Eine Markise wurde mit einem Elektroantrieb nachgerüstet, der wird durch Funk-Handsender u F-Empfänger gesteuert. Als Schutz gegen zu hohe Windlast soll ein Rüttelsensor (RüS) angebaut werden, und später ein Regensensor (ReS) folgen. Der Gedanke ist, den ReS direkt neben den RüS zu plazieren. Der ReS gibt ein digitales Signal aus und das soll den RüS veranlassen, seinen Befehl „Einwickeln“ zu senden. Die Hauptfrage: Wo wäre im RüS der neuralgische Punkt für diese Signaleinkopplung? Der "RüS" liegt in demontierter Form vor, und von dem ist bislang bekannt: der MC ist ein PIC16LF1829, es gibt den ADXL335 als eigentlichen Rüttelsensor (für 3 Achsen), das IC 3 hat die Kurz-Zeichen F115, was auf einen TC1073 low voltage regulator hinweisen würde, zumindest bei 3 seiner 6 Anschlüse passt das genau. Dann gibt es noch eine LED, einen Drehschalter, der seine 4 Anschlüsse „links“ im BCD-Code auf den gg. Anschluss durchschaltet, einen Testknopf zum Anlernen der Sende-Frequenz, einen Quarz, eine aufgedruckte Funkspule, und die Halterungen für die beiden Batterien (gesamt 3 Volt). Is klar……...ein Schaltplan sollte her, aber da komme ich nur unter extremen Bemühen voran, weil - die Platine 3 Layer hat, und oben und unten gibt es fast nur Masseflächen, im Gegenlicht ist nur ganz wenig zu erkennen; - die Platine mit fetter Schutzschicht überzogen ist, selbst mit spitzigen Fühlerspitzen fällt seriöses Messen schwer; - man die Platine schütteln müsste, um die Reaktion des RüS erkennen zu können. Nur kann man dann nicht gleichzeitig messen !!! Is klar, Kabel anlöten, aber zumindest die IC-Anschlüsse – gilt auch für diesen Sensor – entziehen sich solchen Bemühungen, die Kontakte sind einfach für Handlötungen nicht gedacht, viel zu dicht beieinander. Ist immer noch klar, ein Schaltplan sollte immer noch her, aber Gestocher im Nebel.......! Hilfreich wäre es, wenn man die Funktion der Teile der Schaltung vorher schon verstehen würde, und dabei könntet ihr helfen. 1) Was ist das für ein unorthodox schräg eingebautes schmales Bauteil ohne Aufdruck? 2) Was schaltet der BCD-Schalter? Schaltet der unterschiedliche Widerstände oder Kondensatoren? 3) Es scheint zum / vom IC3 nur 2 Leitungen zu geben außer der Massefläche, einmal die 3 V Plus-Ltg. , und dann könnte passen vom Vout-Ausgang des TC1073 eine Ltg. zu einem Pin des PICs. Aber wie wird dann der Sender angesteuert, diese Ansteuerleitung kann ich nirgends entdecken. Und kommt der Sender gänzlich ohne Transistor und IC aus? Oder ist das doch kein TC1073 und stattdessen ein OP? Ich bitte um Tipps aller Arten, die weiter helfen, die Schaltung zu verstehen und ein systematischeres Suchen nach den noch fehlenden Verbindungen auf der Platine zu ermöglichen. Grüße. wilhelmT
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Falls Du den Punkt nicht findest: du könntest an den digitalen Ausgang vom ReS einen Transistor anschließen und mit diesem einen Vibrationsmotor betreiben, der dann den RüS veranlasst sein Signal zu senden.
Be T. schrieb: > das IC 3 hat die Kurz-Zeichen > F115, was auf einen TC1073 low voltage regulator hinweisen würde eher SYN115, kommt auch Funktionsmäßig besser hin Be T. schrieb: > 1) Was ist das für ein unorthodox schräg eingebautes schmales Bauteil > ohne Aufdruck? Reedschalter um die Schaltung in Endlage zu deaktivieren? Be T. schrieb: > 2) Was schaltet der BCD-Schalter? Schaltet der unterschiedliche > Widerstände oder Kondensatoren? Adressumschalter, evtl. einfach nur Portpins auf Masse, die dann per internem Pull-Up abgefragt werden? 3 Layer glaube ich auch nicht. Vielleicht ist ja der ST Pin am Beschleunigungssensor offen gelassen und das Signal reicht aus um den Sensor zu triggern? Ansonsten könnte man an die Ausgangspins ein Signal einkoppeln, ist ja "nur" analog.
@ Rüttler: Nette Idee, aber dann müsste auch die ganze Markise gerüttelt werden. Der Stromverbrauch.....:) @ BjoernS: Dein Beitrag hat den Dschungel erheblich gelichtet. Es ist ein SYN115 - quasi der Sender -, was auch die eine Zuleitung erklärt. Auch deine Vermutung mit dem Adressumschalter wird stimmen, es werden 4 Portpins bcd-mäßig auf Masse gezogen. Reedschalter ist nicht, weil das Ding nur 2 Anschlüsse hat. Der messbare Innenwiderstand liegt bei 2,5 MegaOhm. Ein wohl wenig schöner, aber immerhinque vorläufiger Zwischenstand der Schaltung ist angefügt. Grüße, wilhelmT
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Be T. schrieb: > Reedschalter ist nicht, weil das > Ding nur 2 Anschlüsse hat. Der messbare Innenwiderstand liegt bei 2,5 > MegaOhm. Ein passiver Reedschalter hat genau 2 Anschlüsse.
Interessantes Wortgeplänkel: "passiver R-Schalter"! Meines Wissens hat ein Reedschalter mindestens 2 Anschlüsse für die Spule und 2 für die zu schließenden/öffnenden Nutzkontakte. Aber ein Blick in den vorläufigen Schaltplan zeigt auch, dass es kein R-Schalter sein kann. Das Teil liegt über einen 1-MegaOhm-R zwischen Plus und GDN. Die Funktion dieses noch unbekannten Bauteils muss auch irgendwo im Bereich der Lage- oder Bewegungserkennung liegen, vielleicht auf induktiven oder kapazitiven Wege. Grüße, wilhelmT
wilhelmT schrieb: > Meines Wissens hat > ein Reedschalter mindestens 2 Anschlüsse für die Spule und 2 für die zu > schließenden/öffnenden Nutzkontakte. Ein Reedschalter besteht nur aus dem Glasröhrchen mit 2...3 Kontakten. Was Du beschreibst, ist ein Reedrelais.
> Rüttler: Nette Idee, aber dann müsste auch die ganze Markise gerüttelt > werden. Der Stromverbrauch.....:) Auch wenn du den Motor direkt auf das Gehäuse vom Beschleunigungssensor packst? Das ist das IC im BGA-Gehäuse nehme ich an. Da sollte die mechanische Kopplung sicher ausreichen.
Korrektur: Nicht BGA sondern Lead Frame Gehäuse meine ich natürlich...
wilhelmT schrieb: > Interessantes Wortgeplänkel: "passiver R-Schalter"! Meines Wissens > hat > ein Reedschalter mindestens 2 Anschlüsse für die Spule und 2 für die zu > schließenden/öffnenden Nutzkontakte. Genau! Und deine Spule ist dann keine Spule sondern ein Dauermagnet! Halte doch mal einen solchen in die unmittelbare Nähe und schaue dann auf den Durchgangswiderstand. https://www.reichelt.de/Reedrelais/KSK-1A87/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=7617&ARTICLE=6281 > Aber ein Blick in den vorläufigen > Schaltplan zeigt auch, dass es kein R-Schalter sein kann Ich sehe einen 1M Pull-up, das würde ich auch genau so konstruieren. Schließlich kann der Kontakt ja dauerhaft geschlossen sein und dann soll kein großer Strom fließen. Der interne Pull-Up im PIC scheidet aus, da dieser für diesen Zweck zu niederohmig ist.
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@ "BjornS" und sein "follower" "Harald A.": Ihr habt echt den Durchblick! Gerade eben erst dämmerte es mir, dass eure Vermutung in dieser Schaltung zutrifft. Die Platine sitzt - na klar - in einem Gehäuse, und das wiederum auf einem Befestigungsteil, und dadrin ist ein Dauermagnet eingeklebt. Fällt mir eben erst ein, dass in der Anleitung ja steht, dass alles nur bei korrekter Montage incl. diesem B-Teil mit Magnet funktioniert! Schwitz..... Aber zusammen schaffen wir es: Der G-Punkt wurde heute Mittag gefunden! Hatte nochmal von beiden Seiten sehr scharfe Nahestaufnahmen getätigt, großformatig ausgedruckt und dann eine USB-Cam direkt auf die SMD-Bauteile gelegt. So kamen fast alle fehlenden Leiterbahnen nach Kontrollmessungen ans Licht. Der eigentliche Rüttelsensor, das IC ADXL335, hat ja 3 gleichartige Ausgänge für X-,Y- u. Z-Achse. Einer ist unbenutzt und von den beiden anderen wird nur einer über einen Wahlschalter auf einen PIC-Port gelegt, das soll der Einbaulage entsprechen. Über den BCD-Drehschalter wird die Empfindlichkeit des Ansprechens vorgewählt, und entsprechend der Sender SYN115 aktiviert. Dann gibt es noch einen Transistor, der über einen PIC-Port die Stromversorgung für den ADXL335 an-, bzw. abschalten kann. Das Ziel, den ReS mit diesem RüS zu verkuppeln, ist fast erreicht. Da man an dem Auswahlschalter für die Achse im Gegensatz zu den IC-Beinchen gut löten kann, werden da jetzt Kabel angelötet, geschüttelt und mit dem Oszi mal geschaut, was sich so tut. Zu klären ist dann noch, ob ein dort eingespeistes Extern-Signal den Ausgang des ADXL335 zerstören könnte, ob ein einfaches Rechtecksignal für den PIC-Eingang reicht, oder ob es ein frequenzmoduliertes sein muss. Heute werde ich wegen anderer Arbeiten wohl nicht mehr voran kommen, aber wer Interesse hat, ist gerne eingeladen, morgen noch mal reinzuschauen. Einen ganz herzlichen Dank an alle, die sich mit helfenden Hinweisen eingebracht hatten. Grüße, wilhelmT
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> Zu klären ist dann noch, ob ein dort eingespeistes Extern-Signal den > Ausgang des ADXL335 zerstören könnte Ich denke das Problem ist eher, dass du dann das Signal vom RüS überschreibst. Du möchtest doch eher eine Oder-Funktion. Allerdings gibt der ADXL335 ein analoges Signal aus. Und zwar mit einem Offset von um die 1,5V. Die Spannung wird dann mit 300mV/g schwanken. Ganz so einfach wird das ev. also nicht werden. Du kannst da ja schlecht einfach ein digitales Signal drüber bügeln.
Beschleunigungs Experte schrieb: > Allerdings gibt der ADXL335 ein analoges Signal aus. Ist doch super. Serienwiderstand vor den Sensor, kleiner Koppel-C zu einem Attiny und damit ein Signal am Pic drauf koppeln. Ggf. mit weiterem Teiler am Attiny, damit die Amplitude halbwegs passt. Rüttelt dann halt immer super heftig bei Regen.
Be T. schrieb: > Der ReS gibt ein digitales Signal aus und das soll den RüS > veranlassen, seinen Befehl „Einwickeln“ zu senden. Die Hauptfrage: Wo > wäre im RüS der neuralgische Punkt für diese Signaleinkopplung? Meine Hauptfrage waere: Warum will man eine schon nasse Markise einwickeln? jkdgzxjkl
Bla schrieb: > Beschleunigungs Experte schrieb: >> Allerdings gibt der ADXL335 ein analoges Signal aus. > > Ist doch super. Serienwiderstand vor den Sensor, kleiner Koppel-C zu > einem Attiny und damit ein Signal am Pic drauf koppeln. Ggf. mit > weiterem Teiler am Attiny, damit die Amplitude halbwegs passt. > Rüttelt dann halt immer super heftig bei Regen. Stimmt. Das sollte gehen. Man müsste dann wohl testen, was für ein Signal der µC dann erwartet.
Oben weiter gab es doch schon den Hinweis von BjornS auf den ST Eingang. Den brauchst du nur auf VCC zu legen und schon machen alle drei Achsen ein schönes Signal. Schau mal ins Datenblatt. Wenn der Pin nicht auf GND gelegt ist, wird es besonders einfach.
"jkdgzxjkl schrieb: > Meine Hauptfrage waere: Warum will man eine schon nasse Markise > einwickeln?" Das will niemand. Der ausgewählte Regensensor hat eine sehr große S-Fläche u damit reagiert der ReS auf die ersten Tropfen. Und wenn alles Unglück zusammenkommt - niemand zuhause, sturzartiger Regenguss - bildet sich in der Mitte der Markise ein Bauch, der füllt sich, und füllt sich, und dann fällt auch Murphy noch was dazu ein....! Inzwischen hats einen durchschlagenden Erfolg gegeben. Wenn auch..... Nach dem ersten Anlegen der V-Spannung in der Werkstatt gabs eine Überraschung: keine Funktion, schon alleine, weil laut Multimeter der ADXL335 keinen Saft bekam, sein Versorgungs-Trst. schien defekt. Aber ganz mutig hatte ich die Batterien eingelegt - vorher die Kontakte des Reedschalter kurzgeschlossen, um das Gefummel mit dem Magnet zu ersparen, und raus an die Markise. Nach Anleitung versucht, dem M-Funkempfänger klar zu machen, dass es einen Zuwachs gibt...... ging nicht im ersten Anlauf, aber irgendwann bewegte sich die Markise nach ordentlichem Schütteln des RüS. Prima, der RüS funktionierte...nur leider fuhr der die M aus statt ein. Und das wollte sich auch nicht mehr rückgängig machen lassen. Wieder in die Werkstatt, weitere Drähte zum Kontrollieren dran. Es zeigte sich, dass der ADXL335 doch Saft bekam, aber immer nur ein kurzen Impuls etwa alle 0,5 Sekunden. Auch der Sender ließ sich per Oszi kontrollieren, nur der ganz heiße Tipp mit dem Testpin brachte nichts. Der hatte keinerlei Verbindung zu irgendwas, aber nach Anschluss an Plus tat sich nichts. Dann hatte ich den mit Widerwillen an seinen TPin angelöteten Fädeldraht in Verdacht, doch keine gute Verbindung zu haben. Also lötete ich mit einer ganz neuen 0,4 mm Lötspitze nach - is klar - erst mal eine ordentliche Lötbrücke zum Nachbarpin. Der war laut Datenblatt "nc". Na prima, dachte ich, da kann ja nichts passieren, also ließ ich die Brücke und führte erneut eine Verbindung dieses TPs zu Plus durch. Die Minikrokoklemme war kaum an das Ende des Fädeldrahtes gelang, gabs ein leichtes "Brizzeln", dann Rauchzeichen! Spannung weg und der TP zeigte eine solide Verbindung zur Masse! Auch das Entfernen der Lötbrücke änderte da nichts dran. Ist mir unklar, was da abging, von Schutzwiderstand war im Datenblatt keine Rede. Jetzt habe ich an der Markise den RüS wieder abgemeldet. Und um den Testpin und seine plötzliche Connection zur Masse brauche ich mich nicht zu kümmern, beim Entfernen der Lötbrücke mittels Mini-Entlötlitze entfernte sich der TP gleich mit! Muss erst einen neuen ADXL335 organisieren, den einlöten, und dann nehme ich einen neuen Anlauf. Irgendwas war von vornherein mit diesem TP seltsam, es wollte sich kein Signal generieren lassen. Grüße, wilhelmT
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