes Zeitverhalten wie ein Finger.
Heißt also kurzerhand: man baut viele Filter und Sonderabfragen ein, so 
dass ein heutiger "wasserresistiver" Touch einige hundert Parameter hat, 
die sich alle irgendwie auf die Erkennung auswirken. Und letztlich ist 
das Ergebnis durch die "Lernfähigkeiten" nicht mehr reproduzierbar. Das 
ist das Ergebnis von 3 Jahren ausgiebigen Untersuchungen (u.a. auch 
"Serienbetrieb" beim Kunden) mit kapazitivem Touch und Wasser 
unterschiedlicher Leitfähigkeit. Jetzt ist in der Maschine wieder ein 
resistiver Touch...

Sapperlot W. schrieb:
> Sondern, ja Einzelstuecke haben wir natuerlich auch.
Jede einzelne solche Touch-Maschine müsste auf jeden einzelnen Kunden 
speziell konfiguriert werden. Und dann muss die Software noch 
zuverlässig den einen Trofpen erkennen, der mal langsam mal schnell über 
den Touch runterkullert weil jemand salzige oder fettige Finger hatte. 
Und gleichzeitig die Fläche mit dem Wasserfilm ausblenden, die sich aus 
irgendwelchen Gründen neu gebildet hat.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Nee, die Einzelstuecke bezogen sich eher auf Groesse, Backlight und 
Festigkeit der Platte. Allenfalls muechte man ein tageslichtablesbares 
10Zoll Display mit 8mm Panzerglas oben drauf. Ja, das geht alles. Die 
Algorithmen sind schon drin. So hab ich's verstanden. Zu parametrieren 
gab es eigentlich nichts, ausser dass dieses Stickwort auch gefallen 
ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sapperlot W. schrieb:
> Zu parametrieren gab es eigentlich nichts
Erst mal noch nicht.
Aber dann, wenn du auf die ersten "Probleme" stößt, dann kommen ein paar 
Parameter ins Spiel, an denen du schrauben darfst. Wenn es dann noch 
nicht geht und du weiter hartnäckig bist, dann kommt der FAE mit dem 
Laptop und den restlichen 950 Parametern.

> ausser dass dieses Stickwort auch gefallen ist.
Es ist auf der Messe gefallen?
Glückwunsch: du hast die Spitze des Eisbergs gesehen. Denn das 
"parametrieren können" ist ein sehr zweischneidiges Schwert: es ist 
gleichzeitig auch ein "parametrieren müssen"...

: Bearbeitet durch Moderator
von ich (Gast)


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Ich hab hier ein Panasonic FZ-N1, da funktioniert das Touchdisplay sogar 
unter Wasser einigermaßen gut. Mit "normalem" Regen hat das Ding absolut 
keine Probleme. Wie machen die das dann wenn es eigentlich nicht geht?!

von Georg (Gast)


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ich schrieb:
> Wie machen die das dann wenn es eigentlich nicht geht?!

Das behauptet ja niemand - aber aus der Tatsache, dass es so ein Display 
gibt, kann man beim besten Willen nicht schliessen, dass jeder 
Touchscreen auch nass funktioniert, und das ist reine Logik, da muss man 
nicht mal was von der Technologie verstehen.

Georg

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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ich schrieb:
> Wie machen die das dann wenn es eigentlich nicht geht?!
1. kleines Display
2. ziemlich definierte Bedingungen, denn du hältst das Ding beim 
Bedienen ja in der Hand
3. wenns nicht tut, dann putzt du das Display an der Hose ab

> Wie machen die das dann wenn es eigentlich nicht geht?!
Du sagst es selbst: leider nur ...
> einigermaßen gut.

Wir wollten das mit einer 12" Eingabe in der Lebensmitteltechnik machen. 
Und da kommen zum Wasser noch Fett und Salz dazu, dann kommt der Touch 
recht zügig ausser Tritt. Und da reicht "einigermaßen gut" eben nicht 
aus, wenn sich hin- und wieder einige Paramter selbständig verstellen, 
oder sich das Ding bei Bedarf nicht brauchbar bedienen lässt.

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