Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche LowESR Kondensatoren sind gut?


von David P. (david_p12)


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Hallo allerseits,

ich habe noch eine Alte Carhifi Endstufe, eine EA1600D, wo ich vor viele 
Jahren mal die Kondensatoren ausgelötet hatte, ich nun das ding aber 
wieder zum leben erwecken möchte.

Leider habe ich damals nicht aufgeschrieben, welche Elkos es genau 
waren, ich habe nur noch ein Bild im Internet gefunden, wo man es grob 
erkennen kann, dass es 25V/1000µF Elkos waren, 16 Stück insgesamt.


Die Das Netzteil taktet mit 27Khz, und es fließt ein maximal möglicher 
strom zw. 180 und 260A



Nun will ich da natürlich gleich was ordentliches verbauen, damit nicht 
der kleine Stützkondensator vom PWM geber leer gezogen wird durch das 
Netzteil, und dadurch der TL494 unsauber arbeitet... (was er momentan 
macht als ich mal nur das NT ansteuern wollte zum testen - ohne eingangs 
Kondensatoren)


Ich habe viel von den Panasonic FR gehört, sind die vom Preis/Leistungs 
Verhältnis her OK?

Ich würde da 16V typen mit 3900µF verbauen - habe dann also fast die 4 
fache Kapazität wie Original und sicherlich einen noch niedrigeren ESR 
(jeder cap ist mit 0.012Ohm bei 100Khz angegeben)


Oder habt ihr andere Empfehlungen was Preis/Leistung angeht bei den 
Caps?

: Verschoben durch Admin
von Bla (Gast)


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David P. schrieb:
> Ich würde da 16V typen mit 3900µF verbauen

Ich nicht. Damit bist du schon sehr knapp an der maximalen 
Betriebsspannung, z.B. eine volle Autobatterie liegt bei 14,4V.

von Christian K. (Gast)


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Steht doch drauf. Nippon Chemi Con Serie LXV. Auch unter Europe Chemi 
Con zu finden. AECQ-200 Qualifiziert 105 Grad 5000h für die 12.5mm 
Typen. ESR 34mOhm.

Datenblatt:

http://www.chemi-con.co.jp/e/catalog/pdf/al-e/al-sepa-e/004-lead/al-lxv-e-170401.pdf

von David P. (david_p12)


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ja, das ist mir bewusst, auch das im Auto Peaks bis 15V auftreten 
können.

Allerdings wurden da 25V Caps genommen, da man diese Endstufe gerne fürs 
Draggen mit 16V betrieben hat. Ich hatte schon sehr viele andere 
Endstufen, wo die eingangs-Caps ebenfalls "nur" 16V typen waren - daher 
diese Entscheidung. Die, die 25V aushalten, haben eben auch weniger 
Kapazität bei gleicher größe (12,5mm Durchmesser und max. 35mm Bauhöhe, 
5mm RM)


Ich hatte aber auch schon endstufen, wo gar keine Primär-Kondensatoren 
verbaut waren, z.B. bei der 14,2KW Endstufe von Stetsom...


edit
@Christian Kück - Wow, vielen lieben dank für die Infos :)
Konnte ich garnicht erkennen da ^^


ich könnte natürlich auch die 1800µF typen von Panasonic verbauen, auch 
FR serie, mit 25V...
die EEU-FR1E182 - mehr Kapazität, und einen deutlichs höheren Ripple 
Current

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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David P. schrieb:
> Ich hatte aber auch schon endstufen, wo gar keine Primär-Kondensatoren
> verbaut waren, z.B. bei der 14,2KW Endstufe von Stetsom...

Das muss ja ganz besonders feine Ware sein!

von Gerald B. (gerald_b)


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Mach vor die Endstufe noch einen 1 Farad "Bierseidel" davor und alles 
ist gut. Dann müssen die Kondensatoren in der Endstufe nicht so 
schuften, sondern bekommen vernünftig gesiebte und gepufferte Spannung 
an den Terminalklemmen.
Denn es ist vergebliche Liebensmüh', wenn der Verstärker mit einem 4 
Quadrat Kabel und über das Fahrzeugchassis Masse bekommt und man dann 
erwartet, das es der Siebelko im Inneren schon richten wird ;-)
Du kannst natürlich den Elkos im Inneren auch noch ein paar MLCC KerKos 
zur Seite stellen. Bauform 1210 so um die 10µF und 25V Spannung, oder 
mehr (KerKo's haben einen stark nichtlinearen Spannungs - 
Kapazitätsverlauf).
Wenn du jedem der Elkos so einen SMD KerKo unten zwischen den Lötaugen 
spendierst, hast du das Maximal Mögliche getan.

von Hmmhmm (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Mach vor die Endstufe noch einen 1 Farad "Bierseidel" davor und alles

Der hat was? 0,25Ohm Innenwiderstand? Tipp mal ein, was der tut, wenn er 
40A liefern soll.

Andererseits - bei einem "Klangerlebnis" wie im Auto (Akustik, 
Umgebungsgeräusche) ists eigentlich auch schon wurscht.

von AutoFranze (Gast)


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>ja, das ist mir bewusst, auch das im Auto Peaks bis 15V auftreten
>können.
KFZ Hersteller geben sogar 16V als Dauerspannung an. Peaks im 100ms 
Zeitbereich gehen ohne zentralen Loaddumpschutz bis 40V. Kürzere sogar 
bis +-300V

Wobei der Elko die 300V Pulse nicht mehr sieht. Egal wie dämlich sich 
der Schaltungsentwickler anstellt.

von Timmy (Gast)


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Ich betreibe derzeit einen Buck-Converter mit 35V Elkos, welcher eine 
Spannung von 37V zzgl.(!) Spikes sieht seit Jahren problemlos. Was soll 
da auch passieren? Wahrscheinlich ist die Oxidschicht mittlerweile ein 
paar µ dicker geworden, die Kapazität um ein paar µF gesunken. So what?

von Augustiner Edelstoff (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> 1 Farad "Bierseidel"

Bauernfängerei.

von Marc H. (marchorby)


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Gerald B. schrieb:
> 1 Farad "Bierseidel"

Was soll das sein? Datenblatt bitte!

von Frank G. (frank_g53)


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von David P. (david_p12)


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naja. solche 1F psuedo Caps, die real 0.5 -0.8F haben...davon halte ich 
nicht viel, lieber nen Haufen Batterien davor ;)

@ Mark Space - es ist schwer zu bekommende ware...gemessen hatte ich 
Ausgangsseitig damit ~182V bei ~83A, mit ner Fluke TrueRMS Stromzange 
und Spannungsmesser...bei 0,8 Ohm Anschlussimpedanz. Eingangsseitig ging 
die zange nur bis 1000A und dannach wurde nichts mehr 
anzeigte...ofiziell ist die mit 1200A angegeben, aber Dragger aus den 
USA haben schon rund 1800A gemessen...

Falls du mir nicht glaubst, kannst du auch gern mal nach der Stetsom 
14K2D schauen, oder meine Videos anschauen (mal nach "Heavy Loaded 
Bandpass" Googlen) - dann wirst du merken, dass ich mich in Sachen 
Carhifi schon...ich würd mal sagen...akzeptabel auskenne ;)

Nun will ich mich eben an der Reparatur meiner alten, kleinen Endstufen 
mal üben, was bisher auch ganz gut funktioniert, da ich mich in die 
thematik Schaltnetzteile und Class D Endstufentechnik immer mehr 
einlese.

von Augustiner Edelstoff (Gast)


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David P. schrieb:
> Carhifi

Mit High Fidelity haben diese Lärm-Wettbewerbe
nun aber mal gar nichts zu tun.

von Mark S. (voltwide)


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(mal nach "Heavy Loaded
> Bandpass" Googlen) -

Yep, guter Tipp, könnte mich beömmeln über diesen Schwachsinn.

: Bearbeitet durch User
von David Partsch (Gast)


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Tja... Ist halt ein wettbewerb, der immer mehr ausstirbt. Gab auch 
einige pokale und reichlich "bauaufträge". Im endeffekt das selbe wie 
bei der EMMA oder AYA sammt regelwerk und Punkten, nur die dunkle seite 
der macht :D
Jeder hat halt eine andere richtung worauf man baut, weil eben jeder nen 
anderen Geschmack hat. Und in jede richtung kann man es professionell 
machen.

Außerdem geht es hier nicht um die Hobbys, sondern ging darum, dass Mark 
Space angezweifelt hat, das die endstufe wirklich 15Kw rum schieben 
konnte... Es gibt mittlerweile  auch endstufen die an 12V um die 20kw 
schieben.



Jetzt mal Btt:

Soweit ich schon erfahren habe, brauch ein schaltnetzteil auf der 
Sekundär und auf der Primärseite gute Elkos, die mit der pulsbelastung 
auch klarkommen (also low esr + hohe ripple current reserven)

Wie ist es dann möglich, das manche SMTs gar keine primär-puferung 
haben?
Weil wenn ich mein netzteil starte ohne primär puferrung, werden die 
Hochstrom - FETs im netzteil sehr schnell sehr heiß, weil lt. Oszi diese 
nur sehr unsauber angetaktet werden,weil es die versorgungsspannung des 
PWM gebers "wegzieht"

Oder ist dass da alles nur eine frage, wie niederohmig die 
spannungsquelle ist?

von wissender (Gast)


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David P. schrieb:
> Carhifi Endstufe

Eine Carhifi Endstufe muß mindestens soviel Leistung verbrauchen daß der 
Motor ausgeht beim Gasgeben.
Alles andere ist untermotorisiert.

von (prx) A. K. (prx)


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David P. schrieb:
> ja, das ist mir bewusst, auch das im Auto Peaks bis 15V auftreten
> können.

Da sind noch ganz andere Peaks möglich. Eigentlich gehört da eine 
Schutzschaltung vorneweg, und die Elkos dahinter müssen das verdauen, 
was die Schutzschaltung durchlässt. Und das werden nicht bloss 16V sein.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Hmmhmm schrieb:
> Andererseits - bei einem "Klangerlebnis" wie im Auto (Akustik,
> Umgebungsgeräusche) ists eigentlich auch schon wurscht.
Diese Audio-Hochleistungsspinnerei höre ich meistens aus Autos, deren 
technische Geräusche so scheiße sind, dass man sie nicht ertragen 
könnte.

von Mark S. (voltwide)


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Ich will hier mal garnicht die Debatte der Sinnhaftigkeit anheizen. Wenn 
ich lese, dass eine Endstufe 14,2kW aus 12V OHNE Stützelkos zaubern 
soll, wird mir einfach nur speiübel.
Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich das zweifelhalfte Vergnügen, einen 
dieser "legendären" Harman-Kardon booster zu reparieren. Auch hier waren 
reihenweise MOSFETs des Schaltnetzteiles gestorben - der übliche Fehler 
in dieser Branche. Die Technik dieser Netzteile rund um den TL494 ist 
steinzeitlich und dabei keineswegs rustikal im Sinne von robust.
Hier hat immer wieder der eine vom anderen abgekupfert, technische 
Verbesserungen oder Weiterentwicklung? Fehlanzeige.
Warum auch, wenn das Zeug auch so gekauft wird.

: Bearbeitet durch User
von Funkenflug (Gast)


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David P. schrieb:
> Heavy Loaded
> Bandpass

Und bei "Polo Scheibenriss durch Musik" hats den Vibrationstest leider 
nicht bestanden ;-P

Btw. geile Idee statt teuer Vibrationstests extern machen zu lassen 
einfach die Baugruppe in den Kleinwagen legen und ab gehts, dann ist 
auch direkt guuude Laune garantiert!

von Eskimo (Gast)


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> Es gibt mittlerweile  auch endstufen die an 12V um die 20kw
> schieben.

Witzig wird es, wenn man so eine 20kW-Anlage
an sein 250-Watt-Elektrofahrad montiert hat...
;-DD

von malsehen (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Das muss ja ganz besonders feine Ware sein!

YMMD

von David Partsch (Gast)


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Taramps und Sound Digital baut übrigens auch solche Prügel :D
Eigentlich sind das "wegwerf" endstufen, haben nur das nötigste drin, um 
ihre Leistung auch zu bringen. Wenn sie kaputt sind gibts halt was 
neues. Ist besonders bei den großen DB-Drag Teams eine reinste 
Materialschlacht :(
Nach jeden Burp ( 3nsekunden eine Sinuswelle wiedergeben) werden die 
Woofer ersetzt oder reconed... Klar, manche gehen mit über 100kw drauf 
xD

von Eskimo (Gast)


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David Partsch schrieb:
> Nach jeden Burp ( 3nsekunden eine Sinuswelle wiedergeben) werden die
> Woofer ersetzt oder reconed...

Dann mach dir mal keine Sorgen beim Einbau von 16V-ESR-Elkos.
Bevor da die Becher davonfliegen tun das die Pappen der Woofer...
;D

von Augustiner Edelstoff (Gast)


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Mark S. schrieb:
> speiübel

Je näher Du so einem "Vorgang" kommst, um so mehr wird dies evtl. zur 
buchstäblichen Tatsache. Das ist einfach eine Schutzfunktion, der Körper 
reagiert manchmal so, zusätzlich zu den Ohren-Schmerzen.

Mark S. schrieb:
> Ich will hier mal garnicht die Debatte der Sinnhaftigkeit anheizen.

Um Gottes Willen - nur das nicht. Es sind nämlich wahre Helden, die das 
zum Schutz der Menschheit in Kauf nehmen. Zusätzlich zu den (viel zu 
teuren) etwas größeren Schallkanonen mit Richtwirkung brauchen wir doch 
dringendst einen weit verteilten Fuhrpark kleinerer, aber überraschend 
leistungsfähiger Angriffsfahrzeuge mit "voller Streuung".

Funkenflug schrieb:
> Polo Scheibenriss

Einzelne Versuche, exakt zu zielen. Vielleicht noch irgendwann die 
absolute Rettung. Bitte also auch hier keine Kritik. Ohne Gorilla-Rülps- 
Guerilla-Burp-Drag-Miliz gibt es kaum noch Hoffnung für die Menschheit:

Denn spätestens seit Trumps Amtseinführung (und durch die jahrelange
Präsentation des ganzen - also über "Cribs" zu "Deluxe" - über den 
Äther,
und damit ins All) ist die größte Gefahr für den Planeten ganz 
offensichtlich... ein Großangriff der Ferengi. Und das wäre ohne 
unsere
Lärm-Terroristen-Kommandos der schnelle Untergang. Also - Respekt ...

von David Partsch (Gast)


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Augustiner Edelstoff...öhm, was auch immer du nimmst, du solltest 
weniger davon nehmen :D

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